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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.04.2023

habe mir mehr erhofft. trotzdem okay.

ELFENKRONE
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Ich bin hin und her gerissen.

Ich habe diese Reihe ewig lesen wollen und hatte daher (denke ich) zu viel Erwartung, da ich nur gutes gehört habe.

Die Welt und deren Aufbau gefällt mir sehr. Die politischen ...

Ich bin hin und her gerissen.

Ich habe diese Reihe ewig lesen wollen und hatte daher (denke ich) zu viel Erwartung, da ich nur gutes gehört habe.

Die Welt und deren Aufbau gefällt mir sehr. Die politischen Intrigen sind verständlich und zugleich spannend. Ich hatte auf den ersten 150-200 leider echt ein Problem mit der Protagonistin. Es wird so viel über ihre Vergangenheit und Kindheit erzählt, dass ich irgendwie den Moment verpasst habe, an dem wir in der Gegenwart sind und sie ihr aktuelles Alter hat. Sie benimmt sich teilweise so, als wär sie noch ein bockiges Kind und handelt total unüberlegt. In meinem Kopf war sie deshalb in 3/4 des Buches noch um einiges jünger, was mir dann mit manchen Handlungen das Leseerlebnis kaputt gemacht hat. Ich hab mir immer eingeredet "Ne, das ist okay, sie ist X Jahre alt, sie ist kein Kind mehr" nur, damit sie dann doch irgendwas dummes macht, was so nur ein Kind gemacht hätte. Sigh.

Die Romanze in der Mitte des Buches kam mir sehr willkürlich vor, der Vibe kam überhaupt nicht über. Aber das sollte sich noch klären...

Cardan hingegen mochte ich tatsächlich - bei ihm ist genau das Gegenteil der Fall. Ich denke mal, dass er ungefähr das gleiche Alter hat wie Jude, jedoch nehme ich ihn aus irgendwelchen Gründen als älter war. Stelle ich mir vor, er wäre 17-18 +/-, cringed es ab und an etwas, aber mit einer gewissen Reife, die mein Kopf ihm gibt, geht das klar.

Der Twist am Ende kam auch etwas unerwartet und ich habe die Gedanken nicht ganz verstanden. Also - schon - aber why tho

Das Buch hat so viel Potential und baut eine so schöne Welt auf. Bei High-(ish) Fantasy Reihen ist das oft so, deshalb werde ich die kommenden Teile weiterlesen und mich hoffentlich eines besseren belehren lassen. Das Buch war auch nicht schlecht, das möchte ich nicht sagen. Aber "irgendwie" hatte ich mir mehr erhofft.

Nach ein paar Meinungsrecherchen kommt vor allem beim ersten Teil raus, dass man ihn entweder mag, oder nicht. Naja, ich wäre dann wohl beim Mittelding.

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Veröffentlicht am 11.04.2023

Großartige Dystopie!

Gameshow – Der Preis der Gier
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Ich habe schon lange nach einer mal wieder guten, spannenden Dystopie gesucht und diese hier ist genau das, was ich wollte.
Das Prinzip der unterschiedlichen Gesellschaftsebenen ist sehr gut dargestellt. ...


Ich habe schon lange nach einer mal wieder guten, spannenden Dystopie gesucht und diese hier ist genau das, was ich wollte.
Das Prinzip der unterschiedlichen Gesellschaftsebenen ist sehr gut dargestellt. Man kommt schnell in die Geschichte rein und fiebert mit den Ereignissen rund um Protagonistin Cass mit.
Ihre Freund:Innen sind nicht sonderlich warm beschrieben, jedoch wird die Verbindung zu ihnen im ersten Part wichtig und richtig dargestellt. Ich habe leider den Twist und das Unheil erwartet, jedoch hat es mich trotzdem gepackt und mit in die Tiefe gerissen. Wie Cass damit umgeht und ihre Erlebnisse danach waren sehr fesselnd geschrieben - die danach vorgestellten Charaktere haben viel mehr Tiefe als die alten Freund:Innen und man sieht sie quasi vor sich stehen.
Die Spiele sind real, aber nicht zu brutal beschrieben und ich hatte totale Squid Game Vibes, vergleichen kann man es auch ein bisschen mit den Tributen von Panem - beides auf eine gute Weise!
Zwischenzeitlich zieht das Erzähltempo etwas an, was mich erst etwas unzufrieden gestimmt hat, das Ende erklärt die überstürzte Handlung jedoch passend, dass ich zufrieden mit der Entscheidung der Autorin bin.
Ich bin froh, dass noch ein weiterer Teil rauskommt, weil ich noch so viele Fragen habe und Tage später noch über das Buch und das Setting nachgedacht habe. Ich kann es kaum abwarten!

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Veröffentlicht am 01.04.2023

zweiter Teil der Stern-Saga - viel besser!

Wer die Hölle kennt
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Mir hat der erste Teil nur so mittelmäßig gefallen, die ersten beiden Drittel waren echt hart.
Hier hingegen war ich von Beginn an Feuer und Flamme. Das Setting ist erklärt, die Charaktere bekannt - kann ...

Mir hat der erste Teil nur so mittelmäßig gefallen, die ersten beiden Drittel waren echt hart.
Hier hingegen war ich von Beginn an Feuer und Flamme. Das Setting ist erklärt, die Charaktere bekannt - kann losgehen!
Bardugo schreibt in einem sehr spannenden Stil. Es passiert unglaublich viel auf unglaublich wenig Seiten und trotzdem ist es wirklich spannend. Vielleicht genau deshalb? Trotz dieses eher schnellen Stils hat man nicht das Gefühl, etwas zu verpassen oder zu wenig Zeit in einer Szene zu verbringen. Sie schafft es, mit wenig Worten und wenig Zeit enorm viel zu erzählen.
Besonders gefallen haben mir die Hintergrundgeschichten der vier Hauptakteure. Das fand ich im vorherigen Buch bzw. am Anfang hier etwas schade - wir wissen sehr wenig über die Vergangenheit der vier. Die Autorin lässt uns aber nicht hängen und haut uns quasi Backstory und Emotion ins Gesicht - auf eine sehr gute und perfekt getimte Art.
Am Ende musste ich leider wieder etwas zurückblättern und einige Passagen nochmal lesen, weil dann doch viele Namen auf einmal dazu kamen. Normalerweise hab ich damit keine Probleme, hier wurde es dann aber doch etwas viel - ein ähnliches Gefühl wie zu Beginn des ersten Bandes.

Alles in allem ein wirklich gelungener Folgeband - sogar viel besser als der Erste - und ich bin total gespannt, wie es weiter geht und wie viele Bücher sich der Reihe noch anschließen.

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Veröffentlicht am 01.04.2023

düstere Geschichte für Zwischendurch

Gallant
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Mal wieder ein großartiges Buch von V. E. Schwab!

Ich mag den Schreibstil der Autorin sehr. Auch in diesem Buch wurde mal wieder bestätigt, was für ein grandioser Kopf hinter den ganzen Geschichten sitzt.
Als ...

Mal wieder ein großartiges Buch von V. E. Schwab!

Ich mag den Schreibstil der Autorin sehr. Auch in diesem Buch wurde mal wieder bestätigt, was für ein grandioser Kopf hinter den ganzen Geschichten sitzt.
Als ziemlich kurzer Einzelband war ich - ehrlich gesagt - anfangs etwas skeptisch. Ich liebe Einzelbände für zwischendurch, oft habe ich aber das Gefühl, dass die Geschichte rennt oder dann abrupt vorbei ist.
Beides war hier definitiv nicht der Fall.
Wir begleiten die Protagonistin Olivia in ihrem Tempo durch die Story. Ein roter Faden zieht sich in gleichmäßigem Tempo durch die unterschiedlichen Schauplätze. Die Tagebucheinträge lockern immer wieder optisch auf, mir gefällt sehr, wie sie hervorgehoben sind. Der Lesefluss wird dadurch nicht gestört - im Gegenteil.
Die vorgestellten Charaktere bekommen die Auftritte und die Worte, die ihnen zustehen: Unwichtige Nebencharaktere bekommen keinen Namen oder keine Charaktereigenschaften, weil sie für den Verlauf der Story nicht wichtig sind. Klingt erstmal seltsam, ergibt jedoch im Lesefluss ein wunderschönes Bild.
Auch die Stummheit von Olivia ist verständlich ins Bild gesetzt. Sie hat zwar ab und zu den Struggle, verstanden zu werden, jedoch hat sie sich auch mehrere Möglichkeiten beigebracht, das Problem zu umgehen. Sie wird nicht auf die fehlende Stimme reduziert und kann als Charakter so sehr wachsen. Sehr gut umgesetzt!
Die Darstellung von Gallant und vor allem von nicht-Gallant ist perfekt. Schwab verschwendet keine Zeit mit unnötigen Darstellungen oder schweift von ihrem Faden ab. Es wird das erzählt, was wichtig ist, der Rest der Wörter gehört der Story.
Auch zum Ende hin bleibt die Geschichte beim gleichen Tempo und beim roten Faden. Kein krasser Plot Twist, kein abruptes Ende sondern gleichmäßig zu Ende geführt.
Großartig.
Obwohl Schwab selbst sagt, sie schreibt nie für die gleiche Art von LeserIn, ist die Wahl ihrer Bücher, egal welchem, immer ein Gewinn.

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Veröffentlicht am 23.03.2023

unschlüssig. Ja!! aber mhm.

Muss ich das gelesen haben?
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Ich bin unschlüssig.

Das Cover hat mich nicht wirklich angesprochen, der Titel etwas mehr. Ich beschäftige mich schon länger mit Unterdrückung und unterschiedlichen Geschlechtern bei der Buchveröffentlichung, ...

Ich bin unschlüssig.

Das Cover hat mich nicht wirklich angesprochen, der Titel etwas mehr. Ich beschäftige mich schon länger mit Unterdrückung und unterschiedlichen Geschlechtern bei der Buchveröffentlichung, darum ging ich nicht blind in das Thema.
Ich mag sehr, wie die Autorin ihre Sprache bewusst locker hält. Es geht hier nicht darum, ein krasses literarisches Stück zu schreiben, sondern Tachales zu reden und es vor allem für Jugendliche und Jüngere zugänglich zu machen. Das gelingt ihr meiner Meinung nach wunderbar - das Buch liest sich so, als würde man entspannt auf dem Sofa oder am Küchentisch gegenüber sitzen und miteinander fachsimpeln - aber eben auf eine lockere, umgängliche Art.
Ich habe richtig viel aus dem Buch gelernt! In der Schule habe ich schon jede noch so öde Lektüre gelesen und mich damit befasst, aber das ist kein Vergleich zu dem, was die Autorin hier beschreibt. In der Schule hatte ich noch eine andere Ansicht, die, der weißen cis-Männer (als weiße cis-Frau in den 00ern leider gar nicht so selten), und habe viele Dinge als gar nicht problematisch oder, wie Teresa es so schön nennt, als "das war halt damals so" abgestempelt. Ich habe mittlerweile eine andere Denkweise und kann sowas viel reflektierter betrachten und trotzdem haute mich die Autorin aus den Socken.
Zwischenzeitlich wurden die Ausführungen leider sehr lang. Bestimmte Werke kannte ich nicht oder kaum, weswegen ich die (Wenn auch lockere) Analyse des drölften Werkes dann mehr überflogen habe. Ihre Fußnoten und Anmerkungen, die glaube ich auch viel Witz ausmachen, sind im e-Book weit hinter der eigentlichen Seite, darum kann man gar nicht mehr zuordnen, zu welchem Satz jetzt welche Zahl gehört hat. Das fande ich sehr schade, ist aber wahrscheinlich ein Formatierungsding des eBooks.
Die Alternativen-Liste am Ende fand ich enorm wichtig und wirklich gut. Vielleicht wäre aber hier eine tatsächliche Liste mit 2-3 Sätzen dazu sinnvoller gewesen als ein Fließtext. So, wie am Ende nochmal erwähnte Werke aufgelistet werden.

Ich bin unschlüssig. Auf der einen Seite finde ich das Buch großartig und unglaublich wichtig. Ich habe vollen Ernstes überlegt, meinem damaligen Deutsch-LK-Lehrer das Buch kommentarlos zu schicken. Und allen anderen Deutschlehrerern (männlich), die ich mittlerweile kenne. Wenn man alle geführten Werke kennt, ist es bestimmt ein ganz anderes Erlegbnis. Auf der anderen Seite ziehen sich manche Parts so sehr und zieht Themen heran, die nur in Entfernung etwas mit dem grade besprochenen Hauptthema zu tun haben, dass ich Angst habe, sie würden es in die Ecke werfen und Teresa in ihrer weißen-cis-Art, wie sie eben sind, als "überfeministische" abstempeln. Obwohl das falsch ist! Die Autorin redet einfach Klartext, ohne Bashing, ohne Schuldzuspruch und ohne "überfeministisch" zu sein. Sie spricht das aus, was Sache ist.
Die Zielgruppe des Buchs sind eher jüngere Leute, die in diesen Situationen stecken, öde Literatur in den Schulen/Unis lesen zu müssen. Für die ist dieses Buch gold wert. Um direkt da etwas ändern zu können. Um mal zu sagen "ne, das war eben nicht halt so!".

Ich habe lange überlegt, ob ich 3 oder 4 Sterne vergebe. deshalb dazwischen.
In kurz; Super wichtiges, gutes Thema, tolle Herangehensweise, manchmal etwas sehr abgeschweift.

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