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Veröffentlicht am 29.01.2020

Absolute Leseempfehlung!

Freischwimmen
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Der neunjährige Cymbeline Iglu hat ein Problem, und das ist nicht sein Name: In der Schule ist Schwimmunterricht angesagt, und er, der sportliche Cym, ist noch nie geschwommen! Wirklich noch nie! Seine ...

Der neunjährige Cymbeline Iglu hat ein Problem, und das ist nicht sein Name: In der Schule ist Schwimmunterricht angesagt, und er, der sportliche Cym, ist noch nie geschwommen! Wirklich noch nie! Seine alleinerziehende Mutter war kein einziges Mal mit ihm im Schwimmbad. Wie soll er das nur seinen Freunden und Mitschülern erklären? Oder kann man vielleicht einen Internet-Crash-Schwimmkurs machen? Die Badewanne ist doch sicher groß genug zum Üben, da kann er auch die Aufforderung zu einem Wettschwimmen unbesorgt annehmen, so schwer kann Schwimmen ja wohl nicht sein. Doch nein – es kommt zum befürchteten Desaster – und noch schlimmer…
Das Kinder und Jugendbuch „Freischwimmen“ vom englischen Autoren Adam Baron ist ein wundervoll geschriebener Roman für Selbstleser ab 10 Jahren. Der humorvolle und feinfühlige Schreibstil lässt den Leser mit den Protagonisten leiden, aber auch lachen. Das Buch zieht den Leser von Anfang an in seinen Bann, man fiebert mit Cym seiner Schwimmstunde entgegen und durchlebt mit ihm eine sehr schwere Zeit. Durchgehend besteht eine unterschwellige Spannung, so dass man bis zum überraschenden Ende das Buch nicht weglegen möchte. Die Illustrationen von Benji Davies sind spärlich, gefallen mir aber in ihren Grau und Schwarztönen sehr gut.
Das Cover fällt durch die schimmernde Farbgebung auf, man sieht Cym im Wasser absinken. Der Titel „Freischwimmen – Wer die Wahrheit sucht, muss tief tauchen“ passt im doppelten Sinn zu dieser ergreifenden Geschichte.

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Veröffentlicht am 13.01.2020

Feuerfrettchen

Chilli, ich und andere Katastrophen
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Jelko ist elf Jahre alt und hat gerade eine schwierige Phase: In der Schule wird er von Bert Branco, einem weniger netten Zeitgenossen, sehr geärgert. Jelkos Nachname – Pudelund – bietet Stoff für immer ...

Jelko ist elf Jahre alt und hat gerade eine schwierige Phase: In der Schule wird er von Bert Branco, einem weniger netten Zeitgenossen, sehr geärgert. Jelkos Nachname – Pudelund – bietet Stoff für immer neue Sticheleien. Doch nun gesellt sich auch noch ein sehr seltsames Wesen, ein angebliches Feuerfrettchen namens Chilli, zu ihm. Nach einem Einkauf in einem Schuhgeschäft ist es plötzlich da und lässt sich nicht mehr abschütteln. Jelko ist völlig überfordert und weiß nicht, wie er mit dem neuen Mitbewohner, der sich hauptsächlich von Senfbrötchen ernährt, umgehen soll. Das Tier stellt sein ganzes Lesben auf den Kopf und bringt ihn manches Mal in peinliche Situationen. Doch langsam merkt Jelko, dass Chilli auch seine guten Seiten hat.
Nach den „Flätscher“- Büchern hat die hat Antje Szillat mit „Chilli“ einen neuen tierischen Protagonisten erschaffen. Das wilde, aber liebenswerte Feuerfrettchen gefällt mir auch gut. Die Autorin schreibt in einer kindgerechten Sprache, allerdings etwas comiclike mit vielen fettgedruckten Ausrufen oder Gedanken wie „Bäng“, „Uff“ und ähnlichem. Kindern ab Grundschulalter gefällt das sicher gut, erst als Zuhörer, dann aber auch als Selberleser. Die Geschichte ist spannend geschrieben, man freut sich mit Jelko über Chillis Beistand gegen vermeintlich stärkere Gegner. Die Illustrationen gefallen mir eher mittelmäßig, vor allem die Darstellung der Frauen mutet irgendwie altbacken an.
Das Cover wirkt flott, die Farben gefallen mir und die Figuren sind liebevoll ausgestaltet. Der Titel „Chilli, ich und andere Katastrophen“ könnte nicht besser passen und sagt schon einiges über den Inhalt aus.

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Veröffentlicht am 06.01.2020

Würdiger Nachfolger

1794
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Jean Michael Cardell, Stadtknecht in Stockholm im Jahr 1794, erhält Besuch einer ihm unbekannten Frau, die ihn bittet, den grausamen Tod ihrer Tochter Linnea in deren Hochzeitsnacht zu untersuchen. Der ...

Jean Michael Cardell, Stadtknecht in Stockholm im Jahr 1794, erhält Besuch einer ihm unbekannten Frau, die ihn bittet, den grausamen Tod ihrer Tochter Linnea in deren Hochzeitsnacht zu untersuchen. Der frisch angetraute Ehemann wurde des Mordes an ihr beschuldigt und ins Irrenhaus eingewiesen. Alle Indizien scheinen auf ihn als Mörder hinzuweisen, doch Cardell ist sich dieser Sache nicht wirklich sicher. So ermittelt er gemeinsam mit Emil, dem Bruder seines verstorbenen Kollegen Cecil, in diesem furchtbaren Verbrechen. Zeitgleich macht Cardell sich auf die Suche nach Anna Stina, die er aus vergangener Zeit kennt, die jetzt aber vom Erdboden verschluckt zu sein scheint. Ein schwieriges Jahr liegt vor dem Stadtknecht.
Der Roman „1794“, geschrieben vom schwedischen Autoren Niklas Natt och Dag, führt den Leser in ein stinkendes und verruchtes Stockholm im Jahr 1794. In einem tollen Schreibstil lässt der Schriftsteller Bilder in den Köpfen des Lesers entstehen, die diesen nicht so schnell loslassen. Man hat diese dreckige Stadt tatsächlich vor Augen, so genau beschreibt er diesen Ort in einer anderen Zeit. Jean Michael Cardell und Emil Winge sind zwei wirkliche Typen, der eine grobschlächtig und aufbrausend, der andere sensibel und weich, beide aber gerechtigkeitsliebend und von ihrer Arbeit überzeugt. Es ist ein fruchtbares Zusammenspiel dieser Protagonisten, die im Übrigen auch ihre dunklen Seiten haben, was dem Buch sehr gut tut. Die Geschichte, die uns Niklas Natt och Dag erzählt, ist sehr grausam, aber auch spannend bis zum Schluss, obwohl man schon bald weiß, wer der Mörder ist. Dieser Roman ist ein würdiger Nachfolger für „1793“, das ich auch schon verschlungen habe. Es ist sicher hilfreich, wenn man den Vorgängerband kennt, aber nicht absolut notwendig.
Das Cover mit der seitenfüllenden Zahl 1794 mit Teilen einer Ansicht von Stockholm (das denke ich jedenfalls)fällt auf und passt sehr gut in die Reihe, ebenso wie der Titel. Ich hoffe schon auf „1795“!

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Veröffentlicht am 08.12.2019

Abenteuer auf dem Bauernhof

Die Heuboden-Bande (Band 1) - Ermittler mit Scha(r)fsinn
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Auf dem Bauernhof Kraut und Rüben haben Schaf Wolle und Huhn Hilde ein Detektivbüro gegründet. Denn nicht alles ist hier so friedlich wie es auf den ersten Blick aussieht: Das Ferkel Pigsel hat einen Fremden ...

Auf dem Bauernhof Kraut und Rüben haben Schaf Wolle und Huhn Hilde ein Detektivbüro gegründet. Denn nicht alles ist hier so friedlich wie es auf den ersten Blick aussieht: Das Ferkel Pigsel hat einen Fremden auf dem Hof gesehen! Es vermutet sogar, dass es sich bei dem Eidringling um einen gefürchteten Wolf handelt! Wolle findet das sehr unheimlich, schließlich sind Wölfe und Schafe bekanntlich nicht die besten Freunde. Da muss ei sehr gut überlegter Plan her, um den Fremden zu enttarnen und Böses vom Hof abzuwenden…
Die Autorin Ann-Katrin Heger hat zusammen mit dem Illustrator Dominik Rupp ein liebenswertes Buch rund um einen ebenso liebenswerten Bauernhof geschaffen. Die Sprache ist kindgerecht, geeignet sowohl zum Vorlesen wie auch zum Selberlesen bei etwas älteren Grundschülern. Die Bilder sind witzig und detailreich gestaltet. Die Geschichte ist originell und regt die kindliche Fantasie an.
Das Cover zeigt das Ermittlerduo mit passenden Requisiten und tierischen Freunden, es wirkt sehr ansprechend und fällt auf. Der Titel „Die Heuboden-Bande“ mit dem scha(r)fsinnigen Untertitel „Ermittler mit Scha(r)fsinn“ ist toll gewählt und macht neugierig. Er weist auf die tierischen Protagonisten hin.
Dieses Buch ist ein kurzweiliges Gesamtpaket für Kinder im Grundschulalter.

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Veröffentlicht am 08.12.2019

Auf der Jagd

Missing Boy
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Der Privatermittler Ted Conkaffey und seine skurrile Kollegin Amanda Pharrell arbeiten an einem mysteriösen Fall: Ein kleiner Junge ist spurlos aus einem Hotel verschwunden. Keine Überwachungskamera hat ...

Der Privatermittler Ted Conkaffey und seine skurrile Kollegin Amanda Pharrell arbeiten an einem mysteriösen Fall: Ein kleiner Junge ist spurlos aus einem Hotel verschwunden. Keine Überwachungskamera hat Bilder des Jungen gemacht, er ist einfach vom Erdboden verschwunden. Für Ted kommt der Auftrag zu einem denkbar unpassenden Zeitpunkt, erwartet er doch den ersten Besuch seiner kleinen Tochter, die ihn, nachdem er unschuldig eines Verbrechens bezichtigt wurde, lange Zeit nicht sehen durfte. Doch nun beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, mit jeder Stunde, die vergeht, wird die Chance, den kleinen Jungen lebend zu finden, kleiner. Ted versucht, beide Ereignisse so gut es ihm möglich ist, zu meistern. Einige örtliche Polizisten haben allerdings etwas gegen den Einsatz der Detektive in diesem Fall…
Die australische Autorin Candice Fox hat mit „Missing Boy“ den dritten Band ihrer Crimson Lake Reihe geschrieben, und auch dieses Buch schließt nahtlos an die spannungsgeladenen Geschichten der Vorgängerteile an. Ihr Schreibstil ist flüssig und lässt den Leser atemlos durch diesen Thriller eilen, die privaten Probleme der Protagonisten tragen zum Spannungsbogen bei. In anderen Büchern stören mich oft die privaten Schwierigkeiten (oft sind es ja Beziehungsprobleme) der handelnden Personen, bei Candice Fox ist es anders, die Probleme sind so speziell, dass sie schon wieder sehr interessant sind. Die Figuren, insbesondere Amanda ist sehr besonders, manchmal mit etwas autistischen Zügen. Die Geschichte wird von einer tollen Grundidee getragen, spannend ausgearbeitet und zu Papier gebracht. Bis zum letzten spektakulären Showdown hat mich dieser Thriller gefesselt. Mich hat auch dieses Buch von Candice Fox wieder restlos überzeugt!
Das Cover passt gut zum Inhalt, hier zu den krokodilbesetzten Sümpfen um Cairns herum. Der Titel passt natürlich gut zum Buch, ist aber nicht besonders originell

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