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Veröffentlicht am 14.12.2020

Sehr enttäuschend

Gods of Ivy Hall, Band 1: Cursed Kiss
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Charaktere:
Bis auf die Hauptperson Erin erfährt man leider nicht wirklich viel über die Vergangenheit der Charaktere, was sofort eine gewisse Distanz schafft, die ich nie ganz überwinden konnte. Erin ...

Charaktere:
Bis auf die Hauptperson Erin erfährt man leider nicht wirklich viel über die Vergangenheit der Charaktere, was sofort eine gewisse Distanz schafft, die ich nie ganz überwinden konnte. Erin wirkt auf mich sehr unreif in gewissen Handlungen und Gedankengängen, meiner Meinung nach, macht sie auch nicht wirklich eine tolle Entwicklung durch. Bis zum Schluss bleiben ihre Grundsätze bestehen, die ich nicht so ganz nachvollziehen kann teilweise. Bis zum Schluss ist sie oft nervig und bleibt leider naiv. Zwischendurch hat mich ihr Mut überzeugt, aber die meiste Zeit versteckt sie sich hinter ihrem Hass auf (vor allem) Männer, was ich an sich bereits problematisch finde. Arden, der als Love-Interest herhält, ist allerdings noch eindimensionaler. Er ist immer happy, sachlich, ein "Gentleman" und sagt einfach zu allem ja und amen.

Story:
Die Geschichte zieht sich zäh wie Kaugummi auf über 400 Seiten, das hätte wirklich nicht sein müssen. Bis auf den Plot-twist am Schluss hatte ich nie wirklich das Gefühl, dass die Handlung voranschritt. Ausserdem finde ich, hatte die Geschichte ein paar zu gut gemeinte Zufälle und nicht reale Wendungen, für meinen Geschmack jedenfalls. Dafür, das man so wenig von den Charakteren erfährt und die Handlung nur so dahinplätschert, sind die 400 Seiten leider einfach zuviel.
Zudem, und das ist vor allem für mich persönlich und aus feministischer Perspektive problematisch, wird über die ganze Story hinweg immer jeder Mann als Arschloch hingestellt, die Autorin lässt Erin das wirklich alle zwei Seiten in ihren Gedanken oder Dialogen erwähnen. Was soll das?? Arden, der "so anders" ist, wird dabei aufs höchste gelobt, aber gleichzeitig glaubt Erin ihm nie wirklich, sie meint immer "das ist zu gut um wahr zu sein". Aber es gibt einen Unterschied zwischen pessimistisch sein und einfach nur straight sexistisch daherzukommen und den kennt die Autorin scheinbar nicht.
Dabei könnte das Buch gerade auch mit der Thematik von Vergewaltigung, Gewalt gegen Frauen in Beziehungen etc. eine sehr wichtige Botschaft senden (just saying, die hier gesendete ist die falsche).

Fazit:
Das bisschen Handlung und die eindimensionalen Charaktere hätten auch auf 200 Seiten gepasst. Die Idee des Buches hat mir sehr gut gefallen, die Umsetzung leider nicht. Die unterträgliche Hassbotschaft gegen Männer hat mich auch wirklich gestört, das ist meiner Meinung nach nicht okay, das so offen in ein Buch zu schreiben, das Jugendliche dann lesen und vielleicht glauben.

Themen: Rache, griechische Mythologie, Liebe, Verlust, Gewalt
Story: 2/5
Spannung: 1.5/5
Charaktere: 2/5
Lesefluss: 1.5/5

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.11.2020

Wichtige Thematik

Liebe ist so scheißkompliziert
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Cover & Schreibstil
Ich glaube vor allem der flashige Titel hat mich dazu bewegt, mir die Inhaltsangabe des Buches durchzulesen, ein Cover ist für mich oft der erste Anhaltspunkt ein Buch in die Hand zu ...

Cover & Schreibstil
Ich glaube vor allem der flashige Titel hat mich dazu bewegt, mir die Inhaltsangabe des Buches durchzulesen, ein Cover ist für mich oft der erste Anhaltspunkt ein Buch in die Hand zu nehmen.
Der Schreibstil ist sehr angenehm, jugendlich und verständlich, aber nicht flach oder langweilig, im Gegenteil, er hat die Geschichte sehr gut untermalt.

Charaktere
Ich muss ehrlich sagen, ich war anfangs sehr verwirrt, besiehungsweise konnte vor allem Jerome gar nicht einschätzen. Das hat aber auch damit zu tun, dass ich den Klappentext nicht mehr im Kopf hatte und auch nicht noch einmal gelesen habe, bevor ich das Buch angefangen habe. Ich hatte also absolut keine Ahnung, was passiert.
Aus diesem Grund, fand ich Jeromes Verhalten sehr komisch, er kam mir sehr oberflächlich und irgendwie gefährlich vor, vor allem die Szene, als Neles kleine Schwester ihm beim Training zuschaut und es wirkt, als will er was von ihr. (Er ist fast 19, sie ist 13, deswegen war diese Szene irgendwie schräg.) Aber Nele hingegen mochte ich im Grossen und Ganzen ganz gerne, sie war zwar manchmal etwas speziell drauf, aber ihre humorvolle und trockene Art war mir sympathisch. Die anderen Nebencharaktere bleiben durch die Story hindurch eher blass, sie erfüllen mehr ihre Rolle, als dass sie aktiv zur Geschichte gehören, das hat mich aber nicht wirklich gestört.

Story
Ich bin mir sicher, mein Urteilsvermögen ist nicht zu 100% akkurat, da ich das Buch am Abend angefangen habe und dann einfach bis halb 6 Uhr morgens fertig gelesen habe, deswegen, behaltet das im Hinterkopf. :D
Da ich keine Ahnung hatte, was geschehen wird (siehe Klappentext) hat mich das Ereignis, dass Nele nackt gefilmt wird sehr stark überrascht und ich war wirklich absolut erschrocken und geschockt, als ich das gelesen habe. Das Buch geht auf sehr viele Tabuthemen ein, die in unserer Gesellschaft nur zu gern totgeschwiegen werden. Ich kann leider nicht viel dazu sagen ohne xu spoilern, aber ich finde diese Umsetzung wirklich gelungen. Ich habe sehr mitgefiebert, konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Nele und Jerome, wie mit Neles Nacktvideo umgegangen wird, wie eine solche Schule funktioniert, Mobbing, dramatische Vergangenheit, diese Geschichte hatte für mich alles, was es braucht.

Fazit
Ich spreche eine Leseempfehlung aus, für diejenigen, die auch gerne eine Achterbahnfahrt der Gefühle erleben beim Lesen, denn das war es. Eine Liebesgeschichte, die viel mehr ist, als nur das, sondern auch ein unbarmherziges Licht auf unsere Gesellschaft wirft und einen nachdenklich zurücklässt. Das einzige, das ich nicht mochte, ist die Aufklärung zum Fall Nacktvideo und wie damit umgegangen wird... Aber das ist ein anderes Thema

Themen: erste Liebe, Mobbing, Trauer, Suizid, Kinderheim, unerlaubte Nacktvideos/-bilder, Drogen
Story: 4/5
Spannung: 4.5/5
Charaktere: 4/5
 Lesefluss: 4/5

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Veröffentlicht am 14.11.2020

Emotionen pur

milk and honey - milch und honig
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Ich habe bis anhin nie eine Poesiesammlung gelesen, betrachtet mich also als absolute Amateurin, was dieses Genre (?) angeht.
Rupi Kaurs Milch und Honig, ich hatte so viel davon gehört, weshalb ich mich ...

Ich habe bis anhin nie eine Poesiesammlung gelesen, betrachtet mich also als absolute Amateurin, was dieses Genre (?) angeht.
Rupi Kaurs Milch und Honig, ich hatte so viel davon gehört, weshalb ich mich auf Netgalley für ein Wunschexemplar darum beworben habe (es wurde ja schon lange veröffentlicht).

Ich habe das Buch gerade im Zug fertig gelesen & let me tell you, it was a ride. Ich war mehrere Male kurz davor in Tränen auszubrechen, aus Mitgefühl, Schmerz, Erinnerung und meinem riesigen inneren Gefühlssturm.
Nun, wie gesagt, ich kenne mich nicht wirklich mit Gedichten aus (es sei denn ihr wollt Schiller analysieren), deswegen kann ich nicht wirklich beurteilen, ob die strukturelle Art der Gedichte gut ist. Aber die Themen, die Wortwahl, ich fühlte mich der Autorin sehr nahe als ich in ihr Innerstes blicken durfte.
Die Aufteilung des Buches in vier Kapitel fand ich sehr angenehm, so hatte es Ordnung und gab einem auch Zeit, sich auf ein neues Kapitel einzustellen, sich von den Emotionen zu erholen. Die Gedichte lassen einen grausame Dinge erahnen, manchmal werden sie laut ausgesprochen, manchmal nicht, und das Thema Vergewaltigung, Frauen in der Gesellschaft, das hat mich getroffen.
Vielleicht fühle ich mich den Gedichten so verbunden, weil ich ähnliche Gedankengänge habe/hatte, jedenfalls hat Rupi Kaur mit diesem Buch ein sehr mächtiges Werk erschaffen.

Hier eine Auswahl meiner Lieblingsstellen:

Ich will nicht dass du mich
in dein leben einbaust
wo ich doch ein leben
mit dir bauen will
- der unterschied

die liebe ist nicht grausam
wie sind grausam
die liebe ist kein spiel
wir haben ein spiel
aus der liebe gemacht

du musst eine beziehung
zu dir selbst aufbauen bevor du zu
jemand anderem gehen kannst

die körper anderer frauen
sind kein kriegsgebiet für uns

wenn du nicht genuf für dich selbst bisr
wirst du nie genug für jemand
anderen sein

Fazit:
Lest es, lasst euch mitreissen, lasst eure Emotionen raus, enjoy the ride.

P.S. Ich bin davon überzeugt, dass die Originalversion noch besser ist, just saying.

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Veröffentlicht am 05.11.2020

Leider sehr enttäuschend!

Wenn aus Funken Flammen werden
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Inhalt:
Kristen steht kurz vor einem medizinischen Eingriff, der es ihr unmöglich machen wird, Kinder zu bekommen. Deshalb geht sie mit gemischten Gefühlen an die Aufgabe, die Hochzeit ihrer besten Freundin ...

Inhalt:
Kristen steht kurz vor einem medizinischen Eingriff, der es ihr unmöglich machen wird, Kinder zu bekommen. Deshalb geht sie mit gemischten Gefühlen an die Aufgabe, die Hochzeit ihrer besten Freundin zu organisieren. Vor allem, als sie dabei Josh, den anderen Trauzeugen, kennenlernt. Er ist witzig, sexy und weiß mit ihrer direkten Art umzugehen. Allerdings träumt Josh von einem Haus voller Kinder. Kristen ist klar, dass sie nicht die Richtige für ihn ist. Doch die Anziehung zwischen Josh und ihr wird immer größer, und es wird auch für Kristen immer schwerer, ihn auf Abstand zu halten.
Diese Rezension enthält sehr viele SPOILER, aber da ich niemandem empfehle, es zu lesen, lest es euch ruhig durch, dann wisst ihr wenigstens warum. ;)
Cover, Schreibstil:
Das Cover finde ich hübsch, ein Grund, warum ich dieses Buch auf Netgalley angefragt habe (an dieser Stelle dankeschön für das Leseexemplar!). Der Schreibstil ist angenehm, leider einer der seltenen guten Punkte an diesem Buch.

Charaktere:
Wo soll ich nur anfangen… Kristen ist für mich ein sehr gefährlicher Charakter. Sie verkauft ihre toxic attitude und ihren Selbsthass als legitim, weil sie unfruchtbar ist. Dadurch versucht sie Josh ständig zu bemuttern, sie weiss immer, was gut für ihn ist und was nicht. Sie ist es auch die so «selbstlos» entscheidet, dass sie nicht die Richtige für ihn ist, wobei er ihr ständig, wirklich ständig versichert, dass er sie liebt. Ich kann mich natürlich nicht zu 100% in Kristens Situation hineinversetzen, denn nein, ich bin nicht unfruchtbar und ich bin mir sicher, dass es eine absolut scheiss Situation sein muss, nicht nur wegen der Schmerzen, sondern vor allem der psychische Teil. Trrotzdem finde ich es falsch, wie Kristen damit umgeht, vor allem gegenüber Josh ist dies einfach nur unfair und toxisch. Dass Kristens Mum ein Drache ist, hat ihre Situation und ihr Selbstbewusstsein sicher nicht gerade verstärkt, aber ich finde gerade den krassen Kontrast zwischen Kristens lautem und schonungslosem Wesen und der toxischen, irgendwie depressiv wirkenden anderen Seite von ihr einfach übertrieben und falsch. Und damit komme ich zu einem weiteren Kritikpunkt an Kristen, ich bin mir sicher die Autorin wollte mit ihr ein feministisches Beispiel liefern, dass eine Frau nicht «feminin» sein muss, wie unsere Gesellschaft uns das so gerne vorschreibt, jedoch schafft sie es, Kristen einfach als das Klischee der «ich bin anders als die anderen Frauen» darzustellen. Andere Frauen, die Josh (nicht wirklich) datet, werden dabei ebenfalls klischiert, die eine wird darauf reduziert Yogalehrerin und vegan zu sein. Der Part in dem die «ach so andere» Kristen und Josh über diese Frau lästern ist einfach das pure Gegenteil von dem, was ich mir erhofft habe. Die Autorin versucht Kristen als nicht-klischeehafte Frau darzustellen, aber alles was sie tut, ist sie anders zu klischieren, was ich sehr ungelungen finde. Josh ist dabei das kleinere Übel, er ist unsterblich verliebt in eine Frau, die ja so anders ist, als alle anderen (er bezeichnet sie als Einhorn…), dabei denkt er jedoch niemals an sich. Einerseits mimt er den starken Mann, aber für sich selber sorgen, das will er partout nicht. Was er an Kristen findet, ist mir schleierhaft, aber andererseits scheinen die beiden auf die gleichen, oftmals kindischen Dinge zu stehen (Klopapierstreiche, Filme schauen, 24/7 ungesund essen). Meine Einschätzung ist natürlich von mir persönlich sehr geprägt, ich finde die beiden schrecklich unsympathisch. Aber auch sachlich gesehen sind die beiden Charaktere wahrlich keine Goldschätze.

Story:
Die Geschichte beginnt damit, wie sich Kristen und Josh begegnen ohne zu wissen, dass sie Trauzeugin und Trauzeuge für ihre besten Freunde Sloan & Brandon, die bald heiraten werden. Anfangs sind die zwei sich etwas zuwieder, beziehungsweise sie ziehen einander ständig auf, was mit der Zeit aber in eine Freundschaft mündet. Diese Entwicklung ist eigentlich ganz süss. Kristen ist zu dieser Zeit mit Militärmann (sorry mir fällt die richtige Bezeichnung grade nicht ein) Tyler zusammen, die beiden sehen sich aber nur einmal pro Jahr, wenn er Ferien hat. Da sie sich von Joshs Anwesenheit irgendwie bedroht fühlt (im Sinne von, sie hat Angst Tyler zu betrügen), versucht sie alles, um Josh keinerlei Zeichen zu senden, die er «falsch» aufnehmen könnte. Als sie dann doch etwas miteinander anfangen, besteht sie jedoch darauf, dass es für sie eine rein sexuelle Beziehung ist, womit sie sich und ihn belügt. Das Ganze fängt dann auch schnell an zu nerven, weil die Geschichte basically 24/7 darum geht, dass Kristen Josh eine reinwürgt, um ihn (natürlich) um seiner Willen von ihr fernzuhalten, weil er irgendwann mal gesagt hat, dass er eine grosse Familie möchte und irgendwas vonwegen Adoption ist nicht so toll oder was weiss ich. Und weil Kristen unfruchtbar ist, beziehungsweise Tumore an ihrer Gebärmutter hat, möchte sie natürlich ihm seine Zukunft nicht versauen. Gleichzeitig klettet sie sich dann jedoch wieder alle paar Tage oder Wochen komplett an ihn, sagt ihm einmal sogar, dass sie ihn liebt und alles. Ich kann nachvollziehen, dass es schwierig ist, über das Thema Unfruchtbarkeit zu sprechen, aber das legitimiert keineswegs ihre toxische Art, die sie Josh gegenüber an den Tag legt.
Ausserdem finde ich die Messages, die uns die Geschichte auftischt an sich auch problematisch: einerseits wird so oft so oberflächlich und sexistisch gesprochen (Kristen über Josh und auch zu ihm, wenn sie ihm sagt, dass sie ihn nur für Sex braucht, andererseits der eine Feuerwehrskollege von Josh und Brandon, der ständig sexistische Aussagen macht), andererseits die Aussage, dass das Buch eigentlich für Frauen in derselben Situation wie Kristen sind, sich selber lieben und akzeptieren sollen. Jedoch schafft es die Autorin, diese Message völlig zu versemmeln, weil Kristen schlussendlich wundersamerweise schwanger wird, aufgrund Joshs «Supersperma» (wird wirklich so genannt, wtf), ausserdem ist Kristen bis zum Schluss überhaupt nicht mit sich im Reinen. Sie jammert eigentlich ständig nur darüber, wie schlecht sie ist, ist nie zufrieden mit sich selber und lässt das Ganze dann an Josh raus, bis zum Schluss redet sie immer davon, dass er doch jemand viel besseren verdient – was bitte soll man von diesen Aussagen mitnehmen? Kristen sollte dringend zur Therapie und Josh auch, wenn er sich ernsthaft so blind in jemanden verliebt, der so toxisch und unsicher ist. Die Autorin versucht im Schlusswort nochmals zu erwähnen, dass sie das Ende mit der Schwangerschaft nicht gewählt hat, um ein Happy End zu zaubern, sondern dass das Happy End sein soll, dass Kristen sich selber liebt und akzeptiert, aber wo bitte tut sie das? Kann ich leider gar nicht nachvollziehen...

Fazit:
Ich bin mir sicher, es gibt viele, die das Buch gern haben werden, aber für mich ist die Geschichte einfach problematisch. Ich mag simple Liebesgeschichten mit Happy End sehr gern, aber nicht wenn so viele verqueere Aussagen damit vermittelt werden. Die Story an sich, oberflächlich gesehen, ist süss, mal abgesehen davon, dass Kristen echt mühsam ist. Aber ich hoffe doch sehr, dass auch andere Leser*innen etwas hinter die Geschichte blicken werden und hinterfragen, was daran alles problematisch sein könnte.
Ich empfehle das Buch nicht weiter, da ich finde, eine Liebesgeschichte kann auch mit Charakteren geschrieben werden, die nicht so toxisch und kaputt sind wie Kristen. Oder zumindest bis am Schluss eine Entwicklung durchmachen, das macht sie leider wirklich gar nicht. Schade drum, denn es wäre eine Chance gewesen, den Leuten zu zeigen, dass sich Menschen mit einer schlimmen Kindheit und/oder Unfruchtbarkeit entwickeln und verändern können. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass sich Menschen, die unfruchtbar sind und dieses Buch lesen, vor den Kopf geschlagen fühlen, weil die ganze Message am Schluss von einem absolut deplazierten Happy End untergraben wird.

Themen: Perfektionszwang, Zwangsstörung, Drama, Unfruchtbarkeit, «Liebe»
Story: 2/5
Spannung: 2/5
Charaktere: 1.5/5
Lesefluss: 1.5/5

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Veröffentlicht am 27.10.2020

Die Charaktere blieben zu blass

Secret Academy - Verborgene Gefühle (Band 1)
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Inhalt:
Ein kurzes, warmes Lächeln huschte über seine Lippen. Eines, das noch nie für mich bestimmt gewesen war. »Jeder braucht einen würdigen Gegner. Du bist meiner.«

Als angehende Agentin der Londoner ...

Inhalt:
Ein kurzes, warmes Lächeln huschte über seine Lippen. Eines, das noch nie für mich bestimmt gewesen war. »Jeder braucht einen würdigen Gegner. Du bist meiner.«

Als angehende Agentin der Londoner Secret Academy - einer Schule für Menschen mit aussergewöhnlichen Begabungen - steht die 19-jährige Alexis im Dienst der Krone. Als sie jedoch erfährt, dass ihre kleine Schwester entführt wurde, wirkt auf einmal jeder in ihrem Umfeld verdächtig. Alexis kann niemandem mehr trauen. Nicht ihrem Mitschüler Dean, und erst recht nicht dem Neuen, der Ärger magisch anzuziehen scheint. Doch als ihr klar wird, dass es um mehr als die Rettung ihre Schwester geht, muss sie sich entscheiden. Für die Pflicht - oder für ihr Herz.

Cover, Schreibstil:
Das Cover hat mich dazu bewegt, mich für ein Leseexemplar zu bewerben. Vor allem die Farbkombination im Hintergrund hat es mir angetan. Der Schreibstil ist angenehm, leicht zu lesen und passt gut zur Geschichte und den Charakteren.

Charaktere:
Einerseits war ich positiv überrascht, da ich irgendwie eine klischierte Form von Charakteren erwartet habe, aufgrund der Storybeschreibung. Aber Alexis ist eine vielschichtige Persönlichkeit, die einerseits emotional handelt, aber sich gleichzeitig auch im Griff hat und rational denkt, da sie eine Agentin in Ausbildung ist. Diese Kombination hat das Buch für mich um einiges besser als erwartet gemacht, da Alexis keine jugendliche Göre ist, die nur sich selber und ihre Love-Interests im Kopf hat (was in anderen Büchern schon öfter der Fall war). Gleichzeitig wurde ich aber auch nie wirklich warm mit ihr, es blieb immer eine gewisse Distanz. Dasselbe gilt auch für die anderen Charaktere, sie alle sind einerseits liebenswürdig, jedoch hatte ich mehrmals das Gefühl, dass sie doch leicht klischiert ein bestimmtes Charaktermerkmal darstellten, was sie für mich nicht wirklich real gemacht hat.
Über Alexis` Vergangenheit erfährt man zwar anfangs etwas, bei den anderen Charakteren jedoch gar nichts, was auch zur Eindimensionalität dieser beiträgt. Ich kann aber verstehen, dass die Autorin hier nicht ganze Backgroundstories zu allen erzählen konnte, weil es doch einige wichtige Charaktere sind und ausserdem sicher die eine oder andere Hintergrundgeschichte in Teil 2 auftauchen wird.
Ich hätte mir einfach etwas mehr Nähe zu den Charakteren gewünscht, da das für mich in einer Geschichte sehr entscheidend ist.

Story:
Die Handlung beginnt mit einer Erzählung aus Alexis` Vergangenheit und wie sie für die Akademie rekrutiert wurde, was ein sehr guter Einstieg war. Nach diesem Rückblick switcht die Autorin in die Gegenwart, in der Alexis ihre Ausbildung bald abgeschlossen hat und seit mehreren Jahren an der Akademie ist. Da ich die Inhaltsangabe bereits wieder vergessen habe, als ich das Buch angefangen habe, war ich recht überrascht von Cassie`s (ihre jüngere Schwester) Entführung, was für mich sicher auch ein Pluspunkt war, da die Handlung für mich nicht vorhersehbar war. Danach nimmt die Handlung stetig Spannung auf, da Alexis niemandem mehr vertrauen kann und will, was zu heiklen Situationen führt.
Der Spannungsbogen hat mir gut gefallen, ich konnte gut in die Geschichte abtauchen und ich fand es auch sehr gelungen, wie die Autorin Aufträge der Agentinnen miteingebaut hat, das hat der Geschichte einen angenehmen Verlauf gegeben.

Fazit:
Das Buch hat mir gut gefallen, leider hat es nicht ganz für 4 Sterne gereicht. Die blassen und unnahbaren Charaktere haben mich nicht überzeugt, etwas das mich beim Lesen die ganze Zeit abgelenkt hat. Es ist verständlich, dass die Autorin nicht allen Charakteren eine Geschichte schreiben konnte, jedoch hat dies, kombiniert mit dem Misstrauen, das Alexis allen entgegenbringt, mich sehr von allen distanziert.
Ein gutes Buch für zwischendurch, und wenn ich Zeit habe, werde ich mich auch dem zweiten Band widmen, da der erste doch sehr spannend und offen aufhört.
Eine Empfehlung für YA, NA Fans, die gerne mal hinter die Kulissen einer geheimen Sicherheitseinrichtung sehen würden, ohne klischierte oder übertriebene Szenen.

Themen: Agent
innen, übernatürliche Kräfte, Liebe, Verlust, Angst
Story: 3.5/5
Spannung: 4/5
Charaktere: 2.5/5
Lesefluss: 3.5/5

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