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Veröffentlicht am 21.06.2019

nicht mein Fall

Auris
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Ein Forensiker, der sich auf die Phonetik spezialisiert hat und Anhand von Stimmen mehr herausfinden kann, als so mancher „normale“ Ermittler in wochenlanger Recherchearbeit.

Eine eigentlich interessante ...

Ein Forensiker, der sich auf die Phonetik spezialisiert hat und Anhand von Stimmen mehr herausfinden kann, als so mancher „normale“ Ermittler in wochenlanger Recherchearbeit.

Eine eigentlich interessante Ausganslage. Ich kannte Vincent Kliesch als Autor noch nicht und fühlte mich von der Idee des Plots angesprochen. Nach dem enttäuschenden Roman von Thomas Harris hoffte ich hier auf einen guten Thriller.

Leider hat mich das Buch an keiner Stelle abholen können. Ziemlich schnell ging mir der knappe Erzählstil auf die Nerven. Die Personen blieben dadurch blass und oberflächlich und die Handlung war unspektakulär, schablonenhaft, vorhersehbar.

Am Ende habe ich es nur noch quergelesen, um die Auflösung zu erfahren. Das ging sogar sehr gut, weil ja nichts Überraschendes passiert. Es war überhaupt nicht mein Geschmack. Seltsam fand ich auch das Vorwort von Sebastian Fitzek. Mir war danach nicht mehr ganz klar, wer hier die Lorbeeren für den Roman einheimsen wollte.

Veröffentlicht am 21.06.2019

erschütternd deutlich

Die Nickel Boys
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Elwood ist ein farbiger Jugendlicher, der in den 1960er Jahren in ärmlichen Verhältnissen in Florida lebt. Scheinbar hat er das Unmögliche geschafft, denn er hat eine Zulassung für das College erhalten. ...

Elwood ist ein farbiger Jugendlicher, der in den 1960er Jahren in ärmlichen Verhältnissen in Florida lebt. Scheinbar hat er das Unmögliche geschafft, denn er hat eine Zulassung für das College erhalten. Aber auf der Fahrt dorthin ist er per Anhalter unterwegs und als der Fahrer wegen Autodiebstahls verhaftet wird, gerät auch Elwood ins Fadenkreuz der Justiz. Man glaubt ihm seine Unschuld nicht und er landet in der Umerziehungsanstalt Nickel.

Diese Einrichtung gab es wirklich. Und zur damaligen Zeit war es für jeden der Horror, der dort seine Jugend verbringen musste. Gewalt in jeder nur denkbaren Form waren dort an der Tagesordnung. Die Erzieher/Lehrer schlugen und missbrauchten, die jungen Männer untereinander lieferten sich Machtkämpfe und gaben die Gewalt, die ihnen angetan wurde, gnadenlos an die Schwächeren weiter.

Elwood ist ein netter Junge und er ist der Situation weder seelisch noch körperlich gewachsen. Es ist quälend zu lesen, was damals geschah und was später über das Nickel herausgefunden wurde.

Ein wichtiges Buch, welches man lesen sollte. Aber man muss es auch wegstecken können und mit harter Kost rechnen. Das Cover ist genial. Die Sprache zurückgenommen und minimalistisch. Der Autor lässt dem Leser Raum zu eigenen Gedanken.

Veröffentlicht am 12.06.2019

guter Krimi aus dem Hollywood-Universum

Der blutrote Teppich
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Der deutsche Auswanderer Hardy Engel arbeitet auch im zweiten Roman von Christof Weigold als Privatdetektiv. Und wieder führt ihn sein aktueller Auftrag in die Welt der Reichen und Schönen Hollywoods. ...

Der deutsche Auswanderer Hardy Engel arbeitet auch im zweiten Roman von Christof Weigold als Privatdetektiv. Und wieder führt ihn sein aktueller Auftrag in die Welt der Reichen und Schönen Hollywoods. Durch den Weinstein-Skandal hat man als interessierter Leser ja schon eine bestimmte Vorstellung von den Untiefen dieser Branche und „Der blutrote Teppich“ erzählt aus den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts eine Geschichte, die zu meiner Vorstellung von Vetternwirtschaft, Korruption, Sex, Drugs und Morden passt. Eine Vielzahl realer Personen flaniert durch diesen Roman. Lustigerweise hatte ich bei diesem Buch ein schwarz-weißes Kopfkino und fühlte mich an die großen Klassiker des Films erinnert. So weit also alles richtig gemacht, Herr Weigold. Wie schon im ersten Band hat das Buch ein, zwei kleine Längen, die ich aber verschmerzt habe, da es mir im Ganzen gesehen gut gefallen hat.

Erst im Nachhinein habe ich kapiert, dass der Mordfall auf tatsächlichen Ereignissen beruht. Dadurch wird einiges nochmal relativiert und interessanter. Hardy ist ein cooler Typ und ich hoffe, erneut von ihm zu lesen. Ich mag das Setting der Filmszene, den lakonischen Ton, den der Autor für seine Krimis findet, die Zeit, die voller Nostalgie ist. Ein guter Krimi und hoffentlich nicht der letzte dieser Reihe.

Veröffentlicht am 29.04.2019

Luft nach oben

Wenn Donner und Licht sich berühren
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Jasmine – Jazz – ist 16 Jahre. Ihre Mutter hetzt sie von Vorstellungstermin zu Trainingsstunden zu Vorstellungstermin; und so fort. Die Tochter soll die Karriere der Mutter machen, die diese schmerzlich ...

Jasmine – Jazz – ist 16 Jahre. Ihre Mutter hetzt sie von Vorstellungstermin zu Trainingsstunden zu Vorstellungstermin; und so fort. Die Tochter soll die Karriere der Mutter machen, die diese schmerzlich ad acta gelegt hatte, als sie ein Kind bekam. Jazz ist wirklich nicht zu beneiden. Die Mutter ist einer der unsympathischten Charakter der letzten Lesemonate. Hier setzt bereits meine Kritik ein, denn die schwarz-weiß Beschreibungen sind vielfältig und ärgerlich in einer Geschichte, die durchaus auch gutes Figurenbuilding kann. Allerdings versagt die Autorin sowohl bei den „negativ“ besetzten Darstellern völlig – es gibt noch einen jungen Mann, der mobbt, schlägt, bedroht und mordet – als auch ganz allgemein bei der Plotstruktur und der Entwicklung der Darsteller. Aber der erste Abschnitt ist bis auf die genannten Bad-Figuren noch sehr schön zu lesen.

Jazz lernt den gleichaltrigen Elliot kennen und lieben. Ein netter, musikalisch begabter Aussenseiter. Einer der erst auf den zweiten Blick wirkt aber dann durch seine liebenswerte Art schnell das Herz erobert. Im Gegensatz zu Jazz hat er mit Schwester und liebevoller Mutter ein einigermaßen funktionierendes Zuhause und es scheint, als könnte er auch Jazz mit seiner Gelassenheit und Ruhe helfen. Dann passiere aber fast zeitgleich zwei Dinge. Jasmines Mutter zerrt die Tochter nach England um dort die Karriere anzufeuern und Elliot erleidet einen großen Schicksalsschlag und verändert sich total. Der Kontakt der beiden bricht ab.

Leider gibt es jetzt einen großen Zeitsprung und man erfährt nur schablonenhaft und eher lieblos, was die vergangenen Jahre passiert ist. Dadurch wird das Lesevergnügen tatsächlich sehr geschmälert. Am Ende finden die beiden wieder zueinander und die Autorin knüpft ein bisschen an die Stärken des ersten Abschnittes an. Aber Vorsicht, es wird auch ein bisschen sehr kitschig zu Schluss.

So schön Brittainy C. Cherry auch erzählen kann, so hätte ich mir doch mehr Glaubwürdigkeit bei einigen Geschehnissen gewünscht und vor allem die Mutter von Jazz war für mich total überzogen dargestellt.

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  • Gefühl
Veröffentlicht am 15.03.2019

Spionageroman

Schatten der Toten
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Judith Keppler ist Tatortreinigerin. Und immer wieder findet sie an Tatorten seltsame Spuren und ermittelt auf eigene Faust. Im dritten und wohl letzten Teil wird es sehr persönlich für Judith. Und wie ...

Judith Keppler ist Tatortreinigerin. Und immer wieder findet sie an Tatorten seltsame Spuren und ermittelt auf eigene Faust. Im dritten und wohl letzten Teil wird es sehr persönlich für Judith. Und wie schon in anderen Romanen von Elizabeth Herrmann geht es um die ehemalige DDR und um Spionage und Gegenspionage. Ihr Vater scheint in all das verwickelt zu sein und ich fühlte mich wirklich sehr an die Stieg-Larsson-Romane erinnert. Einiges war neu bei Judith. Zum ersten Mal ist sie richtig verliebt und wird weicher und zugänglicher. Dadurch wird die Gefahr, verletzt zu werden, aber auch größer.

Mir hat „Schatten der Toten“ leider nicht so ganz gefallen. Es war mir einfach nicht spannend genug und zu viel hin und her mit den diversen Spionen. Ich mag die Bücher mit dem Anwalt eindeutig lieber