Profilbild von bblubber

bblubber

Lesejury Star
offline

bblubber ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit bblubber über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.03.2019

3,5 Sterne

Das gefälschte Siegel
0

„Das gefälschte Siegel“ von Maja Ilisch besticht mit einem schönen Cover, wie die meisten Fantasywerke des Klett-Cotta-Verlages. Wie der Titel bereits preisgibt, geht es um ein altes Siegel auf einer Rolle. ...

„Das gefälschte Siegel“ von Maja Ilisch besticht mit einem schönen Cover, wie die meisten Fantasywerke des Klett-Cotta-Verlages. Wie der Titel bereits preisgibt, geht es um ein altes Siegel auf einer Rolle. In dieser wird durch das Siegel ein Dämon seit langer Zeit gebannt. Es scheint, als wäre das Siegel gebrochen und der Dämon vielleicht entkommen. So ganz genau weiß man es nicht und Prinz Tymur macht sich auf die Suche nach ein paar Helfern, um zu klären, was das Alles zu bedeuten hat.


Was mir gefallen hat:

- zu allererst mal die Ausgangslage, weil ich entflohene Dämonen eine interessante Sache finde,
- dann natürlich, dass die Autorin sich Zeit lässt bei der Einführung der Charaktere und Wert auf Genauigkeit und Grauzonen legt,
- und die Sprache gefällt mir auch, obwohl ich hier bereits die Einschränkung mache, dass die Dialoge manchmal etwas zu banal daherkommen.


Was mir nicht so gefallen hat:

- es dauert sehr lange, bis die Geschichte in Schwung kommt. Ich habe keine Ahnung auf wie viele Teile der Plot angelegt ist, aber etwas mehr Spannung hätte auch dem einführenden Band meiner Meinung nach gut getan,
- dafür, dass ja eine Frau das Buch geschrieben hat, fehlt es mir an starken Frauenrollen. Die Magierin ist eigentlich noch ziemlich jung und einfältig und ziemlich schnell verliebt. Ich hoffe mal, sie kriegt im zweiten Band noch die Kurve, denn schließlich ist es ja keine Liebesgeschichte sondern High Fantasy,
- der von den meisten Vorrezensenten schon bemängelte fiese Cliffhanger. Bei mir liegt es aber eher daran, dass vorher so wenig passiert und gerade als die Sache in Schwung kommt und die Spannungskurve ansteigt, da wird das Ganze auch schon abgewürgt. Und da noch kein Termin für einen zweiten Teil im Internet zu finden ist, rate ich dazu, dieses Buch erst zu lesen, wenn der nächste Band rausgekommen ist.


Mein Fazit:

Guter erster Teil mit jeder Menge Luft nach oben. 3,5 Sterne aufgerundet, wie ich das in der Schule gelernt habe.

Veröffentlicht am 13.03.2019

gute Fortsetzung

Lord of Shadows
0

Was mir gefallen hat?

Im zweiten Teil "Der dunklen Mächte"-Trilogie gibt Cassandra Clare dem Leser jede Menge neue Rätsel auf. Die magische Welt gerät nach und nach an einen Abgrund und die Heldinnen ...

Was mir gefallen hat?

Im zweiten Teil "Der dunklen Mächte"-Trilogie gibt Cassandra Clare dem Leser jede Menge neue Rätsel auf. Die magische Welt gerät nach und nach an einen Abgrund und die Heldinnen und Helden wissen kaum mehr als wir. Emma und Julian erkennen, dass Ehrlichkeit so manches einfacher macht und sind gemeinsam auf der Suche nach einer Lösung für ihre Probleme.
Schön auch, dass jede Menge bekannte Gesichter aus Vorgängerromanen ein Gastspiel haben und die Reihen der Autorin langsam zusammenwachsen. Am Ende wird es richtig spannend und man freut sich tatsächlich auf den dritten Teil.

Was mir nicht so gefallen hat?

Wie einigen anderen Lesern war auch mir das Liebeskarussell zu voll und es drehte sich in einem irrwitzigen Tempo, so dass man schon mal die eigentliche Bedrohung aus den Augen verlieren konnte. Dadurch wurde das Buch an manchen Stellen etwas langatmig. Bei 800 Seiten ist so was ja immer gefährlich. Es hätte also durchaus 100 Seiten kürzen sein dürfen ohne an Handlung zu verlieren.

Fazit:

Guter zweiter Band mit marginalen Schwächen der neuigierig auf Teil drei macht.

Veröffentlicht am 13.03.2019

toller Kriegsroman

Karolinas Töchter
0

Ich hatte mir von „Karolinas Töchter“ eine spannende Geschichte aus den Wirren des zweiten Weltkrieges erhofft. Und ich wurde nicht enttäuscht. Der Autor Ronald Balson hat einen ausgesprochen schönen Erzählstil. ...

Ich hatte mir von „Karolinas Töchter“ eine spannende Geschichte aus den Wirren des zweiten Weltkrieges erhofft. Und ich wurde nicht enttäuscht. Der Autor Ronald Balson hat einen ausgesprochen schönen Erzählstil. Er gibt seinen Protagonisten Charakter und Tiefe. Schnell kann man Sympathie für Lena empfinden und hofft, dass sie ihr Vorhaben gegen die Intrigen des garstigen Sohnes in die Tat umsetzen kann.

Sie erzählt Stück für Stück von den traumatischen Erlebnissen im Krieg und man erfährt so einiges über die damaligen Verhältnisse, über die deutschen Schergen, über die Überlebensstrategien der Verfolgten, über Menschlichkeit und Mut in harten Zeiten.

Ein wirklich toller Kriegsroman, der streckenweise aufwühlend und mitreißend und immer glaubhaft erzählt wird. Ein wirklich tolles Buch und ich kann es nur wärmstens empfehlen.

Veröffentlicht am 13.03.2019

Jahreshighlight

Marlenes Geheimnis
0

Ich war auf einer Lesung von Brigitte Riebe und habe dann erst das Buch gelesen.
Man merkte, dass Frau Riebe diese Geschichte mit Leib und Seele recherchiert hat. Die Hintergründe und geschichtlichen Fakten ...

Ich war auf einer Lesung von Brigitte Riebe und habe dann erst das Buch gelesen.
Man merkte, dass Frau Riebe diese Geschichte mit Leib und Seele recherchiert hat. Die Hintergründe und geschichtlichen Fakten sprudelten nur so aus ihr heraus und man findet sie vortrefflich verwoben in dieser Geschichte wieder.

Wie alle Riebe-Bücher habe ich schnell einen Zugang zu den Hauptdarstellern gefunden und mit ihnen mitgefiebert. Die Dramatik des Krieges und der Bedrohung durch die Deutschen war hautnah und erschreckend. Es gibt ein paar Momente im Buch, die mich einen dicken Kloß schlucken ließen. Und mehr als einmal habe ich um die Darsteller gebangt. Dass am Ende das Gute nicht untergeht in dieser harten Zeit, das fand Frau Riebe sehr wichtig zu betonen. Und dass diese Geschichte tatsächlich auch mit ihrer Familie etwas zu tun hat.

Wirklich eines ihrer besten unter all den guten Büchern. "Marlenes Geheimnis" waren eines meiner Jahreshighlights.

Veröffentlicht am 13.03.2019

Düster und sehr politisch

Der Tod in den stillen Winkeln des Lebens
0

Oliver Bottini ist ein Garant für politische und
gesellschaftspolitische Krimis. Der Tod in den stillen Winkeln des Lebens deckt
beide ab. Der Roman spielt zu weiten Teilen in Rumänien, welches unter den ...

Oliver Bottini ist ein Garant für politische und
gesellschaftspolitische Krimis. Der Tod in den stillen Winkeln des Lebens deckt
beide ab. Der Roman spielt zu weiten Teilen in Rumänien, welches unter den europäischen
sicherlich eines der armen Länder ist. Dennoch gibt es auch hier die ganze
Bandbreite an menschlichen Abgründen. Mord und Todschlag, Korruption, Betrug,
Erpressung. Das Buch schöpft aus dem Vollen und ist dabei düster und spannend.

Die rumänischen Kommissare haben, wie ihre Kollegen auf der ganzen
Welt, mit privaten Problemen und Unzulänglichkeiten zu kämpfen und müssen dennoch
einen Mordfall aufklären und dabei, auch wie überall, gegen die Windmühlen der
Vorgesetzten und der politischen Machthaber ankämpfen.

Besonders interessant ist an diesem Setting, dass die
ökologischen und wirtschaftlichen Straftaten zwar den westlichen gleichen und
dennoch schienen sie mir dramatischer und lebensbedrohlicher für Mensch und
Natur. In Rumänien, wo die Korruption noch zur Tagesordnung gehört und der
Einzelne kaum gegen die Mächtigen ankommt, sind integre Ermittler noch mehr
eine Wohltat als in unseren heimischen Gefilden.

Fazit: Düster und sehr politisch. Kein Mainstream-Krimi.
Mich erinnerte Bottini man wieder sehr an Friedrich Ani. Im positiven Sinne.