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Veröffentlicht am 04.08.2021

Go for Gold

Goldmädchen
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Audrey ist eine Jugendliche, die sich voll und ganz den Turnen verschrieben hat. Sie betreibt dieses seit frühester Kindheit und das mit nur einem Ziel: die Teilnahme an Olympia.

Leider hat sie durch ...

Audrey ist eine Jugendliche, die sich voll und ganz den Turnen verschrieben hat. Sie betreibt dieses seit frühester Kindheit und das mit nur einem Ziel: die Teilnahme an Olympia.

Leider hat sie durch Bandscheibenvorfällen starke Schmerzen und muss sich nach Operationen vielen medizinischen Untersuchungen und Behandlungen unterziehen. Dennoch gibt sie nie auf. Sie trainiert bis zum Äußersten, um ihren Traum wahr werden zu lassen dann ist es endlich soweit: sie ist in der Qualifikation für Olympia in Tokio.

Zusammen mit ihrer Mannschaft und ihren Freundinnen/Kolleginnen beginnt die große Reise.

Leider ist diese Überschattet von schweren Vorwürfen des Dopings und des Missbrauchs durch den Trainer, der eine Mannschaftskollegin missbraucht haben soll.

Der Traum scheint plötzlich geplatzt und alles wofür sie ein Leben angekämpft hat und das gesamte Team steht im Focus der Presse.

Nur eine neue Trainerin kann vielleicht die Mannschaft wieder nach oben bringen und auch der Sohn der Trainerin, Leo, zeigt Interesse an Audrey. Aber ist das gerade jetzt förderlich sich zu verlieben?





Jennifer Lacopelli macht die Bühne frei für Olympia und den Turnsport. Man ist schnell ergriffen von der Spannung und dem Leistungsdruck der sich dahinter verbirgt. Man hat regelrecht Insiderwissen, was das Buch und Geschehen so real wie möglich erscheinen lässt. Dazu schafft es J.Lacopelli den Figuren so viel Leben einzuhauchen, dass man regelrecht mitfiebert und die Figuren extrem authentisch rüber kommen. Man taucht ab in diese Sportwelt, welche scheinbar weit entfernt ist. Man ist als Leser nicht nur bei den Wettkämpfen dabei, sondern eben auch bei den schweren Vorwürfen und fasst damit eben auch schnell Partei. Die Einzelheiten sind sehr gut ausgerabrietet und die Entwicklung der Figuren und der Story ist sehr gut nachvollziehbar und eben greifbar.

Ein wunderbarer frischer Schreibstil mit guter Tiefe.

Es mach einfach Spaß dabei zu sein.

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Veröffentlicht am 04.08.2021

Berührend und tiefgründig

Betreff: Falls ich sterbe
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Was ist wenn der Alltag plötzlich sich wendet und ein geliebter Mensch stirbt und man mit einen kleinen Kind allein dasteht?

Der Schock ist unerbittlich und der Kampf ums weitermachen und weiterleben ...

Was ist wenn der Alltag plötzlich sich wendet und ein geliebter Mensch stirbt und man mit einen kleinen Kind allein dasteht?

Der Schock ist unerbittlich und der Kampf ums weitermachen und weiterleben beginnt. Die Tage werden überstanden und nicht gelebt.

Dazu kommt, was ist wenn man in Selbstvorwürfen ertrinkt und glaubt selbst Schuld am Tod des geliebten Menschen zu sein?

Man muss funktionieren für das Kind.

Carolina Setterwall schreibt in ihren autofiktionalen Buch von ihrer intensiven Liebe zu ihren Freund Aksel und dem Schock, als sie ihn eines Morgens tot im Bett findet.

Der Schreibstil ist leicht und aus Sicht von Carolina.

Der Leser wechselt zwischen Vergangenheit und Realität, so dass man dabei ist, als Aksel zur großen Liebe wird und eben auch wie es sich für Carolina anfühlt, als sie seine große Liebe verliert.

Der Buchtitel baut auf eine Email auf, welche Carolina von Aksel kurz vor seinen Tod bekommt. „Betreff: Falls ich sterbe.“

Der Inhalt ist eine genaue Auflistung seiner sämtlichen Passwörter und auch Wünsche bezüglich dem Fall seines Ablebens. Carolina kann nur schwer mit sowas umgehen und glaubt nicht daran, dass diese Liste überhaupt notwendig ist, da sie ja noch so junge sind. Leider benötigt sie diese Liste aber früher als gedacht.

Jetzt ist sie allein auf sich gestellt und muss sich um das Baby kümmern. Das einzige , was Aksel für sie weiter leben lässt. Sie ist überfordert mit der Situation und wechselt immer wieder zwischen schock und Trauer. Es dauert lange bis sie endlich wieder einmal lachen kann. Eine schwere Zeit, die sie ohne Hilfe von Freunde und Familie wohl nie so überstehen könnte.

Ein Buch, dass bewegend ist und viele Gänsehautmoment beschwert. Ergreifend und emotional.

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Veröffentlicht am 04.08.2021

Süßer Tod

Imkersterben
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Offensichtlich ist Imkern ein neuer Trend und entsprechend beliebt. Was aber, wenn es zu viele Konkurrenten gibt und dann auch noch das süße Gold verunreinigt ist?

Kurt Tietjen ist ebenfalls Imker und ...

Offensichtlich ist Imkern ein neuer Trend und entsprechend beliebt. Was aber, wenn es zu viele Konkurrenten gibt und dann auch noch das süße Gold verunreinigt ist?

Kurt Tietjen ist ebenfalls Imker und dieser wird tot aufgefunden auf einen Feldweg. Er hatte ein mysteriösen Mopedunfall, denn jemand hat einen Draht über den Weg gespannt. War das Absicht und gezielt auf Kurt?

Kommissar Oke Oltmanns versucht dahinter zu kommen, denn er hat herausgefunden, dass der Honig von Kurt Tietjen mit Glyphosat verunreinigt ist und damit eben nix mehr wert ist. Doch woher kommt diese Verunreinigung? Offensichtlich verwenden Bauern dies für ihre Ertragssteigerung.

Als dann plötzlich ein weiterer Imker tot aufgefunden wird legen sich immer mehr dunkle Schatten über die Imkerbranche und Oke hat plötzlich gleich mehrere Fälle zu lösen und muss die Zusammenhänge herausfinden.



Patricia Brandt schafft es den Leser in eine Welt der Imkerei zu entführen und scheut dabei auch nicht davor zurück mit Wissenswerten und Details zur Imkerei einzuarbeiten.

So bekommt man eben auch einen Eindruck davon wie aufwendig das Imkern ist und worauf man achten muss bezüglich der Reinheit. So ist es eben nicht Hobby sondern auch Beruf und Existenz der Imker. Doch die Konkurrenz schläft eben nicht und jeder will sein Glück versuchen.

Durch die lockere Schreibweise und auch wechselnden Dialekt der Figuren findet man schnell ins Geschehen. Die Figuren sind sehr detailliert ausgearbeitet und wirken so sehr authentisch. Man spürt mit wie viel Liebe die Autorin das Thema aufgearbeitet hat und das Herzblut.

Die Story ist abwechslungsreich und spannend mit vielen Wirrungen und auch witzigen Details.

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Veröffentlicht am 13.07.2021

Leben und morden in der Nachkriegszeit

Zum Sterben zu viel
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Mitten in München-Pasing im Jahre 1922 wird eine bekannter Heimatdichter ermordet und schnell ist ein vermeidlicher Täter gefasst, denn der junge Schreiner muss den Kopf herhalten, obschon er seine Unschuld ...

Mitten in München-Pasing im Jahre 1922 wird eine bekannter Heimatdichter ermordet und schnell ist ein vermeidlicher Täter gefasst, denn der junge Schreiner muss den Kopf herhalten, obschon er seine Unschuld beteuert. Und auch nicht wirkliche Indizien für ihn als Täter sprechen, aber so schnell ist der Fall gelöst und ein Bauernopfer muss dran glauben. Für Kommissar Wurzer ist der Fall dennoch nicht gelöst und auch die merkwürdige Wunde am Kopf des Opfers macht ihn skeptisch.

Die Schreinersfrau steht nun fast mittellos da und kann nur durch vermeidliche Hilfe eines bekannten Anwalts für ihre Kinder und ihren Unterhalt sorgen. Doch ihr Mann kommt erst frei, wenn ein anderer als Täter in Frage kommt.....und das kann dauern.

Erst als zweiter Mord mit gleichen Muster geschieht kann der Schreiner frei gelassen werden. Die Spur führt dabei in die frühe Vergangenheit und über Umwege zum Täter.

Doch viel erschütternder sind nicht die Taten, sondern die Gründe dessen.



Lotte Kinskofer schafft mit jeder Zeile eine Reise in die Vergangenheit. Man fühlt sich hineinversetzt in die Nachkriegszeit, wo Geld zunehmend an Wert verliert und die Kluft zwischen reich und arm immer großer wird. Frauen sind geprägt von der unterordneten Rolle der Hausfrau, Mutter oder Bedienstete. Die Ordnung ist geprägt von Einfluss der Parteien und verschiedener Ansichten. Wer aus der Reihe tanzt ist schnell abgestempelt. Jedes Handeln bedarf genau Überlegung.

Es herrscht selbst in der Nachkriegszeit noch Kampf ums Überleben, denn das Essen ist knapp, es sei denn, man ist reich und hat einen guten politischen Einfluss und Kontakte.

Jede Figur ist dabei sehr gut ausgearbeitet und sie erfahren im buch durchaus eine Entwicklung, so dass man nur so durch die Seiten hinwegfliegt. ES ist eben nicht nur das kriminalistische Geschehene, sondern auch das geschilderte Leben in dieser Zeit, was diesen Kriminalroman zu einen echten Schmuckstückwerden lässt.

Der Schreibstil, welcher eben auch die jeweiligen Sprachstile wiedergibt und damit eben die Ebenen zwischen reich und arm deutlich erkennen lässt macht das Buch umso authentischer. Definitiv zu empfehlen.

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Veröffentlicht am 06.07.2021

Alles andere als lautlos

Lautlos nach unten
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Der bekannte Privatbankier Dr. Kleinmann ist plötzlich spurlos verschwunden und man geht von einer Entführung aus. Als dann plötzlich sein komplettes Geld incl. Anlagen, Aktien, Fonds etc. durch einen ...

Der bekannte Privatbankier Dr. Kleinmann ist plötzlich spurlos verschwunden und man geht von einer Entführung aus. Als dann plötzlich sein komplettes Geld incl. Anlagen, Aktien, Fonds etc. durch einen gezielten Hackerangriff liquidiert werden und das Geld über unzählige Teilbeträge weiter überwiesen wird und auf Konten Bedürftiger landet, so ist klar, dass da mehr dahinter steckt. Die Suche nach Kleinmann und den Hackern beginnt.

Dabei tappt die Polizei aber im Dunkeln und nach und nach wird klar, dass dies nicht der einzige Angriff auf Vermögende war. Denn es folgen immer weitere Hackerangriffe auf namhafte Banken und damit gezielt auf Millionäre und das Geld wird weiter verteilt an Arbeitslose, Alleinerziehende etc.. Die nationale Sicherheit scheint bedroht und damit sind die Angriffe auch Angriffe auf die Staatssicherheit.

Es wird ein Team gebildet aus IT-Spezialisten, bekannten Hackern und eben Kriminalbeamten, um diesen Täter ohne Gesicht und Körper zu jagen.



Manfred Cibura hat es geschafft den Leser in die Cyberwelt eintauchen zu lassen und Emotionen zu wecken die zwischen Freude, Gerechtigkeitsgedanken, aber eben auch Unverständnis und Faszination wechselt. Man schwankt zwischen Sympathie zu den Hackern und dem Robin Hood-Prinzip, aber man versucht auch abzuwiegen wie gerecht solch eine Verteilung des Geldes wirklich wäre.

Die Figuren sind sehr authentisch, charakterstark und das Geschehen und die Umgebung sind so bildlich beschrieben, dass man quasi selbst am Rechner sitzt und mit auf Hackerjagt geht.

Es entsteht eine prickelnde Spannung die den Leser einfach so durch die Seiten fliegen lässt. Immer wieder zieht es die Gedanken ins wahre Leben und man hinterfragt, ob es denn wirklich gut ist alles online zu speichern oder eben auch Konten gut gefüllt zu pflegen, statt auf Bargeld zu setzen.

Das Buch regt zum Überlegen an und ist dennoch kritisch formuliert, sodass man hier eben nicht nur die eine Seite der Medaille sieht.



Für mich ein verdammt gutes Buch voller erschreckender Faszination. Denn was ist wenn es dieses Szenario wirklich gäbe?

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