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Veröffentlicht am 11.11.2023

Der Schrank als Waffe

Mrs Potts' Mordclub und der tote Bräutigam
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Im neuen Fall befasst sich Mrs Potts’ Mordclub mit dem mysteriösen Tod des reichsten Manns in Marlow: Sir Peter Bailey wird am Tag vor seiner Hochzeit von einem schweren Schrank erschlagen. Judith, Suzie ...

Im neuen Fall befasst sich Mrs Potts’ Mordclub mit dem mysteriösen Tod des reichsten Manns in Marlow: Sir Peter Bailey wird am Tag vor seiner Hochzeit von einem schweren Schrank erschlagen. Judith, Suzie und Becks nehmen an der Party in seinem Herrenhaus an der Themse teil und können daher sofort mit ihren Nachforschungen starten. Sir Peter wird zwar in seinem vom innen verschlossenen Arbeitszimmer tot aufgefunden, aber Judith will nicht an die Theorie der Polizei glauben, die von einem tragischen Unfall spricht. Und so macht sich das ungleiche Trio zum zweiten Mal auf die Suche nach einem Mörder …
Das Cover ist schlicht in Weiß, Schwarz und Blau gehalten, wobei eine Abbildung des Herrenhauses vorherrscht, das sich in der Themse spiegelt. Die Kapitel sind kurz und der Schreibstil sehr ansprechend. Man fühlt sich wohl im Ambiente des Cosy Crimes, genießt britischen Humor und Wortwitz.
Ich kannte den ersten Teil des Mordclubs bereits, welcher mich wesentlich mehr begeistert hat als der Nachfolger. Judith Potts hat im aktuellen Fall leider viel an Schrulligkeit eingebüßt, die sie im ersten Teil so interessant gemacht hatte. Außerdem kam es bei diesem Mord und der Beweisführung des Trios zu etlichen Ungereimtheiten, die ich mir bei aller Sympathie zu den drei Damen nicht schönlesen konnte. Judiths Auflösung des Verbrechens nimmt mit ihren schulmeisterlichen Ausführungen etliche Seiten des Romans ein, überzeugen konnte mich der Autor diesmal mit seiner recht konstruierten und eher realitätsfernen Geschichte aber nicht.
Es bleibt eine überaus unterhaltsame Geschichte mit Wohlfühlcharakter; im Vergleich zum ersten Teil aber doch nur ein blasser Abklatsch.

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Veröffentlicht am 11.11.2023

Die Bildhauerin und der Dichter

Clara und Rilke
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Band 8 der Reihe Berühmte Paare – große Geschichten befasst sich mit der Liebe zwischen dem umschwärmten Dichter Rainer Maria Rilke und der jungen Bildhauerin Clara Westhoff. Beide fühlen sich durch ihre ...

Band 8 der Reihe Berühmte Paare – große Geschichten befasst sich mit der Liebe zwischen dem umschwärmten Dichter Rainer Maria Rilke und der jungen Bildhauerin Clara Westhoff. Beide fühlen sich durch ihre Werke und ihr Wesen jeweils angezogen; Rilke macht zudem Claras Freundin, der Malerin Paula Becker den Hof. Das Buch gibt nicht nur die wichtigsten Etappen dieser intensiven Zuneigung zweier Künstler wieder, sondern auch interessante Einblicke in die Künstlerkolonie Worpswede. Gesprochen wird das Hörbuch von Xenia Noetzelmann.
Das Cover zeigt ein Schwarz-Weiß-Foto der beiden Künstler umrandet vom Titel und von Blumen in Pastellfarben. Die Kapitel werden manchmal mit Zeilen aus Rilkes Gedichten eingeleitet. Sprecherin Xenia Noetzelmann liest in angenehmem Tempo und treffender Betonung, lediglich die verstellte Stimme, wenn sie Männerrollen übernimmt, wirkt nicht immer gelungen und auch einige französische Begriffe spricht sie etwas eigenartig.
Die Charaktere der Personen sind gut ausgearbeitet; man erspürt deren Wesensarten, ihre Einstellung zu ihren künstlerischen Tätigkeiten, aber auch ihre Gedanken das tägliche Leben betreffend. Die Beschreibung von Clara und der anderen Künstlerinnen vermittelt ein aussagekräftiges Bild über die Stellung der Frauen in der damaligen Zeit. Das Hörbuch bietet eine unterhaltsames Kennenlernen dieser fruchtbaren und bereichernden Beziehung zwischen der Bildhauerin und dem Dichter und bezieht sich tatsächlich nur auf den Zeitraum, den die beiden Künstler gemeinsam verbracht haben.

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Veröffentlicht am 15.10.2023

Wissenswertes über Siebenbürgen

Das Siebenbürgen-Quiz
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Das Siebenbürgen-Quiz bietet mit über 1120 Fragen aus acht Kategorien in fünf Schwierigkeitsstufen Wichtiges einer eher unbekannten Region, in der die Bevölkerungsgruppen der Deutschen, Ungarn und Rumänen ...

Das Siebenbürgen-Quiz bietet mit über 1120 Fragen aus acht Kategorien in fünf Schwierigkeitsstufen Wichtiges einer eher unbekannten Region, in der die Bevölkerungsgruppen der Deutschen, Ungarn und Rumänen zusammenleben. Im Quiz-Buch sind die Fragen nach Kategorien und Schwierigkeitsstufen geordnet, die spezifisch und spielerisch dem Einzelnen oder der ganzen Familie Wissen vermitteln. Das Quiz ist in mehreren Sprachen verfügbar.
Die Kategorien des Quiz sind Geografie, Flora und Fauna, Wirtschaft und Wissenschaft, Geschichte, Gesellschaft, Sport, Kunst, Religion sowie Essen und Trinken eingeteilt. Ein kurzer Text mit Abbildung gibt einen kurzen Überblick über das jeweilige Themengebiet. Die Informationen zu den Kategorien sind sehr knapp gehalten und ohne Vorwissen sind einige Frage nicht lösbar, da sie sehr spezifisch sind. Dieses Wissen erlangt man dann aber direkt über die Multiple-Choice-Aufgaben, deren Auflösung nach jeweils zwei Fragen erfolgt.
Da die Fragen die gesamte Region Siebenbürgen betreffen, beschränken sie sich nicht auf das Leben der Siebenbürger Sachsen, sondern informieren über das Umfeld aller dort ansässigen ethnischen Gruppen.
Es ist lobenswert, dass sich der Autor einer Region annimmt, die von vielen nur auf die Heimat von Dracula reduziert wird. Leider tauchen in diesem interessanten Quiz trotz Lektorats und Korrektorats etliche Fehler auf, die die Freude an den Fragen trüben. Ich habe das eBook im Rahmen einer Buchverlosung gewonnen und nach Rücksprache mit dem Autor werden die Fehler korrigiert. Dem spielerischen Erlernen der Besonderheiten dieser Region steht dann nichts mehr im Weg.

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Veröffentlicht am 15.10.2023

Namen, die unvergessen bleiben

Die Kinder des Don Arrigo
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Auf der Flucht vor den Nationalsozialisten wartet der 11-jährige Nathan im kleinen italienischen Dorf Nonantola auf seine Fahrt nach Palästina. Don Arrigo, der örtliche Pfarrer versucht jüdischen Kindern ...

Auf der Flucht vor den Nationalsozialisten wartet der 11-jährige Nathan im kleinen italienischen Dorf Nonantola auf seine Fahrt nach Palästina. Don Arrigo, der örtliche Pfarrer versucht jüdischen Kindern in der Villa Emma ein Stück Geborgenheit und Normalität zu bieten. Als die Faschisten zur drohenden Gefahr werden, wird ein Fluchtplan ausgearbeitet.
Das Cover zeigt die Rückenansicht eines kleinen Jungen an Bahnhof; alleine sitzt er auf einigen Koffern auf einem Gepäckwagen vor einem Zug. Es handelt sich dabei um den Ich-Erzähler Natan, dessen fiktiver Charakter stellvertretend für jene Kinder steht, die tatsächlich in einem kleinen Dorf in der Poebene Unterschlupf gefunden haben, denn der Roman beruht auf einer wahren Geschichte. Nathan erzählt aus seinem Leben, von seiner Familie, von seinen Ängsten und Gefühlen; und das geschieht häufig durch seine kindliche Sicht; andere Stellen wirken recht erwachsen, und diese Entscheidung des Autors ist plausibel, denn richtig Kind sein konnten die jungen Flüchtlinge trotz der Bemühungen von Don Arrigo in dieser ungewissen Zeit nicht mehr so ganz.
Immer wieder ruft sich Natan die Namen jener ins Gedächtnis, die er nicht vergessen will; Namen jener Menschen, die den Kindern geholfen haben, obwohl sie sich selber damit in Gefahr gebracht haben. Am Ende des Buches gibt es eine Liste der an den damaligen Geschehnissen Beteiligten. Der Autor versieht in diesem Roman das ernste Thema der Shoah durch die kindliche Sicht mit einer gewissen Leichtigkeit und erreicht dadurch sicher nicht nur historisch Interessierte.

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Veröffentlicht am 06.10.2023

Das Schwert des Julius Cäsar

Schatten über Colonia – Ermittlungen am Rand des Römischen Reichs
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Köln heißt im Jahr 87 nach Christus noch Colonia und ist eine weltoffene Stadt. Menschen verschiedener Kulturen leben innerhalb der Stadtgrenzen ebenso friedlich zusammen wie mit den germanischen Völkern ...

Köln heißt im Jahr 87 nach Christus noch Colonia und ist eine weltoffene Stadt. Menschen verschiedener Kulturen leben innerhalb der Stadtgrenzen ebenso friedlich zusammen wie mit den germanischen Völkern jenseits des Rheins. Nach einigen Überfällen auf Landvillen geraten die Germanen unter Verdacht und der junge Anwalt Quintus Tibur, selbst Sohn einer Germanin und eines römischen Soldaten, wird ins Geschehen verwickelt. Zusammen mit der jungen Römerin Lucretia versucht er die Verbrecher zu finden.
Das Buch verfügt über einen hilfreichen Stadtplan des damaligen Köln, eine Landkarte des Römischen Reichs, sowie ein Glossar mit lateinischen Begriffen, die in den Text einfließen. Die Kapitel haben eine angenehme Länge und werden jeweils durch Mäander abgeschlossen. Die große Schrift ist augenschonend, der Schreibstil fließend; so kommt man trotz hoher Seitenanzahl recht schnell durch die Handlung. Das Leben im Römischen Reich wird modern und auch humorvoll erzählt.
Das Autorenduo macht die Atmosphäre der damaligen Zeit lebendig, sei es durch die Beschreibung der Architektur, des Rechtswesens oder der persönlichen Hygiene. Großer Wert ist auch auf die Stellung der einzelnen Bevölkerungsgruppen gelegt; stark konzentriert sich die Geschichte auch auf die vorgegeben Wege, die den Frauen zugeteilt sind. Gerade Lucretia ist eine junge Frau, die mit ihrer Rolle nicht ganz zufrieden ist.
So interessant die Informationen aus den verschiedenen Lebensbereichen auch sind, an etlichen Stellen wäre weniger Wissen wünschenswert, da manche Absätze zu sehr an ein Sachbuch erinnern. Lesern, denen die Zeit der Römer bisher unbekannt war, werden allerdings nicht nur gut unterhalten, sondern auch viel Geschichtliches dazulernen.

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