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Veröffentlicht am 24.10.2017

Ein Briefroman in seiner schönsten Form

Lieber Daddy-Long-Legs
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Jerusha Abbot ist 18 Jahre alt und hat ihr ganzes Leben im John-Grier- Heim verbracht, einem Weisenhaus, das von Treuhändlern unterstützt wird. Und einer dieser Treuhändler, der im verborgenen bleiben ...

Jerusha Abbot ist 18 Jahre alt und hat ihr ganzes Leben im John-Grier- Heim verbracht, einem Weisenhaus, das von Treuhändlern unterstützt wird. Und einer dieser Treuhändler, der im verborgenen bleiben will, schickt Jerusha aufs College und finanziert ihr die Ausbildung . Seine einzige Bedingung , sie wird nicht erfahren wer er ist und einmal im Monat erwartet er einen Brief von ihr in dem sie ihm alles über ihr Leben und ihre Fortschritte an der Universität erzählt, als würde sie ihren Eltern schreiben. Denn er ist der Ansicht, dass nichts die literarische Ausdrucksfähigkeit so sehr fördert wie das Briefeschreiben [Zitat Seite 16]
Und doch wird er die Briefe nie beantworten. Pflichtbewusst schreibt Jerusha, die sich selbst später Judy nennt, ihrem Daddy Long Legs Briefe.Waum sie ihn so nennt erfahrt ihr in dem Buch.

Briefe über sich , ihr Leben, ihre Gedanken , ihr Umfeld über einfach alles, auch über Männer, besonders einer kommt immer häufiger vor, sie ist ehrlich und nimmt kein Blatt vor den Mund, sie versucht sich selbst und die Welt zu verstehen, lernt kennen was Freundschaft und Freiheit bedeutet. Sie lernt und scheitert, aber nimmt das Leben immer wieder positiv in Angriff, sie ist stark und weiß wofür sie einstehen will.

Obwohl die Briefe einseitig sind und Judy nie eine Antwort von ihrem Mr. Smith erhält, wird es nie langweilig. Es ist einfach zauberhaft , man springt von Brief zu Brief und begleitet Judy über 4 Jahre lang, lernt sie kennen und lieben. Man kann nicht aufhören zu lesen. Gespickt mit kleinen Illustrationen verleiht der Königskinder Verlag der Geschichte gleich noch mehr Lebendigkeit.

Mein erstes Königskind und nicht mein letztes. Ein wundervoll neu aufgelegter Klassiker , voller lebendiger Briefe, einer jungen Frau, die das Leben kennen lernt. Nicht nur das wunderschöne Cover und die Aufmachung überzeugen, sondern auch der Inhalt. Ohne die Neuauflage hätte ich wohl niemals die Geschichte von Jerusha 'Judy' Abbot entdeckt. Für mich ein absolutes Highlight.

Veröffentlicht am 20.10.2017

Unterhaltsamer Liebesroman im traumhaftem Setting

Seven Nights - Paris
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Der Millionär und das Mauerblümchen, eine Geschichte die von von euch bestimmt schon 1000000 mal gelesen haben. Ich auch, aber wenn sie gut umgesetzt sind lese ich sie einfach gerne. Denn auch Klischeegeschichten ...

Der Millionär und das Mauerblümchen, eine Geschichte die von von euch bestimmt schon 1000000 mal gelesen haben. Ich auch, aber wenn sie gut umgesetzt sind lese ich sie einfach gerne. Denn auch Klischeegeschichten können Facettenreich sein.
Seven Nights hat das Geschafft was ich von diesem Genre erwarte. Mich entspannt und unterhalten.

Lesen ohne groß Nachzudenken, sich einfach fallen lassen in die Geschichte, genau das klappt super bei dem Buch von Jeanette Gray, der Schreibstil ist flüssig und leicht ohne plump zu wirken, die Geschichte hat ihre Höhen und Tiefen ohne ein dabei zu sehr rum zu wirbeln. Es bleibt spannend ohne zu sehr an die Nerven zu gehen.

Was ich besonders mochte ist, dass die Geschichte beiden Seiten beleuchtet. Man lernt Kate und Rylan so besser kennen , man kann sich in beide Seiten hineinversetzen und auch ihre Standpunkte nachvollziehen. Ihre Handlungen ergeben Sinn und sind sind nicht überdramatisiert. Natürlich wird hier viel mit Klischee und Drama gespielt, aber in einem unterhaltsamen Rahmen, der die Geschichte immer weiter voran treibt.

Das Setting in Paris macht einfach nur Fernweh, die Orte sind so lebendig beschrieben als wäre man selbst da. Also Achtung. Fernwehgefahr.

Seven Nights in Paris ist ein unterhaltsamer Liebesroman in dem es auch gewaltig knistert, zweier Menschen die unterschiedlicher nicht sein könnten aber trotzdem Dinge gemeinsam haben und zwischen denen die Funken nur so sprühen. Perfekt für gemütliche Abende auf dem Sofa zum Abschalten. Ich freu mich auf ein Wiederlesen in Seven Nights in New York.

Veröffentlicht am 15.10.2017

Message verstanden und trotzdem Nichtssagend

Und du kommst auch drin vor
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Es gibt Bücher, da fühlt man nach dem Ende einfach ... nichts. Vielleicht ein Fragezeichen. Ich habe die Message verstanden und doch sprach das Buch sehr leise. Da frage ich mich immer , hatte mir das ...

Es gibt Bücher, da fühlt man nach dem Ende einfach ... nichts. Vielleicht ein Fragezeichen. Ich habe die Message verstanden und doch sprach das Buch sehr leise. Da frage ich mich immer , hatte mir das Buch nichts zu sagen oder habe ich nicht genau hingehört?

Erwartet habe ich eine humorvolle und etwas abgespacte Geschichte über ein junges Mädchen die sich selbst in einem Buch wiederfindet, ihr Leben auf andere Weise sieht und vielleicht anfängt nachzudenken und sich zu verändern. Im Grunde genommen habe ich das auch bekommen, aber die Art und Weise konnte mich nicht wirklich überzeugen.

Alina Bronsky hat einen sehr jugendlichen Schreibstil, der seiner Zielgruppe dadurch auch gerecht wird, aber mir teilweise sehr platt und etwas überzogen rüberkam. Das spiegelte sich auch in der Protaonistin wieder, die nicht wirklich greifbar war. Die typisch pubertäre Null - Bock Haltung ( und seien wir ehrlich, die hatte jeder von uns) zieht sich bei den Figuren und auch in der Story selbst wie ein roter Faden durch die Geschichte. Es wirkte dadurch angepasst. Kim kam nicht wirklich aus sich raus und es gab Wendungen die konnte ich einfach nicht nachvollziehen. Skurril - und das meine ich positiv- fand ich Kims beste Freundin Petrowna , die aber auch Pepp in die Geschichte brachte, ein bisschen zumindest.
Die knapp 200 Seiten lesen sich schnell weg aber am Ende war's nur ein: Aha, das war's jetzt? Schön, war okay. Nichts was mich groß zum Nachdenken angeregt hat oder was irgendwas ausgelöst hätte.

Und Potential hatte die Grundgeschichte. Leider bleibt alles zu Oberflächlich. Alles wird zu schnell abgehandelt und das Geschehen ist zu sprunghaft.

Ich habe schon bessere Bücher gelesen , aber euch deutlich schwächere. Mich konnte 'Und du kommst auch drin vor' nicht überzeugen, aber ich glaube es wird der Zielgruppe trotzdem gerecht. Ein leichter und flüssiger Schreibstil sorgt dafür, dass es sich so weg lesen lässt.Viel verschenktes Potential einer Story aus der man wirklich etwas großartiges machen hätte können. Es war okay, oberes Mittelmaß. Für Zwischendurch aber kein Muss.

Veröffentlicht am 13.10.2017

Magische und träumerische Zwischendurchlektüre

Ein Kuss aus Sternenstaub
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Aladdin ist einer meiner liebsten Disneyfilme und das war auch ein großer Pluspunkt für dieses Buch. Eigentlich der Hauptgrund, warum ich zu dieser Geschichte gegriffen habe. Nur trifft man hier auf einen ...

Aladdin ist einer meiner liebsten Disneyfilme und das war auch ein großer Pluspunkt für dieses Buch. Eigentlich der Hauptgrund, warum ich zu dieser Geschichte gegriffen habe. Nur trifft man hier auf einen ganz anderen Dschinn. Es gab leichte Parallelen , die ich aber gut eingearbeitet fand. Beispielsweise der Charakter Aladdin, frech, vorlaut , ein Dieb der auch das ein oder andere Herz stiehlt. Auch ein bisschen meins. Aber trotzdem eine völlig neue Geschichte, eine die mich mitgenommen hat in eine magische Welt mit traumhaftem Setting.

Das Setting versprüht seine ganz eigene Magie, direkt von der ersten Seite an spürt man sie förmlich zwischen die Seiten. Jessica Khoury spielt mit Worten, dass es manchmal richtig poetisch wirkt, dabei bleibt es aber leicht , manchmal zu leicht. Die Seiten fliegen nur so dahin aber es fehlt manchmal auch ein bisschen an Spannung. Stellenweise dümpelt die Geschichte bevor sie wieder an Fahrt aufnimmt , dabei ist einiges wirklich offensichtlich und vorausschaubar.

Geschrieben wurde das Buch so, als würde Zarah, die Hauptprotaginistin, die Geschichte erzählen, fast als würde man einen Brief von ihr an eine alte Freundin lesen, das gefiel mir richtig gut und macht es auch besonders. Leider wirkte die Prota dadurch aber auch oft zu kühl, unnahbar, unbeteiligt und Oberflächlich. Ihr Gefühlsleben blieb irgendwie auf der Strecke, da hätte ich mir mehr Gefühl gewünscht.

Ein Kuss für Sternenstaub ist ein Buch was einen abholt und in eine fremde , magische Welt entführt. Manchmal bleiben Gefühle und Spannung auf der Strecke, trotzdem hatte ich schöne Lesestunden und das Buch hat mich unterhalten, trotz einiger Negativpunkte. Die Geschichte sprüht förmlich vor Magie und hinterlässt ein gutes Gefühl.
Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 07.10.2017

Magischer Liebesroman

Für immer auf den ersten Blick
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Dieses Buch und ein verregnetes, gemütliches Wochenende . Die perfekte Kombination.

Leicht, zart und romantisch. Diese drei Worte beschreiben die Geschichte eigentlich perfekt. Ich konnte mich fallen ...

Dieses Buch und ein verregnetes, gemütliches Wochenende . Die perfekte Kombination.

Leicht, zart und romantisch. Diese drei Worte beschreiben die Geschichte eigentlich perfekt. Ich konnte mich fallen lassen und komplett in der Geschichte versinken. Anna, die drei alten Damen und Banjo kennen lernen und mit ihnen durch Berlin schlendern. Orte entdecken die ich jetzt unbedingt einmal besuchen möchte. Hanna Linzee hat einen wirklich angenehmen und bildhaften Schreibstil, einzig die vielen Wiederholungen haben mich etwas gestört. Die habe ich aber irgendwann einfach überlesen.

Anna ist eine Frau , Mitte 30 die vollkommen im Leben steht, die eine Gabe besitzt die andere glücklich macht, aber bei ihr nicht funktioniert, es ist nichts was sie einschränkt aber sie hat gelernt vorsichtiger zu sein. Ich mochte sie, konnte ihre Handlungen und Gedankengänge nachvollziehen. Auch die Nebencharaktere geben der Geschichte einiges an Humor und Leichtigkeit. Das Zusammenspiel der Protagonisten Anna und Banjo kann man einfach nur als schön bezeichnen.

Ein kurzweiliger, schöner Liebesroman ohne große Höhen und Tiefen, zum so weglesen und entspannen. Die Geschichte entlockt einem ein Lächeln .
Leseempfehlung.