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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.02.2022

Spannend bis zur letzten Seite

Vertrauen
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Der Polizist Avi Abraham ist ein guter und gewissenhafter Polizist, doch seine Arbeit stellt ihn nicht zufrieden, selbst wenn er Fälle aufklärt. Denn dann ist es meist schon zu spät und den Opfern ist ...

Der Polizist Avi Abraham ist ein guter und gewissenhafter Polizist, doch seine Arbeit stellt ihn nicht zufrieden, selbst wenn er Fälle aufklärt. Denn dann ist es meist schon zu spät und den Opfern ist nicht mehr zu helfen.
Plötzlich gibt es direkt an einem Tag zwei vielversprechende Fälle. Vor einem Krankenhaus wird ein Neugeborenes ausgesetzt und ein vermeintlicher Tourist lässt nicht nur sein Gepäck im Hotelzimmer zurück, sondern verschwindet spurlos und ohne das Zimmer zu bezahlen. Avi Abraham stürzt sich in diesen Vermisstenfall, nichts ahnend wohin er ihn führen wird.
Der Kriminalroman besteht aus zwei Handlungssträngen, die gleichzeitig beginnen und sich immer wieder überkreuzen. Einer ist der von Liora Talias. Die Frau, die mutmaßlich das Neugeborene ausgesetzt hat und die im Fokus der Ermittlungen steht, die allerdings nicht von Abraham geleitet werden, sondern einer Polizistin.
Im zweiten Handlungsstrang steht Inspektor Avi Abraham im Vordergrund. Nicht nur seine Ermittlungsarbeit, auch sein Privatleben und seine Vergangenheit werden beleuchtet.
Dies ist der erste Roman, den ich von Dror Mishani gelesen habe und ich bin sehr begeistert. Die Figuren sind sehr lebensnah dargestellt. Avi Abraham war mir von Beginn an sympathisch. Er ist kein Ermittler, der dubiose Methoden oder eine besondere Fähigkeit hat, die ihn unglaubwürdig erscheinen lässt. Er ist einfach ein Mensch, der nicht locker lässt, der sich viele Gedanken macht und dabei auch eigene Schwächen zeigen darf.
Besonders gefallen haben mir die kleinen Einblicke in den Alltag des Lebens in Israel und die Bedeutung, die der Glaube in diesem Alltag spielt. Dies ist ein etwas anderer Kriminaroman, ohne Blutvergießen und Gänsehaut-Momente. Es geht mehr um die (Zwischen-)Menschlichen Beziehungen und um gute alte Ermittlungsarbeit. Die Handlung kann ich mir gut in einer Verfilmung vorstellen. Ich habe stets mitgerätselt, wurde überrascht und habe das Buch bis zur letzten Seite genossen.

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Veröffentlicht am 22.02.2022

Göttlich!

Mythos
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Ich weiß gar nicht, wie ich eine angemessene Rezension zu dieser wahnsinnig unterhaltsamen Lektüre schreiben soll, ohne zu viel Begeisterung hinein zu bringen. Schon seit meiner Kindheit bin ich fasziniert ...

Ich weiß gar nicht, wie ich eine angemessene Rezension zu dieser wahnsinnig unterhaltsamen Lektüre schreiben soll, ohne zu viel Begeisterung hinein zu bringen. Schon seit meiner Kindheit bin ich fasziniert von der Mytholgie und Geschichte der Antike. Ich habe viele Bücher gelesen, Dokumentationen gesehen und bin nach Griechenland gereist.
Stephen Fry bringt uns in diesem Buch die griechische Mythologie auf sehr unterhaltsame Weise näher. Na klar, es werden sehr viele Personen, Götter und diverse Persönlichkeiten behandelt. Und wenn ich sage viele, dann meine ich auch viele.
Ich wünschte, ich könnte mir all diese Informationen merken. Denn zu allem findet Fry wundervolle Anmerkungen und Verweise. Den Ausdruck 'Die Büchse der Pandora' kennt jeder. Aber wer weiß, was genau darin war, oder sich noch immer darin befindet? Woher hat das Uran seinen Namen? Wieso sind Raben schwarz? Es sind unglaublich viele Details, die dieses Buch so besonders machen. Heute, in unserem Alltag, nutzen wir so viele Begriffe, die vom Griechischen und aus der griechischen Mythologie stammen, einfach toll.
Die Griechen haben auf ihre ganz eigene Weise versucht, die Natur zu erklären. Dabei haben sie sehr fantasievolle Geschichten geschaffen, die auch noch heute faszinieren. Die Götter sind alles andere als perfekt dargestellt, eigentlich sogar sehr menschlich.
Stephen Fry wählt einige Formulierungen vielleicht manchmal etwas zu flapsig, aber insgesamt hat mich dieses Buch so sehr begeistert, dass ich einfach 5 Sterne vergeben muss! Ich freue mich schon auf die Fortsetzung "Helden" und "Troja".

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Veröffentlicht am 21.02.2022

Achterbahnfahrt der Emotionen

Solange es ein Morgen gibt
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Jessica führt ein scheinbar perfektes Leben. Als Chefredakteurin eines Mode-und Lifestyle Magazins ist sie auf der Karriereleiter ganz oben angekommen. Sie führt eine langjährige Beziehung mit ihrem Freund ...

Jessica führt ein scheinbar perfektes Leben. Als Chefredakteurin eines Mode-und Lifestyle Magazins ist sie auf der Karriereleiter ganz oben angekommen. Sie führt eine langjährige Beziehung mit ihrem Freund und ist glücklich. Doch dann erschüttert die Diagnose Brustkrebs ihr Leben und es ist nichts mehr so wie zuvor. Nicht nur, dass Jessicas Mutter erst vor zwei Jahren an Krebs gestorben ist, auch ihr Freund hat sie betrogen. Während das Leben um sie herum weiter läuft, eine anstehende Hochzeit und Babypläne ihrer Freundinnen, rücken Jess' Pläne und Erwartungen an die Zukunft in teilweise unerreichbare Ferne. In Anabell lernt Jessica eine junge Frau kennen, die ebenfalls gegen den Krebs kämpft und mit der sie sich auf ganz besondere Weise verbunden fühlt.
Dieser Roman hat mich sehr bewegt, nicht nur weil er sehr realitätsnah geschrieben ist, sondern vor allem, weil die Autorin hier ihre eigenen Erfahrungen mit ihrer Krebserkrankung niederschreibt. Die Ereignisse rund um eine Krebserkrankung, die medizinische Behandlung mit der Chemotherapie, die Reaktionen des Umfelds, die Auswirkungen auf Körper und Psyche.. niemand kann so davon berichten, wenn man es nicht selbst erlebt hat. Ohne näher darauf einzugehen muss ich sagen, dass ich nicht wenige der Punkte, die im Roman aufgegriffen werden, sehr gut nachvollziehen kann. Ich hatte an diesen Stelle nicht nur Tränen in den Augen, ich habe geweint.
Auch unabhängig von eigenen Erfahrungen, bin ich sicher, dass sich ziemlich jede Frau in diesem Buch wieder finden kann. Nicht unbedingt als Jessica, aber womöglich als eine ihrer Freundinnen oder Kolleginnen. Denn es sind viele Charaktere abgebildet, die alle ihre eigenen Kämpfe kämpfen. Eine Freundin führt eine Beziehung, nur um nicht alleine zu sein und dazu zu gehören, eine Andere hat nach der Geburt Wochenbettdepressionen etc.
Ein Roman, der voller Emotionen ist, der das wirkliche Leben aufzeigt wie ist es bzw. wie es sein kann. Es gibt Höhen und Tiefen, schöne und schreckliche Momente. Aber all dies macht und letztendlich zu dem Menschen, der wir sind.

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Veröffentlicht am 20.02.2022

Kleiner Hund ganz groß

Idefix und die Unbeugsamen 01
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Endlich ist es soweit: Idefix bekommt seinen eigenen Comic- und eine Stimme! Der kleine Hund war schon in den Asterix-Comics der heimliche Held. Jetzt nehmen er und seine vierbeinigen Freunde es mit den ...

Endlich ist es soweit: Idefix bekommt seinen eigenen Comic- und eine Stimme! Der kleine Hund war schon in den Asterix-Comics der heimliche Held. Jetzt nehmen er und seine vierbeinigen Freunde es mit den Römern auf. Ein Spaß für Groß und Klein, denn die Zeichnungen der Comics erinnern sehr an die "alten" Comics mit Asterix und Obelix. Die beiden spielen hier jedoch gar keine Rolle. Im Mittelpunkt stehen voll und ganz die Vierbeiner. Die Abenteuerlust und der Humor gehören unverkennbar zu den Galliern, ob menschlich oder tierisch.
Das Format und das Layout sind für meinen Geschmack zunächst etwas gewöhnungsbedürftig. Das Büchlein hat zwar eine gute Größe für Kinderhände, aber das Layout, die Bilder und auch die Schrift, ist etwas klein geraten. Vor allem Kinder, die im Lesen noch nicht zu 100% routiniert sind, könnten hier ihre Schwierigkeiten haben. Empfohlen ist ein Lesealter von 7-11 Jahren und das passt ganz gut.
Weitere Bände sollen folgen, ganz bestimmt mit noch mehr spannenden Abenteuern von Idefix und seinen Freunden.

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Veröffentlicht am 17.02.2022

Vom Verlieren und Wiederfinden

Das Fundbüro der verlorenen Träume
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Helen Frances Paris hat mit ihrem Debütroman "Das Fundbüro der verlorenen Träume" ein kleines literarisches Kunstwerk geschaffen.
Dorothea Watson, genannt Dot, hat mit ihrem Job im Fundbüro scheinbar ihre ...

Helen Frances Paris hat mit ihrem Debütroman "Das Fundbüro der verlorenen Träume" ein kleines literarisches Kunstwerk geschaffen.
Dorothea Watson, genannt Dot, hat mit ihrem Job im Fundbüro scheinbar ihre Berufung gefunden. Hingebungsvoll kümmert sie sich um die Gegenstände, die Menschen verloren haben. Sie katalogisiert diese Dinge, liebt die Ordnung und die Kontrolle, die sie damit ausüben kann. Denn in ihrem privaten Leben scheint diese Kontrolle, nach dem tragischen Tod ihres Vaters und dem Abbruch ihres Traumes eines Lebens in Paris, verschwunden. Dot lebt zurückgezogen, ihr Leben besteht aus der Arbeit und den regelmäßigen Besuchen bei ihrer Mutter, die an Demenz erkrankt ist und im Pflegeheim lebt. Mit ihrer älteren Schwester Philippa verbindet sie nur wenig.
Als eines Tages Mr. Appleby im Fundbüro den Verlust einer Handtasche meldet, versucht Dot alles um dem älteren Herrn zu helfen. Denn die Handtasche ist ein Andenken an seine verstorbene Frau und wer, wenn nicht Dot, könnte den emotionalen Wert eines solchen scheinbar banalen Gegenstandes erkennen und wertschätzen?
Dot ist eine sehr charismatische, gebildete und kultivierte Frau, ich habe sofort Zugang zu ihr gefunden und sie ins Herz geschlossen. Sie ist voller Emotionen und das trifft ebenso auf die Geschichte zu. Traurigkeit, Hoffnung, Liebe und ganz viel Herzenswärme! Der Roman hat mir viel mehr gegeben als ich erwartet habe. Ich bin sehr beeindruckt und kann das Buch uneingeschränkt weiterempfehlen!

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