Ein furioses Debüt
Ohne michKennt ihr das? Wenn ihr ein Buch beendet habt und nicht so richtig wisst, ob es euch begeistert oder doch enttäuscht hat? Wenn ihr nicht wisst, was genau ihr aus dem Buch mitnehmen könnt? So erging es ...
Kennt ihr das? Wenn ihr ein Buch beendet habt und nicht so richtig wisst, ob es euch begeistert oder doch enttäuscht hat? Wenn ihr nicht wisst, was genau ihr aus dem Buch mitnehmen könnt? So erging es mir, nachdem ich die letzte Seite von Esther Schüttpelz Debütroam gelesen und das Buch zugeschlagen habe.
Die namenlose Protagonistin ist Mitte zwanzig, verheiratet aber auch bereits wieder getrennt. Im Leben steckt sie irgendwo zwischen der Beendigung ihres Jurastudiums und einer unvorhersehbaren Zukunft fest. Sie lässt keine Party aus, möchte nichts in ihrem Leben verpassen, gibt sich dem Alkohol hin und konsumiert erschreckend viele Drogen.
Der Schreib- bzw. Erzählstil ist sehr eindringlich und intensiv, er ist aus der Sicht der Protagonistin verfasst und bildet quasi eins zu eins ihre Gedankengänge ab. Das Gefühl, in seinen 20ern noch nicht richtig im Leben angekommen und irgendwie verloren zu sein, kenne ich sehr gut. Trotzdem konnte ich mich nur sehr bedingt mit der Erzählerin identifizieren. Insgesamt bleibt die Handlung leider eher oberflächlich, stellenweise hat es mir doch sehr an Tiefgang gefehlt. Die Protagonistin fechtet ihre Kämpfe eher in ihrem Inneren aus, sie macht sich sehr viele Gedanken, entwirft verschiedenste Szenarien und bezeichnet sich selbst eher als sachlich statt emotional. Ich konnte keine charakterliche Entwicklung erkennen und habe leider nichts gefunden, was ich für mich persönlich aus diesem Roman mitnehmen könnte. Ein Debüt, das mit einem außergewöhnlichen Stil beeindruckt, das aber sicherlich polarisieren wird.