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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.01.2018

Weckt die Neugierde

Das Neanderthal-Projekt
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Dieses eBook ist das Prequel zu Neanderthal und macht dementsprechend neugierig darauf.
Eine Gruppe von Frauen wird für ein geheimes Projekt rekrutiert, von dem sie niemandem erzählen dürfen. Weder die ...

Dieses eBook ist das Prequel zu Neanderthal und macht dementsprechend neugierig darauf.
Eine Gruppe von Frauen wird für ein geheimes Projekt rekrutiert, von dem sie niemandem erzählen dürfen. Weder die jungen Frauen, noch der Leser wissen zu Beginn was es damit auf sich hat. Allerdings gibt es hier und da ein paar Andeutungen, die vermuten lassen was den Frauen vorschwebt. Ich lag damit zwar generell richtig, in welchem Ausmaß konnte ich mir allerdings nicht ausmalen.
Natürlich endet das Buch damit, dass der Leser erfährt was genau mit den Frauen gemacht wird, ohne aber detaillierte oder weitreichendere Infos zu bekommen.
Ich habe danach direkt mit Neanderthal weitergelesen, weil ich unbedingt wissen wollte wie es mit dem Projekt weiter geht und was für Auswirkungen es hat.

Veröffentlicht am 27.01.2018

Subtile Spannung

Locked In
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Cover:
Das Cover wirkt durch die helle Gestaltung und blauen Akzente sehr kalt und beklemmend. Vor allem das Mädchen am oberen Bildrand wirkt durch die künstlich-blauen Augen und die fast weiße Haut nahezu ...

Cover:
Das Cover wirkt durch die helle Gestaltung und blauen Akzente sehr kalt und beklemmend. Vor allem das Mädchen am oberen Bildrand wirkt durch die künstlich-blauen Augen und die fast weiße Haut nahezu leblos. Es soll vermutlich Amy darstellen, die in einem Wachkoma liegt. Dadurch ist die Verbindung zum Inhalt geschickt hergestellt und auch insgesamt weckt das Cover sofort das Interesse.

Inhalt:
Alex hat den Auftrag einen Bericht über eine Krankenstation zu schreiben und trifft dabei auf Amy Stevenson, die seit einem schlimmen Überfall in ihrer Jugend im Koma liegt. Doch Amy ist kein gewöhnlicher Komapatient, denn sie liegt auf der Wachkomastation. Das heißt sie kann ihre Umgebung bewusst wahrnehmen und sich über Umwege sogar mitteilen, jedoch nicht sprechen oder sich bewegen. Aus einem Instinkt heraus interessiert sich Alex für die fast gleichaltrige Amy, deren Fall ihr noch von damals in Erinnerung ist. Sie macht sich daran mehr über ihre Geschichte zu erfahren, recherchiert, führt Gespräche und befindet sich so schon bald auf der Suche nach dem Täter, der immer noch ungestraft herumläuft.
Dabei ist das Buch zunächst in verschiedenen Kapiteln aus Sicht von Alex und Jacob geschrieben. Vor allem bei ihm fragt man sich am Anfang erst einmal was es mit ihm auf sich hat. Da es aber auch Kapitel aus Amys Sicht gibt, die am Tag des Überfalls spielen, bei denen immer wieder dir Rede von ihrem Freund Jake ist, ist einem gleich klar, dass dies Jacob sein muss. Offen bleibt jedoch die Frage, ob er irgendwas mit all dem zu tun hat. Während man die Geschehnisse in der Gegenwart durch Alex und Jacob erlebt, bekommt man den Überfall gleichzeitig durch Amy quasi hautnah mit und erfährt wie es überhaupt dazu kam.
Nach circa 100 Seiten erlebt man den Tag des Überfalls dann auch aus der Sicht von Sue, Jacobs Mutter. Nach circa 150 Seiten werden dann die Geschehnisse einen Monat nach dem Überfall geschildert und zwar aus Jakes Sicht. Durch diese Einschübe wird noch einmal deutlich wie die beteiligten Charaktere alles miterlebt haben.
Währenddessen recherchiert Alex in der Gegenwart fleißig weiter, besucht Amy regelmäßig und kommt langsam aber sicher auf die heiße Spur.
Als sich die Ereignisse dann auf den letzten 100 Seiten zuspitzen, werden die Kapitel sehr kurz und die Perspektiven wechseln ständig. Beinahe jedes Kapitel endet mit einem kleinen Cliffhanger, sodass die ganze Erzählweise sehr rasant wird, an Spannung zunimmt und sich schließlich im auflösenden Höhepunkt entlädt. Diese Auflösung spielt im Oktober 2010.
Wirklich alle Fragen werden dann auf den letzten acht Seiten beantwortet, die einige Monate später im März 2011 spielen. Nicht nur hinsichtlich des Falls findet das Buch einen vollständigen Abschluss, auch Alex‘ Privatleben und ihr Alkoholproblem werden so geschildert, dass der Leser ohne Fragen zurückbleiben muss.

Fazit:
Insgesamt war Locked In auf jeden Fall ein gelungenes Buch, was mir angenehme Lesestunden bereitet hat. Jedoch sehe ich es nicht als Thriller, da dafür zu viele Elemente fehlen. Auch einen Psychothriller sehe ich hier nicht, sondern vielmehr einen sehr spannenden Roman. Denn genau genommen, begleiten wir Alex nur bei ihren Recherchen. Dies mag im ersten Moment banal klingen, Holly Seddon hat es aber geschafft diese Recherchen gekonnt darzustellen, sodass das Spannungslevel durchweg hoch war. Man fühlt mit Alex mit, ist gespannt auf die nächste Enthüllung, rätselt was es mit diesem oder jenem auf sich haben könnte und fragt sich dabei die ganze Zeit wer Amy das angetan hat. Hier muss ich sagen, dass ich von Anfang an einen Verdacht hatte und damit auch goldrichtig lag. Die Hinweise darauf sind eigentlich sehr offensichtlich, man muss aber schon um ein paar Ecken denken, um darauf zu kommen. Als dann im Laufe der Geschichte mehr und mehr Details ans Licht kamen, war ich mir zunehmend sicherer. Dies hat der Spannung und dem Lesespaß aber überhaupt nicht geschadet.
Toll fand ich außerdem auch Alex als Protagonistin. Sie ist kein leichter Charakter und ihre Alkoholsucht wird eingehend thematisiert. Ich fand es aber unheimlich spannend sie bei ihrer persönlichen Entwicklung zu begleiten und zu sehen wie sich der Fall auch auf ihr Privatleben auswirkt.
Alles in allem kann ich dieses Buch durchaus empfehlen. Die Story hat mich durchweg unterhalten und blieb bis zum Ende spannend. Als Thriller würde ich das Buch aber nicht bezeichnen, da es falsche Erwartungen wecken könnte.

Veröffentlicht am 22.01.2018

Simple Idee gekonnt umgesetzt

Immer wenn du schläfst
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Cover:
Das Buch ist komplett schwarz, lediglich am oberen Rand befindet sich eine weiß-graue Eule mit orangen Augen. Ich interpretiere diese als den unsichtbaren Beobachter in der Nacht und stelle so die ...

Cover:
Das Buch ist komplett schwarz, lediglich am oberen Rand befindet sich eine weiß-graue Eule mit orangen Augen. Ich interpretiere diese als den unsichtbaren Beobachter in der Nacht und stelle so die Verbindung zum Buchinhalt her.
Ansonsten prangt nur noch in sehr großer, passend zur Eule grau-weißer Schrift der Buchtitel auf dem Cover.
Insgesamt eine sehr schlichte aber gelungene Gestaltung, die auf subtile Weise bedrohlich wirkt.

Inhalt:
Die Protagonistin Carly zieht in eine neue Stadt, in eine neu gekaufte Wohnung – ein Neuanfang eben. Zu Beginn ist natürlich noch unklar welcher Schicksalsschlag sie dazu getrieben hat, doch erste erschreckende Andeutungen lassen nicht lange auf sich warten. Stück für Stück bekommt man kleine Informationshappen, die die Fantasie ganz schön ankurbeln, bevor man dann erfährt was wirklich passiert ist. Und natürlich ist dem Leser von Anfang an klar, dass besagter Schicksalsschlag nicht spurlos an Carlys Psyche vorbeigegangen ist. So kommt es, dass die Polizei starke Zweifel an ihren Schilderungen hat und ihr nicht glaubt, dass ein Mann an ihrem Bett stand und sogar auf ihr lag. Unterstützt wird dies dadurch, dass nirgends Einbruchsspuren zu finden sind, weder am Balkon, noch an der Haustür. Selbst als Carly sich eine zusätzliche Sicherheitskette anbringen lässt, ist diese nach einem weiteren „Besuch“ des geheimnisvollen Mannes unversehrt. Diese Schilderungen rufen auch beim Leser Zweifel hervor, die sich aber, zumindest bei mir, nicht wirklich halten können. Das liegt aber nur daran, dass diese Lösung einfach zu simpel und offensichtlich wäre.
Während Carly also herauszufinden versucht was in ihrer Wohnung vor sich geht, schließt sie erste Bekanntschaften und Freundschaften. Sie fängt an ihr neues Leben zu mögen und sich wohlzufühlen. Dies ist für sie ein Grund mehr ihr Problem zu lösen und so spitzt sich die Handlung langsam aber sicher zu.
Wegen besagter, zu offensichtlicher Lösung, fragt man sich als Leser natürlich ständig wie sich alles auflösen wird. Einbruchsspuren gibt es keine, aber reine Fantasie wäre auch zu einfach – was hat es also mit dem Mann auf sich. Die Antwort auf diese Frage bekommt man erst sehr spät und als das WIE klar ist, wirft dies nur weitere Fragen auf. Einige dieser Fragen konnte ich mir sofort beantworten, sodass das letzte große Überraschungsmoment für mich ausblieb, dennoch war es bis zur letzten Seite spannend.
Seinen Abschluss findet das Buch mit einer Schilderung nach den mysteriösen Vorfällen und der Auflösung. Somit bekommt man als Leser ein rundum abgeschlossenes Buch, das keine Fragen mehr offen lässt.

Fazit:
Vorweg kann ich sagen: das Buch hat mich auf jeden Fall überzeugt. Es ist zwar nichts Außergewöhnliches, doch durchaus lesenswert.
Besonders gefallen hat mir, dass man als Leser so lange im Dunkeln tappt. Die Auflösung ist so abwegig, dass man von selbst nie darauf kommen würde. Gleichzeitig ergibt sie aber, nachdem man sie erst einmal kennt, durchaus Sinn und ist keineswegs unlogisch. Sowohl hinsichtlich dieser Auflösung als auch der privaten Verfassung und Entwicklung Carlys, bekommt man nur häppchenweise Informationen. Man will unbedingt wissen wie es weiter geht, noch ein bisschen mehr erfahren um vielleicht dahinter zu kommen und ruckzuck ist noch ein Kapitel gelesen und noch eins und noch eins… Obwohl der Grundgedanke an sich nichts Besonderes ist, ist das Buch ein wahrer Pageturner und aus so einer simplen Grundidee eine solche Geschichte zu schreiben, muss man erst einmal können!
Mein einziger Kritikpunkt, und das ist Kritik auf sehr hohem Niveau, ist, dass mir die restliche Auflösung, nachdem das WIE bekannt war, zu offensichtlich war. Zuvor war alles so gut versteckt, somit besitzt die Autorin definitiv das schreiberische Können um den Leser an der Nase herumzuführen. Dennoch hat dieses Ende der Geschichte nicht geschadet und die Spannung blieb insofern aufrecht, dass ich wissen wollte ob ich richtig liege.
Insgesamt kann ich hier also eine klare Leseempfehlung aussprechen. Wer gerne Thriller liest und bis zur letzten Seite mitfiebern und miträtseln will, kommt hier voll auf seine Kosten!
Dieses Buch war mein erstes von Jaye Ford, aber mit Sicherheit nicht das letzte!

Veröffentlicht am 18.01.2018

Erfrischend anderes Ermittlerteam

Mit allen Mitteln
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Cover:
Man sieht einen Mann, der nachts mitten auf einer Straße läuft. Ansonsten prangt nur noch in großer, roter Schrift der Buchtitel auf dem Cover. Da das Geschehen hauptsächlich abends und nachts in ...

Cover:
Man sieht einen Mann, der nachts mitten auf einer Straße läuft. Ansonsten prangt nur noch in großer, roter Schrift der Buchtitel auf dem Cover. Da das Geschehen hauptsächlich abends und nachts in den Straßen von Frankfurt spielt, ist das Cover mit dieser Gestaltung so simpel wie passend.

Inhalt:
Inhaltlich gibt der Klappentext alles Wesentliche wieder, allerdings möchte ich erwähnen, dass es etwas übertrieben ist, dass von Lebensgefahr die Rede ist. Es gibt zwar die ein oder andere brenzlige Situation, allerdings habe ich beim Lesen kein einziges Mal gedacht „das war’s jetzt“.
Interessant zu erwähnen finde ich, dass es sich hierbei zwar um den zweiten Teil der Jo-Lasker-Reihe handelt, die Geschehnisse aber fünf Jahre VOR dem ersten Teil spielen. Dementsprechend sind keinerlei Vorkenntnisse nötig, um das Buch zu verstehen.
Jo Lasker wird vom obersten Abteilungsleiter der Ermittlungseinheit mit der Leitung einer besonderen AG beauftragt, die im Verborgenen den Mord an der jungen Frau aufklären soll. Dafür darf er sich sein Team aus drei Personen frei zusammenstellen. Seine Wahl fällt auf Tanner, Splatter und Saskia. Die drei sind, wie auch Lasker, alles keine einfachen Persönlichkeiten, somit ist die Neugierde auf ihr weiteres Zusammenspiel sofort geweckt. Alleine die Umstände wie alle zusammentreffen, sind schon sehr interessant.
Im Laufe des Buches begleitet man die Handlungen in Kapiteln die jeweils aus Sicht eines der Teammitglieder geschrieben sind. So bekommt man nicht nur verschiedene Perspektiven auf das Geschehen, sondern lernt jeden Charakter von Beginn an näher kennen und erfährt auch einiges über ihr Privatleben.
Gerade dieses Privatleben steht in den ersten drei Vierteln des Buches sehr im Vordergrund, sodass hinsichtlich des eigentlichen Falls so gut wie Nichts passiert. Die privaten Handlungen der Protagonisten sind aber nicht minder spannend und rasant, sodass dies keineswegs negativ zu betrachten ist.
Das letzte Viertel befasst sich dann wieder hauptsächlich mit dem Mordfall und mit der Aufklärung macht auch der Fokus auf das Private Sinn. Der Leser und auch das Team um Lasker erfahren nicht nur wie diese Handlungen mit dem Mordfall in Verbindung stehen, sondern auch wieso die AG überhaupt gegründet wurde, obwohl das BKA ermittelte.

Fazit:
Obwohl es in diesem Thriller fast nicht um den eigentlichen Fall geht, ist es Bühler gelungen die Spannung durchweg hoch zu halten und das Buch zu einem wahren Pageturner zu machen – ich habe es innerhalb eines Tages verschlungen.
Im Fokus stehen vor allem die Charaktere, die man so auf eine gelungene Art sehr nah kennen lernt, wie es bei Reihen oft erst nach mehreren Bänden der Fall ist. Man fühlt mit den Personen mit, erfährt Geheimnisse über sie und lernt ihre Beweggründe für ihr Handeln kennen. Zusätzlich macht dieser Fokus auf das Private bei der Auflösung am Ende so selbstverständlich Sinn, dass hier nichts konstruiert wirkt, sondern die ganze Handlung in sich einfach nur stimmig ist.
Zu guter Letzt fand ich es sehr erfrischend, dass es in diesem Buch nicht um die klassische Ermittlungsarbeit ging, sondern das Team mehr als einmal am Rande der Legalität, wenn nicht sogar schon deutlich illegal handelte.
Für diesen Thriller kann ich eine eindeutige Leseempfehlung aussprechen. Da ich Teil eins selbst noch nicht kenne, ist dieser sofort auf meiner Wunschliste gelandet.

Veröffentlicht am 17.01.2018

Gute Grundidee, schlechte Umsetzung

Das Jesus-Experiment
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Cover:
Das Cover ist simpel und passend gestaltet. Komplett grau gehalten, sieht man im Hintergrund den Petersdom. In auffallend großer, roter Schrift prangt der Buchtitel mitten auf dem Cover, der wiederum ...

Cover:
Das Cover ist simpel und passend gestaltet. Komplett grau gehalten, sieht man im Hintergrund den Petersdom. In auffallend großer, roter Schrift prangt der Buchtitel mitten auf dem Cover, der wiederum von einer Dornenkrone umgeben ist. Der Bezug zum Inhalt ist hier somit mehr als eindeutig und dementsprechend wirkt das Cover durchaus ansprechend.

Inhalt:
Viel mehr als den Angaben im Klappentext gibt es eigentlich nicht mehr zu sagen. Ich möchte nur noch hinzufügen, dass Jennings sich am Höhepunkt seiner Karriere auch noch mit einer Patentklage herumärgern muss. Ob er diese nun gewinnt oder nicht, werde ich natürlich nicht verraten. Ansonsten fällt es, wie gesagt, schwer den Inhalt zusammenzufassen ohne den Klappentext zu wiederholen, da dieser das wichtigste bereits verrät.

Fazit:
Das Buch fing absolut viel versprechend an, die Enttäuschung ließ dann aber nicht lange auf sich warten. Das einzig Positive für mich war an diesem Buch die Story selbst, die Grundidee. Diese bietet genug Stoff für einen spannenden und rasanten Wissenschaftsthriller a la Dan Brown. Was der Autor aus dieser tollen Idee in der Umsetzung letztendlich gemacht hat, ließ mich allerdings mehr als nur einmal den Kopf schütteln. Wäre das Buch nicht ohnehin so kurz gewesen, ich hätte es abgebrochen.
Da wären zunächst einmal die sprachlichen und stilistischen Punkte. Ich habe lange kein Buch mehr gelesen das so viele Rechtschreibfehler beinhaltet. Über zwei drei Fehler in einem Buch sehe ich gerne hinweg. Hier waren es aber eher vier fünf Fehler, und das pro Kapitel. Dabei handelt es sich nicht nur um kleine Vertipper oder falsch konjugierte Verben, nein, da stand auch schon mal dasselbe Wort zweimal hintereinander. Hätte sich Roßbach in seiner Danksagung nicht bei seinem Lektorat bedankt, ich hätte stark bezweifelt, dass es überhaupt eines gab.
Auch inhaltlich gab es einige Fehler und nicht nachvollziehbare Handlungen. So wird in einem Moment eine Handlung „nach dem Essen“ beschrieben, zwei Sätze später heißt es aber „er stocherte lustlos in seinem Essen rum“. Zudem endeten mehrfach Kapitel mit einem Pseudo-Cliffhanger im Sinne von „zu diesem Zeitpunkt wusste XY noch nicht, wie schlimm das und das wirklich werden würde“. Einmal, okay. Aber mehrere Kapitel? Da wusste wohl jemand nicht, wie er die Spannung aufrechterhalten soll.
Auch der Protagonist Jennings selbst war in seinem Handeln alles andere als logisch. Man sollte ja meinen ein Wissenschaftler der gerade die Entdeckung des Jahrhunderts gemacht hat, wäre nicht gerade auf den Kopf gefallen. Leider war es aber so, dass er an Naivität kaum noch zu übertreffen war, was sehr schnell einfach nur noch nervte. Dazu war er dann auch noch immer genau dann an einem bestimmten Ort, wenn dort gerade etwas Schlimmes oder Wichtiges passiert ist – na was ein Zufall.
Und weil das alles ja noch nicht unlogisch genug war, war Jennings zusätzlich noch zur Fahndung ausgesetzt, wohlgemerkt durch Europol, konnte aber trotzdem bis zum Ende munter zwischen verschiedenen Ländern und Städten hin und her reisen und war „wie vom Erdboden verschluckt“. Die Kameras an den Bahnhöfen waren wohl gerade alle defekt, anders kann ich mir das nicht erklären.
Zu guter Letzt war in dem Buch einfach generell zu viel los. Es gab nicht zwei drei Personen aus deren Sicht man das Geschehen begleitet, sondern ständig war ein Kapitel aus wieder einer neuen Perspektive geschrieben. Da den Überblick zu behalten war für mich nicht möglich. Es fallen so viele Namen, ich wusste oft nicht um wen es da überhaupt gerade ging.
Auch die Sache mit dem Patentrecht war einfach nur unnötig. Für mich wirkte es so, als sollte damit noch zusätzlich Spannung aufgebaut werden. Das Gegenteil war der Fall, es hat alles nur noch wirrer und mühseliger gemacht.
Der Vollständigkeit halber möchte ich sagen, dass ich hier keine Leseempfehlung aussprechen kann, auch wenn das nach diesem Fazit bereits deutlich sein sollte.