Erschreckend realistisch
BLACKOUT - Morgen ist es zu spät> https://blackndbeautiful.wordpress.com/2017/10/18/blackout-morgen-ist-es-zu-spaet/
Cover:
Der gesamte Buchumschlag ist tiefschwarz, mit roter und weißer Aufschrift. Das Titelbild wird großflächig vom ...
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Cover:
Der gesamte Buchumschlag ist tiefschwarz, mit roter und weißer Aufschrift. Das Titelbild wird großflächig vom Buchtitel in roter Schrift bedeckt und in dem „O“ findet sind ein Power-On/Off-Symbol. Dieser schlichten Gestaltung gelingt es auf subtile Weise einen Zusammenhang zum Inhalt herzustellen. Nicht nur durch das dargestellte Symbol, sondern auch durch die rote Schrift auf schwarzem Hintergrund – mich erinnert diese stark an eine Notbeleuchtung.
Im Buchladen würde ich „Blackout“ definitiv in die Hand nehmen und mich näher damit befassen. Somit erfüllt das Cover genau seine Aufgabe.
Inhalt:
Das Buch ist in Hauptkapitel in Form von Tagen unterteilt und innerhalb der Tage in Unterkapitel. Diese tragen jeweils den Titel des Ortes oder der Stadt in der sie spielen und helfen so der Orientierung des Lesers. Sie sind sehr kurz gehalten (im Schnitt circa 5 Seiten), sodass man schnell in das typische „Ein-Kapitel-geht-noch“-Muster verfällt. Die Handlung beginnt mit Tag 1, dem Tag des Stromausfalls. Man steigt in das Geschehen durch verschiedene Figuren an verschiedenen Schauplätzen ein und erlebt den Ausfall so quasi hautnah mit. Dabei handelt es sich um Schlüsselpersonen, die später an der Krisenlösung beteiligt sind und auf die man dementsprechend im Buch immer wieder trifft. Auch den Protagonisten Piero Manzano lernt man gleich zu Beginn kennen und begleitet ihn von dort an bei seiner Entdeckung des Hackerangriffs bis hin zu seinem Versuch die Behörden und Unternehmen darauf hinzuweisen. Als er endlich Gehör findet, beginnen die Ermittlungen und der Kampf gegen den unbekannten Gegner. Manzano wird als externer Berater für diese Ermittlungen herangezogen und während man diese als Leser an den verschiedenen Orten begleitet, werden nach und nach die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Vorfällen in den Städten deutlich und die verschiedenen Akteure treten in Kontakt zueinander.
Zwischen den Unterkapiteln der verschiedenen Orte, gibt aus auch wenige aus der „Kommandozentrale“. Diese Kapitel geben Einblicke in das Handeln der Verursacher der Ausfälle, sind aber sehr kurz gehalten, sodass sie nur sehr wenig verraten.
Im Laufe des Buches spitzt sich die Lage immer weiter zu und die Folgen der Ausfälle werden immer dramatischer, wobei es keine Aussicht auf eine Besserung oder Behebung zu geben scheint. Darauf wie sich die ganze Lage genau entwickelt und ob und wie die verschiedenen Ermittlern den Attentätern auf die Spur kommen, möchte ich nicht weiter eingehen, da das wichtige Schlüsselmomente spoilern würde.
Der Schreibstil von Marc Elsberg ist sehr angenehm und erlaubt ein flüssiges Lesen. Aufgrund der Thematik gibt es viele Fachbegriffe, er schafft es jedoch diese geschickt einzubinden und zu erklären, sodass man auch als Laie zu keinem Zeitpunkt ratlos oder überfordert ist oder gar der Lesefluss dadurch gestoppt werden würde. Trotz der Länge von 800 Seiten, wird das Level an Spannung durchweg aufrechterhalten. Die Spannung rührt vor allem daher, dass alles so unwahrscheinlich nachvollziehbar und vorstellbar ist. Durch die reale Existenz der Schauplätze und die gut recherchierten Fakten, kommt man als Leser mehr als nur einmal an den Punkt wo man sich ernsthaft frägt „Was wäre wenn…?“.
Fazit:
Zu Beginn erschien mir der Einstieg etwas lang und zu ausführlich. Beim Lesen habe ich aber schnell gemerkt, dass dies notwendig ist, um alle Akteure ausreichend vorzustellen und den Leser an diese heranzuführen, sodass man auch im Laufe des Buches den Überblick behält und die Handlung nachvollziehen kann.
Nach diesem kurzen Zweifel, der schnell aus dem Weg geräumt war, hat mich das Buch dann sofort gepackt. Man steigt direkt in das Geschehen ein, somit herrscht von Anfang an Spannung. Man will unbedingt wissen wie es weiter geht und die kurzen Kapitel verwandeln das Buch zu einem absoluten Page-Turner. Hätte ich in letzter Zeit nicht so wenig Zeit zum Lesen gehabt, ich hätte das Buch innerhalb weniger Tage verschlungen. Man bekommt mehr als nur einen Anstoß sich Gedanken über die Welt zu machen in der wir leben und wie viele Dinge wir als selbstverständlich betrachten. Aufgrund dessen und mit dem Hintergrund, dass die Story von Blackout sehr realistisch ist und theoretisch so denkbar wäre kann ich hier eine absolute Leseempfehlung aussprechen. Das Buch gehört zu meinen Lesehighlights von 2017!