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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.04.2019

Spannend und authentisch - unbedingt lesen!

Lautlose Schreie
1

Wenn Ihr die Thriller von Leo Born noch nicht kennt, dann solltet Ihr das schleunigst nachholen. Ich kann schon jetzt nicht genug bekommen, von seiner eigenwilligen Ermittlerin Mara Billinsky und den spannenden ...

Wenn Ihr die Thriller von Leo Born noch nicht kennt, dann solltet Ihr das schleunigst nachholen. Ich kann schon jetzt nicht genug bekommen, von seiner eigenwilligen Ermittlerin Mara Billinsky und den spannenden Fällen in und um Frankfurt.

Leo Born gönnt seinen Lesern keine Sekunde Schonfrist und steigt schon im ersten Kapitel voll in die Geschichte ein. Man begleitet eine dramatische und zugleich brutale Szene, die einem sogleich die Bedeutung des Buchtitels nahebringt.
Auch im zweiten Kapitel bleibt dieses rasante Tempo erhalten. Mara Billinsky und ihr Kollege Jan Rosen werden zu dem Fundort zweier Kinderleichen gerufen, die sich jedoch schnell auf sieben erhöhen. Nach diesem grausamen Fund beginnen die Ermittlungen, wobei natürlich auch ihr Chef Rainer Klimmt eine Rolle spielt, der auf sie so gar nicht gut zu sprechen ist.
Der Klappentext lässt vermuten, dass die Antipathie zwischen Klimmt und Mara wieder eine entscheidende Rolle spielt und er ihr das Leben weiterhin so schwer wie möglich machen wird. Dies mag zu Beginn auch stimmen, im Verlauf – und dafür gibt es ein ganz großes Lob von mir! – merken beide aber, dass sie so nicht weiterkommen und fangen an an sich zu arbeiten. Ich finde es genial, dass der Autor hier nicht Stur an etwas festhält, sondern seinen Charakteren erlaubt sich zu entwickeln. Das macht sie viel greifbarer und realistischer.
Neben den eigentlichen Ermittlungen, gibt es noch drei weitere Handlungsstränge, die ich aber nur kurz anreißen möchte: 1. Schilderungen gewisser Szenen, die ganz klar etwas mit dem Täter zu tun haben müssen, 2. eine Frau die ein ominöses Treffen mit einem Fremden plant, 3. ein illegal eingewandertes Mädchen.
Das mag im ersten Moment nach viel klingen und es stellt sich die Frage ob man da den Überblick behalten kann.. klares Ja! Leo Born schreibt so flüssig und verständlich, dass sich alles wunderbar ergänzt und ineinander fügt. Zu keinem Zeitpunkt kam Verwirrung auf und die Gratwanderung zwischen Rätseln und Informationen liefern, beherrscht er perfekt.
Wer aufmerksam liest, kann relativ schnell erraten, inwieweit die Erzählstränge miteinander in Verbindung stehen und was es mit den Kinderleichen auf sich hat. Die Spannung bleibt dennoch hoch, denn immer wieder kommen neue Erkenntnisse ans Licht oder treten neue Akteure auf. Auch wer letztendlich dahinter steckte, war mir relativ schnell klar, wirklich sicher sein konnte ich aber nicht, somit blieb es auch hier spannend.
Was mich ebenfalls gefreut hat, ist, dass auch Rafael aus Teil eins wieder eine Rolle spielt und er und Mara nach wie vor in Kontakt stehen. Außerdem tritt ein neuer Staatsanwalt auf den Plan, der zunächst sehr unsympathisch wirkte, dann aber eine angenehme Wandlung durchläuft. Hier bin ich sehr gespannt was noch kommt, scheint er doch eine wichtige Rolle hinsichtlich des Mordes an Maras Mutter zu spielen.
Nach all dem Lob, komme ich am Ende noch zu zwei kleinen, negativen Aspekten. Wobei negativ das falsche Wort ist und das schon meckern auf hohem Niveau ist.
Zum einen hat mich gestört, dass alle Erfolge von Mara erreicht wurden. Klar, sie ist die Protagonistin, dennoch wäre es eine angenehme Abwechslung gewesen, wenn nicht immer sie auf ihren Alleingängen die entscheidenden Hinweise entdeckt. Das zweite ist, dass Mara eine sehr unnahbare Person ist, die sich schwer auf andere einlassen kann. Dennoch beginnt sie auch im zweiten Teil wieder eine Affäre die für sie mehr werden könnte. Das will für mich nicht so recht zusammen passen…
Diese zwei Aspekte sind aber wirklich mit der Lupe gesucht und fallen beim Lesen gar nicht ins Auge, sondern nur, wenn man sich intensiv Gedanken macht was denn nicht so gut gewesen sein könnte. Deswegen gilt für dieses Buch ganz klar: Lesen!
Ich freue mich schon jetzt auf Teil drei, der ja zum Glück nicht lange auf sich warten lässt, und kann mit Bestimmtheit sagen, dass ich einen neuen Lieblingsautor und eine neue Lieblingsreihe gefunden habe!

Veröffentlicht am 23.04.2019

Wie wird ein Mann zum Mörder?

Mörder
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Mörderinnen war eines meiner Jahreshighlights 2018 und dementsprechend groß war meine Freude, dass Veikko Bartel uns nun mit Mörder neues True-Crime-Futter liefert.

Auch in Mörder richtet Veikko Bartel ...

Mörderinnen war eines meiner Jahreshighlights 2018 und dementsprechend groß war meine Freude, dass Veikko Bartel uns nun mit Mörder neues True-Crime-Futter liefert.

Auch in Mörder richtet Veikko Bartel das Wort zunächst in einem Vorwort an den Leser, was ich persönlich sehr wichtig finde. Man merkt so ganz schnell, was seine Arbeit für ihn ausmacht und was in antreibt, was als Grundlage für die folgenden Geschichten enorm wichtig ist.
In insgesamt sechs Fällen schildert uns der Autor was Männer zu Mördern macht und vom eiskalten Täter bis hin zur Verzweiflungstat ist wieder alles dabei.
Zwar werden alle Fälle als eine Art Kurzgeschichte geschildert, die Erzählweise variiert aber doch sehr stark. Manche Fälle beinhalten einen Epilog, in dem Bartel zum Beispiel das Urteil kommentiert und erläutert. Hier fand ich schade, dass er dies nicht jedem Fall beigefügt hat, denn bei manchen hätte ich es doch sehr hilfreich und informativ gefunden.
Er schildert auch nicht jedes Mal genau die Tat oder die Verhandlung und die richterliche Entscheidung. Manchmal steht das Schicksal des Täters, das ihn überhaupt erst in diese Situation gebracht hat, im Vordergrund. Ein anderes Mal fokussiert er sich eher auf seine eigene Arbeit und die Verteidigungsstrategie. So gleicht kein Fall dem anderen und als Leser wird es nie langweilig. Wobei das alleine schon dadurch gegeben ist, dass es sich um reale Taten handelt und nicht um fiktive Erzählungen. Dies regt natürlich stark zum Nachdenken an, vor allem, weil Bartel aufzeigt, dass nicht jeder Mörder automatisch ein schlechter Mensch sein muss. Dieser Gedanke mag vielen schwerfallen, ist nach diesem Buch aber nahezu unumgänglich.
Besonders spannend ist der Vergleich mit seinem Buch „Mörderinnen“. Dass es Unterschiede zwischen Frau und Mann gibt, ist jedem klar. Dennoch war es hochinteressant zu lesen wie unterschiedlich die beiden Geschlechter morden.
Allerdings muss ich auch sagen, dass mir Mörderinnen einen Ticken besser gefallen hat. Woran das liegt, kann ich aber gar nicht wirklich festmachen. Das heißt jedoch nicht, dass Mörder nicht gut wäre, im Gegenteil. Bartel liefert wieder ein unheimlich spannendes Buch, was nicht zuletzt auch an seinem schreiberischen Können liegt. Dabei geht es ihm nicht darum möglichst brutale Szenen zu schildern und effekthascherisch zu schreiben, sondern auch aufzuzeigen was die Menschen zu ihrer Tat brachte, welches Schicksal hinter dem Menschen steckt und wie das deutsche Rechtssystem in solchen Fällen funktioniert. Klare Empfehlung für Fans von True-Crime.

Veröffentlicht am 07.04.2019

Kleinere Schwächen, insgesamt aber überzeugend

Das Protein-Kochbuch: Gesund, fit und schlank durch pflanzliche Proteine - Die perfekte Alternative und Ergänzung zu tierischem Eiweiß
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Eine proteinreiche Ernährung bedeutet, dass man viel Fleisch und Fisch essen muss... Dass das nicht stimmt, beweist dieses Kochbuch voller Rezepte, die auf pflanzlichen Proteinquellen aufbauen.

Ich mag ...

Eine proteinreiche Ernährung bedeutet, dass man viel Fleisch und Fisch essen muss... Dass das nicht stimmt, beweist dieses Kochbuch voller Rezepte, die auf pflanzlichen Proteinquellen aufbauen.

Ich mag es, wenn Kochbücher schon beim ersten Durchblättern Lust auf Mehr machen und genau das ist hier der Fall. Übersichtlich gestaltet und mit vielen Fotos ergänzt, macht das Buch einen richtig guten ersten Eindruck.
Zunächst gibt es einen großen Theorieteil (ca. 40 Seiten), der auf das Thema Proteine allgemein und pflanzliche Proteinquellen konkret eingeht. Das finde ich bei solchen Büchern gut und wichtig, denn was nützen die Rezepte, wenn man sich mit dem Thema selbst gar nicht auseinander setzt? Man hat aber natürlich auch keine Lust dann selbst zu recherchieren und so ist es perfekt, dass man hier die Theorie gleich mitgeliefert bekommt.
Die Rezepte sind klassisch in Frühstück, Mittag- und Abendessen aufgeteilt und werden zusätzlich durch Rezepte für Snacks, Süßes und Brot & Gebackenes ergänzt.
Dadurch ist das Buch sehr strukturiert und übersichtlich, wobei ich sagen muss, dass mir die Frühstücksrezepte zu herzhaft sind. Ich bin dann doch eher der Typ Joghurt mit Müsli und Früchten, als dass ich (als Beispiel) eine Sauerkraut-Hirse-Mischung frühstücke.
Die übrigen Kapitel konnten mich aber durchweg überzeugen und fast alle Rezepte klingen richtig lecker. Natürlich habe ich auch schon etwas probiert und es hat nicht nur geschmeckt, sondern war auch super leicht nachzukochen. Die Zutaten sind leicht nachzukaufen, die Portionsgröße ist klar angegeben und die Zubereitung ist verständlich und schrittweise erläutert. Ich würde behaupten bei diesem Buch kann selbst bei unerfahrenen Köchen nichts schief gehen.
Zwei negative Aspekte habe ich dann aber doch:
Zum einen stört mich das Produkt-Placement zu Nahrungsergänzungsmitteln einer bestimmten Marke. Ich mag sowas in Kochbüchern generell nicht und wenn dann vorher nicht drauf hingewiesen wird, stört mich das gleich noch mehr.
Das zweite sind die fehlenden Nährwertangaben. Bei einem Buch mit diesem Fokus erwarte ich eigentlich, dass es zu den Mahlzeiten auch Nährwertangaben (zumindest für die wichtigsten) gibt, sodass ich zum Beispiel weiß, wie viel Protein letztendlich enthalten ist.
Insgesamt bin ich von dem Buch aber nahezu durchweg begeistert und werde sicher noch oft danach greifen, wenn ich überlege was ich kochen könnte.

Veröffentlicht am 07.04.2019

Lecker und gesund

Der Ernährungskompass - Das Kochbuch
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Nach dem erfolgreichen Ernährungsratgeber, folgt nun das Kochbuch, das nicht nur passende Rezepte liefert, sondern auch die wesentlichen theoretischen Hintergründe noch einmal zusammenfasst.

Das Buch ...

Nach dem erfolgreichen Ernährungsratgeber, folgt nun das Kochbuch, das nicht nur passende Rezepte liefert, sondern auch die wesentlichen theoretischen Hintergründe noch einmal zusammenfasst.

Das Buch beginnt mit einem Theorieteil, der die wichtigsten Erkenntnisse aus dem Ernährungskompass noch einmal zusammenfasst. Neben den zehn goldenen Regeln, wird auch die Ernährungsampel erläutert, was mich sehr gefreut hat. Denn wenn man, wie ich, den Ratgeber nicht gelesen hat, hat man so zumindest die wichtigsten Grundlagen auch in diesem Buch und kann die Rezepte so viel besser verstehen und beurteilen.
Die Rezepte sind ganz klassisch in morgens, mittags und abends eingeteilt und ich muss sagen, dass es kaum etwas gibt, das mich nicht anmacht. Alles klingt lecker und vor allem leicht nachzukochen, da es sich um Zutaten handelt, die man eigentlich überall bekommt.
Leider sind viele der Rezepte mit Fisch oder Meeresfrüchten. Das liegt aber daran, dass diese bei der Ernährungampel grün sind, während Geflügel gelb und rotes Fleisch sogar rot ist. Wenn man bedenkt, dass das Buch auf dem Ernährungskompass gründet, ist es also logisch, dass viele Rezepte diese Zutaten beinhalten. Es ist aber auch gar kein Problem, wenn man den Fisch durch Fleisch tauscht oder einfach weglässt. Somit sehe ich das nicht unbedingt als negativen Punkt, sondern möchte es einfach nur erwähnen.
Was mir auch besonders gut gefällt, ist die Beschreibung der Zubereitung. Das Buch hat nicht die Zutatenliste und die einzelnen Schritte gesondert abgebildet, sondern kombiniert diese. Es ist wie eine Tabelle angeordnet, in der links die Zutat steht und rechts daneben dann, was man damit tun soll. Das sieht dann zum Beispiel so aus:

4 EL Haferflocken mit
150ml Kokosmilch und
1 Messerspitze Vanille mischen.

Mir persönlich gefällt das sehr gut, denn es ist nicht nur mal was Anderes, sondern macht es auch gleich viel einfacher. So muss man nämlich nicht immer extra bei den Zutaten gucken wie viel man braucht, wenn im Schritt zum Beispiel stehen würde "Die Haferflocken mit der Kokosmilch und Vanille mischen.", sondern hat alles gesammelt an einem Fleck.
Mich konnte das Kochbuch durchweg begeistern und ich freue mich schon darauf, weiter fleißig zu testen und zu schlemmen.

Veröffentlicht am 07.04.2019

Gelungenes Debüt - Grundidee leider etwas abgekupfert

Die Therapie
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Die Therapie ist das Debüt von Sebastian Fitzek und war für mich das erste Buch des Autors. Die Meinungen zu ihm gehen ja stark auseinander, aber ich werde definitiv noch mindestens ein weiteres Buch von ...

Die Therapie ist das Debüt von Sebastian Fitzek und war für mich das erste Buch des Autors. Die Meinungen zu ihm gehen ja stark auseinander, aber ich werde definitiv noch mindestens ein weiteres Buch von ihm lesen, bevor ich meine bilde.

Das Buch beginnt mit einem Prolog, in dem wir das Verschwinden der jungen Josy hautnah mitbekommen.
Im Folgenden gibt es dann zwei Erzählstränge: einmal der im Klappentext erwähnte, der vier Jahre später spielt. Der zweite spielt noch einmal später, der sich auf das bezieht was vier Jahre später passiert ist und was Viktor bei seinen Gesprächen mit der Unbekannten herausgefunden hat.
Alleine durch diese Gestaltung ist das Buch schon sehr spannend. Denn es gibt immer wieder Andeutungen und Hinweise, die einen rätseln lassen und Vermutungen aufkommen lassen. Stück für Stück setzt sich so ein Bild zusammen, bei dem man aber nie so wirklich weiß, ob es der Wahrheit entspricht.
Leider lebt die Geschichte am Ende von einem Wendepunkt, der mir viel zu offensichtlich war. Das liegt daran, dass die Idee dahinter nahezu eins zu eins von einem bekannten Film kopiert war und es auch nicht viel Fantasie gebraucht hat, um die Parallelen zu erkennen. Ein Trost für mich war ein zweiter, kleinerer Wendepunkt der ganz am Ende noch kommt. Das hat den Schluss für mich dann doch noch einmal aufgewertet, sodass ich nicht ganz enttäuscht zurückblieb.
Trotz des offensichtlichen Ausgangs, war das Buch für mich aber sehr unterhaltsam und spannend. Ich wollte dennoch unbedingt weiterlesen und wissen, wie es denn überhaupt zur Auflösung kommt. Sogesehen, hat mich das Buch also überzeugt, wobei mir der "Ideenklau" aber doch etwas zu extrem war.
Ich werde auf jeden Fall noch mindestens ein weiteres Buch von Fitzek lesen, denn seinen Schreibstil habe ich als sehr angenehm empfunden.
Die Therapie ist übrigens perfekt für alle die es lieber unblutig mögen.