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Veröffentlicht am 05.07.2018

Ruhig und trotzdem spannend

In deinem Namen
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Der Klappentext verspricht eine undurchsichtige und verzwickte Story – und genau das bekommt man hier!
Zunächst beginnt das Buch mit einem Prolog den man noch nicht so recht einordnen kann. Zwar kann man ...

Der Klappentext verspricht eine undurchsichtige und verzwickte Story – und genau das bekommt man hier!
Zunächst beginnt das Buch mit einem Prolog den man noch nicht so recht einordnen kann. Zwar kann man sich schon denken wer die erzählende Person ist (was dann auch im ersten Kapitel bestätigt wird), wie das ganze zum Rest passen soll, wird aber erst viel später klar.
Die Handlung selbst wird uns aus der Sicht von Nap in Ich-Perspektive erzählt. Dabei redet er in Gedanken mit seinem Bruder Leo, was dem ganzen den Charakter verleiht als würde er ihm seine Geschichte erzählen. Diese Erzählform ist auf jeden Fall mal etwas anderes, fügt sich gut in die Handlung ein und ist nicht zu übertrieben dargestellt, sodass dies durchaus positiv hervorzuheben ist. Einmal spricht er jedoch auf einmal direkt den Leser an, was nicht so recht zu dem Rest passen will und für mich einen kleinen Strukturfehler darstellt.
Durch seine Verbindung zu Maura, wird Nap von den im Mordfall ermittelnden Detectives kontaktiert. Er ist sich jedoch von Anfang an sicher, dass mehr dahintersteckt und kann wichtige Hinweise liefern, weshalb die Ermittler ihn in den Fall mit einbeziehen.
Je mehr dabei ans Licht kommt, desto undurchsichtiger und mysteriöser werden die Zusammenhänge. Irgendwie scheint alles was in dem Buch passiert miteinander in Verbindung zu stehen, doch das WIE bleibt bis fast zur letzten Seite ein Rätsel.
Am Ende hat Nap dann eine Spur. Man denkt als Leser man kann langsam erahnen was damals passiert ist und wie dies mit den Ereignissen der Gegenwart zusammenhängt. Als dann jedoch alles aufgelöst wird, beschreibt die Handlung eine Wendung, die ich nie hätte erahnen können. Im Nachhinein betrachtet, gab es durchaus Hinweise, doch Coben hat mich so gekonnt auf die falsche Fährte geführt, dass ich dafür komplett blind war.
Was mir dabei besonders gefällt, ist, dass der Schluss vollständig ohne Action und rasante Szenen auskommt, dabei aber trotzdem unglaublich spannend und nervenaufreibend ist.
Als letztes möchte ich noch den Protagonisten Nap erwähnen, den man durch die Erzählweise natürlich sehr nah kennenlernt. Dass die erlebten Schicksalsschläge nicht spurlos an ihm vorbei gingen, ist nur logisch. Und obwohl Nap ein Einzelgänger zu sein scheint, ist er unglaublich mitfühlend und gerechtigkeitsorientiert. Mir war er damit von Anfang an sehr sympathisch und so habe ich ihn gerne durch seine Geschichte begleitet.
Harlan Coben weiß einfach, wie man spannende Thriller schreibt, bei denen bis zum Schluss nicht ganz klar ist wie sich alles auflösen wird und genau das mag ich an seinen Büchern. All zu oft hat man bereits eine Ahnung und wartet dann nur darauf, ob sich diese am Ende bestätigt. Hier rätselt man jedoch bis zum Ende, nur um dann eine Auflösung geliefert zu bekommen, an die man noch gar nicht gedacht hat – einfach genial! Ich werde Coben definitiv weiterverfolgen und auch seine bereits erschienen Bücher noch Stück für Stück lesen.

Veröffentlicht am 02.07.2018

Top Thriller - vielversprechender Reihenauftakt

Der Alphabetmörder (Ein Grall-und-Wyler-Thriller 1)
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Was soll ich zu diesem Buch sagen? Endlich mal wieder ein Thriller, der alles hat was es braucht und somit den Auftakt einer vielversprechenden Reihe darstellt!
Zwar beginnt das Buch gleich mit dem ersten ...

Was soll ich zu diesem Buch sagen? Endlich mal wieder ein Thriller, der alles hat was es braucht und somit den Auftakt einer vielversprechenden Reihe darstellt!
Zwar beginnt das Buch gleich mit dem ersten Kapitel, dieses hat aber sehr stark die Funktion eines Prologes inne. Wir bekommen die Qualen eines der Opfer hautnah mit und erfahren dabei, dass es sich nicht um die im Klappentext erwähnten Opfer A-C handelt. Sofort schießen einem die Fragen in den Kopf: Das wievielte Opfer ist diese Person? Wie viele Menschen mussten bereits sterben?
Der Klappentext verrät bereits, dass die ersten drei Leichen in kurzer Zeit entdeckt werden, wodurch der Thriller von Beginn an sehr rasant ist und dieses Tempo auch durchweg halten kann – Spannungseinbrüche? Fehlanzeige!
Dabei sind die Morde sehr brutal, die Leichen verstümmelt und zusätzlich durch die Tätowierungen geschändet. Somit liefert Lars Schütz hier einen Thriller, der eindeutig nichts für Zartbesaitete ist.
Das Können beschränkt sich aber nicht nur auf einen gelungen konstruierten Fall, sondern trifft genauso auch auf die Ausgestaltung der Charaktere und vor allem der Protagonisten zu. Grall und Wyler waren mir beide vom Start weg sympathisch und haben zwar ihre ganz speziellen Eigenschaften, wirken jedoch zu keinem Zeitpunkt unecht oder übertrieben. Somit freue ich mich schon jetzt auf ein Wiedersehen mit den beiden und hoffe, dass Schütz uns nicht zu lange warten lässt (er hat die Fortsetzung für vsl. Frühjahr 2019 angekündigt).
Am Ende spitzt sich die ganze Handlung dann natürlich noch einmal zu und mündet in einen actionreichen Schluss, bei dem es einige überraschende Wendungen gab, aber auch einige die vorherzusehen waren. Jedoch nicht in dem Sinne, dass sie der Spannung geschadet hätten, ich hatte einfach eine Vorahnung die sich bewahrheitet hat. Zudem wurden Cliffhanger am Ende der Kapitel gekonnt eingesetzt, sodass ich das Buch in zwei Tagen verschlungen habe. Die Perspektiven wechseln zwischen den beiden Protagonisten und so liest man schnell noch ein Kapitel und noch eins und noch eins, um zu wissen wie es weiter geht.
Der Schluss ist stimmig, schlüssig und nachvollziehbar und die Auflösung passt zum Rest des Buches – brutal und skrupellos.
Ich denke anhand meiner Worte wird bereits deutlich was ich von diesem Buch halte: ich liebe es - definitiv schon jetzt eines meiner Jahreshighlights. Wer brutale Thriller mag, muss dieses Buch lesen!

Veröffentlicht am 29.06.2018

Schwacher Auftakt - nicht überzeugt

Der Fledermausmann
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Der Fledermausmann von Jo Nesbo ist der erste Teil der Krimi-Reihe um den Ermittler Harry Hole aus Norwegen. Der aufzuklärende Mord wurde an einer norwegischen Schauspielerin begangen, die jedoch in Australien ...

Der Fledermausmann von Jo Nesbo ist der erste Teil der Krimi-Reihe um den Ermittler Harry Hole aus Norwegen. Der aufzuklärende Mord wurde an einer norwegischen Schauspielerin begangen, die jedoch in Australien lebte und so spielt auch die Handlung dort.
Das Buch beginnt mit Holes Ankunft in Australien und mit seiner bodenständigen und unkomplizierten Art war er mir sofort sympathisch. Harry wird an die Seite des australischen Kollegen Andrew Kensington gestellt und hier kommen wir auch gleich zum ersten Punkt der mich extrem gestört hat: Vor allem zu Beginn finden sich in den Dialogen extrem viele Sätze auf Englisch, teilweise gemischt mit Deutsch. Für mich machte das überhaupt keinen Sinn, denn wieso übersetze ich manche Aussagen, andere aber nicht? Ich habe auch ohne diese englischen Einwürfe verstanden, dass wir in Australien sind. Vor allem finden sich auch im weiteren Verlauf immer wieder vereinzelt solche Sätze und jedes Mal war ich einfach nur genervt davon, da sie überhaupt nichts zum Gesamtbild beitrugen.
Leider ist der Einstieg generell für meinen Geschmack nicht sonderlich gelungen. Er erschien mir sehr langatmig und immer wieder hat sich Nesbo in der Schilderung von Nebensächlichkeiten verloren, die auch später keine für mich erkennbare Rolle gespielt haben.
Immer wieder erfahren wir auch etwas über alte Aborigine-Weisheiten und Mythen. Diese sind zwar gut in die Geschichte eingebunden, spielen thematisch eine Rolle und finden sich sogar in der Aufteilung des Buches wieder, insgesamt fand ich es aber schwer allem folgen zu können. Zudem haben sie den Eindruck von zu vielen Nebensächlichkeiten bei mir nur weiter verstärkt. Der Fall selbst will einfach nicht so richtig ins Rollen kommen. Die Ermittler tappen lange im Dunkeln, gehen Vermutungen und Spekulationen nach und kommen der Lösung dabei gefühlt keinen Schritt näher. Zum Schluss geht dann aber plötzlich alles ganz schnell und scheinbare Zufälle führen zur Auflösung, wobei es mir schwer fiel den Überblick zu behalten.
Am Ende fand ich das Buch einfach nur noch langweilig und habe die letzten circa 120 Seiten überflogen, um wenigstens zu wissen wie es ausgeht. Wirkliche Lust darauf es zu lesen, hatte ich nicht mehr.
Ganz ehrlich… ich kann den Hype um Nesbo und seine Harry-Hole-Reihe nicht nachvollziehen. Schon lange stand das Buch auf meiner Wunschliste, weil man über die Reihe eigentlich nur Gutes hört und Nesbo als DER Krimiautor gehandelt wird. Vielleicht waren meine Erwartungen dadurch zu hoch, vielleicht ist mir sein Stil als hartgesottener Thriller-Fan zu soft (wobei ich durchaus auch gerne Krimis lese), vielleicht würden mir die weiteren Teile auch besser gefallen… Fakt ist aber, dass ich Reihen prinzipiell von Anfang an lese und nachdem mich der Auftakt so enttäuscht hat, verspüre ich keinerlei Lust dem Ganzen eine zweite Chance zu geben.

Veröffentlicht am 28.06.2018

Gelungen, aber schwächer als Teil 1

DREAM ON - Marionetten
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Inhalt:
Wie in Teil eins, ist auch die Fortsetzung wieder nach Tagen und innerhalb dieser nach Kapitel aufgeteilt, sodass man als Leser einen guten Überblick über den zeitlichen Ablauf bekommt. Dabei stellt ...

Inhalt:
Wie in Teil eins, ist auch die Fortsetzung wieder nach Tagen und innerhalb dieser nach Kapitel aufgeteilt, sodass man als Leser einen guten Überblick über den zeitlichen Ablauf bekommt. Dabei stellt der Prolog eine Zusammenfassung der Geschehnisse aus Teil eins dar, wodurch sofort wieder alles präsent ist und man ohne Probleme wieder in die Welt von Dream On eintauchen kann.
Zunächst treffen wir auf Lena, die sich nach ihrem Rauswurf beim FBI in Washington als Privatermittlerin versucht. Wir begleiten sogleich das Attentat auf den Senator und sofort ist klar, dass etwas Größeres dahinterstecken muss.
Im Folgenden treffen wir dann auf weitere alte Bekannte wie Nick und seine Kollegen Carlotta und Tom. Alle drei sind nach wie vor bei Dream On angestellt und so spielt natürlich auch die Dreamsphere wieder eine entscheidende Rolle.
Stück für Stück wird klar, dass es eine erneute Bedrohung innerhalb der Dreamsphere gibt und so nehmen die im Klappentext angedeuteten Geschehnisse ihren Lauf.

Fazit:
Marionetten ist der zweite und letzte Teil um die Firma Dream On und auch dieser konnte mich wieder überzeugen. Zwar fand ich Teil eins insgesamt besser, die Fortsetzung ist aber trotzdem durchaus lesenswert.
Ich bin ein absoluter Fan von Nikolas Stoltz´ Schreibstil. Die Dreamsphere ist ein fast schon magischer Ort und er schafft es immer wieder sie durch seine bildhafte Sprache vorm inneren Auge zum Leben zu erwecken.
Auch die Charaktere, allen voran Nick, Lena und deren Helfer, sind nach wie vor sehr gelungen. Jeder hat seine ganz individuellen Charaktereigenschaften, die deutlich werden, ohne übertrieben zu sein und dabei nie gewollt oder unrealistisch wirken.
Kleine Abzüge gibt es für Logiklücken, die teilweise doch sehr auffällig waren. So hat Lena eine gebrochene Rippe und landet sogar im Krankenhaus, nachdem sie aus diesem flüchtet, verbringt sie dann aber eine Nacht in einem Auto – bei einer gebrochenen Rippe ist das doch eher unrealistisch, abgesehen davon, dass diese nach der Flucht keinerlei Erwähnung mehr findet. Ein anderes Beispiel sind die Türen in der Dreamsphere, die sich automatisch öffnen, wenn man darauf zugeht. Als sich Nick jedoch anschleichen muss, muss er die Tür auf einmal selbst öffnen und hat Angst, dass die Tür quietscht. Hier wurden meiner Meinung nach Details verwendet um Spannung zu erzeugen, aber nicht bis zum Ende durchdacht.
Wie bereits erwähnt, konnte mich das Buch insgesamt aber überzeugen und war für mich eine gelungene Fortsetzung. Insgesamt hat mir bei Teil eins aber der „Fall“ und die Einbindung der Charaktere in diesen besser gefallen, weil alles etwas schlüssiger und nachvollziehbarer gewirkt hat.

Veröffentlicht am 25.06.2018

Solide Unterhaltung

DEAR AMY - Er wird mich töten, wenn Du mich nicht findest
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Inhalt:
Das Buch beginnt mit einem Prolog, bei dem wir die Entführung von Katie aus Sicht eines dritten Erzählers live miterleben. Die eigentliche Handlung beginnt dann in Kapitel eins aus der Sicht von ...

Inhalt:
Das Buch beginnt mit einem Prolog, bei dem wir die Entführung von Katie aus Sicht eines dritten Erzählers live miterleben. Die eigentliche Handlung beginnt dann in Kapitel eins aus der Sicht von Margot, wobei es immer wieder auch Kapitel gibt, die Katies Situation bei ihrem Entführer beschreiben. Diese Kapitel sind aus der Sicht eines dritten Erzählers geschrieben, während wir Margot in der Ich-Perspektive begleiten. So ist es unausweichlich, dass wir gerade sie sehr nahe kennenlernen und auch ihre Gefühlswelt viel mehr miterleben. Dadurch kann man sehr schnell Sympathie und Mitgefühl für sie entwickeln, fragt sich aber auch häufig was genau zu ihrer Situation geführt hat und was sie zu verbergen hat.
Im Folgenden nehmen dann die im Klappentext angedeuteten Geschehnisse ihren Lauf und münden am Ende in eine überraschende Wendung und einen rasanten Schluss.

Fazit:
Dear Amy ist mit seinen knapp 400 Seiten ein sehr kurzweiliger Thriller, den man durch seine spannende Story schnell gelesen hat. Insgesamt hat es mich jetzt nicht umgehauen, aber durchaus gut unterhalten.
Für meinen Geschmack war die Wendung etwas zu weit hergeholt. Es war zwar alles schlüssig und wäre in der Realität sicherlich auch so möglich, mir war es aber einfach etwas too much. Zwar war die Wendung insofern gelungen, dass ich sie nicht vorhergesehen habe, aber wirklich sprachlos hat sie mich auch nicht gemacht.
Was mich am meisten gestört hat, waren jedoch die letzten Seiten, nachdem die Story an sich aufgelöst und alle Fragen beantwortet waren. Danach erfährt man noch sehr ausführlich was danach mit wem passiert ist und wie das Leben der Beteiligten weiter ging. Dies kurz anzureißen, wäre für mich völlig in Ordnung, hier geht es aber schon sehr ins Detail und für einen Psychothriller ist mir das etwas zu sehr auf Happy-End getrimmt.
Alles in allem war Dear Amy aber kein schlechtes Buch und ich würde es als soliden Psychothriller bezeichnen, den man durchaus lesen kann.