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Veröffentlicht am 13.02.2022

Ohne Alkohol kann man auch Spaß haben

Alkoholfreie Drinks
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Die erste Reaktion meiner Freundin, als ich ihr von dem Buch erzählt habe, war: Wer braucht denn sowas? Die Antwort hatte ich sofort parat: Wenn man z.B. wie ich einen Partner hat, der keinen Alkohol mag. ...

Die erste Reaktion meiner Freundin, als ich ihr von dem Buch erzählt habe, war: Wer braucht denn sowas? Die Antwort hatte ich sofort parat: Wenn man z.B. wie ich einen Partner hat, der keinen Alkohol mag. Außerdem fallen mir zahlreiche Situationen ein, in denen man gerne feiern möchte, aber jemand noch Autofahren muss.
Das Buch ist sehr wertig hergestellt. Die Farbkombination des Covers ist gut gewählt.
Beim ersten Durchblättern fielen mir Zutaten auf, die ich noch nie gehört habe: Gelbe Shirin-Quitten. Auch kam mir manche Zutat im Cocktail seltsam vor, z.B. Kümmel. Almwiesenheu finde ich ziemlich kurios, daß es aufgegossen wird, umso mehr.
Die meisten Zutaten sind allerdings gängig bzw. habe ich in unserer guten Supermarktkette gefunden. Im Discounter wird man nicht alles finden (Pfefferminzsirup, Kokoswasser, Holunderblütensirup).
Die Rezepte sind meistens auf einen Liter gerechnet, selten auf ein Glas. Das ist zwar gut für Partys, aber schlecht für den Abend zu zweit. Das muss man dann entsprechend runterrechnen.
Manche Getränke haben witzige Namen wie Almrausch rauschfrei, Thyme of my Life oder Moskito statt Mojito.
Neben den Rezepten, die sehr übersichtlich und schnörkellos dargestellt sind, gibt es noch Infos wie vegan, welches Glas man benutzt und verschiedene Tipps (z.B. wo bekommt man Enziansirup her). Die Seiten wirken nicht überladen. Was ich auch hilfreich finde, ist, daß es für jeden Drink Tips gibt, welche Speisen dazu passen.
Schade ist, daß man im Register nur die Namen der Drinks findet. Zutaten wären aber viel hilfreicher gewesen. Ich hatte noch Traubensaft übrig und wollte gerne wissen, was ich damit noch mixen kann. Es gibt Traubensaft aber nicht als Schlagwort. Zitronengras hatte ich im Vorfeld für einen Cocktail gekauft, fand das Rezept aber nicht mehr. Im Register findet sich auch Zitronengras nicht. Schade. Hierfür würde ich einen halben Punkt in der Gesamtwertung abziehen.
Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen. Einige Drinks habe ich ausprobiert, andere werde ich definitiv noch machen.

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Veröffentlicht am 06.02.2022

Beagle mit Schwäche für Brötchen und Streuselkuchen

Ein Beagle kommt selten allein
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Im Hundehaus der Müller-Löweneck AG, einem Pharmaunternehmen in Hessen, ist ganz schön was los. Nicht nur, daß die Tierschützer regelmäßig auf die Barrikaden gehen. Der Vorstandsvorsitzende liegt eines ...

Im Hundehaus der Müller-Löweneck AG, einem Pharmaunternehmen in Hessen, ist ganz schön was los. Nicht nur, daß die Tierschützer regelmäßig auf die Barrikaden gehen. Der Vorstandsvorsitzende liegt eines Morgens ermordet vor dem Hundezwinger, so daß sich ein ganz besonderer Bewohner dazu seine Gedanken machen muss. Es ist Pommes, ein intelligenter Laborbeagle, der seine Gedanken und Gefühle auf der Zunge trägt. Wenn ihm schon ein Mordopfer vor die Beine fällt, dann wird es vielleicht doch noch was mit dem Traumberuf Polizeihund.

Ich habe noch nie ein Buch gelesen, in dem ein Tier so plastisch dargestellt wird. Anhand seiner weitschweifenden Gedankengänge habe ich das Gefühl, ein Profil über Pommes anfertigen zu können. Er ist so tiefsinnig und dabei auch erfrischend lustig. Seine Gedankengänge haben mich regelmäßig zum Lachen gebracht.

„Mit der Herzfrequenz eines kollabierenden Hamsters ziehe ich mich zurück.“

„Mensch, Matze. Ich bin Laborhund, kein Gerichtsmediziner.“ „Meine wahre Begabung ist das Erstellen von Profilen.“

Dabei ist er extrem sympathisch, ein bißchen tollpatschig vielleicht, was aber seiner „cuteness“ keinerlei Abbruch tut, im Gegenteil. Ich liebe auch seine hypochondrische Seite. Auf was für Ideen der kommt! Einfach nur genial. Pommes als Mensch wäre eine Mischung aus Columbo und Monk.

So ganz nebenbei wird im Mordfall ermittelt. Von der Polizei und von ihm, versteht sich. Dabei handelt es sich hier nicht um den mega-verzwickten Mordfall. Der ist eigentlich Nebensache. Viel wichtiger und um einiges schöner ist, wie die einzelnen Tiere und Menschen untereinander und miteinander agieren. Da gibt es einige, die ich in mein Herz geschlossen habe. Ich sage nur so viel: Wir haben ja keine Ahnung, was im Wald los ist oder in Lüftungsanlagen von Instituten. Lest selbst, Ihr werdet es nicht bereuen.

Was für ein wundervolles Buch! Natürlich gibt es einen ernsten Hintergrund (Tierversuche), aber die Autorin hat das Thema so schön verpackt, daß man zwar den Ernst der Lage erfassen, aber trotzdem jede Menge Spaß mit der Geschichte haben kann. Und letztendlich hat es mich überhaupt erst auf Laborbeagle aufmerksam gemacht und für das Thema sensibilisiert.

Das Buch lebt vom Charakter des kleinen Beagle, und das ist auch gut so. Hoffentlich trägt dieser Band dazu bei, daß diese besonderen Hunde leichter vermittelt und nicht zuletzt bald in Laboren überflüssig werden.

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Veröffentlicht am 06.02.2022

Pionierin im Rettungswesen

Eine muss die Erste sein
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Waltraud Mayer erzählt in diesem Buch von ihren Erfahrungen als erste Rettungssanitäterin in Lindau. Das Buch wird von ihrer (fachfremden) Tochter Doris Mayer-Frohn geschrieben.

Viele Situationen, die ...

Waltraud Mayer erzählt in diesem Buch von ihren Erfahrungen als erste Rettungssanitäterin in Lindau. Das Buch wird von ihrer (fachfremden) Tochter Doris Mayer-Frohn geschrieben.

Viele Situationen, die hier beschrieben werden, könnten sicherlich heutzutage auch noch so erlebt werden. Interessant ist allerdings, dass es doch einige Unterschiede gibt, vor allem die Ausstattung der Rettungswagen. Das fand ich sehr eindrücklich.

Es wird auch gut beschrieben, wie Frau Mayer zu diesem Beruf gekommen ist. Auch wenn jemand ehrenamtlich arbeiten möchte, wird er nicht unbedingt mit offenen Armen empfangen. Abstriche muss ich leider für manchen fachlichen Fehler machen. Das sollte in einem Buch, in dem ein wichtiger Teil medizinisches Fachwissen darstellt, nicht vorkommen.

Insgesamt liest sich das Buch recht gut und gibt einen guten Einblick in die Rettungsmedizin ab den siebziger Jahren.

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Veröffentlicht am 06.02.2022

Zusammensein, Fallenlassen und Vertrauen

Wehe, du küsst mich!
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Manchmal beendet man ein Buch und fühlt danach noch lange einen Trennungsschmerz. So erging es mir hier. Nicht nur die Protagonisten Alex und Myles sind mir ans Herz gewachsen. Auch viele andere.

Alex ...

Manchmal beendet man ein Buch und fühlt danach noch lange einen Trennungsschmerz. So erging es mir hier. Nicht nur die Protagonisten Alex und Myles sind mir ans Herz gewachsen. Auch viele andere.

Alex ist Physiotherapeutin und leistet Sozialstunden im Team der L.A. Roadies, einer wenig erfolgreichen Football-Mannschaft, ab. Myles ist langjähriger Linebacker im Team und steht kurz vor seinem Karriereende. Beide fühlen sich voneinander angezogen, haben aber aufgrund schlechter und mangelnder Erfahrungen mit allerlei Hemmnissen zu kämpfen. Im Prinzip ist das ein Hauptthema des Buches. Der Weg, den beide versuchen gemeinsam zu gehen, aber immer wieder scheitern. Das ist zum Teil komisch, zum Teil aber auch traurig, weil sie sich immer wieder gegenseitig verletzten. Dabei kann man keinem der beiden böse sein. Sie machen eben ihre ersten ernsten Erfahrungen und entwickeln sich. Das ist hervorragend beschrieben. Ich konnte mich sehr gut auf die beiden einlassen, auf jeden einzeln und auf beide gemeinsam. Dabei war nicht die sexuelle Vereinigung der Höhepunkt, sondern das Zusammensein, das Fallenlassen und das Vertrauen.

„Sie küssten gegeneinander, nicht miteinander, vielleicht, weil sie zu lange stillgewesen waren.“

Das Buch gibt aber noch wahnsinnig mehr her. Allein die Beschreibung der Charaktere in Alex‘ Wohnblock in einer sozial schwachen Gegend von L.A., wunderbar! Ich sag nur: Ms. Kaminsky! Da passiert so viel im Hintergrund, daß ich versucht bin, das Buch noch einmal von vorne zu lesen, um ja nichts zu verpassen.

Und dann ist da noch der Football: Normalerweise kommt eine Sportart in Liebesromanen eher am Rande vor. Da sind typischerweise eher die Charaktere und nicht die professionellen Sportler im Vordergrund. Hier aber habe ich die Spieler und den persönlichen Charakter gesehen, weil beides nebeneinander ausgewogen dargestellt wird. Die (anatomischen) Körper der Spieler wurden aus Sicht einer Physiotherapeutin sehr authentisch beschrieben. Probleme beim Training, verletzungsbedingte Einschränkungen werden auch einem Laien klar. Und es wird aufs Spiel eingegangen, auf Taktik, auf die einzelnen Positionen und Spielzüge. Das war überhaupt nicht langweilig, im Gegenteil. Es hat mich so neugierig gemacht, daß ich immer wieder über Football nachgelesen habe. Und schließlich habe ich sogar das Superbowl-Endspiel angeschaut und mein neues Wissen getestet.

Für mich ist das ein ganz besonders Buch, das mich berührt und noch lange in Gedanken begleitet hat. Ich freue mich auf weitere Bände der Reihe.

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Veröffentlicht am 30.01.2022

Die Schneekugel war schuld

Eingeschneit verliebt
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Winter in den Highlands, tiefverschneite Berge, gemütliches Kaminfeuer, ausgelassene Fröhlichkeit bei Bier und Whisky im urigen Pub, dörflicher Zusammenhalt, all das bringt mir Martina Gercke in diesem ...

Winter in den Highlands, tiefverschneite Berge, gemütliches Kaminfeuer, ausgelassene Fröhlichkeit bei Bier und Whisky im urigen Pub, dörflicher Zusammenhalt, all das bringt mir Martina Gercke in diesem Buch ganz nah. Wie schön war es doch im Thistle Cottage bei Amber und Ewan.
Nachdem Amber auf dem Weg zum Flughafen im Schneesturm strandet, kämpft sie sich gerade noch zu Ewans Pension durch. Unfreiwillig muss sie ein paar Tage mit ihm und seiner Familie verbringen, denn der Schnee macht ihr die Heimfahrt unmöglich.
Zum Glück kümmert sich Ewan gut um sie. Dabei lerne ich das Cottage, seine Bewohner und die Dorfgemeinschaft kennen und lieben. Mir hat es dort ebenso gut gefallen wie Amber. Nur leider können wir nicht dort bleiben, oder vielleicht doch?
Ein neues herzerwärmendes Buch der Autorin, die mich noch nie enttäuscht hat.

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