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Veröffentlicht am 08.09.2021

Lebe Deinen Traum

Nachtschicht in Neukölln
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„Nachtschicht in Neukölln“ bietet einen Einblick in die Polizeiarbeit der deutschen Hauptstadt. Aber das Buch bietet noch mehr. Etwa die Hälfte nimmt die Biografie der Autorin ein.
Lana Atakisieva kam ...

„Nachtschicht in Neukölln“ bietet einen Einblick in die Polizeiarbeit der deutschen Hauptstadt. Aber das Buch bietet noch mehr. Etwa die Hälfte nimmt die Biografie der Autorin ein.
Lana Atakisieva kam als 15-jährige mit Mutter und Schwester nach Deutschland. Sie erzählt von den harten Anfangsjahren als Migrantenkind, von Vorurteilen, Mobbing und den kulturellen und familiären Verpflichtungen. Zielstrebig verfolgt sie ihren Traum Polizistin zu werden. Wo die meisten bereits mehrfach aufgegeben hätten, beißt sich die Autorin durch, lernt Deutsch, schafft das Abitur und schließlich die Aufnahmeprüfung bei der Polizei. Welche Hürden sie im Leben nehmen muss, beschreibt sie sehr eindrücklich.
Besonders imponiert hat mir, daß sie stets eine Lösung für ihre Probleme gefunden hat, und nicht nur für ihre eigenen. Sie ist eine Macherin, eine unglaublich starke Frau, die in ihrem Heimatland weit unter ihren Möglichkeiten geblieben wäre, wie so viele andere Frauen auch.
Am Ende der Lektüre war ich richtig traurig, nicht noch weiter an ihren Einsätzen teilnehmen zu können. Ich hätte so weiterlesen können. Der Schreibstil ist unglaublich fesselnd, plastisch und empathisch. Ich würde mir wünschen, die Autorin würde einen Folgeband schreiben, mit weiteren Einsätzen und der ein oder anderen Information, wie es ihrer Familie und vor allem ihrer Schwester im weiteren Verlauf ergangen ist.
Das Buch ist in vielerlei Hinsicht absolut lesenswert. Deswegen bekommt es von mir auch die volle Punktzahl und eine unbedingte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 30.08.2021

Zielgruppe Low-Carb und glutenfrei

Genussvoll gesund bleiben
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„Genussvoll gesund bleiben“ klingt zunächst toll, das trifft den Zeitgeist. Das Titelbild macht Lust auf gesunde Gemüseküche. Im Vorwort erklärt der Autor, warum er sich für diese Form der Ernährung entschieden ...

„Genussvoll gesund bleiben“ klingt zunächst toll, das trifft den Zeitgeist. Das Titelbild macht Lust auf gesunde Gemüseküche. Im Vorwort erklärt der Autor, warum er sich für diese Form der Ernährung entschieden hat, der er im Buch konsequent folgt. Doch welche Ernährungsform ist das überhaupt? Jetzt, nachdem ich einige Rezepte gekocht habe, kann ich sagen: auf jeden Fall Low-Carb und in weiten Teilen glutenfrei. Ein Hinweis dazu an prominenter Stelle wäre sinnvoll gewesen und würde helfen, die richtige Zielgruppe zu finden. Ich habe beim Kochen gemerkt, daß ich nicht dazu gehöre.
Der Autor ruft eine Challenge aus, die immunstärkend wirken soll.
Zunächst stand ich vor dem Problem, woher ich die nicht alltäglichen Zutaten bekommen soll: Mandelmehl, Xanthan, Xylit, Erythrit, Hanfsamen, Misopaste, Aprikosenkerne, Perlhuhnbrust, Linsenmehlspaghetti, Linsenreis. Einige Zutaten habe ich nicht im Umkreis gefunden (Perlhuhnbrust), bei anderen wiederum war ich erstaunt, daß es sie im örtlichen Supermarkt gab (Mandelmehl, sogar in Bio-Qualität). Teilweise muss man ein ganzes Päckchen kaufen, braucht dann aber nur eine winzige Menge davon. Den Rest hat man dann zu Hause stehen.
Als es ans Ausprobieren der Rezepte ging, sind mir einige, teils nicht unerhebliche Fehler aufgefallen. Manchmal habe ich mich gefragt, ob überhaupt jemand die Rezepte ausprobiert hat bevor das Buch in den Druck ging. Da fehlten Zutaten, die man auf dem Bild sehen konnte, die im Rezept aber nicht auftauchten. Generell scheint auch das Thema Würzen eher einem selbst überlassen zu sein, wie auch die Garzeiten. Eine Einkaufsliste gibt es nicht.
Wie ein roter Faden zieht sich ein Problem mit den Mengenverhältnissen durch das Buch. Auffallend oft hat das „Quellmaterial“ nicht zur Flüssigkeitsmenge gepasst, so daß ich irgendwann dazu übergegangen bin, generell die Flüssigkeit in den Rezepten zu reduzieren. In meinen Augen ist das ein No-Go in einem Kochbuch.
Wenn man die Challenge durchführt, wie im Buch vorgeschlagen, dann muss man sich auf Salate (mit Schafskäse, Mozzarella, Flußkrebs oder rohen Champignons) oder Gemüse zum Frühstück einstellen. Das ist nicht Jedermanns Sache. Außerdem sind die Rezepte sehr Ei-lastig.
Das Versprechen, nach der Challenge mehr Freude und Genuss am Essen zu verspüren als je zuvor, wurde bei mir nicht eingelöst. In Rezepten nicht erwähnte Würze und Zutaten, falsche Maßangaben, Garzeiten und unmögliche Mischungsverhältnisse haben mir das Buch verleidet.
Meiner Ansicht nach gehört das Buch überarbeitet. Ich würde es mir so nicht kaufen.

Von mir gekochte Rezepte:
Tomaten-Oliven-Brot von Seite 28: pappig-teigig, schwer, zu salzig, nicht das, was ich unter Brot verstehe.
Low-Carb-Mandelpfannkuchen von Seite 41: zu flüssiger Teig, 60 g Erythrit sind viel zu viel, vor allem wenn man es erstmalig ißt, kann es Verdauungsstörungen verursachen
Auberginenmousse von Seite 71: Hervorragend fand ich die in Olivenöl und Zitrone marinierten Zucchinischeiben. Die Auberginenmousse habe ich warm statt kalt gegessen.
Käse-Omelette von Seite 92: Das Omelette ist sehr lecker-würzig. Das Ofengemüse ist fad, da es lediglich gesalzen wird. Außerdem soll es in 5 cm große Stücke geschnitten werden, was wohl ein Schreibfehler ist. Auf dem Foto kann man noch Feta und Nüsse erkennen, die im Rezept nicht vorkommen. Wenn man die dazu gibt, schmeckt auch das Gemüse nicht mehr fad und das Gericht insgesamt gut.
Pancakes von Seite 156: zu flüssiger Teig, Pancakes krümelig, haben ungewöhnlich lange gesättigt. Kalorien?
Kopfsalat von Seite 176: leckere Kombination, aber die Salatsoße aus Öl, Wasser, Zitrone, Kräutern, Salz+Pfeffer ist langweilig und zu sauer.
Gebratene Jakobsmuscheln von Seite 208: lecker. Gute Kombination. Leicht und schnell nachzukochen.
Rote-Bete-Aufstrich von Seite 64: einfach zu machen und lecker.
Weiße Bohnen mit Spinat von Seite 34: gute Zutaten-Kombination und sehr schnell zubereitet, aber für 2 Portionen zu wenig und irgendwie hat der Kick gefehlt. Man kann noch gut mit Gemüse strecken. Ich habe Erbsen genommen. Und das Gericht mit Limettensaft gepimpt, weil mir etwas Frische gefehlt hat.
Schafskäse-Omelette von Seite 146: Wenn man es zu dick belegt, kann man es nicht mehr zuklappen, was dem Geschmack aber keinen Abbruch tut. Durch den Schafskäse erfährt es eine schön deftige Würze, und die gerösteten Pinienkerne verleihen ihm einen guten Biß.

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Veröffentlicht am 27.08.2021

Der Tod kommt rum in Deutschland

Tod in Deutschland - Mit dem Sensenmann durch die Republik
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Der Tod kommt rum in Deutschland, in Bildern und mit prägnanten Worten. Der Tod hat ein Auge für das Morbide. Wie kein anderer hält er die Augen auf in Todesfelde, Frankenstein, Himmelreich und auf Friedhöfen. ...

Der Tod kommt rum in Deutschland, in Bildern und mit prägnanten Worten. Der Tod hat ein Auge für das Morbide. Wie kein anderer hält er die Augen auf in Todesfelde, Frankenstein, Himmelreich und auf Friedhöfen. Dabei ist ihm nichts heilig.

Wer auf schwarzen Humor steht, der wird sich bei der Lektüre köstlich amüsieren.

Mir hat‘s gefallen, und ich werde sicherlich immer wieder mal darin blättern.

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Veröffentlicht am 22.08.2021

Was soll's, wir hätten beruflich auch Influenzer werden können

Jackie hat Hirn erbrochen – bleibt die jetzt doof?
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Jörg Nießen schreibt sich seine skurrilsten Einsätze als erfahrener Rettungsdienstler und Feuerwehrmann in Form dieses Buches von der Seele. Es ist unglaublich, weswegen unsere Mitbürger den Notruf absetzen. ...

Jörg Nießen schreibt sich seine skurrilsten Einsätze als erfahrener Rettungsdienstler und Feuerwehrmann in Form dieses Buches von der Seele. Es ist unglaublich, weswegen unsere Mitbürger den Notruf absetzen. Diese Einsätze beschreibt der Autor sehr genau, inklusive seiner begleitenden Gefühlswelt. Manches Mal möchte man schreien, fluchen, beschimpfen oder zumindest einfach nur den Kopf schütteln. Aber es hilft ja alles nichts. Die Einsätze scheinen sich immer mehr in diese Richtung zu entwickeln.

Anhand seines fiktiven Kollegen Hein skizziert der Autor, was der Beruf mit dem Individuum macht und zeigt deutlich, warum es kaum jemand in dem Beruf ins Rentenalter schafft.

Bleibt zu hoffen, daß möglichst viele Menschen dieses Buch lesen und daraus lernen.

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Veröffentlicht am 19.08.2021

Die mysteriöse Tsukasa rettet Nasas Leben

TONIKAWA - Fly me to the Moon 1
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Mein erster Manga Comic, und ich bin begeistert. Leider ist das Buch in einer Stunde gelesen. Aber so ist das nun mal mit Comics. Ich möchte direkt weiterlesen.
Begeistert hat mich zum einen der Zeichenstil. ...

Mein erster Manga Comic, und ich bin begeistert. Leider ist das Buch in einer Stunde gelesen. Aber so ist das nun mal mit Comics. Ich möchte direkt weiterlesen.
Begeistert hat mich zum einen der Zeichenstil. Die Figuren sind so herzallerliebst süß, daß man sie einfach mögen muss. Diese riesigen Augen und die niedliche Körpersprache bedienen das Kindchenschema. Das findet ja fast jeder süß. Zum anderen sind die beiden Protagonisten so jung, unerfahren, unschuldig, schüchtern. Wer kann da widerstehen? Ich konnte es nicht. Nicht auszuhalten, wenn die Bilder auch noch bunt wären! Ich schätze, da würde rosa dominieren.
Aber die Geschichte ist nicht nur niedlich. Sie ist auch mysteriös. Die Identität von Tsukasa bleibt komplett im Dunklen, während wir weitaus mehr über Nasa erfahren.
Und wie soll ich den Titel „Fly my to the moon“ einordnen? Auch das macht Lust auf weitere Bände.

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