Eigentlich ist das Thema, daß sich eine Kundin in den Callboy verliebt, ja nicht neu. Hier passiert es der überarbeiteten Ärztin Katie, nachdem sie beim Flaschendrehen verliert. Aber trotzdem ist die Geschichte ...
Eigentlich ist das Thema, daß sich eine Kundin in den Callboy verliebt, ja nicht neu. Hier passiert es der überarbeiteten Ärztin Katie, nachdem sie beim Flaschendrehen verliert. Aber trotzdem ist die Geschichte anders. Klar, auch Leon macht den Job aus dringenden finanziellen Gründen, aber er ist ein gestandener Mann im besten Alter mit einem Vollzeitjob.
Hinter Leon verbirgt sich ein wunderbar feinfühliger und sozialer Mann mit einem tragischen Hintergrund. Und Katie ist eine verantwortungsbewusste Kinderonkologin mit einem tollen Freundeskreis.
Beim ersten Zusammentreffen sprühen die Funken. Katie und Leon sind auf der selben emotionalen und sexuellen Wellenlänge, und das macht beim Lesen richtig Spaß. Es gibt so tolle romantische Szenen, aber auch witzige und geschmackvolle explizite.
Das Buch bietet die richtige Kombination aus Romantik, Erotik, Drama, Witz und Tragik und macht Lust auf den nächsten Band.
Für Annette Müller läuft es nicht besonders gut. Nach ihrem mehr oder weniger freiwilligen Umzug von Berlin nach Augsburg arbeitet sie in einer Fastfood-Kette und lebt in einem Plattenbau so vor sich hin. ...
Für Annette Müller läuft es nicht besonders gut. Nach ihrem mehr oder weniger freiwilligen Umzug von Berlin nach Augsburg arbeitet sie in einer Fastfood-Kette und lebt in einem Plattenbau so vor sich hin. Ihr Leben ändert sich in dem Moment, in dem ihre Mutter ihr einen Gutschein für ein Hotel mit Sternerestaurant am Wörthersee schenkt. Was sie dort alles erlebt ist spannend, romantisch, herzerfrischend, schön, rührend und auch lustig.
Ich mag es, daß es von nun an für die Protagonistin Bergauf geht, was nicht heißt, daß alles vorhersehbar und einfach ist. Das ist es nämlich nicht. Die Autorin hat ein paar tolle Wendungen eingebaut, die mir sehr gut gefallen haben. Und ein bisschen Drama gibt es auch.
Ich mag alle Charaktere: den volksnahen Burgherren, seine leicht exzentrische Schwester, Annettes neue Freunde im besten Rentenalter und natürlich Bobby
Und ich mag die Geschichte insgesamt. Sie ist sympathisch erzählt, unaufgeregt und witzig. Sie regt an der ein oder anderen Stelle zum Nachdenken an. Es gibt allerdings zwei emotionale Szenen, die ich gerne noch etwas ausführlicher dargestellt hätte.
Schon das zweite Buch der Autorin, das mir gut gefallen hat.
Endlich mal wieder ein Liebesroman, der keine Klischee-Liste abarbeitet und nicht auf einer Insel spielt!
Mir hat hier so vieles gefallen. Daß die Protagonistin keine 20 mehr ist, daß der Roman in Südtirol ...
Endlich mal wieder ein Liebesroman, der keine Klischee-Liste abarbeitet und nicht auf einer Insel spielt!
Mir hat hier so vieles gefallen. Daß die Protagonistin keine 20 mehr ist, daß der Roman in Südtirol spielt, daß es so viele gut ausgearbeitete Charaktere gibt, daß keine künstlichen Dramen vorkommen und es trotzdem kein bißchen langweilig ist.
Ella ist eine starke Frau, die nach der Trennung von ihrem Mann nicht in Selbstmitleid versinkt, sondern sich bei einem Weinseminar in Bozen eine neue Zukunft überlegt. Es gefällt mir, wie sie verschiedene Möglichkeiten auslotet, Für und Wider abwägt, an Entscheidungen zweifelt, doch nie an ihrem Können. Das hat sie nach 25 erfolgreichen Berufsjahren auch gar nicht nötig. Sie ist offen für neue Wege und Bekanntschaften. Schön, wie dabei viele nette Protagonisten eingeführt werden. Diesbezüglich ein toller feel-good-Roman. Vor allem auch deswegen, weil Ella die schmerzliche Erfahrung mit ihrem Ehemann so fair wegsteckt, ohne auf Rache aus zu sein und er trotzdem sein Fett weg kriegt.
Warum ich mich über die Örtlichkeit gefreut habe? Weil ich Südtirol gar nicht kenne. Die Gegend um Bozen wird so plastisch beschrieben, daß ich richtig neugierig auf sie geworden bin. Dabei habe ich noch einiges über Wein, Weinbau, Klima und einige ortstypische Leckereien gelernt. Die deutschen Inseln kenne ich zwar auch nicht, aber über die habe ich schon so viel gelesen, daß ich dankbar bin, mal eine andere Gegend kennenlernen zu dürfen.
Für diesen tollen Roman gibt es von mir die volle Punktzahl und eine unbedingte Leseempfehlung.
„Nachtschicht in Neukölln“ bietet einen Einblick in die Polizeiarbeit der deutschen Hauptstadt. Aber das Buch bietet noch mehr. Etwa die Hälfte nimmt die Biografie der Autorin ein.
Lana Atakisieva kam ...
„Nachtschicht in Neukölln“ bietet einen Einblick in die Polizeiarbeit der deutschen Hauptstadt. Aber das Buch bietet noch mehr. Etwa die Hälfte nimmt die Biografie der Autorin ein.
Lana Atakisieva kam als 15-jährige mit Mutter und Schwester nach Deutschland. Sie erzählt von den harten Anfangsjahren als Migrantenkind, von Vorurteilen, Mobbing und den kulturellen und familiären Verpflichtungen. Zielstrebig verfolgt sie ihren Traum Polizistin zu werden. Wo die meisten bereits mehrfach aufgegeben hätten, beißt sich die Autorin durch, lernt Deutsch, schafft das Abitur und schließlich die Aufnahmeprüfung bei der Polizei. Welche Hürden sie im Leben nehmen muss, beschreibt sie sehr eindrücklich.
Besonders imponiert hat mir, daß sie stets eine Lösung für ihre Probleme gefunden hat, und nicht nur für ihre eigenen. Sie ist eine Macherin, eine unglaublich starke Frau, die in ihrem Heimatland weit unter ihren Möglichkeiten geblieben wäre, wie so viele andere Frauen auch.
Am Ende der Lektüre war ich richtig traurig, nicht noch weiter an ihren Einsätzen teilnehmen zu können. Ich hätte so weiterlesen können. Der Schreibstil ist unglaublich fesselnd, plastisch und empathisch. Ich würde mir wünschen, die Autorin würde einen Folgeband schreiben, mit weiteren Einsätzen und der ein oder anderen Information, wie es ihrer Familie und vor allem ihrer Schwester im weiteren Verlauf ergangen ist.
Das Buch ist in vielerlei Hinsicht absolut lesenswert. Deswegen bekommt es von mir auch die volle Punktzahl und eine unbedingte Leseempfehlung.
„Genussvoll gesund bleiben“ klingt zunächst toll, das trifft den Zeitgeist. Das Titelbild macht Lust auf gesunde Gemüseküche. Im Vorwort erklärt der Autor, warum er sich für diese Form der Ernährung entschieden ...
„Genussvoll gesund bleiben“ klingt zunächst toll, das trifft den Zeitgeist. Das Titelbild macht Lust auf gesunde Gemüseküche. Im Vorwort erklärt der Autor, warum er sich für diese Form der Ernährung entschieden hat, der er im Buch konsequent folgt. Doch welche Ernährungsform ist das überhaupt? Jetzt, nachdem ich einige Rezepte gekocht habe, kann ich sagen: auf jeden Fall Low-Carb und in weiten Teilen glutenfrei. Ein Hinweis dazu an prominenter Stelle wäre sinnvoll gewesen und würde helfen, die richtige Zielgruppe zu finden. Ich habe beim Kochen gemerkt, daß ich nicht dazu gehöre.
Der Autor ruft eine Challenge aus, die immunstärkend wirken soll.
Zunächst stand ich vor dem Problem, woher ich die nicht alltäglichen Zutaten bekommen soll: Mandelmehl, Xanthan, Xylit, Erythrit, Hanfsamen, Misopaste, Aprikosenkerne, Perlhuhnbrust, Linsenmehlspaghetti, Linsenreis. Einige Zutaten habe ich nicht im Umkreis gefunden (Perlhuhnbrust), bei anderen wiederum war ich erstaunt, daß es sie im örtlichen Supermarkt gab (Mandelmehl, sogar in Bio-Qualität). Teilweise muss man ein ganzes Päckchen kaufen, braucht dann aber nur eine winzige Menge davon. Den Rest hat man dann zu Hause stehen.
Als es ans Ausprobieren der Rezepte ging, sind mir einige, teils nicht unerhebliche Fehler aufgefallen. Manchmal habe ich mich gefragt, ob überhaupt jemand die Rezepte ausprobiert hat bevor das Buch in den Druck ging. Da fehlten Zutaten, die man auf dem Bild sehen konnte, die im Rezept aber nicht auftauchten. Generell scheint auch das Thema Würzen eher einem selbst überlassen zu sein, wie auch die Garzeiten. Eine Einkaufsliste gibt es nicht.
Wie ein roter Faden zieht sich ein Problem mit den Mengenverhältnissen durch das Buch. Auffallend oft hat das „Quellmaterial“ nicht zur Flüssigkeitsmenge gepasst, so daß ich irgendwann dazu übergegangen bin, generell die Flüssigkeit in den Rezepten zu reduzieren. In meinen Augen ist das ein No-Go in einem Kochbuch.
Wenn man die Challenge durchführt, wie im Buch vorgeschlagen, dann muss man sich auf Salate (mit Schafskäse, Mozzarella, Flußkrebs oder rohen Champignons) oder Gemüse zum Frühstück einstellen. Das ist nicht Jedermanns Sache. Außerdem sind die Rezepte sehr Ei-lastig.
Das Versprechen, nach der Challenge mehr Freude und Genuss am Essen zu verspüren als je zuvor, wurde bei mir nicht eingelöst. In Rezepten nicht erwähnte Würze und Zutaten, falsche Maßangaben, Garzeiten und unmögliche Mischungsverhältnisse haben mir das Buch verleidet.
Meiner Ansicht nach gehört das Buch überarbeitet. Ich würde es mir so nicht kaufen.
Von mir gekochte Rezepte:
Tomaten-Oliven-Brot von Seite 28: pappig-teigig, schwer, zu salzig, nicht das, was ich unter Brot verstehe.
Low-Carb-Mandelpfannkuchen von Seite 41: zu flüssiger Teig, 60 g Erythrit sind viel zu viel, vor allem wenn man es erstmalig ißt, kann es Verdauungsstörungen verursachen
Auberginenmousse von Seite 71: Hervorragend fand ich die in Olivenöl und Zitrone marinierten Zucchinischeiben. Die Auberginenmousse habe ich warm statt kalt gegessen.
Käse-Omelette von Seite 92: Das Omelette ist sehr lecker-würzig. Das Ofengemüse ist fad, da es lediglich gesalzen wird. Außerdem soll es in 5 cm große Stücke geschnitten werden, was wohl ein Schreibfehler ist. Auf dem Foto kann man noch Feta und Nüsse erkennen, die im Rezept nicht vorkommen. Wenn man die dazu gibt, schmeckt auch das Gemüse nicht mehr fad und das Gericht insgesamt gut.
Pancakes von Seite 156: zu flüssiger Teig, Pancakes krümelig, haben ungewöhnlich lange gesättigt. Kalorien?
Kopfsalat von Seite 176: leckere Kombination, aber die Salatsoße aus Öl, Wasser, Zitrone, Kräutern, Salz+Pfeffer ist langweilig und zu sauer.
Gebratene Jakobsmuscheln von Seite 208: lecker. Gute Kombination. Leicht und schnell nachzukochen.
Rote-Bete-Aufstrich von Seite 64: einfach zu machen und lecker.
Weiße Bohnen mit Spinat von Seite 34: gute Zutaten-Kombination und sehr schnell zubereitet, aber für 2 Portionen zu wenig und irgendwie hat der Kick gefehlt. Man kann noch gut mit Gemüse strecken. Ich habe Erbsen genommen. Und das Gericht mit Limettensaft gepimpt, weil mir etwas Frische gefehlt hat.
Schafskäse-Omelette von Seite 146: Wenn man es zu dick belegt, kann man es nicht mehr zuklappen, was dem Geschmack aber keinen Abbruch tut. Durch den Schafskäse erfährt es eine schön deftige Würze, und die gerösteten Pinienkerne verleihen ihm einen guten Biß.