Profilbild von black_snapper

black_snapper

Lesejury Star
offline

black_snapper ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit black_snapper über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.03.2020

Pflanzenpower statt Steinstress

Der Kies muss weg
0

Schon mal vorweg: Danke für dieses Buch!
Tjards Wendebourg hat sich eines ganz wichtigen Themas angenommen: den Kieswüsten vor unseren Wohnhäusern und leistet damit einen wertvollen Beitrag zum Städteklima. ...

Schon mal vorweg: Danke für dieses Buch!
Tjards Wendebourg hat sich eines ganz wichtigen Themas angenommen: den Kieswüsten vor unseren Wohnhäusern und leistet damit einen wertvollen Beitrag zum Städteklima.
Sein Buch kommt in einem handlichen Format daher und gibt reichlich Informationen zur Gestaltung von Vorgärten, ohne überfrachtet zu wirken. Der Übersicht halber wurden reichlich Bilder verwandt. Darüberhinaus sind die Texte durch Sprachblasen, verschiedene Schriftarten und Fettdruck übersichtlich und abwechslungsreich gestaltet. Die durchdachte Strukturierung hat es mir einfach gemacht es durchzuarbeiten.
Der Autor führt nicht nur die Nachteile von Steinwüsten an, sondern gibt auch viele positive Beispiele und Tips für pflegeleichte und nützliche Gärten.
Wer ahnt schon, daß Steingärten durch Samenflug nicht so pflegeleicht sind, wie man es gerne hätte? Wer weiß, daß Pflanzen in Steingärten unter der Hitze leiden? Wer möchte im Sommer in Betonwüsten braten statt unter einem schattenspendenden Baum zu sitzen? Wer denkt dran, daß Kinder die Steine als Wurfgeschosse benutzen könnten?
Verordnen Sie sich eine Steindiät: Ziehen Sie Power aus Pflanzen statt Stress aus Steinen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.03.2020

Texel, Blumen, Kuchenkreationen und 3 Männer zur Auswahl

Der Sommer der Inselblumen
0

Zunächst mal hört sich der Klappentext an, wie der klassische Verlauf in Liebesromanen: Freund weg, Job weg, Erbschaft und Umzug in ein anderes Land/Stadt/Insel, neue Liebesbeziehung mit Nachbar/Arzt/Handwerker, ...

Zunächst mal hört sich der Klappentext an, wie der klassische Verlauf in Liebesromanen: Freund weg, Job weg, Erbschaft und Umzug in ein anderes Land/Stadt/Insel, neue Liebesbeziehung mit Nachbar/Arzt/Handwerker, Aufarbeitung der Vergangenheit und sie lebten bis ans Lebensende gemeinsam und glücklich.
Einige der Elemente finden sich auch hier, aber der Verlauf ist eher untypisch. Zum einen ist das Buch viel länger. Es wird daher auch mehr Information vermittelt. Stellenweise war mir das zu viel, und ich hätte es mir kompakter gewünscht, vor allem am Anfang. Teilweise plätschert die Erzählung eher dahin. Weglegen wollte ich das Buch allerdings nie. Im Laufe der Lektüre bin ich immer mehr in die Geschichte eingetaucht.
Zum anderen kamen einige Krimi-und Thriller-Elemente auf. Das hatte ich in dem Genre nicht erwartet, fand es aber geschickt eingebaut und nicht zu viel. So gab es einige spannende und auch einige sehr gruselige Szenen.
Wenn es um Prinz Harry, Annas Dackel ging, war es zuweilen richtig humorig und brachte mich desöfteren zum Schmunzeln.
Die Liebesgeschichte an sich hätte nach meinem Geschmack etwas leidenschaftlicher und umfangreicher sein können. Sie stand nicht wirklich im Vordergrund. Die eigentliche Geschichte dreht sich um Anna, die einen Blumenladen auf Texel, der Insel ihrer Großeltern, eröffnet. Die Widerstände, gegen die sie ankämpfen muss, die Leidenschaft und Geschicklichkeit, die sie dank ihres gelernten Berufs mitbringt, die Bekanntschaften, die sie rund um ihren Laden macht, sind der eigentliche Kern der Handlung und sehr schön zu verfolgen.
Dabei konnte ich mich sowohl in die Protagonistin einfühlen, als auch in die Nebendarsteller um sie herum. Alle sind so authentisch gezeichnet.
Die Lektüre hat einige Emotionen in mir hervorgerufen: Freude, Empörung, Angst, Nervenkitzel, Wohlfühlmomente.
Bei Rooses Kuchenkreationen ist mir regelmäßig das Wasser im Mund zusammengelaufen.
Die Insel ist ebenfalls ganz wunderbar und bildgewaltig beschrieben. Obwohl ich noch nie auf einer Nordseeinsel war, wurde mir Texel dank der Beschreibungen sehr vertraut.
Ganz herzerweichend finde ich, daß die Rezepte aus dem original Backbuch der Großmutter der Autorin stammen.
Ich vergebe 4 von 5 Punkten und eine Leseempfehlung für dieses tolle Buch.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.03.2020

Ein Buch über Schuld und Vergebung mit kleinen Schwächen

Sternenblütenträume
0

Die 32-jährige Fotografin Nina ist eine moderne Frau, die digitale Medien zu nutzen weiß. Nach einer gescheiterten Beziehung versucht sie es mehr schlecht als recht mit Online-Dating bis sie eines Tages ...

Die 32-jährige Fotografin Nina ist eine moderne Frau, die digitale Medien zu nutzen weiß. Nach einer gescheiterten Beziehung versucht sie es mehr schlecht als recht mit Online-Dating bis sie eines Tages völlig überraschend dem geheimnisvollen Felix im Wald begegnet.
Felix war mir zeitweise zu sehr romantisch überzeichnet. Ein bißchen weniger hätte für meinen Geschmack auch gereicht, aber im wesentlichen hat er mir mit seiner integren Art gut gefallen, auch seine Geschwister, die alle ihr Paket zu tragen haben.
Die Hingabe für ihre Berufe, sei es Ninas Leidenschaft für die Fotografie, Felix Leidenschaft für die Ausbildungschancen seiner Schützlinge oder Evas Leidenschaft für ihre Kuchenkreationen haben mir sehr imponiert. Besonders gut hat es mir gefallen, wie Nina die Welt und hier vor allem den Wald durch die Augen einer Fotografin sieht. Die Autorin hat gerade im Hinblick auf den Wald viel Symbolik einfließen lassen.
Die Natur spielt eine sehr große Rolle im Buch, was im Zeitalter der Klimakatastrophen, Waldsterben und Artenrückgang aktueller denn je ist.
Ninas Familie und Freundinnen finde ich sehr sympathisch. Hier hat mir besonders gefallen, daß Nina mehrere gute Freundinnen hat, die alle sehr unterschiedlich sind. Nina ist nicht das einsame Mauerblümchen, sondern steht im Leben, geht in ihrem Beruf auf, ohne übertriebene Karrieresucht, sie weiß was sie will und unternimmt ganz normale Dinge mit ihren Freundinnen.
Meine Kritikpunkte sind: Manche Szenen waren mir zu kurz, um mich in die jeweilige Situation versetzen zu können. Auch kamen an mehreren Stellen kleinere Zeitsprünge vor, die mich verwirrt haben, da sie erst nach mehrfachem Lesen für mich als solche erkennbar wurden. Desweiten bot mir die Geschichte entschieden zu viele Zufälle.
Deswegen ziehe ich in meiner Gesamtwertung einen Punkt ab.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.03.2020

Lustige, brisante und leidenschaftliche Liebesgeschichte(n)

Liebe ist tomatenrot
0

Die erfolgreiche Juristin Nelli lässt sich in einer Lebenskrise mit einem wesentlich jüngeren Mann ein. Zunächst genießt sie die Zweisamkeit, doch ein gemeinsamer Urlaub in Italien bringt einiges in ihrem ...

Die erfolgreiche Juristin Nelli lässt sich in einer Lebenskrise mit einem wesentlich jüngeren Mann ein. Zunächst genießt sie die Zweisamkeit, doch ein gemeinsamer Urlaub in Italien bringt einiges in ihrem Leben durcheinander.
Was für ein wunderbares Buch! Die Autorin versteht es, mich an einen Sehnsuchtsort zu führen: ein kleines italienisches Dorf mit liebenswerten Einwohnern, die zu feiern und gut zu essen wissen, umgeben von Tomatenfeldern, die beste Früchte reifen lassen. Ich konnte mir das Landhaus sehr gut vorstellen und mich leicht in die Personen versetzen, die dort leben. Jede für sich war so liebenswert gezeichnet, daß ich bald das Gefühl hatte, alle gut zu kennen, auch die Nebendarsteller. Und das schafft die Autorin ganz allein durch ihren wunderbar plastischen Erzählstil.
Die Geschichte bot mir eine Mischung aus Humor, Liebe, Eifersucht und einigen Fremdschäm-Momenten, sprich, sie hat eine Palette an Gefühlen entfacht. Sie war teils brisant, teils verworren, aber immer liebenswert und herzlich.
Mir hat die Entwicklung von Nelli sehr gut gefallen. Besonders gut haben mir die schraffierten Sätze gefallen, die ihre meist ulkigen oder genervten Gedanken markieren. Auch der Nachrichtenaustausch mit ihrer Freundin Doris war richtig witzig, wie aus dem Leben gegriffen, garniert mit reichlich Emojis.
Sätze wie „....doch zumindest wusste sie nun, daß sie mit 40 noch genauso glühend empfinden konnte wie damals mit 20.“ haben mein Herz geöffnet.
„Liebe ist tomatenrot“ ist lustig, brisant, verworren, es gibt reichlich Liebe und Eifersucht, wunderbare Familienbande, ein herrliches Lokalkolorit, leckere italienische Gerichte, die man am liebsten nachkochen würde, eine lebhafte Dorfgemeinschaft und liebenswürdige Charaktere inklusive der Nebendarsteller. Ich vergebe die volle Punktzahl und eine klare Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.03.2020

Hoffnung, Zweifel, Erkenntnis und Liebe auf dem Jakobsweg

Das Glück wartet am Wegesrand
0

Diana Lilienfeld hadert mit ihrem Leben, seit ihr Freund Marc sie vor die Tür gesetzt hat. Zunächst kommt sie lebensunlustig bei ihrer Mutter im Berliner Plattenbau unter. Auch die Beziehung zu ihrer besten ...

Diana Lilienfeld hadert mit ihrem Leben, seit ihr Freund Marc sie vor die Tür gesetzt hat. Zunächst kommt sie lebensunlustig bei ihrer Mutter im Berliner Plattenbau unter. Auch die Beziehung zu ihrer besten Freundin liegt auf Eis, seit sie sich wegen Marc nicht mehr bei ihr gemeldet hat. Dann rafft sie sich auf und beginnt, den Jakobsweg zu laufen.
Zunächst zweifelt sie an der Idee, doch dann findet sie allmählich Gefallen an der Anstrengung des Weges. Sie begegnet Männern, Frauen, Paaren und Gruppen, die ihr jeweils etwas mit auf den Weg gehen. Und so beginnt sie, mich sich selbst in Reine zu kommen. Es ist spannend zu beobachten, wie Diana sich zum positiven verändert. Auf einem Pilgerweg hat man Zeit für Gedanken, was im hektischen Alltag oft nicht mehr möglich ist, weil der Input ohnehin schon so groß ist. Jede Begegnung öffnet Diana ein Stück weit die Augen und bringt sie ihren Ziel ein Stück näher.
Diana erkennt dadurch, daß die Beziehung zu ihrem Ex-Freund auf Faszination, Neugier und Lust auf ein wildes, glitzerndes Leben basierte. Bleibt nur noch die Frage, was sie mit ihrer Zukunft anfangen soll.
Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive von Diana erzählt. Zwischendurch gibt es Rückblenden in ihre Vergangenheit, die Aufschluss über ihre Ängste geben.
Die Autorin versteht es, den Camino Frances plastisch zu beschreiben. Ich hatte stets das Gefühl, tatsächlich mit Diana und ihren Weggefährten unterwegs zu sein. Ich konnte mir die Herbergen gut vorstellen, habe das Aroma des einfachen Essens nach einem anstrengenden Wandertag auf der Zunge gespürt und habe mit den neu gewonnenen Freunden gehofft und gebangt.
Trotz einiger trauriger Stellen ist das Buch sehr positiv. Die Muskelschmerzen stehen nicht im Vordergrund, sondern die „Seelenselbstbeschau“ im positiven Sinne. Dabei ist es unerlässlich, daß spirituelle Elemente eine Rolle spielen. Die finde ich sehr gut eingewebt. Insgesamt habe ich das Gefühl, daß das Buch jeden ansprechen könnte, weil Diana eben eine ganz normale Frau aus einer deutschen Großstadt ist, die ihre eigenen Erfahrungen auf dem Weg sammelt. Es geht ihr nicht um religiöse Spiritualität. So oder so ähnlich würde es wohl den meisten von uns gehen.
Die Geschichte ist so abwechslungsreich, ja man kann sie als abenteuerlich bezeichnen, daß ich mich kein einziges Mal gelangweilt habe. Auch wenn das Seelenleben der Beteiligten eine große Rolle spielt, ist das Buch nicht wie ein psychologisches Essay geschrieben.
Was für ein tolles Buch! Ich bin dankbar für die vielen Geschichten, die erzählt wurden. Es war lehrreich, spannend, herzlich, schön und traurig zugleich...einfach wunderbar!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere