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Veröffentlicht am 18.01.2020

Wie eine Insel einen digitalen Stadtmenschen verändert

Mein wunderbarer Buchladen am Inselweg
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Frieke ist freie Journalistin beim Wochenmagazin „Komet“ in Hamburg. Mit ihrem Kollegen Harald ist sie seit 3 Jahren zusammen. Gemeinsam wollen sie in den USA eine Firma gründen. Ihr letzter Auftrag führt ...

Frieke ist freie Journalistin beim Wochenmagazin „Komet“ in Hamburg. Mit ihrem Kollegen Harald ist sie seit 3 Jahren zusammen. Gemeinsam wollen sie in den USA eine Firma gründen. Ihr letzter Auftrag führt sie 3 Tage vor dem Abflug nach Spikeroog. Dort soll sie einen kauzigen Ornithologen interviewen.
Doch die Tage in Spikeroog lösen einiges in ihr aus. Zum einen lebt ihr totkranker leiblicher Vater dort, den sie seit dem 4. Geburtstag nicht gesehen hat. Zum anderen liegt ihre angemietete Ferienwohnung oberhalb einer Buchhandlung, die von Edda betrieben wird, einer kurz vor der Rente stehenden leicht wunderlichen Frau, die die Gabe hat, jedem Kunden das richtige Buch zu empfehlen. Sie bemerkt in Frieke die gleiche Gabe und möchte ihr die Buchhandlung gerne übergeben. Zu allem Überfluss entpuppt sich der komplett analog lebende Ornithologe als schwierig, aber attraktiv.
In dem Buch werden viele Themen angeschnitten. Es geht um Bücherliebe, die digitale vs. analoge Welt, um Rastlosigkeit vs. Angekommensein, Stadt- vs. Landleben. Die Geschichte hat ein bißchen was geheimnisvoll märchenhaftes. Über ihr hängt eine gewisse Melancholie.
Nebenbei wird eine Liebesgeschichte erzählt, die meines Erachtens zu kurz kommt, vor allem am Ende. Frieke wird dermaßen mit Eindrücken beschossen, daß sie für eine neue Beziehung überhaupt keinen Platz im Gefühlschaos hat. Doch sie sickert durch, die Liebesgeschichte, in Sehnsüchten, Liebesbeweisen und zarten Küssen. Doch sie funktioniert nicht wie in den meisten Liebesromanen, wo die Protagonistin nach 3 Tagen auf der bislang völlig fremden Insel weiß, was sie will und wo sie hingehört und sich in den Protagonisten schockverliebt, der sich als die große Liebe erweist. Die Geschichte von Frieke wird viel realitätsnäher erzählt.
Frieke tut sich schwer. Ihr Zerrissensein wird sehr gut transportiert. Sie denkt viel nach, wägt ab, redet mit Freunden, geht den alten Weg erstmal weiter und hat wartet ab. Das alles ist in meinen Augen viel authentischer. Allerdings, und da kann ich die kritischen Stimmen absolut verstehen, erwartet man bei einem leichten Sommerroman eben weniger Melancholie und schwere Gedankenarbeit. Man erwartet und möchte Heiterkeit und große positive Gefühle.
Dennoch hat mir das Buch gut gefallen, weil es gut ausgearbeitet und rund ist, weil ich alle Personen gut verstehen kann und weil ich einiges gut nachfühlen kann.
Ich finde, daß die Autorin einen gut verständlichen originellen Schreibstil hat. Besonders haben mir Wortschöpfungen wie „kalter Internetentzug“, „digitale Komfortzone“ oder besonders „Weltverbindungskästchen“ und „Bücherduft“ gefallen. Auch gab es einige Sätze, die ich sehr schön fand: „Es war gerade still genug hier für einen allein.“ oder „Lesen ist gefährlich, weil es zum Lesen anregt.“ „Hier noch nicht ganz entwurzelt, dort drüben längst nicht angekommen.“
Das Buch lehrt uns sanft, ohne belehrend zu wirken: lest doch mal wieder ein Buch, geht in eine Buchhandlung, wo ihr noch persönlich beraten werdet, wo der Mensch noch zählt, schränkt Euer digitales Erleben ein und lasst mehr Gedanken zu,
Mitten in den Lektüre habe ich gemerkt, daß es der 1. Teil einer Reihe ist. Und da sich die Entscheidung am Ende ganz schön gezogen hat, war ich mir eines happy ends nicht sicher oder habe eine cliffhanger befürchtet, aber beides hat sich nicht bewahrheitet.
Das Buch ist realistisch, weil der Weg der Personen nicht so geradlinig und von Vorneherein klar war. Es ist ein klein bißchen geheimnisvoll und märchenhaft. Es ist liebevoll und klug erzählt. Es hat traurige Elemente, aber drückt nicht bewußt auf die Tränendrüse. Leider kommt die Liebesgeschichte zu kurz.

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Veröffentlicht am 18.01.2020

Sexy Halb-Französin trifft auf heißen Wikingertyp mit Schwäche für Manschettenknöpfe

You Want Me, French Princess!
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Estelle ist eine von 3 Schwestern, die versuchen, das heruntergekommene Hotel in Süd-Kalifornien ihrer verstorbenen Mutter aus den roten Zahlen zu führen. Erst dann bekommen sie das Erbe voll ausbezahlt. ...

Estelle ist eine von 3 Schwestern, die versuchen, das heruntergekommene Hotel in Süd-Kalifornien ihrer verstorbenen Mutter aus den roten Zahlen zu führen. Erst dann bekommen sie das Erbe voll ausbezahlt. Alle 3 Schwestern haben unterschiedliche Väter und ähneln sich weder äußerlich noch charakterlich.
Im ersten Band verliebt sich die jüngste Schwester Maria in den Mafioso Diego.
Im zweiten Band wird nun die Liebesgeschichte von Estelle erzählt. Der heiße Wikingertyp Milo wird von der Detektei seines Vaters darauf angesetzt, finanzielle Unregelmäßigkeiten im Hotel aufzudecken. Gleich zu Beginn lässt ihn jedoch der Anblick der erotischen Halb-Französin Estelle so gar nicht kalt. Beide können die Finger und andere heiße Körperteile nicht voneinander lassen, so daß es zu einigen erotischen Begegnungen kommt. Dumm nur, daß sie eigentlich entgegengesetzte berufliche Interessen haben...
Wie bereits im ersten Teil bietet sich auch im zweiten Teil eine heiße Liebesgeschichte, die mit erotischen Szenen nicht hinter dem Berg hält. Aber es gibt auch eine spannende Geschichte drumherum.
Was mir sehr gut gefallen hat, war, daß sämtliche Hauptdarsteller aus dem ersten Teil auch im zweiten Teil ausreichend Raum bekommen haben. Sie wurden nicht nur erwähnt, sondern trugen zur Gesamtstory bei. Das hat in mir ein heimeliges Gefühl ausgelöst. Allerdings frage ich mich, wie jemand das beurteilt, der den ersten Band nicht kennt. Eigentlich sind beide Bände ja in sich abgeschlossen.
Der erste Band hat mir einen Hauch besser gefallen, weil Maria und Diego unterschiedlicher sind als Estelle und Milo und Diego viel verruchter ist als Milo. Milo ist da eher der brave. Außerdem waren mehr frech-witzige Dialoge vorhanden. Der zweite Teil schien mir durch Themen wie Sehnsüchte, Schuld, Verlust und Heimweh ernster als der erste.
Insgesamt sind beide Bände aber herrlich skurril, witzig und sexy und eine kurzweilige und amüsante Lektüre.

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Veröffentlicht am 18.01.2020

Attraktiver Besitzer eines Sexclubs trifft auf unerfahrene Büchermaus- es prickelt an allen Ecken und Enden

Extended trust
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Das Extended ist ein New Yorker Sexclub ausschließlich für Frauen als Kunden. Die Kundinnen können die dort arbeitenden Männer, genannt Fellows, anhand derer Penisabdrücke buchen. Nebenan liegt der angesagte ...

Das Extended ist ein New Yorker Sexclub ausschließlich für Frauen als Kunden. Die Kundinnen können die dort arbeitenden Männer, genannt Fellows, anhand derer Penisabdrücke buchen. Nebenan liegt der angesagte Club Favor. Der 31-jährige Trenton Parker ist der attraktive Chef der beiden Etablissements. Er arbeitet selbst auch seit der Gründung als Fellow im Extended.
Ich habe zuerst den zweiten Teil der Reihe gelesen. Da ging es um seine Sekretärin Hayley und seinen besten Freund Aaron. Der Teil hatte mir schon gut gefallen, aber ich fand ihn zuweilen etwas holprig. Das kann ich vom ersten Teil überhaupt nicht behaupten. Der ist richtig rund und stimmig.
Es ist die Geschichte von Trenton und Charlotte. Sie ist eine 22-jährige sexuell unerfahrene Frau, die gerne einen Fellow im Extended buchen würde, um endlich mal ein bißchen Erfahrung zu sammeln. Doch das erste Treffen von Trenton und Charlotte läuft alles andere als glatt...
Was folgt ist ein ewiges leidenschaftliches Hin und Her. Man merkt schon sehr früh, daß die beiden sich anziehen wie Magneten, aber durch Charlottes Vergangenheit läuft es eben nicht so schnell, wie Trenton es bisher gewöhnt war. Trenton verhält sich ihr gegenüber maximal geduldig und gentelmanlike. Sie tauschen seitenweise süß-romantische Nachrichten aus. Sie nähern Sich langsam aber sicher an. Es prickelt kapitelweise durch. Wie habe ich dieses Spiel genossen! Herrlich!
Es gibt auch ein ernstes Thema, das immer präsent ist. Aber das hat die Autorin sehr geschickt in die Geschichte eingewoben, daß es gut gepasst hat.
Fazit: Ich liebe dieses Buch! Ich habe jede Minute davon genossen. Leider habe ich es an einem Tag durchgelesen.

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Veröffentlicht am 16.01.2020

Warum es in Neuseeland keinen Burn-out gibt

Doc Why Not
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Mark Weinert ist einer von vielen gebeutelten deutschen Ärzten in den Mühlen unseres Gesundheitssystems, das seine Mitarbeiter mehr und mehr auslaugt. Er ist Anästhesist und nimmt eine Stelle in Neuseelands ...

Mark Weinert ist einer von vielen gebeutelten deutschen Ärzten in den Mühlen unseres Gesundheitssystems, das seine Mitarbeiter mehr und mehr auslaugt. Er ist Anästhesist und nimmt eine Stelle in Neuseelands Hauptstadt Wellington an. Er nimmt uns mit auf seine über zweijährige Reise in dieses wunderbare Land und erklärt uns im Plauderton nicht nur die kulturellen Unterschiede, sondern auch die gravierenden Unterschiede im Gesundheitssystem. Immer mit einem Augenzwinkern plaudert er über Hunde am Strand, isolierte Häuser, Simulationstraining statt „see one, do one, teach one“, Sonnencreme in öffentlichen Spendern und was die Neuseeländer unter einer leichten Brise verstehen.
Er erklärt uns, was es mit dem Movember auf sich hat, warum man Kinder besser nicht unbeaufsichtigt lässt und daß ein Jahr Vorlaufzeit, um nach Neuseeland umzusiedeln, nicht zu lang bemessen ist, im Gegenteil sogar sehr knapp werden kann.
Ich habe dieses Buch auf jeder einzelnen Seite genossen und desöfteren ein Grinsen im Gesicht gehabt. Dem locker leichten Schreibstil von Mark Weinert konnte ich sehr gut folgen. Ich hatte das Gefühl, er sitzt mir beim Kaffeeklatsch gegenüber und plaudert aus dem Nähkästchen.
Medizinische Fachausdrücke oder englische Vokabeln kann man, wo sie nicht explizit erklärt werden, aus dem Kontext verstehen.
Ein wunderbar humorvolles, aber dennoch lehrreiches Buch, auch für Nicht-Mediziner. So schade, daß ich es so schnell durchgelesen habe, aber ich konnte einfach nicht aufhören. Ich hätte so weiterlesen können....daher gibt es eine klare Leseempfehlung von mir mit der stillen Hoffnung auf mehr vom Autor.

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Veröffentlicht am 13.01.2020

Die Geschichte von Chloe und Logan

King's Legacy - Nur mit dir
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Es handelt sich um den Folgeband von King‘s Legacy-Alles für Dich. Da der erste Band abgeschlossen ist, kann man die Bände unabhängig von einander lesen. Die Charaktere sind die selben wie im ersten Teil. ...

Es handelt sich um den Folgeband von King‘s Legacy-Alles für Dich. Da der erste Band abgeschlossen ist, kann man die Bände unabhängig von einander lesen. Die Charaktere sind die selben wie im ersten Teil. Sie werden gut eingeführt, so daß man nichts versäumt, wenn man den ersten Band nicht kennt.
Dies ist die Geschichte von Chloe, der jüngeren Schwester von Jaxon King, und Logan Hill, seinem besten Freund. Seit Jahren verstehen sich Chloe und Logan bereits wie beste Freunde. Anfangs hatten sie sogar mal eine Affäre miteinander. Logan ist mit der Tochter seines Chefs verlobt, aber in der Beziehung schon länger nicht mehr glücklich.
Im ersten Band habe ich eine Weile gebraucht, um mit den Charakteren warm zu werden. Hier ging das ganz schnell, weil ich alle schon kannte.
Was mich aber gestört hat, war ein ewiges Hin und Her zwischen den Protagonisten. Da von Anfang an klar war, daß sie sich kriegen, war es allerdings notwendig, damit das Buch eine gewisse Länge bekommt. Aus meiner Sicht hätte man stattdessen eher den ein oder anderen Konflikt aus dem Umfeld einbauen können. Nichtsdestotrotz habe ich das Buch von der ersten bis zur letzten Seite genossen. Mir hat es gefallen, daß Logan letztendlich für seine Liebste gekämpft hat, und das auch mal mit Fäusten. Der Badboy als Gegner hat es aber auch sowas von verdient!
Auch in diesem Band gibt es einige anregende Szenen, die aber eher einen harmlosen Charakter haben. Gegen Ende wird es nochmal richtig spannend, und es gibt einige unvorhersehbare Wendungen.
Alles in allem ein gelungener Nachfolgeband und eine Leseempfehlung. Den nächsten Band mit Sawyer möchte ich nicht verpassen.

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