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Veröffentlicht am 20.05.2019

Erfrischend kurzweilig

Sommerzauber auf der kleinen Insel
1

Das Buch beginnt mit einem kurzen Prolog eine Generation zuvor.
Danach lernt man die Protagonistin Britta Hoffmann aus Frankfurt kennen. Sie arbeitet in einer Touristik-Agentur und hat, da sie sehr ehrgeizig ...

Das Buch beginnt mit einem kurzen Prolog eine Generation zuvor.
Danach lernt man die Protagonistin Britta Hoffmann aus Frankfurt kennen. Sie arbeitet in einer Touristik-Agentur und hat, da sie sehr ehrgeizig ist, wenig Freizeit. Britta ist ein sehr sympathischer Typ, mit dem man sich als Leser schnell identifizieren kann. Sie ist fleißig, geduldig, schlagfertig und diplomatisch. Sie hat Organisationstalent und kann auch mal anpacken, wenn es notwendig ist. Sie vertritt ihren Standpunkt mit guten Argumenten, lässt sich nicht so schnell unterkriegen und auch nichts vormachen. Aber sie kann auch mal weinen oder jemand anschreien.
Britta bekommt aufgrund mehrerer erfolgreich abgeschlossener Projekte ein traumhaftes Angebot: sie soll die Projektleitung für einen Freizeitpark auf einer kleinen Insel in Dänemark übernehmen. Zusammen mit ihrem unerfahrenen, aber umso großspuriger daherkommenden jungen Kollegen Daniel fährt sie für eine Woche nach Dänemark. Dort passieren zunächst merkwürdige Dinge, die sie sich anfangs nicht zusammenreinem kann. Hier baut sich nun eine Spannung auf, die in einer Art Familienzusammenführung mündet. Es folgen schön rührige Abschnitte über Brittas dänische Verwandte.
Hier habe ich zum ersten Mal gedacht, daß manche Szenen länger sein könnten. Zum Beispiel hätte man die peinlichen Szenen, in denen sich Daniel so unmöglich benimmt, noch etwas ausschlachten können, und auch die kleinen Triumphe von Britta. Ich hätte mich gerne noch etwas länger darin gesuhlt.
Im Laufe der Arbeit auf der Insel lernt Britta dann den ansässigen Schreiner Jan Ole kennen. Die Szenen, wie die beiden zueinander finden, sind schön geschrieben und romantisch. Gut hat mir auch das Bild mit dem Mond gefallen: der gleiche Mond, der im Sommer schon geleuchtet hat, aber eine andere Geschichte.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es ist erfrischend kurzweilig, es liest sich flüssig, die Geschichte ist stimmig, die zeitliche Abfolge passt. Die positiven Charaktere sind rührig und herzlich, die negativen sind ebenso gut gezeichnet. Wer hat schon eine Oma, die Passwörter knacken kann? Ich hatte immerwieder ein Grinsen im Gesicht, z.B. bei Worterfindungen wie „Brauseprickeln“, Ausdrucken wie „Mischung aus Ferkelgrunzen und Hustenreiz“ und Wortspielen wie Inselbegabung. Ich habe über den Seitenhieb auf ein bekanntes amerikanisches Diätprogramm mit 2 Buchstaben gekichert und mich über „Sommersonne und Inselwind“ und „Meerweh“ gefreut.
Es gibt auch traurige Abschnitte, wenn auch nur kurze, die einen über sein eigenes Leben nachdenken lassen.

Ich frage mich, warum muß in Büchern überhaupt Mord und Todschlag vorkommen? Geschichten wie diese von Barbara Erlenkamp sind doch sooo schön. Wer braucht Serienmörder und Leichensäle? Und weil das Buch so schön war, hätte es noch ein paar mehr Seiten haben können. Ich habe große Lust, weitere Bücher des Autorenduos zu lesen

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