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Veröffentlicht am 20.07.2019

Wunderschön und tiefgründig

Show me the stars
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Liv Baumgart ist freie Journalistin beim Globus in Hamburg. Sie hat ihr Journalismus-Studium in Rekordzeit mit guten Noten abgeschlossen und hofft nun auf eine Festanstellung. Als ihr hoch angepriesener ...

Liv Baumgart ist freie Journalistin beim Globus in Hamburg. Sie hat ihr Journalismus-Studium in Rekordzeit mit guten Noten abgeschlossen und hofft nun auf eine Festanstellung. Als ihr hoch angepriesener Artikel über einen ehemaligen Kinderstar nicht wie angekündigt in der Zeitung erscheinen kann, sieht Liv ihre ersehnte Festanstellung in weite Ferne rücken. Sie beginnt, sich nach alternativen Jobs umzusehen und stößt auf die Anzeige eines deutschen Besitzers eines irischen Leuchtturms, der aus gesundheitlichen Gründen nach einem Housesitter für 6 Monate sucht. Kurzerhand packt sie ihre Sachen und verschwindet nach Irland. Dort trifft sie auf Kjer, einen gut aussehenden Iren, der sie mit seinem Schiff einmal wöchentlich mit Lebensmitteln versorgen soll. Er erscheint ihr sehr feinfühlig, doch alle Welt warnt sie immerwieder vor ihm. So wird ihre Gefühlswelt immer wieder hin und her gerissen.

Der Autorin ist ein wunderbar gefühlvolles Werk gelungen, ohne auch nur ein einziges Mal kitschig zu wirken. Die Dialoge der tiefgründig ausgearbeiteten Charaktere sind glaubhaft. Die Entwicklung der beiden Protagonisten ist sehr schön zu verfolgen. Es finden sich zahlreiche magische Momente, die mir das Herz überfließen ließen. Wunderbare zwischenmenschliche Momente lassen nicht nur die Protagonisten, sondern auch den Leser schwindelig werden. Manche Abschnitte sind reine Poesie: „Sonnenstrahlen, die das Meer in Brand setzen.“ „Das Meer in seiner Ausschließlichkeit“. „Aquarell aus Himmel und Meer“.
Durch die angenehm bildhafte Sprache wird die jeweilige Umgebung, sei es der Leuchtturm mit seinen einzelnen Zimmern oder die irische Landschaft, so intensiv beschrieben, daß man im Buch spazieren gehen kann.
Wortschöpfungen wie „Kühlschrankmeditation“ oder „Hypochondergejammer“ ließen mich immerwieder auch schmunzeln.

Show me the Stars ist ein wunderschön tiefgründig ausgearbeiteter, doch niemals langweilig oder kitschig wirkender Liebesroman. Er erzählt eine Geschichte von Freundschaft und die Reise zu sich selbst. Es finden sich zahlreiche magische Momente. Der Titel hätte nicht besser passen können.