Wirbel in Nortrum
Stürmisch verliebtIch liebe es ja, wenn Autorinnen die Klischeekiste geschlossen halten. Klar, die Protagonistin nimmt eine Auszeit auf einer Nordseeinsel. Das ist aber auch schon alles.
Steffi ist eigentlich Lektorin in ...
Ich liebe es ja, wenn Autorinnen die Klischeekiste geschlossen halten. Klar, die Protagonistin nimmt eine Auszeit auf einer Nordseeinsel. Das ist aber auch schon alles.
Steffi ist eigentlich Lektorin in einem Frankfurter Verlag. Als sich tiefgreifende Änderungen anbahnen, nimmt sie Urlaub und versucht sich selbst an einem Roman. Auf Nortrum hütet sie in der Zeit die Doppelhaushälfte einer alten Schulfreundin. Und mit dem Einzug beginnt das Abenteuer, denn die andere Doppelhaushälfte bewohnt der alleinstehende und zuweilen tüddelige Igge.
Mir gefallen an diesem Roman viele Dinge: der Spannungsbogen wird durchgehend gehalten, indem immer irgendetwas Unvorhergesehenes passiert. Allerdings sind diese Dinge wohldosiert und nie künstlich oder abgedreht, eher wie das konzentrierte wahre Leben. Es finden sich auch viele ruhigere Szenen, die aber nicht minder interessant sind.
Nach und nach lernen wir Steffis und Igges Familie kennen, was mir ausgesprochen gut gefällt hat, denn dadurch ergeben sich wieder interessante Nebenstränge, aber nie zu viele, so daß es nie unübersichtlich wird.
Die fein gesponnene Liebesgeschichte zieht sich langsam durch das ganze Buch, slow burning quasi. Die Leser haben genügend Zeit, sich an die Eigenheiten und Gefühle der Protagonisten zu gewöhnen. So soll es sein.
Der Roman lebt von vielen guten Ideen. Ich habe mich beim Lesen kein einziges Mal gelangweilt, im Gegenteil: er bietet kurzweilige Unterhaltung pur.
Kaum zu glauben, daß es diese Nordseeinsel gar nicht gibt. Sie ist beim Lesen so real.