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Veröffentlicht am 19.08.2017

Die Tiefen der Lavant

Rachemond
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Eine Reporterin aus Wien begibt sich auf die Reise nach Kärnten um dort einen undurchsichtigen Tod zu recherchieren. Alles scheint untrennbar mit der verstorbenen Dichterin Christine Lavant zusammen zu ...

Eine Reporterin aus Wien begibt sich auf die Reise nach Kärnten um dort einen undurchsichtigen Tod zu recherchieren. Alles scheint untrennbar mit der verstorbenen Dichterin Christine Lavant zusammen zu hängen. Elvira steht vor verschlossenen Türen der Dorfbewohner und ist kurz davor aufzugeben...

Das österreichische Bundesland Kärnten steht mit seinen Künstlern und Wortflechtern im Vordergrund des Geschehens. Dabei ist viel Zusatzwissen in die Geschichte eingeflossen und ich als Leser konnte einiges dazu lernen.


Ich mochte die Geschichte an sich und auch den inhaltlichen Aufbau, der anfangs sehr langsam beginnt und erst nach der Hälfte des Buches so richtig an Fahrt gewinnt, dadurch konnte ich mich in die Situation einfinden und war selbst fest im Inhalt integriert.


Leider hat mich der Schreibstil des Buches gar nicht angesprochen, er war sehr sachlich-subtil gehalten und hat mich als Leser immer ein wenig auf Abstand gehalten, so dass ich keine Bindung zu den Hauptcharakteren finden konnte. Teilweise war er einfach zu sachlich wissenschaftlich ohne großartig Gefühle glaubhaft zu beschreiben sondern sie nur zu analysieren.


Der Fall an sich war für meine Begriffe mit vielen Sinnfäden gut verstrickt, nur die Art der Auflösung war nicht so wie ich es gewohnt war.


Ich könnte mir vorstellen dass das Buch noch ansprechender für jemanden erscheint, der sich mit Österreich als Heimat- beziehungsweise Urlaubsland identifiziert und eigene Erfahrung mit Kärnten verbindet.


Alles in allem ein Regionalkrimi, der mit Spezialwissen über die Schriftstellerin Christina Lavant auftrumpft, vor dem Buchkauf würde ich eine Leseprobe empfehlen um sicherzustellen dass einen der Schreibstil anspricht.

Veröffentlicht am 02.08.2017

Für jeden Topf einen Deckel

Der erste Satz
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Ein Buch von oben bis unten voll gestopft mit Kurzgeschichten. Das besondere daran: jede Geschichte hat ihren Ursprung in einem geschenkten Satz.

Aus diesen Sätzen hat die Autorin Sandra Schümann ein ...

Ein Buch von oben bis unten voll gestopft mit Kurzgeschichten. Das besondere daran: jede Geschichte hat ihren Ursprung in einem geschenkten Satz.

Aus diesen Sätzen hat die Autorin Sandra Schümann ein wunderbares und inhaltlich sehr vielfältiges Werk geschaffen und eine interessante Idee verwirklicht.


Der Spielraum zwischen den verschiedenen Geschichten könnte nicht größer sein. Die eine hört sich an wie ein Märchen, die nächste wie ein vergangenes Liebesdrama und die dritte wie eine Ode an das Leben. Eines vereint sie alle, hinter jeder steht eine Bedeutung, die es zu ergründen gilt.


Und auch sprachlich hat mich dieses Buch glücklich gemacht. Zum einen hört sich nicht jede Geschichte gleich an, sondern sprachlich sind deutlich Abstufung zu erkennen, zum anderen hat die Autorin wunderbar farbige (Sinn)Bilder und Metaphern entwickelt, die mich gedanklich immer auf eine kurze Reise mitgenommen haben.


Die Geschichten haben viele verschiedene Gefühle in mir angesprochen, von Trauer,Freude, Mitgefühl und Leere über Jauchzen und Liebe war alles dabei.


Ein Buch bei dem für jeden eine Geschichte enthalten ist. Wie ein Deckel passen zum Topf sind so viele Situation hier lebendig dargestellt, dass jeder Mensch sich in mehr als einer Situation wieder finden wird.

Veröffentlicht am 31.07.2017

Kunstfälscher und andere Kriminelle

Madame le Commissaire und das geheimnisvolle Bild
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In diesem Buch dreht sich alles um die Ermittlerin Isabelle Bonnet, die in der französischen Provence nach Verbrechern sucht. Im vierten Teil dieser Krimireihe dreht sich fast alles um Kunst und Verbrechen ...

In diesem Buch dreht sich alles um die Ermittlerin Isabelle Bonnet, die in der französischen Provence nach Verbrechern sucht. Im vierten Teil dieser Krimireihe dreht sich fast alles um Kunst und Verbrechen die damit einhergehen.

Dieses Buch hat mir sehr gut gefallen,
es war kein Krimi mit einem Serienmörder und viel Blut und Gewalt und Aktion, aber gerade diese nicht ganz professionelle sondern eher kreative Recherche, die einen großen Teil des Buches einnahm, macht für mich einen schön-gemütlichen Sommerkrimi aus. Ich musste mich nicht fürchten oder war von zu viel Gewalt abgeschreckt, damit hat das Buch für mich aber nicht an Spannung verloren.
Ein weiteres kleines Highlight waren für mich die französischen Einschübe, die immer wieder im Buch auftauchen.

Insgesamt finde ich das Buch sprachlich top und durch die wortwitzigen Einschübe, hat sich bei mir eine große Sympathie zu den Charakteren aufgebaut, das macht das Buch für mich zu einem guten Krimi der Spannung zu bieten hat ohne das man direkt anfangen muss vor lauter Anspannung an den Nägeln zu kauen.

Und auch die Thematik der Kunstfälscherei, die für mich eine völlig neue war, wurde gut aufgegriffen und vermittelt.

Bei diesem Buch könnte ich mir auch eine Karte mit allen Orten gut vorstellen, als einzigen Verbesserungsvorschlag.

Ich würde das Buch jedem Krimiliebhaber empfehlen, der auch ohne wilde Schießereien leben kann und natürlich auch jedem der ein Interesse an Frankreich mitbringt oder sich mit dem Thema der Kunstfälscherei beschäftigen will.

Veröffentlicht am 31.07.2017

Ein Verbrechen kommt selten allein

Frankfurter Blutspur
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In diesem Krimi von Dieter Aurass muss ein Serientäter gestoppt werden, der es auf das Rotlichtviertel Frankfurts abgesehen hat. Was verbirgt sich für ein Motiv hinter dem Täter.

Und soviel sei verraten ...

In diesem Krimi von Dieter Aurass muss ein Serientäter gestoppt werden, der es auf das Rotlichtviertel Frankfurts abgesehen hat. Was verbirgt sich für ein Motiv hinter dem Täter.

Und soviel sei verraten auch zwischenmenschlich passiert einiges in diesem Buch ;)

Dieses Buch hat mir sehr gut gefallen. Zum einen betrachte ich es sprachlich alles gelungen, da selbst längere kompliziertere Geschehnisse sprachlich nicht langweilig werden sondern anregen und Spaß beim Lesen machen.

Zum anderen sind mir die Charaktere schnell ans Herz gewachsen und ich habe in gleichen Teilen mit Ihnen mitgefiebert und mir Sorgen um Sie gemacht.


Pluspunkt für den guten und problemlosen Einstieg in das Buch, obwohl ich den ersten Teil nicht kannte.


Interessant fand ich auch das kurz vorgestellt Thema Aspergersyndrom, mit dem ich mich vorher noch nicht befasst hatte.


Auch als geübter Leser von Krimis habe ich lange Zeit im Dunkeln getappt was den Tätern anging und empfand den Spannungsbogen als gut gewählt. Insgesamt würde ich sagen ein Buch bei dem sich das Lesen lohnt, der Leser bekommt einen klasse Krimi mit Spannungsbogen bis zum Ende serviert.

Veröffentlicht am 31.07.2017

O sole mio

Tod und Amore
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Ein italienischer Krimi, in dem sich die Hauptperson Alexandra plötzlich in der misslichen Lage sieht Hauptverdächtige in einem Mordfall zu sein. Eine Jagd nach der Wahrheit beginnt.


Dieses Buch hat ...

Ein italienischer Krimi, in dem sich die Hauptperson Alexandra plötzlich in der misslichen Lage sieht Hauptverdächtige in einem Mordfall zu sein. Eine Jagd nach der Wahrheit beginnt.


Dieses Buch hat mir an sich gefallen, aber teilweise fand ich die Handlungen der Hauptperson unlogisch und nicht zu hundert Prozent nachvollziehbar.


Der Sprachstil ist außergewöhnlich, daher dauerte bei mir die Einlesezeit etwas länger als gewöhnlich, aber die sprachlichen Bilder werden schön vermittelt. Dazu erwarten den Leser italienische Einschübe, die für den Unwissenden leider nicht an jeder Stelle übersetzt sind, aber an sich eine schöne Idee sind.


Die Idee einen Krimi mal anders aufzurollen, nämlich mit der plötzlich verdächtigen Alexandra, die gezwungen ist die Wahrheit herauszufinden um ihre Unschuld zu beweisen fand ich erfrischend und gut.


Schade fande ich das das Verhalten von Alexandra an vielen Stellen auf mich unlogisch wirkte und sich sehr gewollt konstruiert angehört hat, um die Geschichte eben in eine gewisse Richtung zu lenken.


Die Spannung bleibt das ganze Buch über auf einem guten Level und die Auflösung ist kreativ und schön verschleiert.


Zusammenfassend würde ich sagen ein guter Krimi mit italienischen Einschüben der mal etwas anderes ist.