»Vielschichtige Charaktere, traumhaftes Setting und eine Liebe voller Hindernisse«
Don't HATE meNachdem mich der erste Band im Oktober während des Lesens mit all seinen Emotionen in die Geschichte von Kenzie und Lyall hineingezogen hat, stand für mich von vornherein fest, dass der nächste Teil definitiv ...
Nachdem mich der erste Band im Oktober während des Lesens mit all seinen Emotionen in die Geschichte von Kenzie und Lyall hineingezogen hat, stand für mich von vornherein fest, dass der nächste Teil definitiv bei mir einziehen wird. Das Ende von »Don’t Love Me« hat mich mit Tränen zurückgelassen und das Warten zu einer Qual gemacht. Von den meisten Leserinnen und Lesern auf Instagram war mir Lena Kiefers Hang zu Cliffhangern bereits bekannt, jedoch konnte das nicht verhindern, dass ich nach den letzten Seiten vollkommen aufgelöst war.
Mit dem Schmerz des Verrats geht es im Folgeband direkt weiter. Lyall versucht sein Studium zu beenden, muss dabei aber von Tag zu Tag mehr feststellen, dass Kenzie immer noch in seinem Herzen herumspukt. Kenzie gibt ebenfalls alles, um ihn zu vergessen, und wirft sich kopflos in eine Affäre mit ihrem Ex. Während in den meisten New Adult Büchern die Frauen eher als ein Häufchen Elend beschrieben werden, die unter Heulkrämpfen kurz vor dem Zusammenbruch stehen, war Kenzie mit ihrer toughen Art eine willkommen Abwechslung. Sie bricht nicht in Tränen aus und versucht stattdessen mit ihrem Leben weiterzumachen. Die Zeitspanne, die sich nach den Ereignissen des ersten Bandes bis zum Start des zweiten Teils erstreckt, umfasst sechs Monate. Und obwohl mir normalerweise solche Zeitsprünge überhaupt nicht zusagen, hat die Autorin es geschafft, an einem richtigen Punkt anzusetzen und die vergangene Zeit dennoch gut in die Gedankengänge der Protagonisten miteinzubauen. Dadurch fiel es mir leicht, wieder in die Geschichte einzutauchen, ohne das Gefühl zu haben, die Verbindung zu den Charakteren verloren zu haben.
Der Plot war wie auch im ersten Teil gut durchdacht und gab den Charakteren Zeit, um sowohl die unbeantworteten Fragen zu klären als auch wieder zueinander zu finden. Die Gefühle zwischen ihnen waren auf wundervolle, intensive und gleichzeitig sehr schmerzhafte Weise spürbar. Aus jeder Zeile strömte immerzu ein Hauch von Spannung, wodurch es kaum möglich war, das Buch länger aus der Hand zu legen. Letztendlich habe ich es innerhalb eines Tages beendet – bzw. einer Nacht. Der Settingwechsel gefiel mir zuerst gar nicht. Da ich gerade die Kleinstadtkulisse in Schottland sehr gut umgesetzt fand, hatte ich mich darauf gefreut, wieder dort zu sein. Allerdings hat die griechische Insel direkt einen besonderen Charme ausgestrahlt und die Handlung sehr interessant werden lassen, sodass ich mich schnell damit anfreunden konnte.
Zum einen bleiben die Nebencharaktere aus dem ersten Band, wie Lyalls Schwester und der Cousin Finlay, auch weiterhin Teil der Geschichte, zum anderen lernt man aufgrund des anderen Settings neue Protagonisten kennen. Neben der Liebesgeschichte von Lyall und Kenzie findet sich auch ein weiterer „detektivischer“ Handlungsaspekt, der die Geschichte gleich mit etwas Spannung versehen hat. Der Fortlauf der Handlung war nicht unbedingt unvorhersehbar, hat dem Buch aber den gewissen Nervenkitzel gegeben und die Neugier des Lesers unvermittelt angesprochen.
Am Ende wurde man wieder einmal haltlos zurückgelassen und nun heißt es abwarten bis zum großen Finale. Ich bin gespannt darauf, was mich erwarten wird. Die Reihe ist zwar nicht unbedingt ein Jahreshighlight für mich, aber doch sehr empfehlenswert – besonders für Neulinge in dem Genre.