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Veröffentlicht am 02.07.2023

Ein sehr gelungenes Debüt im Erwachsenen Segment von Emiko Jean

Mika im echten Leben
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"[…]wenn Menschen mit voller Kraft auf etwas zulaufen, heißt das oftmals, dass sie gleichzeitig vor etwas davonlaufen."

Versteht ihr euch gut mit euren Müttern?

Mika, die Protagonistin dieses Romans ...

"[…]wenn Menschen mit voller Kraft auf etwas zulaufen, heißt das oftmals, dass sie gleichzeitig vor etwas davonlaufen."

Versteht ihr euch gut mit euren Müttern?

Mika, die Protagonistin dieses Romans hat da auf jeden Fall so ihre Schwierigkeiten.
Sie hatte nie das Gefühl gut genug für ihre Mutter zu sein oder die Tochter zu sein, die sich Hiromi gewünscht hat.
Als Mika dann noch während ihres Studiums ungewollt schwanger wird und keine Unterstützung durch ihre Eltern erfährt, ist das Verhältnis quasi unwiderruflich zerbrochen.

Mit "Mika im echten Leben" hat Emiko Jean ihr Romandebüt außerhalb des Jugendbuchsegments gegeben. Und meiner Ansicht nach ist es völlig gelungen.
Mit dem bekannt guten Schreibstil führt uns die Autorin durch die Geschichte von Mika, die ihr Baby Penny nach der Geburt zur Adoption freigegeben hat, einfach weil sie selbst noch viel zu jung war und keine Unterstützung durch ihre Familie erfahren hat.
Doch dann meldet sich Penny auf einmal nach 16 Jahren bei Mika und sucht den Kontakt zu ihr.
Natürlich ist dies kein einfaches Unterfangen und gerade Mika hat seit Pennys Geburt eigentlich nur so vor sich hingelebt und ist mit ihrem Leben alles andere als zufrieden.
Also erfindet sie direkt eine verbesserte Version ihres Lebens.
Als dann Penny jedoch auch noch Mika besuchen und persönlich kennenlernen will, droht das Konstrukt zu zerbrechen.

Ich muss gestehen, dass mir die Geschichte um Mika und Penny sehr gut gefallen hat.
Mika ist eine authentische Protagonistin mit Ecken und Kanten. Gerade das hat sie sehr sympathisch gemacht. Eben weil nicht alles nach Plan oder perfekt verlaufen ist.
Auch Mika beste Freundin und Mitbewohnerin Hana ist mir direkt ans Herz gewachsen.
So chaotisch und doch irgendwie voll im Leben
Tränen und Freude sind in diesem Buch nah beieinander, wobei die Freude in der Story natürlich überwogen hat.
Dennoch wurden durch die Autorin ernste Themen angestimmt.
Zum Einen die Mutter- Tochter Beziehung zwischen Mika und Hiromi, ebenso wie die zwischen Penny und Mika. Beide werden unter die Lupe genommen. Vor allem die zwiegespaltene Beziehung zu Hiromi ist ein Thema, dass sich wie ein roter Faden durch Mikas Leben und somit auch durch diesen Roman zieht.
Doch auch die kulturelle Identität ist wieder ein Thema, wie man es teilweise schon aus den Jugendromanen der Autorin gewohnt ist.
Gerade Penny, die bei Adoptiveltern aufgewachsen ist und mehr über ihre japanische Identität und Kultur erfahren will. Doch auch bei Hiromi ist die kulturelle Identität ein großes Thema. Denn immerhin musste sie nicht ganz freiwillig in die USA umsiedeln.
Für mich sind das alles Themen, die das Buch einfach zu etwas besonderem machen und nicht einfach nur zu einer leichten Lektüre.
Dabei wurde jedes Thema angesprochen, ohne dass es zu tiefgründig wirkte oder konstruiert.
Somit war alles sehr stimmig und fügte sich zu einem unglaublich tollen Roman zusammen.

Daher kann ich dem Buch auch volle 5 Kimonos vergeben.

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Veröffentlicht am 02.06.2023

Ein tolles Fantasy-Action Abenteuer mit einem Hauch Romantasy

RISE
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"Weil das Offensichtliche nicht immer das Richtige ist."


Mögt ihr Romantasy?
Ich zumindest gehöre nicht zu den größten Fans dieses Genres, zum Glück ist der neue Roman von Meike Piechota aber jedoch ...

"Weil das Offensichtliche nicht immer das Richtige ist."


Mögt ihr Romantasy?
Ich zumindest gehöre nicht zu den größten Fans dieses Genres, zum Glück ist der neue Roman von Meike Piechota aber jedoch eher im Fantasy Genre einzuordnen, als im Romantik/ Romantasy Bereich

In "Rise" begleiten wir die junge Sam, die im Krankenhaus erwacht und keine Erinnerungen an ihr früheres Leben hat.
Sie wird zu einer Soldatin einer speziellen Division ausgebildet - der Division Omega. Und da Sam sehr gut ist, in dem was sie tut, wird sie schon bald zum Leutnant befördert.

Meike Piechota hat mit ihrem Roman "Rise" eine komplexe Story um den Stadtstaat Elysium geschaffen, der quasi auf einzelnen schwebenden Inseln besteht, die an der Erde festgekettet sind.
Der Leser wird jedoch problemlos in die Hintergrundgeschichte von Damasia und Elysium sowie dem Tag des Rise eingeführt, ohne dass es einem wie eine trockene Geschichtsstunde vorkommt
Geschickt gelingt es der Autorin den Background in den Plot mit einzuflechten, so dass sich beim Lesen alles wie von Selbst ergibt und ganz natürlich erscheint.

Doch nicht nur das Story Setting muss erwähnt werden, sondern auch die interessanten Charaktere, die der Geschichte erst das gewisse Etwas verliehen haben.
Zum einen ist da natürlich die Hauptprotagonistin Sam, die erst im Laufe der Geschichte wieder allmählich ihr Erinnerungsvermögen zurückerlangt und dazu auch noch eine besondere Gabe hat. Sam ist eine starke Persönlichkeit, die sich irgendwie immer durchsetzt und scheinbar immer Herr der Lage ist.
Doch auch die anderen Personen wie Aithne, Maggy, Colin und Rob haben mir sehr gefallen. Ja selbst Bruce, wie ich im Verlauf des Romans feststellen musste
Und auch die Liebesgeschichte, die sich in diesem actionreichen Fantasy Roman entspinnt, lässt sich wunderbar lesen ohne dabei allzu kitschig anzumuten. Insgesamt wirkte es sehr natürlich und hat für mich nicht den Hauptteil der Story ausgemacht und somit sehr gut gepasst.

Überrascht hat mich, dass mir sogar die Kampfszenen gut gefallen haben. Denn diese wurden wunderbar von der Autorin beschrieben. Es fühlte sich nicht an, als würde ich ein Buch lesen, sondern einen Film bei Netflix anschauen.
Liebe Meike, einen großen Dank dafür

Ich könnte jetzt tatsächlich noch mehr schreiben, doch da ich auch nicht spoilern will, kann ich allen wirklich nur empfehlen, das Buch "Rise" selbst zu lesen.
Ich vergebe volle 5 Messer für diese wunderbare Story.

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Veröffentlicht am 23.05.2023

Eine rundum gelungene Fortsetzung der Cherry Hill Farm

A Place to Belong
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"Ich hab keine Ahnung, was das hier ist, Maggy. Was es werden kann. Ob du willst, dass es was wird. Ob ich das will."

Liebt ihr die Cherry Hill Farm genauso sehr wie ich?

Ich konnte die Fortsetzung der ...

"Ich hab keine Ahnung, was das hier ist, Maggy. Was es werden kann. Ob du willst, dass es was wird. Ob ich das will."

Liebt ihr die Cherry Hill Farm genauso sehr wie ich?

Ich konnte die Fortsetzung der Reihe jedenfalls kaum abwarten und habe auch diesen Teil wieder innerhalb kürzester Zeit verschlungen.

Diesmal lernen wir Maggy kennen, die durch Zufall erfährt, dass sie mit den Schwestern der Cherry Hill Farm verwandt ist und es sich hierbei um ihre Halbschwestern handelt.
Sie nimmt den Weg von Denver nach Palisade auf sich, um mehr über ihren neuen Teil der Familie zu erfahren und lernt dort nicht nur die drei Schwestern June, Lilac und Poppy kennen, sondern auch Flynn, mit dem es bald schon gewaltig knistert.

Ich habe es als sehr erfrischend empfunden, dass nun noch eine weitere Schwester aufgetaucht ist und so etwas frischen Wind in die Cherry Hill Farm gebracht hat.
Dieses Mal hat der Leser auch endlich mehr zu Flynn und Poppy erfahren dürfen. So haben die beiden Protagonisten für mich auch etwas mehr Tiefe erhalten, hatten sie bisher in den vorherigen Romanen doch eher Gastauftritte.

Der Plot hat mir auch dieses Mal wieder sehr gut gefallen, wobei ich den dritten Teil der Reihe noch etwas besser als den zweiten fand.
Vielleicht liegt es aber auch wirklich an der neuen Charaktertiefe von Poppy und Flynn.
Es handelt sich natürlich auch wieder um einen Wohlfühlroman, wobei ich die Problematik dieses Mal noch etwas besser nachvollziehen konnte.
Vielmehr möchte ich über den Inhalt aber auch nicht weiter verraten, denn ich will ja nicht Spoilern

Für mich handelt es sich um eine rundum gelungene Fortsetzung und ich kann schon jetzt den nächsten Teil der Reihe kaum noch abwarten!
Ich vergebe volle 5 Zeitungen für den dritten Teil der Cherry- Hill- Reihe

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Veröffentlicht am 09.05.2023

Ein toller Mix aus Jugendbuch und Coming-of-age

Unsere Zukunft flirrt am Horizont
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"Manche Menschen begegnen uns so oder so die ganze Zeit. […] Aber erst, wenn wir uns durch irgendwas mit jemandem verbunden fühlen, fällt uns dessen Gesicht auf."

Lia und Simon werden zu Sozialstunden ...

"Manche Menschen begegnen uns so oder so die ganze Zeit. […] Aber erst, wenn wir uns durch irgendwas mit jemandem verbunden fühlen, fällt uns dessen Gesicht auf."

Lia und Simon werden zu Sozialstunden im Seniorenheim verdonnert, da beide etwas Schlimmes angestellt haben.
Dort treffen sie auf Marcin, der ebenfalls seine Stunden vor Ort ableisten muss.
Auch wenn sie denken, dass sie eigentlich nichts gemeinsam haben und jeder Vorurteile den anderen gegenüber hat, entwickelt sich eine Freundschaft zwischen den drei Protagonisten. Und sie müssen feststellen, dass der äußere Schein oftmals trügt und es sich lohnt immer hinter die Fassade zu schauen.

Der Plot wird abwechselnd aus Sicht der drei jugendlichen Protagonisten erzählt, ohne jedoch gleich zu viel von der Story oder der Hintergrundgeschichte preis zu geben.
So erfährt der Leser erst allmählich, was sich hinter den einzelnen Fassaden von Lia, Simon und Marcin verbirgt und bietet eine ganz eigene Spannung, die sich aufbaut.
Denn jeder der drei hat einen anderen familiären Background und trotzdem sind sich alle ziemlich ähnlich und haben viel erleiden oder ertragen müssen.

Die Autorin spricht dabei ernste Themen wie Alkoholismus, Vernachlässigung durch die Eltern oder auch Trauer an und lässt den Leser die Verarbeitung dieser doch recht harten Hintergründe miterleben.
Und dennoch fühlt sich der Roman leicht und erfrischend an, nicht zuletzt auch durch den lockeren Schreibstil und der authentischen Charaktere, die man einfach gern haben muss.
So fühlen sich die 540 Seiten doch recht kurz an und ich war etwas wehmütig, als sich das Buch dem Ende zugeneigt hat.

Da es sich hierbei allerdings um ein Jugendbuch handelt, empfand ich die Triggerwarnung am Ende des Buches jedoch als schwierig.
Ich hätte diese zu Beginn tatsächlich passender gefunden, damit man weiß, worauf man sich einlässt (auch wenn ich selbst diese Warnungen nicht unbedingt bräuchte).

Mir hat der Mix aus Coming-of-age und Jugendbuch sehr gut gefallen und es hat auch lange nachgewirkt.
Daher vergebe ich insgesamt volle 5 🍮🍮🍮🍮🍮Puddings (mit Herz) für diesen wundervoll erfrischenden Roman.
Es wird nicht mein letztes Buch der Autorin gewesen sein

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Veröffentlicht am 15.03.2023

Eine anatomisch schöne Liebesgeschichte

Anatomy - Eine Liebesgeschichte
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„Tote beißen nicht.Sie tun dir gar nichts. Es sind die Lebenden, die einem weh tun.“

Zumindest versucht dies die junge Lady Hazel Sinnett mit ihrem Wunsch Chirurgin zu werden zu Beginn des 19. Jahrhunderts. ...

„Tote beißen nicht.Sie tun dir gar nichts. Es sind die Lebenden, die einem weh tun.“

Zumindest versucht dies die junge Lady Hazel Sinnett mit ihrem Wunsch Chirurgin zu werden zu Beginn des 19. Jahrhunderts.
Was zunächst unmöglich erscheint, kommt in greifbare Nähe, als der Dozent Dr.Beecham sich auf einen Deal mit Hazel einlässt. Besteht Hazel die medizinische Prüfung ohne Hilfe, darf sie bei ihm das Studium beginnen.

So beginnt die Geschichte um die etwas andere junge Lady im 19. Jahrhundert.
Diese habe ich als Hörbuch gehört und ich muss sagen, dass mir die Umsetzung mit den beiden Sprechern Christiane Marx und Timmo Niesner sehr gut gefallen hat.
Beide lesen abwechselnd die Kapitel aus Sicht der jeweiligen Protagonisten Hazel und Jack vor.

Auch wenn ich zu Beginn einige Schwierigkeiten hatte in der Story anzukommen, so hat sie mir im Verlauf immer mehr gefallen.
Man muss sich auf diese andere Art der Liebesgeschichte einlassen. Denn es ist nicht nur eine Liebesgeschichte, sondern auch eine Art Krimi.
Denn in Edinburgh verschwinden auf mysteriöse Weise Menschen und manche tauchen verstümmelt irgendwann wieder auf, ohne sich an etwas zu erinnern.

Mir hat vor allem die Charakterstärke der Protagonistin Hazel sehr gefallen. Sie hat einen starken Willen und lässt sich von ihrem Ziel nicht abbringen, auch wenn dieses so gar nicht zu den Ladys ihrer Gesellschaftsschicht passt.
Während andere junge Ladys der Ballsaison in London entgegenfiebern, sucht Hazel nach Möglichkeiten dieser zu entfliehen und für ihre medizinische Prüfung lernen zu können.

Der Plot hat nicht einen allzu hohen Spannungsbogen, diesen sollte man aber auch bei einer Liebesgeschichte nicht unbedingt erwarten. Doch man fiebert dennoch die ganze Zeit mit Jack und Hazel mit. Zum Ende hat die Geschichte noch einmal an Fahrt aufgenommen, was mir persönlich auch sehr gefallen hat.

Ich vergebe volle 5 Herzen für diese anatomisch schöne Liebesgeschichte.

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