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Veröffentlicht am 15.06.2024

Ein kurzweiliger Roman, der Lust auf Urlaub macht. Leider aber nichts besonderes

Sommer im kleinen Inselhotel hinterm Deich
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„Und dann hat mich das Amrumvirus gepackt. Diese Insel hat etwas Einzigartiges, das mit Worten nicht zu beschreiben ist. Wenn es dich einmal erwischt hat, lässt es dich nicht mehr los.“

Kennt ihr die ...

„Und dann hat mich das Amrumvirus gepackt. Diese Insel hat etwas Einzigartiges, das mit Worten nicht zu beschreiben ist. Wenn es dich einmal erwischt hat, lässt es dich nicht mehr los.“

Kennt ihr die kleine Nordseeinsel Amrum?

Ich selbst war noch nie da, nach diesem Roman habe ich mir aber vorgenommen dieser kleinen Insel mal einen Besuch abzustatten

Im dritten Teil der Inselhotel Reihe begleiten wir die junge Italienerin Viola, die vor ihrer sizilianischen Familie nach Amrum geflüchtet ist, weil man sie quasi verheiraten wollte.
Nach ihrem Studium ist sie auf Amrum gelandet und arbeitet dort nun als Meeresbiologin und hilft mit, das Wattenmeer und die Küste zu schützen.
Bis sie eines Tages zufällig ihren Bruder Andrea dort sieht und dieser direkt die ganze Großfamilie nach Amrum beordert, inklusive ihres Verlobten Luca.

Auch wenn es sich bei der Reihe um den dritten Teil handelt, so kann ich euch beruhigen. Die Teile sind insoweit in sich geschlossen, als dass man diese auch einzeln problemlos ohne Vorkenntnisse lesen kann.
Die Autorin schafft es dabei den Leser auf diese kleine Nordseeinsel zu zaubern und beschreibt die Natur einfach so bildhaft, dass ich das Gefühl hatte selbst dabei zu sein und durch die Dünenlandschaft zu wandern.

Auch die Bewohner der kleinen Insel haben direkt einen Wohlfühlcharakter ausgestrahlt. Jannis, Lennard, der Hund Fussel und die Hotelbesitzerin Henny haben mir einfach sehr gefallen und mich direkt ankommen lassen.
Auch die Protagonistin Viola konnte mich sehr von sich überzeugen. Zeugt es doch von Stärke und auch Durchhaltevermögen sich so lang dem Willen seiner Familie zu widersetzen. Ihre innere Zerrissenheit konnte ich sehr gut nachvollziehen.
Leider bin ich mit Luca, dem potentiellen Verlobten, nicht wirklich warm geworden und er wirkte auf mich auch nicht sonderlich authentisch.

Auch war mir der Plot insgesamt irgendwie zu glatt und zu vorhersehbar, so dass für mich der Spannungsbogen nicht wirklich spürbar war.
Auch die Spannung zwischen Viola und Luca konnte die Autorin mir nicht wirklich nahebringen.

So kann ich alles in allem jedoch immer noch 3 volle Ziegenböcke für diesen liebevollen Wohlfühlroman vergeben. Immerhin ist es eine angenehm leichte Sommerlektüre, die Lust auf Urlaub macht

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Veröffentlicht am 13.06.2024

Eine juristischer Roman, der erschreckend ehrlich ist und lange nachhallt

Prima facie
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„Gehen Sie nie davon aus, dass jemand Ihnen die Wahrheit sagt, nicht einmal Sie selbst. Es gibt keine echte Wahrheit, nur eine juristische.“


Habt ihr euch schon einmal mit Sexualstrafverfahren beschäftigt? ...

„Gehen Sie nie davon aus, dass jemand Ihnen die Wahrheit sagt, nicht einmal Sie selbst. Es gibt keine echte Wahrheit, nur eine juristische.“


Habt ihr euch schon einmal mit Sexualstrafverfahren beschäftigt?
Wusstet ihr, dass jede dritte Frau in ihrem Leben Opfer eines Sexualdeliktes wird?

Ich musste mich bisher glücklicherweise noch nicht mit dieser Thematik auseinandersetzen und wurde zum Ersten Mal im Buch von Suzie Miller damit konfrontiert.

Die Hauptprotagonistin Tessa ist Strafanwältin in London und kennt sich mit Sexualstrafverfahren aus. Muss sie doch oft die Männer verteidigen, die sich schweren Vorwürfen gegenübergestellt sehen.
Dabei glaubt sie an die Gerechtigkeit und das Rechtssystem, ja liebt es geradezu.
Bis ihr eines Tages selbst etwas widerfährt, was ihren Sinn für Gerechtigkeit und das Gesetz ins Wanken bringt.

Mit einem sehr guten Schreibstil, erzählt aus der Ich- Perspektive der Protagonistin Tessa, baut Suzie Miller den Plot langsam auf.
Ganz allmählich wird der Leser in das britische Strafrechtssystem eingeführt . Dabei platziert die Autorin geschickt Hintergrundinfos hierzu, ohne dass es für den Lesefluss störend gewesen wäre.
Die Infos fügen sich problemlos in den Plot ein und man erfährt nur soviel, wie man auch benötigt, um die Geschichte um Tessa Ensler zu erfassen.
Dabei nimmt sich die Autorin im Roman Zeit für den Charakter- und Story Aufbau.
Der Leser lernt die junge Strafanwältin mit Cambridge Abschluss kennen.
In Rückblenden erfährt man immer wieder Ausschnitte aus Tessas Leben, das im Gegensatz zu ihren Kolleginnen und Kollegen, so gar nicht privilegiert war.
Ein Vater, der sich schon früh aus dem Staub gemacht hatte, ein Bruder, der schon mit dem Gesetz in Konflikt geraten ist und eine hart arbeitende Mutter.
Tessa musste sich alles erarbeiten und ihren aktuellen Status erkämpfen.
Bis ihr eines Tages selbst etwas widerfährt, was ihren Sinn für Gerechtigkeit und das Gesetz ins Wanken bringt.
Der Plot wird dabei, wie in dem Zitat deutlich, in ein Vorher und Jetzt, bzw. Ein Später aufgeteilt.

Wir erleben die Geschichte um die Protagonistin und die Ungerechtigkeit, die hinter der Unschuldsvermutung bei Sexualdelikten steht.
Geschickt beschreibt die Autorin auch die Gefühle der Protagonistin und die fühlende Ohnmacht, nichts machen zu können und sich hilflos der Rechtssprechung hingeben zu müssen.
Dabei wurden die Charaktere für mich sehr authentisch durch die Autorin gezeichnet.
Auch der Zwiespalt der Protagonistin kam für mich realistisch rüber und es war mir so möglich, mich in die Lage von Tessa hineinzuversetzen.

Mir persönlich hat der Roman sehr gut gefallen, auch wenn die Thematik natürlich sehr erschreckend ist.
Die Story wirkt auf jeden Fall lange nach und regt zum Nachdenken an.
Daher kann ich euch das Buch nur sehr ans Herz legen.
Von mir gibt es volle 5 Blitze für diesen herausragenden Roman.

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Veröffentlicht am 13.06.2024

Eine wundervolle Lovestory über zwei Kontinente hinweg

The Man I Never Met – Kann man lieben, ohne sich zu kennen?
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Habt ihr schonmal für einen Menschen Gefühle entwickelt, den ihr noch nie gesehen oder getroffen habt?

Der Protagonistin Hannah ergeht es in diesem Roman genauso.
Durch Zufall lernt sie am Telefon Davey ...

Habt ihr schonmal für einen Menschen Gefühle entwickelt, den ihr noch nie gesehen oder getroffen habt?

Der Protagonistin Hannah ergeht es in diesem Roman genauso.
Durch Zufall lernt sie am Telefon Davey kennen, der eigentlich in den USA lebt und sich verwählt hat.
Schnell entwickelt sich hieraus ein sehr intensiver Kontakt mit vielen Nachrichten und Videocalls.
Da passt es sogar ziemlich gut, dass Davey demnächst einen Job in London antreten wird.

Doch wie ihr euch das vorstellen könnt, spielt das Leben manchmal nicht so mit und es passiert etwas.
Um nicht zu spoilern, will ich hier aber nicht weiter auf den Inhalt der Story eingehen.

Zunächst wird ein Großteil des Plots aus Hannahs Perspektive erzählt, die zu Beginn nicht einschätzen kann, wie sie mit der aktuellen Situation umgehen soll.
Aber natürlich bekommen wir irgendwann auch Einblicke in Daveys Leben und ein Teil des Plots wird auch aus seiner Sicht erzählt.
Dabei hat Elle Cook das Charaktersetting sehr authentisch beschrieben. Ich konnte mich gut in Hannah hineinversetzen und habe ihre Traurigkeit sehr gut nachempfinden können.
Insgesamt haben die Charaktere alle sehr realistisch auf mich gewirkt. Sie waren wie aus dem Leben gegriffen, mit Ecken und Kanten und einfach auch nicht perfekt. Das hat mir sehr gefallen Es braucht einfach mehr solcher realistischer Szenarien in Büchern, wenn ihr mich fragt

Getoppt wird das Ganze noch mit einem schönen Schreibstil und einem Plot, der mich einfach gefesselt hat. Ich konnte die Situationen gut nachvollziehen und habe mit den Protagonisten regelrecht mitgelitten und mitgefiebert

Das Buch war definitiv eines meiner Highlights und ich kann es einfach nur jedem empfehlen, der auch mal außerhalb des New Adult Genres etwas Liebe vertragen kann
Ich vergebe volle 5 Smartphones für diesen gelungenen Roman

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Veröffentlicht am 05.06.2024

Ein gelungener erster Teil und Zeitreise Roman

A Spark of Time - Rendezvous auf der Titanic
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„Pferde schwitzen, Männer transpirieren und Frauen leuchten.“

Würdet ihr gerne durch die Zeit reisen können? Und wenn ja, zu welchem Ereignis würdet ihr reisen wollen?

Lilly deGray und ihr Vater haben ...

„Pferde schwitzen, Männer transpirieren und Frauen leuchten.“

Würdet ihr gerne durch die Zeit reisen können? Und wenn ja, zu welchem Ereignis würdet ihr reisen wollen?

Lilly deGray und ihr Vater haben ein Antiquariat und treiben längst verschollene Gegenstände wieder auf. Jedoch weiß niemand, dass beide aus einer Familie von Zeitreisenden stammen und diese die Gegenstände aus der Vergangenheit quasi mit in die Gegenwart nehmen können.
Und so kommt es, dass Lilly bei der Suche nach einem gewissen Erbstück auf der Titanic landet, um die Geldsorgen der Familie zu lösen.
Was Lilly und ihr Vater jedoch nicht wissen ist, dass es noch weitere Zeitreisende gibt. Unter anderem die Familie Belmont. Die Kinder Ruby und Damien werden regelmäßig durch ihren patriarchalischen Vater auf Zeitreisen geschickt, jedoch aus anderen Gründen, wie die Familie deGray.

Die Idee der Story hat mir sehr gefallen, da ich Stories mit Zeitreise Themen echt gern lese.
Und Kira Licht hat mich nicht enttäuscht.
Mit einem tollen Schreibstil, der von der ersten Seite an fesselt, wird die Geschichte abwechselnd aus Sicht von Lilly und Damien erzählt.
Interessant sind auch die unterschiedlichen Perspektiven der beiden. Da Lilly nicht ahnt, dass Damien selbst durch die Zeit reisen kann, und sie ihn als Passagier der ersten Klasse auf der Titanic kennenlernt, sind die Sichtweisen durchaus verschieden.
Dabei haben mir beide Charaktere sehr gut gefallen. Lilly, die teilweise etwas naiv ihren ersten Auftrag eigenständig versucht zu lösen, um die familiären Geldprobleme zu beseitigen und die in ihre Rolle als Dienstmädchen auf dem Schiff erst hinein wachsen muss.
Und da wäre da noch Damien, der als Ray auf der Titanic als 1.Klasse Passagier auftritt und versucht seine Schwester mit der Ausführung dieses Auftrages zu retten.
Ich konnte Damiens moralisches Dilemma sehr gut nachvollziehen und habe mich auch gefragt, wie er diese Situation auflösen will, ohne jemanden zu verletzen.

Natürlich geht auch eine leichte Lovestory mit dem Plot einher. Diese habe ich jedoch in dem Setting nicht als kitschig empfunden, auch wenn es natürlich etwas vorhersehbar gewesen ist.
Doch die Dosierung der Gefühle im Plot war genau richtig und hat gut zum Setting und der damaligen Zeit gepasst
Und trotz der Lovestory gab es auch genügend Spannung. Der Spannungsbogen zum Ende hat mich fast zerrissen!!!

Besonders hervorheben möchte ich die hervorragende geschichtliche Recherche, die Kira Licht betrieben hat. Im Anhang gab es noch Informationen zu realen Personen auf der Titanic sowie zu realen Räumlichkeiten, die im Roman genutzt wurden.
Und die Autorin hat es geschafft mich direkt auf die Titanic zu katapultieren beim Lesen. Ich konnte die luxuriöse Freitreppe und den Speisesaal mit all ihren schimmernden Persönlichkeiten regelrecht vor mir sehen.
Und wenn ich dann nochmal kurz anmerken darf, dass selbst zu Hunden auf der Titanic recherchiert wurde. Auch wenn mir das etwas die Tränen in die Augen getrieben hat, ohne jetzt weiter Spoilern zu wollen.

Und last but not least, möchte ich noch eine Lanze für diesen wunderschönen und passenden Farbschnitt brechen. Dieser ist einfach passend zum Cover gewählt und hat mir jedes Mal eine Freude bereitet, wenn ich das Buch in die Hand genommen habe.
Danke an Mama an dieser Stelle, für dieses tolle Geschenk.

Ich vergebe volle 5 Zahnräder/ Hunde für diesen gelungenen ersten Teil und eine volle Weiterempfehlung

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Veröffentlicht am 05.06.2024

Ein toller Wohlfühlroman mit einer sympathischen Hexe

Miss Moons höchst geheimer Club für ungewöhnliche Hexen
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„Es reicht nicht immer aus, nach dem Ort zu suchen, an den wir gehören, (…) Manchmal müssen wir uns diesen Ort auch selbst erschaffen.“

Glaubt ihr an Hexen?

Ich zu meinem Teil habe da meine Schwierigkeiten, ...

„Es reicht nicht immer aus, nach dem Ort zu suchen, an den wir gehören, (…) Manchmal müssen wir uns diesen Ort auch selbst erschaffen.“

Glaubt ihr an Hexen?

Ich zu meinem Teil habe da meine Schwierigkeiten, genauso wie wahrscheinlich viele von euch.
Aber wer weiß? Vielleicht gehört ja genau das zu dem Konzept des Geheimnisses?
In dem Roman mit dem leicht sperrigen Titel jedenfalls geht es um Hexen, die mitten unter uns leben und versuchen ihr Geheimnis zu wahren.
Erzählt wird der Plot aus Sicht von Mika Moon, die Anfang 30 ist und Single und seit jeher weiß, dass immer schreckliche Dinge geschehen, wenn zwei Hexen mehr Zeit als nötig miteinander verbringen.
Und dennoch ist Mika einsam und fühlt sich haltlos.
Da kommt das Angebot gerade recht, gleich drei junge Hexen auf einmal zu unterrichten.
Gegen alle Regeln zum Trotz nimmt Mika den neuen Job in Nowhere House an und das Chaos nimmt seinen Lauf.

Die Autorin Sangu Mandanna beschreibt liebevoll die Geschichte um Mika Moon und die drei jungen Hexen Altamira, Terracotta und Rosetta. Dabei muss ich gestehen, hatte ich zu Beginn etwas Schwierigkeiten mich in den Schreibstil einzufinden. Dies kann unter anderem auch an den vielen Protagonisten des Romans gelegen haben.
Denn da gibt es nicht nur Mika und die drei jungen Hexen, sondern auch noch das ältere Pärchen Ian und Ken, die Haushälterin Lucie und den ehemaligen Schauspieler (jetzt Bibliothekar) Jamie, die sich allein im Nowhere House um alles kümmern.
Und da bin ich noch nicht bei den Namen der Hexen angekommen
Wenn man sich aber etwas eingelesen hat, ist es weniger kompliziert, als es jetzt erscheint und die Charaktere wachsen einem immer mehr ans Herz.
Gerade Altamira, Terracotta und Rosetta, aber auch Jamie hatten es mir sehr angetan.

Besonders positiv hervorheben möchte ich, dass man im Verlauf des Plots auch mehr Hintergründe von Mika kennengelernt hat, deren Kindheit sich als traumatischer und einsamer herausgestellt hat, als man bei so einer fröhlichen Persönlichkeit annehmen mag.

Der Plot an sich hat mich etwas an eine Mischung aus Mary Poppins, Sabrina und Harry Potter (vor allem wegen des Unterrichts) erinnert und den ganzen Roman für mich sehr leicht zugänglich gemacht.
Der leichte Spannungsbogen hat gut zum Setting gepasst und die romantischen Anteile waren auch nicht zu hoch. Deshalb würde ich den Roman auch weniger in den Romantasy Bereich einordnen
Mir hat es alles in allem jedoch sehr gefallen und ich war etwas traurig, als ich das Buch beendet hatte.

Für mich ist „Miss Moons höchst geheimer Club für ungewöhnliche Hexen“ ein kompletter Wohlfühlroman gewesen mit einem tollen Setting.
Und trotz des leicht holprigen Starts möchte ich alles in allem 5 volle Hexen vergeben für diese zauberhaften Lesestunden.

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