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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.04.2022

großartige und gefühlvolle Liebesgeschichte

Fritz und Emma
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Zunächst möchte ich mich bei netgalley.de und dem Verlag dafür bedanken, welche mir dieses Buch freundlicherweise als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Meine Meinung wurde hiervon nicht ...

Zunächst möchte ich mich bei netgalley.de und dem Verlag dafür bedanken, welche mir dieses Buch freundlicherweise als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.

Die Geschichte von Fritz und Emma beginnt im Jahr 1947 und zieht sich zunächst durch Rückblicke gezeichnet bis in die Gegenwart. Daneben fügt sich die Geschichte um Marie und ihren Mann Jakob ab dem Jahr 2018 ein und gemeinsam bilden diese zwei Zeitebenen ein wundervolles Konstrukt welches sehr gut ineinander verschlungen ist.

Für mich war es das erste Buch der Autorin und ich war direkt begeistert von ihrem flüssigen und sehr bildlichen Schreibstil. So konnte ich mir das Dorf welches sie beschrieb und besonders die Festhalle, die ein besonderes Augenmerk in dieser Geschichte bekommt sehr gut vorstellen. Oberkirchbach ist zwar ein fiktiver Ort, doch immer wieder trifft man in dem Buch auch auf reale Orte und auf reale Ereignisse der Vergangenheit wie hier beispielsweise das Flugtagunglück von Rammstein im Jahr 1988. Gerade dieses Ereignis und viele andere Schicksalsschläge, welche Fritz und Emma verkraften mussten riefen in mir eine Gänsehaut und ein wehmütiges Gefühl vor.

Die Protagonisten waren alle sehr unterschiedlich und jeder auf seine eigene Art liebenswürdig. Besonders von Marie war ich sehr angetan. Einerseits ist sie eine junge Frau, die ihrem Mann, den sie so sehr liebt, berufsbedingt gefolgt ist und doch merkt man schnell, dass Marie sich alles andere als wohl fühlt in diesem Ort, in dem jeder jeden kennt und der Anteil der älteren Bevölkerung bedingt durch den demographischen Wandel deutlich überhand hat. Dennoch versucht sich Marie so gut sie es kann in dieses Dorf, welches schon lange keine Gemeinschaft mehr ist, zu integrieren und dabei doch sie selbst zu bleiben. Gemeinsam mit Marie erlebt man als Leser zeitweise eine wahre Achterbahnfahrt der Gefühle und wird am Ende doch durch eine Wendung Maries überrascht. Zumindest ging es mir so.

Mir persönlich kam die Geschichte von Fritz und Emma, als Hauptprotagonisten, zeitweise etwas zu kurz und doch habe ich das Gefühl, dass über die beiden alles wichtige erzählt wurde und man ein gutes Gesamtbild der beiden sowie ihres Lebens bekommt.

Besonders bedrückend an diesem Buch fand ich die Themen, die Barbara Leciejewski aufgegriffen hat, dass der zweite Weltkrieg nicht nur körperliche sondern vor allem auch seelische Narben bei vielen hinterlassen hat, ist natürlich kein neues Thema und doch macht es mich immer wieder ein wenig sentimental wenn ich daran denke, was unsere Vorfahren alles erleben mussten. Auch den demographischen Wandel, der einen besonders großen Stellenwert in diesem Buch einnimmt, hat die Autorin sehr gut integriert und zeitgleich tolle Strategien entwickelt um die einstige Dorfgemeinschaft wieder aufleben zu lassen. Im Großen und Ganzen war vieles vorhersehbar und doch hat es die Autorin geschafft mich mit der ein oder anderen Wendung der Geschichte zu überraschen und gleichzeitig so in den Bann gezogen, dass ich das Buch zeitweise gar nicht mehr aus der Hand legen wollte.

Ich kann hier an der Stelle ganz klar eine Leseempfehlung aussprechen.

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Veröffentlicht am 29.04.2022

absolute Buchliebe

Und dann war es Liebe
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Zunächst möchte ich mich bei der Lesejury und dem Verlag dafür bedanken, welche mir dieses Buch freundlicherweise als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Meine Meinung wurde hiervon nicht ...

Zunächst möchte ich mich bei der Lesejury und dem Verlag dafür bedanken, welche mir dieses Buch freundlicherweise als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.

Angesprochen vom Klappentext und dem Cover, sowie dass Paris, als Stadt der Liebe, die Kulisse der Erzählung ist, wollte ich die Geschichte von Hannah und Léo unbedingt lesen und ich kann vorweg nehmen, dass ich sie sehr gerne gelesen habe.

Erzählt wird die Geschichte aus Sicht von Hannah und obwohl der überwiegende Teil vom Buch an gerade mal einem Tag spielt, ist es Lorraine Brown durch ihren flüssigen, detailreichen und bildlichen Schreibstil gelungen, mich ab der ersten Seite abzuholen und nur so durch die Seiten fliegen zu lassen. Ich war noch nie in Paris und konnte mir doch alles sehr genau vorstellen und mein Wunsch einmal nach Paris zu reisen ist nun natürlich noch größer.

Hannah ist in meinen Augen eine absolut verpeilte und zeitweise sehr unselbstständige Protagonistin, welche dadurch oft kindisch wirkt aber doch liebenswert ist. Dass sie bereits über 30 Jahre alt ist, habe ich als Leser sehr oft gar nicht wahrgenommen, was in diesem Fall aber definitiv nicht negativ gemeint ist. Umso mehr merkt man jedoch, dass sie zunächst eher zurückhaltend ist und Spontanitäten eher aus dem Weg geht. Ihre Selbstzweifel sind sehr oft deutlich spürbar und so konnte ich mich sehr gut in sie hineinversetzen. Durch ihre Begegnung mit Léo erlebt man einen Wandel und dieser hat mir ausgesprochen gut gefallen.

Léo hingegen ist zu Beginn des Buches eher verschlossen obwohl er Hannah sehr viel von Paris und seinen Lieblingsorten zeigt und stets einen guten Spruch auf Lager hat, konnte ich als Leser ihn nicht gut einschätzen. Léo blieb dementsprechend oft ein Buch mit sieben Siegeln für mich und dennoch mochte ich ihn sehr gerne.

Ich habe das Buch sehr gerne gelesen und gerade das Ende mit dem Epilog hat es mir sehr angetan.


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Veröffentlicht am 29.04.2022

am Ende überzeugte mich leider nur das Cover und der Klappentext

Working Late
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Zunächst möchte ich mich bei netgalley.de und dem Verlag bedanken, die mir dieses Buch als Rezensionsexemplar überlassen haben. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.

„Working Late“ ist der Auftakt ...

Zunächst möchte ich mich bei netgalley.de und dem Verlag bedanken, die mir dieses Buch als Rezensionsexemplar überlassen haben. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.

„Working Late“ ist der Auftakt zur Free-Falling-Reihe von Helene Holmström.

Angesprochen vom Klappentext und dem wunderschönen Cover, welches eine Skyline zeigt, was ich persönlich total liebe, wollte ich diese Geschichte unbedingt lesen. Dazu kam, dass das Setting in Skandinavien, genauer gesagt in Schweden spielt und ich das eine schöne Abwechslung zu den sonst üblichen Orten in Amerika oder England fand.

Der Einstieg ins Buch fiel mir dann allerdings alles andere als leicht, doch ich hegte zunächst noch die Hoffnung, dass sich dies nach einigen Seiten sicher legen würde. Leider wurde ich da aber gründlich enttäuscht. Auch nach mehreren Seiten wurde ich mit dem Schreibstil einfach nicht warm. Ich verlor mich immer wieder dabei, zwischen den ganzen genannten Charakteren zu unterscheiden und tat mir mit den meisten Namen der Personen sowie der Orte ziemlich schwer.
Carlotta und Ignacio kamen mir einfach zu glatt rüber. Was sicherlich daran liegen mag, dass die Geschichte aus der Erzählperspektive geschrieben ist und man dadurch kaum die Gefühle und Gedanken der Protagonisten richtig fassen konnte. Andererseits jedoch umfasst die Geschichte nicht nur den Erzählstrang des Rechtsstreits und der Romanze von Carlotta und Ignacio sondern auch die Vergangenheit zwischen Dessi und Christoper spielte in dem Buch eine große Rolle, bei der ich jedoch zunächst keine Verbindung zur eigentlichen Geschichte sah. Somit schleppte ich mich leider eher durch das Buch, was ich sehr schade fand, da ich die Grundidee und die Message, welche die Geschichte geben wollte, nämlich, dass billig produzieren nicht immer billig ist, weil am Ende immer jemand draufzahlt, sehr gut finde.

Ich kann dieses Buch also nur bedingt weiterempfehlen. Dennoch möchte ich der Reihe gerne eine Chance geben und werde in Band 2 der im August diesen Jahres erscheinen soll auf jeden Fall reinlesen.

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Veröffentlicht am 29.04.2022

überzeugte mich und wird nicht der erste und letzte Tatsachenroman für mich sein

Die Frau zwischen den Welten
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Für mich war dies das erste Buch von Hera Lind, und ich kann gleich vorweg nehmen, dass es nicht das letzte gewesen sein wird.

Das Buch beruht auf der Geschichte der Protagonistin Ella Berner und wäre ...

Für mich war dies das erste Buch von Hera Lind, und ich kann gleich vorweg nehmen, dass es nicht das letzte gewesen sein wird.

Das Buch beruht auf der Geschichte der Protagonistin Ella Berner und wäre tatsächlich fast nie erschienen, wie man dem Nachwort von Hera Lind entnehmen kann. Denn der „lange Brief an Jakob“ den Ella Berner als ihre Lebensgeschichte für ihren Enkel geschrieben hat und den sie bereits im Jahr 2012 bei Hera Lind eingereicht hat, lag bei der Autorin zunächst sehr lange in der Schublade. Umso glücklicher stimmt es mich, dass die Geschichte Ella Berners mit Hilfe von Hera Lind doch noch veröffentlicht wurde. Ebenso erwähnt Hera Lind, dass Ella Berner in ihrer Geschichte nicht viel Platz für künstlerische Freiheiten gelassen hat, so dass ich rückblickend die Geschichte noch tragischer finde als ohnehin schon.

Hera Linds Schreibstil hat mich neben der Geschichte von Ella ab der ersten Seite gefesselt. Vor Augen zu haben, wie furchtbar die damalige Zeit war und was der jungen Ella zugemutet wurde, die viel zu schnell erwachsen werden musste und lange Zeit gebraucht hat um glücklich zu werden und dabei dennoch selten ihren Mut und ihre Hoffnung verlor, ließ mich geradezu durch die Seiten des Buches fliegen. Ella ist für mich der Inbegriff einer starken Persönlichkeit. Eine bewundernswerte Frau, die für sich und ihre Tochter Alina gekämpft hat. Es wäre zu hoch gegriffen, zu sagen, dass ich mich gut in ihre Situation hineinversetzen konnte, denn ich denke, das kann man nicht, wenn man diese Zeit nicht selbst erlebt hat. Der Autorin ist es aber gelungen, dass man die Sorgen und Ängste der Protagonistin stets spüren konnte und dabei aber auch das Wissen erlangt hat, dass Ella niemals aufgeben würde für sich und ihr Glück zu kämpfen. Auch die weiteren Protagonisten und Nebencharaktere in der Geschichte waren so gut dargestellt, dass ich sie mir fast bildlich vorstellen konnte. Meiner Meinung nach erschien Ellas erster Ehemann Pavel nicht nur als Egozentriker sondern hatte selbst schon eine psychiatrische Erkrankung, was sicher nicht verwunderlich ist, denn auch er hat eine grausame Vorgeschichte.

Diese Geschichte ist voll von Traurigkeit. Sie ist herzzerreißend und dennoch so wunderschön und steckt so voller Hoffnung, dass ich sie sehr gerne weiterempfehlen möchte.
Das Nachwort von Ella Berner ging mir besonders ans Herz und ich möchte mich gerne auch bei ihr bedanken, dass sie Hera Lind ihre Geschichte zur Verfügung gestellt hat, so dass wir Leser sie lesen durften.

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Veröffentlicht am 29.04.2022

super recherchiert und toll geschieben

Geteilte Träume
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Als Fan von historischen Romanen, welche sich mit der Geschichte der DDR befassen, war für mich schnell klar, dass ich dieses Buch sehr gerne lesen möchte. Der Klappentext sprach mich auch direkt an, obwohl ...

Als Fan von historischen Romanen, welche sich mit der Geschichte der DDR befassen, war für mich schnell klar, dass ich dieses Buch sehr gerne lesen möchte. Der Klappentext sprach mich auch direkt an, obwohl oder gerade weil er mit sehr vielen Fragen versehen war.
Auch das Cover ist in meinen Augen ansprechend gestaltet, so zeigt es eine augenscheinlich glückliche Familie welche farbig vor einem in mehreren graustufen gehaltenen Anwesen entlang spaziert.

Voller Begeisterung nahm ich also das Buch in die Hand und dann?
Ingkes Schicksal hatte mich direkt in den Bann gezogen und ich fühlte mit ihr, als sie von ihrem Adoptivvater Kelle die Wahrheit erfuhr. Dass sie zunächst dann nicht mehr in die elterliche Wohnung wollte und bei einer Angehörigen unterkroch konnte ich sehr gut nachvollziehen. Bis dahin war ich auch schon sehr gut in der Geschichte drin. Dann jedoch wendete sich das Blatt.

Fortan wurde Ingke von einem Familienmitglied zum anderen geschickt, so dass sie selbst schon das Gefühl bekam von „Pontius zu Pilatus“ geschickt zu werden. In den Gesprächen mit ihren Angehörigen, erfährt Ingke zunächst immer erstmal das persönliche Schicksal des einzelnen Gesprächspartners, so dass hier schnell klar wurde, dass das Buch in mehreren Zeitsträngen er-zählt wird. Anfänglich verwirrte mich das ganze sehr und die Zeitsprünge machten mir ziemlich zu schaffen auch wenn die Jahreszahl zu Beginn immer angegeben war. Darüber hinaus machten es mir die vielen Charaktere die nun auftraten auch nicht einfach noch den Überblick zu behalten, darüber wer, wer ist. Nachdem ich dann aber rausgefunden hatte, dass es am Ende des Buches eine Ahnentafel gibt und ich mir diese nochmal genau angeschaut hatte, ging es fortan mit den Charakteren und der Zuordnung leichter.
Wer nun denkt, ich hätte mich schließlich nur durch das Buch gequält, den muss ich leider enttäuschen, denn nachdem ich den Zusammenhang zwischen der Familie Beerenhain (Ingkes Adoptivfamilie) und der Familie Schröder (Ingkes leibliche Familie) verstanden hatte, war ich so gefesselt von dem Buch, dass ich es kaum noch zur Seite legen wollte. Dennoch muss ich hier leider dazu sagen, dass es die Grundidee der Geschichte war, die mich fesselte, denn die Protagonisten selbst waren durch Ulla Mothes Erzählstil so oberflächlich beschrieben, dass sie mich nie richtig erreichen konnten.

So zäh der Anfang des Buches war, so abrupt kam dann schließlich das Ende, dies hätte man meiner Meinung nach noch etwas mehr ausarbeiten können und dann wäre es sicherlich ein sehr schönes Happy End geworden.

Allerdings konnte ich für mich selbst noch ein wenig über das Leben in der DDR lernen, was ich zuvor nicht wusste, so zum Beispiel dass es ausdrücklich erwünscht war, dass Frauen arbeiten gingen und Kinder sogar in Wochenkrippen abgegeben werden konnten oder sogar sollten.

Fazit: Das Buch hat mich nicht wirklich enttäuscht aber auch nicht richtig begeistert. Ich habe es gerne gelesen, aber kann es nur bedingt weiterempfehlen.

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