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Veröffentlicht am 05.07.2021

Schön, aber auch ziemlich düster

Marinka
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INHALT:


Marinka ist zwölf Jahre alt und lebt mit ihrer Grossmutter in einem alten, sehr gemütlichen Haus. Ihre Eltern sind gestorben, also ist ihre Oma die wichtigste Bezugsperson in Marinkas Leben. ...

INHALT:


Marinka ist zwölf Jahre alt und lebt mit ihrer Grossmutter in einem alten, sehr gemütlichen Haus. Ihre Eltern sind gestorben, also ist ihre Oma die wichtigste Bezugsperson in Marinkas Leben. Mit anderen Menschen hat das Mädchen kaum wirklich Kontakt. Sie geht nicht zur Schule und bleibt nie länger als einige Tage an ein und demselben Ort. Denn das Haus, in dem Grossmutter und Enkelin leben, hat Hühnerbeine und wandert ständig umher. Und auch die Grossmutter ist keine gewöhnliche Frau, sondern eine Baba Yaga. Ihre Aufgabe ist es, jeden Abend die Verstorbenen in ihrem Haus willkommen zu heissen, die schönen Erinnerungen an deren Leben zu teilen und sie dann durch die geheimnisvolle Pforte ins Jenseits zu führen. Baba liebt ihre Arbeit und macht sie sehr gut. Und ihre Enkelin soll einmal ihre Nachfolgerin werden.

Aber Marinka sehnt sich nach einem ganz normalen Menschenleben. Sie möchte zur Schule gehen, Freundinnen und Freunde haben, etwas mit Gleichaltrigen erleben und länger an einem Ort bleiben. Immer öfter begehrt sie gegen die Regeln der Grossmutter auf und entfernt sich heimlich von dem alten Haus, begleitet allein von ihrem treuen Raben Jack. Dabei begegenet sie freundlichen und weniger netten Menschen und begibt sich, ohne es zu wissen, in grosse Gefahr. Denn ihre Baba hat Marinka etwas verschwiegen, wovon das Mädchen nichts ahnt...


MEINE MEINUNG:

Dieses Buch habe ich nach "Das Mädchen und der flüsternde Wald" gelesen. Gewisse Wiedererkennungsmomente gab es für mich: In beiden Büchern kommt das liebenswerte Haus mit den Hühnerbeinen vor. Und die Figur der Baba Yaga findet sich ebenfalls in beiden Erzählungen. Ich bin jedoch froh, dass ich die Bücher (eher ungewollt) in dieser Reihenfolge gelesen habe. Denn während die Geschichte um Janka herzerwärmend ist, so hat dieses Buch stellenweise schon beängstigende Szenen. "Marinka" spielt in einer Welt, in der sich Diesseits und Jenseits, Realität und Phantasie überschneiden. Es ist eine märchenhafte Erzählung über den Wunsch nach Selbstbestimmung und die Suche nach der eigenen Identität. Leben und Sterben liegen ganz nah beieinander und die Übergänge vom einen zum anderen sind fliessend. Bei der Art der Auseinandersetzung mit dieser Thematik blieben bei mir allerdings einige Fragezeichen. Grundsätzlich finde ich es sehr gut, auch in Kinderbüchern den Themenkreis "Sterben und Tod" zu behandeln. Die im Buch angesprochenen Fragen nach Abschied, Leid und Tod blieben mir aber bei den Antworten, welche Sophie Anderson mit ihrer Geschichte gibt, etwas zu oberflächlich.

So wie Janka steht auch Marinka auf der Schwelle zum Erwachsenwerden und ist auf der Suche nach ihrer Herkunft, ihrem weiteren Weg und echter Freundschaft. Dieser Entwicklungsschritt ist auch in diesem Buch sehr gut und einfühlsam geschildert und kann mit Sicherheit von vielen jungen LeserInnen gut nachempfunden werden. Die Protagonistin war mir in diesem Buch nicht ganz so sympathisch, aber das ist natürlich Geschmackssache.


Die Covergestaltung ist sehr schön und ansprechend, es gibt einiges darauf zu entdecken!


FAZIT:

Sophie Anderson ist eine grossartige Erzählerin, das wird auch in diesem Buch einmal mehr deutlich. Sie entwirft fantastische und spannende Welten und erschafft liebenswerte Hauptfiguren, die einem sogleich ans Herz wachsen. Aufgrund der grossen Themen, die im Hintergrund dieser Geschichte stehen, und der oftmals sehr düsteren und teilweise auch beklemmenden Atmosphäre würde ich diesen Roman eher für etwas ältere Jugendliche (ab 12) empfehlen.

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Veröffentlicht am 05.07.2021

Ein wunderbarers Buch für grosse und kleine Abenteurer

Das Mädchen und der flüsternde Wald
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Im Januar 2021 ist das Kinderbuch „Das Mädchen und der flüsternde Wald“ der Waliserin Sophie Anderson auf Deutsch erschienen. Herausgegeben hat es der Dressler Verlag, welcher schon in meiner Kindheit ...

Im Januar 2021 ist das Kinderbuch „Das Mädchen und der flüsternde Wald“ der Waliserin Sophie Anderson auf Deutsch erschienen. Herausgegeben hat es der Dressler Verlag, welcher schon in meiner Kindheit ein Garant für viele gute Kinder- und Jugendbücher war. Und Sophie Andersons märchenhafter Roman ist ebenfalls eines der schönsten Kinderbücher, das ich in der letzten Zeit gelesen habe.


"Es gab auch viele schöne Momente. Und genau dafür lohnt es sich, zu kämpfen und harte Zeiten durchzustehen. Das weiss ich jetzt."



INHALT:

Die 12-jährige Janka lebt seit ihrem zweiten Lebensjahr in einem kleinen Dorf am Waldrand. Die Frau, bei der sie wohnt und die sie ihre „Mamotschka“ nennt, ist eine Heilerin. Sie hat Janka beim Kräutersammeln vor einer Bärenhöhle gefunden, mitgenommen und ihr ein schönes Zuhause gegeben. Janka geht es gut, sie hat Freunde und ist glücklich, doch gleichzeitig spürt sie, dass sie anders als ihre Mitschülerinnen und die anderen Dorfbewohner ist. Etwas zieht sie in der letzten Zeit immer stärker in den Wald, der sie zu sich zu rufen scheint. Als Janka plötzlich auch körperliche Veränderungen an sich feststellt, verlässt sie heimlich ihr Zuhause und macht sich auf in den Schneewald, um dem Geheimnis ihrer Herkunft auf die Spur zu kommen.

In der Wildnis muss sie sich Gefahren stellen und begegnet wundersamen Geschöpfen. Einige wirken auf den ersten Blick unheimlich, entpuppen sich aber im Lauf der Erzählung als wahre Freunde. Wie Janka das Geheimnis um ihre Herkunft lüftet, wer ihre wahre Familie ist, und ob Janka in das Dorf zurückkehren wird, verrate ich natürlich an dieser Stelle nicht.


MEINE MEINUNG:

Die Schriftstellerin Sophie Anderson war mir bisher noch kein Begriff. Ihr Buch hat mich jedoch gleich nach den ersten gelesenen Seiten verzaubert, so dass ich mir nun auch noch ihr anderes Buch "Marinka" bestellen werde.

Auch die Aufmachung des Buchs ist eine Freude, denn auf dem Cover verstecken sich viele Figuren aus der Geschichte. Im Inneren hat jedes Kapitel abwechselnd eine kleine Zeichnung mit Waldmotiven als Überschrift. Und jedes Märchen, welches innerhalb des Buchs erzählt wird, hat wiederum eine eigene, gezeichnete Umrandung, so dass man es leicht finden kann. Eine Karte und ein Glossar runden das liebevoll gestaltete Erscheinungsbild ab.

Die Hauptfigur Janka führt ein glückliches und behütetes Leben in ihrem Dorf. Sie fühlt sich sicher und geborgen und geniesst die kindlichen Spiele mit ihrem Freund in der Natur. Sie weiss, dass sie etwas anders aussieht und sich nicht immer so benimmt wie ihre Mitschüler, bisher hat ihr das aber nicht viel ausgemacht. Doch plötzlich schleichen sich immer wieder zweifelnde Gedanken in ihren Kopf. Mögen die anderen wirklich? Gehört sie tatsächlich dazu? Und was ist, wenn sich ihr Körper auf einmal verändert?

Was Sophie Anderson hier beschreibt, sind im Grunde Gedanken, die sich alle Kinder machen, wenn sie erwachsen werden. Janka wählt zunächst als Ausweg die Flucht vor den Anderen und zieht sich in den Wald zurück. Sie weiss (noch) nicht recht, wohin sie gehört. Auch diese Gedanken kennt wohl jede/r aus der eigenen Jugendzeit.

Es hat mir gefallen, dass Janka sich bei allen (Selbst-) zweifeln doch immer wieder dafür entscheidet, alles zu tun für diejenigen, die sie liebt. Sie macht im Lauf der Erzählung eine starke Entwicklung durch und merkt auch, dass es kein Zeichen von Schwäche ist, mit anderen zusammenzuarbeiten und Hilfe anzunehmen. Und sie begreift im Verlauf der Geschichte, dass man sich nicht verstellen muss, um so, wie man ist, geliebt zu werden.Das ist eine wichtige und schöne Botschaft für alle Lesenden, egal in welchem Alter.


FAZIT:

Sophie Anderson hat eine spannende und sehr poetische Geschichte geschrieben. Man wird sofort in den Bann des Geschehens gezogen, was nicht zuletzt an den liebevollen und detailreichen Schilderungen sowohl der Hauptpersonen, als auch der Umgebung liegt. Ich empfehle diesen märchenhaften Roman allen Kindern ab 10 Jahren und natürlich auch allen grossen „Abenteurern mit Phantasie und dem Glauben an Wunder.“

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Veröffentlicht am 05.07.2021

Higashino einmal anders - und genauso gut

Kleine Wunder um Mitternacht
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INHALT:

In einzelnen Geschichten, deren Protagonisten aber auf die ein oder andere Weise miteinander zusammenhängen, erfahren wir etwas über den wundersamen Gemischtwarenladen von Herrn Namiya. Sein Besitzer ...

INHALT:

In einzelnen Geschichten, deren Protagonisten aber auf die ein oder andere Weise miteinander zusammenhängen, erfahren wir etwas über den wundersamen Gemischtwarenladen von Herrn Namiya. Sein Besitzer ist ein freundlicher alter Mann, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, anderen bei ihren Problemen zu helfen. Dazu muss man einen Brief mit seinen Fragen in dem Laden einwerfen und findet schon am nächsten Morgen eine schriftliche Antwort im Milchkasten.

Als drei junge Männer nachts in den alten Laden eindringen, um sich nach einem Raubüberfall zu verstecken, ist dieser längst verwaist und der Besitzer gestorben. Aber merkwürdigerweise werden auch in dieser Nacht Briefe eingeworfen - und so beginnt eine aufregende Zeit, die zwischendurch stillzustehen oder auch vorauszueilen scheint.

MEINE MEINUNG:

Wer den japanischen Schriftsteller Keigo Higashino bisher nur von seinen Krimis kannte, darf sich jetzt auf eine ganz andere Art von Erzählung von ihm freuen. „Kleine Wunder um Mitternacht“ ist ein eher phantastischer Roman, der ebenso wie die anderen Bücher Higashinos durch eine klare, unaufgeregte Erzählweise besticht.

Was die Leserin in Higashinos neuestem Roman liest, ist eine magische Geschichte, in deren Verlauf eine Nacht lang das Leben vieler Menschen verbunden und verändert wird.

Higashino versteht es einmal mehr, menschliche Schwächen und Fehler aufzudecken ohne dabei das grosse Ganze aus den Augen zu verlieren. Alle seine Bücher zeichnen sich durch eine grosse Menschenkenntnis und Empathiefähigkeit aus. Und auch dieser Roman reflektiert den Wert, welchen Familie, Freundschaft, Ehrlichkeit und Mitmenschlichkeit haben.

Nicht unerwähnt lassen möchte ich auch die wunderschöne Covergestaltung.


P.S.:Die Krimis aus der Feder von Keigo Higashino sind übrigens auch sehr empfehlenswert.

FAZIT:

„Kleine Wunder um Mitternacht“ ist ein herzerwärmendes, schönes Buch über die grossen Fragen und Entscheidungen im Leben, das mir sehr gut gefallen hat.

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Veröffentlicht am 05.07.2021

Ein Lesehighlight für mich

Das Flüstern der Bienen
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INHALT:

Simonopio ist ein Seher. Vom Tag seiner Geburt an ist er umgeben von Bienen, die ihn wärmen, beschützen und nähren. Später lernt er, sich mit ihrem Geist zu verbinden und mit ihren Augen zu sehen. ...

INHALT:

Simonopio ist ein Seher. Vom Tag seiner Geburt an ist er umgeben von Bienen, die ihn wärmen, beschützen und nähren. Später lernt er, sich mit ihrem Geist zu verbinden und mit ihren Augen zu sehen. Mit ihrer Hilfe und der ihm angeborenen Intuition vermag der Junge Glück und Unglück vorauszusehen. Seine besonderen Gaben helfen ihm, seine Liebsten zu schützen, können jedoch nicht jedes Unheil abwenden.

Woher er kam, erzählt uns die Geschichte nicht. Wir erfahren lediglich, wie die uralte Nana Reja ihn am Tag seiner Geburt findet und zu sich nimmt. Denn der Kleine ist als Neugeborener wegen einer Kiefer-Gaumen-Spalte zum Sterben ausgesetzt worden. Simonopio wird fortan im Haus von Rejas Herrschaften, dem Ehepaars Morales, aufgenommen, grossgezogen und geliebt. Denn sein fröhliches, sanftes Wesen erwärmt schnell die Herzen aller, die ihm begegnen. Nur ein Bediensteter hasst das Kind von Anfang an...


MEINE MEINUNG:

Sofia Segovia gehört für mich zur Entdeckung dieses Lese-Jahres. Ich bin in ihre 480 Seiten dauernde Erzählung versunken, bin zwischen Orangenhainen gelaufen, habe die Schrecken der Spanischen Grippe und der mexikanischen Revolution miterlebt, bin mit Simonopios Bienen geflogen und habe Freud und Leid der Familie Morales über Generationen hin geteilt. Die Autorin schreibt dabei in einer wunderbar poetischen Sprache, mischt gekonnt Realität und Übersinnliches und lässt die LeserInnen teilhaben sowohl an der mexikanischen Geschichte, als auch am Innenleben der verschiedenen ProtagonistInnen. Dabei gelingt es ihr, gekonnt und einfühlsam zwischen kindlicher und erwachsener Erzählperspektive zu wechseln. Anfangs benötigt man ein wenig Zeit, um zu verstehen, wer gerade erzählt, doch je länger die Geschichte andauert, umso enger und kunstvoller werden alle Stränge miteinander verwoben.



Sehr gut gefallen haben mir die einzelnen Überschriften zu jedem Kapitel sowie die wunderschöne Covergestaltung.

FAZIT:

Die Mexikanerin Sofia Segovia hat mit „Das Flüstern der Bienen“ einen wunderschönen Roman geschrieben, für den man sich etwas Ruhe und Zeit nehmen muss, um alle sprachlichen und inhaltlichen Feinheiten entdecken und würdigen zu können. Dann aber entfaltet er seine Süsse und Milde wie Honig. Eine ganz klare Leseempfehlung von mir.

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Veröffentlicht am 05.07.2021

Berührende Reise in die Vergangenheit

Als wir uns die Welt versprachen
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INHALT:

"Ich werde alles tun, um unser Versprechen einzulösen."


Erzählt wird die Lebens-, Leidens- und Liebesgeschichte der etwa 90jährigen Edna. Sie wurde als Zehnjährige aus Verzweiflung von ihren ...

INHALT:

"Ich werde alles tun, um unser Versprechen einzulösen."


Erzählt wird die Lebens-, Leidens- und Liebesgeschichte der etwa 90jährigen Edna. Sie wurde als Zehnjährige aus Verzweiflung von ihren armen Eltern an einen Grossbauern verkauft. Dieses Schicksal teilte sie mit unzähligen anderen Fünf- bis Fünfzehnjährigen, welche als sogenannte „Schwabenkinder“ wie Sklaven weit entfernt von der eigenen Heimat auf fremden Höfen schuften mussten. Viele von ihnen kehrten entweder nie wieder oder für ihr Leben gezeichnet nach langem Frondienst nach Hause zurück. Auch Edna ist der Grausamkeit und Willkür ihrer „Besitzer“ schutzlos ausgeliefert. Ihr einziger Lichtblick in allem Elend ist der wenig ältere Jacob, welcher ihr immer wieder Zuversicht und Mut schenkt, allen Quälereien zum Trotz, die er selber erleiden muss. Gemeinsam planen sie eine Zukunft in Freiheit und Würde - doch dazu soll es nie kommen, da die beiden getrennt werden.


"Denn ein ganzes Leben hat nicht ausgereicht, um es zu vergessen."


Viele Jahrzehnte später entdeckt Edna durch Zufall ein Bild Jacobs in einer Illustrierten. Von diesem Moment an beginnt eine äusserlich beschwerliche und innerlich sehr schmerzhafte Reise für Edna, die sich auf den Weg zurück durch ihre Vergangenheit hin zum Jacob der Gegenwart macht. Während sie in ihrer Erinnerung die Leser an ihrem Leben auf dem Hof teilhaben lässt und immer mehr von ihrem Schicksal enthüllt, trifft sie auf ihrer langen Wanderung die unterschiedlichsten Persönlichkeiten. Sie gerät in abenteuerliche, lustige, bedrohliche und berührende Situationen und lernt durch ihre Begegnungen nicht nur andere Menschen, sondern auch sich selbst immer besser kennen.


MEINE MEINUNG:

Es ist nicht einfach, die schwere und leidvolle Vergangenheit von Menschen in einem Roman zu verarbeiten. Die Auseinandersetzung darf für die Leser weder zu erdrückend noch oberflächlich verharmlosend sein. Dieser Spagat zwischen anteilnehmender Ernsthaftigkeit und humorvoller Leichtigkeit ist Romina Casagrande in ihrem Roman „Als wir uns die Welt versprachen“ gelungen. Stellenweise hat das Buch einige Längen und hat sich manchmal in zu viele Nebenschauplätze verloren. Einige Schilderungen aus der Gegenwart habe ich auch als unrealistisch empfunden. Ich hätte gerne noch mehr über die Gestalt des Jacob erfahren, die Erzählung lässt einiges über ihn im Dunkeln. Doch insgesamt ist „Als wir uns die Welt versprachen“ ein schöner Roman, dessen Protagonisten einem noch lange im Gedächtnis bleiben.

FAZIT:

Romina Casagrande hat sich in ihrem Buch eines wichtigen Themas (Schicksal und Entwicklung der Schwabenkinder) angenommen, welches es unbedingt verdient, noch mehr in die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit gerückt zu werden. Deswegen möchte ich die Lektüre dieses Romans gerne empfehlen.

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