Ein für-immer-Lieblingsbuch
No Longer Lost - Mulberry MansionWie auch schon bei Band 1, habe ich mich sofort auf der ersten Seite (um genau zu sein direkt nach dem ersten Satz) in Merits Schreibstil verliebt. Sie schreibt einfach so so so unbeschreiblich schön, ...
Wie auch schon bei Band 1, habe ich mich sofort auf der ersten Seite (um genau zu sein direkt nach dem ersten Satz) in Merits Schreibstil verliebt. Sie schreibt einfach so so so unbeschreiblich schön, authentisch, bildlich, träumerisch und einfach echt. Man kann sich sofort und so leicht in die Story fallen lassen und fühlt sich einfach wohl. Merits Schreibstil ist zu vergleichen mit einer Umarmung. Er umhüllt einen liebevoll und warm, entspannt einen und macht einfach glücklich. Es ist wie auf Wolken zu laufen, so zart und weich. Ich fand es so cool gemacht, dass auch Band 2 quasi wieder mit einem Aufruf gestartet ist. In Band 1 eben zur Verschönerung der Mulberry Mansion und hier nun zu einem Psychologie-Experiment. Gerade, wenn man von Anfang an sozusagen schon weiß, wohin alles führt, bin ich noch gespannter auf die Umsetzung und wie und wann die Figuren schlussendlich wirklich einander verfallen. Und in meinem Augen hat Merit eine sehr gute Balance gefunden, die psychologischen Aspekte einzubauen, aber auch nicht zu sehr in den Vordergrund zu stellen, als das sie wieder kompliziert werden. Aber kommen wir zu Wes und May. May habe ich bereits im ersten Band sofort ins Herz geschlossen, ich könnte gar nicht anders. Sie ist einfach so liebevoll, liebenswert, herzlich, loyal und unterstützend. Und hätte ich sie nicht schon vorher gemocht, dann hätte ich mich spätestens jetzt in sie verliebt. Anfangs war sie Wes gegenüber eher kühl und hat sehr ausgewählt und sachlich mit ihm gesprochen. Man könnte sagen, was Wes anging war sie anfangs eben pragmatisch eingestellt. Er diente halt als Zweck. Als Lösung zum Problem. Und trotz alledem man man diese gewisse Chemie zwischen ihr und Wes von Anfang an gespürt. Als honorable mentions möchte ich hier auch nochmal auf Wes Freunde Harvey und Austin eingehen, die mir ebenfalls auf Anhieb sympathisch waren. In dem Moment, als die beiden auf der Bildfläche erschienen, hatte ich leichte Gilmore Girls vibes und hab auch Wes plötzlich ein wenig mit anderen Augen gesehen. Für alle die Gilmore Girls kennen, hier die Erklärung: Harvey und Austin sind genauso wie Collin und Finn (Freunde von Logan). Die Art und Weise, wie sie sich etwas geschwollen ausdrücken und Wes aus Spaß als ihren König bezeichnen und wie offen und humorvoll die beiden sind. Eins zu eins wie Collin und Finn. Und wenn man genauer hinsieht, sind sich Logan und Wes auch gar nicht Mal so unähnlich. Wes hat Geld, hat auch dieses gewisse Image inne immer eine andere zu haben und wirkt dadurch ein wenig unnahbar und mysteriös. Eben ähnlich wie Logan. Und dann ist da May, die immer nett und freundlich zu allen ist, mega fleißig ist und sich auch immer am Regeln hält. Eigentlich auch ziemlich ähnlich zu Rory. Und dieser Aspekt hat mich das Buch irgendwie noch mehr lieben lassen, weil Gilmore Girls halt eben auch einfach alles ist. An und für sich war das Buch zwar recht ruhig, aber für mich hat dennoch alles gestimmt. May und Wes sind einfach wie füreinander geschaffen. Die beiden sind wohlfühlen pur. Jedesmal, wenn ich No longer lost aufgeschlagen habe, war es wie nachhause kommen. Die beiden allein waren einfach so interessant, dass für mich drum herum gar nicht groß etwas passieren musste. Die Gedanken von May und Wes, deren Gespräche. Dieses sich langsam kennenlernen, nicht nur einander, sondern irgendwie Stück für Stück auch sich selbst. Dieses sich lernen zu akzeptieren und zu lieben. Zu realisieren, dass auch andere einen lieben können. Eben, dass man es wert ist. Das Buch hat über 500 Seiten, was mich bei New Adult Büchern im ersten Moment immer etwas abschreckt, weil ich befürchte, dass es sich zu sehr ziehen wird. Dass es Längen geben wird. Aber dem war hier ganz und gar nicht so. Die Story, May und Wes, sie brauchen diese Seiten. Jeden einzelnen Satz und jedes einzelne Wort. Vom Tempo her hat sich die Geschichte im für May und Wes perfekten Tempo entwickelt. Beide treten anderen Menschen anfangs eher verschlossen und zurückhaltend gegenüber. Wollen eben nicht so viel von sich preisgeben oder sich in ihre Gefühls-und Gedankenlage sehen lassen. Deswegen war es umso schöner, wenn es so kleine Schlüsselmomente gab, wie man wirklich spüren konnte, wie sie die beiden ein wenig mehr zueinander geführt hat. Wie sie immer mehr Verständnis füreinander aufgebaut haben und sich immer mehr fallen lassen und öffnen konnten. Bis sie schließlich zu hundertprozent sie selbst sein konnten. Es gab so unendlich viele Sätze und Passagen, die ich mir am liebsten markiert hätte, aber ich war so sehr in der Story gefangen, dass mir das immer erst eingefallen ist, als ich das Buch wieder zur Seite gelegt habe. Noch ein Grund mehr für mich dieses Buch nochmal zu lesen. Als ich das No longer lost beendet habe war ich so glücklich und gleichzeitig so traurig, dass es schon vorbei war. Ich wollte, brauchte mehr von May-lille und Wes-West. Mein Herz war so so so voll, weil dieses Buch einfach alles alles alles ist. Keine Ahnung, ob mich ein Buch zuvor jemals so fühlen lassen hat, aber No longer lost hat es geschafft. Merit hat es geschafft. Ich dachte bereits Band 1 ist großartig, aber wenn dem so ist, dann ist Band 2 definitiv ein absolutes Meisterwerk in meinen Augen! No longer lost ist einfach ein so unfassbar besonderes Buch, ich konnte heulen so sehr liebe ich es. Merit hat ein so großes Talent, es ist wirklich der Wahnsinn, wie sie es geschafft hat der Geschichte Leben einzuhauchen. Wie greifbar sie Wes und May und einfach alles, was zu diesem Buch gehört gestaltet hat. No longer lost regt zum Nachdenken an, wird durch all die Metaphern und Vergleiche so bildlich und real, lässt einen so viel und noch mehr fühlen, dass es in einem selbst plötzlich klick macht. Merit hat diesem Buch einfach ein Herz gegeben, dass man versteht und einfach nur noch bedingungslos liebt. Man findet Erklärungen für Dinge, bei denen man nicht einmal wusste, dass man sie mit irgendwas vergleichen oder erklären oder darstellen kann. Mir fehlen einfach die Worte und ich glaube nicht Mal "Wow" beschreibt meine Gefühle zu diesem Buch auch nur annähernd. Dieses Buch hat so viele schöne, kleine, aber umso wichtigere Messages, über die ich stundenlang philosophieren könnte. Um hier Mal zum Ende zu kommen, kann ich euch nur ans Herz legen: bitte bitte kauft euch dieses Buch. Lest es, versinkt darin und liebt es. Atmet es, lebt es! Für mich definitiv ein Jahreshighlight, ein neues für-immer-Lieblingsbuch, ein Lebenshighlight. 5+/5 Sterne.