Ein verzwickter neuer Fall für den rüstigen Donnerstagsmordclub
Der Mann, der zweimal starb (Die Mordclub-Serie 2)MEINE MEINUNG
Nach seinem Weltbestseller und unterhaltsamen Auftaktband „Der Donnerstagsmordclub“ hat der britische Autor Richard Osman mit „Der Mann, der zweimal starb" nun den überaus gelungenen zweiten ...
MEINE MEINUNG
Nach seinem Weltbestseller und unterhaltsamen Auftaktband „Der Donnerstagsmordclub“ hat der britische Autor Richard Osman mit „Der Mann, der zweimal starb" nun den überaus gelungenen zweiten Teil seiner humorvollen Cosy Crime-Reihe herausgebracht, in deren Mittelpunkt das rüstige Möchtegern-Ermittlerquartett Elisabeth, Joyce, Ibrahim und Ron aus der Seniorenresidenz Coopers Chase steht.
Dank des mitreißenden, äußerst humorvollen Erzählstils und der spritzigen, amüsanten Dialoge konnte mich Osman mich bestens unterhalten. Rasch kann man in die temporeiche Geschichte eintauchen, die aus verschiedenen Perspektiven erzählt wird, darunter die aufschlussreichen Tagebucheintragungen von Joyce. Es macht großen Spaß, sich an Seite der gewitzten rüstigen Rentnertruppe und dem ungleichen Polizisten-Duo Chris und Donna an den verschiedenen Ermittlungen zu beteiligen. Der neue rätselhafte Kriminalfall für die vier agilen Senioren des Donnerstagsmordclubs rund um die verschwundenen Diamanten ist wirklich spannend und höchst verzwickt angelegt, so dass es eine Menge Rätsel zu lösen gibt und man viel Stoff zum Spekulieren über die Hintergründe und Mitraten hat. Für viel Abwechslung sorgt auch die große Zahl an weiteren beteiligten Akteuren, denn auch eine raffinierte Drogenhändlerin, die Mafia, diverse Kleinkriminelle sowie der MI5 spielen in dem wendungsreichen Fall eine wesentliche Rolle. Für einen Wohlfühlkrimi geht es hier bisweilen erstaunlich blutrünstig zur Sache – wobei mich die beschwingte, humorvolle Grundstimmung und die nicht immer ganz realistischen Entwicklungen immer wieder zum Schmunzeln brachten.
Der Krimi lebt vor allem von seinen lebendigen und vielschichtig gezeichneten Hauptfiguren, die man nach und nach immer besser kennenlernt. Sehr spannend ist es, ihre Charakterentwicklung mitzuerleben. Mit all ihren liebenswerten Eigenarten, interessanten Geheimnissen und unorthodoxen Ermittlungsmethoden haben sie mir allesamt hervorragend gefallen. Allen voran die abgeklärte Elizabeth, die als frühere Geheimagentin mit ihren Fähigkeiten und Kontakten für so manche Überraschung sorgt, es mit ihrem dementen Mann Stephen aber nicht gerade leicht hat. Auch die auf den ersten Blick etwas naiv wirkende, unauffällige Joyce ist äußerst faszinierend und bringt die Ermittlungen mit ihrer genialen Beobachtungs- und Kombinationsgabe immer wieder wesentlich voran. Schließlich besitzen ebenfalls Ron und Ibrahim trotz ihrer Schrullen gewisse Stärken, die sich bei Bedarf als sehr nützlich erweisen.
Auch die zahlreichen Nebenfiguren mit ihren Hintergrundgeschichten sind sehr lebendige, interessante Charaktere, die mit ihren Handlungen für viel Spannung und beste Unterhaltung.
Nach einigen überraschenden Wendungen überschlagen sich die Ereignisse schließlich regelrecht und gipfeln in einem fesselnden Finale. Osman ist es hervorragend gelungen, eine schlüssige und nachvollziehbare Auflösung für den kniffeligen Kriminalfall zu liefern.
Ich bin schon sehr gespannt auf eine Fortsetzung dieser humorvollen Krimi-Reihe und freue mich auf ein Wiedersehen mit dem liebgewonnenen Senioren-Team des Donnerstagsmordclubs.
ZUM HÖRBUCH:
Die Tagebuchpassagen von Joyce werden von Beate Himmelstoß gelesen, die mit ihrer angenehmen Stimme, Joyce Charakter äußerst einfühlsam und überzeugend einfängt. Der routinierte Sprecher Johannes Steck konnte mich mit seiner Leistung ebenfalls begeistern. Er versteht es hervorragend, jeder handelnden Figur eine unterscheidbare, prägnante Stimme zu geben und auch die raschen Wechsel zwischen den Charakteren in Dialogen stimmlich unterscheidbar umzusetzen. Hierbei ist auch die Darstellung der Frauenstimmen sehr überzeugend gelungen. Durch Variationen in Lautstärke und Tempo, aber auch dem Einbringen von Akzenten sorgt er für viel Dynamik und Abwechslung. Herr Steck versteht es zudem sehr gut, den speziellen Humor des Autors einzufangen und höchst vergnüglich wiederzugeben.
Eine insgesamt ausgesprochen versierte und gelungene Einlesung dieses humorvollen Cosy Crime und eine grandiose Hörbuch-Version!
FAZIT
Eine überaus gelungene Fortsetzung dieser humorvollen Cosy Crime-Reihe – mitreißend erzählt, mit tollen Figuren und einem recht kniffelig Kriminalfall!
Für alle Fans von Cosy Crime und die es noch werden wollen!
Vor allem auch als Hörbuch-Version sehr empfehlenswert und höchst unterhaltsam!