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Veröffentlicht am 24.05.2022

Eindrucksvolle und unterhaltsame Romanbiografie

Almas Sommer
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MEINE MEINUNG
Mit seinem neuen unterhaltsamen Buch „Almas Sommer“ ist dem Südtiroler Journalisten und Schriftsteller Lenz Koppelstätter ein eindrucksvoller historischer Roman gelungen.
Im Mittelpunkt ...

MEINE MEINUNG
Mit seinem neuen unterhaltsamen Buch „Almas Sommer“ ist dem Südtiroler Journalisten und Schriftsteller Lenz Koppelstätter ein eindrucksvoller historischer Roman gelungen.
Im Mittelpunkt steht das österreichische Künstlerehepaar Mahler, auf deren kompliziertes Zusammenleben und Lebenskrisen uns der Autor schlaglichtartig einen eindrücklichen Blick werfen lässt.
Während Gustav Mahler (1860–1911) als berühmter Musiker, genialer Komponist und gefeierter Dirigent in die Annalen einging, gilt seine fast 20 Jahre jüngere Ehefrau Alma (1879 -1964) als „Femme fatale“, Muse vieler berühmter Männer und ist eine eher umstrittene Frau des 20. Jahrhunderts.
Der Autor entwirft mit seinem ruhigen, bildhaften Erzählstil ein faszinierendes und ausgewogenes Portrait dieser beiden so gegensätzlichen Persönlichkeiten, indem er aus abwechselnden Perspektiven beide Seiten beleuchtet. Unaufgeregt präsentiert er uns Szenen einer sehr problembehafteten Ehe und gewährt uns aufschlussreiche Einblicke in ihre unterschiedlichen Lebensvorstellungen und schwierige Beziehung. Hierbei ist es ihm hervorragend gelungen, fiktive und sorgfältig recherchierte, biographische Anteile zu einer unterhaltsamen und stimmigen Handlung zu verweben.
An der Seite von Gustav und Alma Mahler tauchen wir ein in einen Sommer im Jahr 1910 in das ländliche Toblach zu Füßen der Dolomiten. Hautnah erleben wir den etwas sonderlichen Ausnahmekünstler Gustav in seinem Komponierhäuschen im Garten oder während seiner regelmäßigen Wanderungen in die Berge – glücklich mit der Abgeschiedenheit und Beschaulichkeit des Landlebens, aber verzweifelt mit dem Fortgang seiner Kompositionen ringend. Ganz anders hingegen die lebensfrohe junge Alma, die sich in der Sommerfrische langweilt, die Abwechslung und Zerstreuung in der besseren Gesellschaft Wiens oder New Yorks schmerzlich vermisst und sich zunehmend von ihrem alternden Mann distanziert. Das Unglück nimmt seinen Lauf, als Gustav erfährt, dass seine Frau kurz zuvor im Kurort Tobelbad eine leidenschaftliche Affäre mit dem jungen Walter Gropius hatte und gipfelt in der Konfrontation mit dem angereisten, liebestrunkenen jungen Rivalen..
In einer komplexen Seelenschau von Gustav Mahler bringt uns der Autor gekonnt den eigenbrötlerischen Außenseiter, zerbrechlichen Menschen hinter dem Genie, einen verzweifelt Liebenden sowie mit dem Schicksal hadernden Künstler nahe. In kurzen Rückblicken hängt der gesundheitlich und psychisch angeschlagene Mahler seinen Erinnerungen nach, in denen er sich auf verschiedene Episoden und einschneidende Ereignisse in seinem Leben zurückbesinnt. Mit viel psychologischem Feingefühl ist es dem Autor gelungen, Gustav Mahler in seiner Genialität aber auch seiner inneren Zerrissenheit, Melancholie, Trauer und Verbitterung sehr glaubhaft einzufangen. In kleinen, hochamüsanten Anekdoten erfahren wir zudem beispielsweise über seine ausgeprägte Lärmempfindlichkeit, die ihn zu witzigen erbosten Bestechungsversuchen hinreißen ließ und seine Weltfremdheit verdeutlicht. Nicht fehlen darf dabei auch nicht seine kurze Begegnung mit dem großen Sigmund Freund im holländischen Leiden, bei dem sich Mahler Hilfe für seine gescheiterte Ehe erhoffte.
Sehr einfühlsam und anschaulich zeichnet Koppelstätter ein vielschichtiges, objektives Bild der jungen, sehr unglücklichen Alma Mahler, die den tragischen Tod ihrer älteren Tochter Maria nicht verkraftet hat und -gefangen in ein tradiertes Rollenbild - unter fehlender Anerkennung, psychischen Krisen, Verletzungen und Enttäuschungen zu leiden hat. Die sehr aufschlussreichen Einblicke in ihr Innenleben offenbaren aber auch weniger sympathische Seiten wie beispielsweise starke Ich-Bezogenheit und ihren Hang zur Selbstinszenierung.
Obwohl der Autor uns an einigen hochemotionalen Momenten in Leben der Mahlers Anteil nehmen lässt, blieb für mich jedoch eine gewisse Distanz zu den Figuren.
Dennoch ist es ihm mit seinem eindrucksvollen und sehr einfühlsam erzählten Roman gelungen, mir die beiden ausgesprochen faszinierenden Persönlichkeiten näher zu bringen und großes Interesse, vor allem auch an Gustav Mahlers musikalischen Werken, zu wecken.

FAZIT
Eindrucksvolles und stimmiges Porträt des Künstlerehepaars Gustav und Alma Mahler und eine unterhaltsame Romanbiografie, die ich gerne weiterempfehle!

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Veröffentlicht am 15.05.2022

Packender Auftakt

Schwarzlicht
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MEINE MEINUNG
Der überaus packende Kriminalroman „Schwarzlicht“ wurde gemeinsam von der schwedischen Bestseller-Autorin Camilla Läckberg und dem Mentalisten Henrik Fexeus, der auch Spezialist für Psychologie ...

MEINE MEINUNG
Der überaus packende Kriminalroman „Schwarzlicht“ wurde gemeinsam von der schwedischen Bestseller-Autorin Camilla Läckberg und dem Mentalisten Henrik Fexeus, der auch Spezialist für Psychologie und nonverbale Kommunikation ist, verfasst.
Er ist der 1. Band ihrer neuen als Trilogie geplanten Krimi-Reihe, in deren Mittelpunkt ein recht ungewöhnliches Ermittler-Duo steht, das mich mit ihren Eigenheiten schnell begeistern konnte.
Zu dem speziell gegründeten Ermittlerteam gehört neben der jungen Stockholmer Kriminalkommissarin Mina Dabiri auch der exzentrische Promi-Mentalist Vincent Walder, der mit seinen außergewöhnlichen Fähigkeiten als Experte für Körpersprache und Magie beim Profiling und bei der Entschlüsselung des hochkomplexen Falls helfen soll. Schon bald wird klar, dass sie es mit einem skrupellosen Serientäter zu tun haben, der bei seinen grausamen Morden Codes hinterlassen hat, die auf einen Countdown hindeuten. Ein nervenaufreibender Wettlauf mit der Zeit beginnt, denn es gilt weitere Morde zu verhindern…
Der heftige Einstieg mit den fast unerträglich detaillierten Beschreibungen der grausamen Ermordung einer jungen Frau hat mich schon schlucken lassen und ist sicher nichts für zartbesaitete Gemüter. Die sehr vielschichtige, packend umgesetzte Geschichte baut durch Wechsel der Erzählstränge schon bald enorme Spannung auf. Es entspinnt sich bei der Jagd auf den Serienkiller und nach den Hintergründen für seine spektakulären Taten eine spannende Handlung, die uns auch in die faszinierende Welt von Zauberkünsten, Täuschung und Illusion entführt.
Zudem sind Rückblicke in die Vergangenheit von 1982 eingestreut, die zunächst etliche Fragen aufwerfen und deren Zuordnung viel Stoff zum Spekulieren lässt. Ab einem bestimmten Punkt fügten sich dann aber alle Puzzleteilchen zusammen, die Zusammenhänge waren für mich überdeutlich und der Ausgang des Falls vorhersehbar.
Trotz der spannenden Ermittlungsarbeit verliert die Handlung immer wieder etwas an Fahrt durch die sehr ausführlichen Einblicke in das Privatleben, Umfeld und die persönlichen Probleme der beiden Hauptfiguren. Dank des lebendigen Schreibstils kommt aber niemals Langeweile auf, und rasch wird den Spannungsbogen wieder angezogen.
Sehr gelungen ist dem Autoren-Duo die Ausarbeitung ihrer Hauptfiguren Kommissarin Mina Dabiri und Mentalist Vincent Walder und der interessanten Dynamik zwischen ihnen. Trotz ihrer Gegensätze ergänzen sie sich hervorragend bei ihrer Zusammenarbeit. Beide sind vielschichtige, hochkomplexe und sehr exzentrische Charaktere mit recht ungewöhnlichen Eigenheiten, sorgsam verborgenen, psychischen Problemen und dunklen Geheimnissen. Und gerade dieses „spezielle“ Gesamtpaket macht sie sehr interessant und sympathisch.
Die übrigen Figuren des Ermittler-Teams sind sehr plastisch und lebensnah ausgearbeitet, so dass ihre Handlungen für mich weitgehend nachvollziehbar waren.
Nach einigen unvorhersehbaren Wendungen, falschen Spuren und überraschenden Enthüllungen gipfelt der Fall in einem packenden, sehr nervenaufreibenden Showdown, der an Dramatik kaum zu überbieten ist.
Die Aufklärung des komplizierten Falls war zwar nachvollziehbar, doch sind für meinen Geschmack einige Aspekte unlogisch und leider etwas zu konstruiert.
Nach diesem fesselnden Auftakt bin ich gespannt, wie es für das ungewöhnliche Ermittler-Duo Dabiri-Walder weitergehen wird.
Zum Hörbuch:
Die Schauspielerin Vera Teltz ist als Hörbuchsprecherin eine gute Wahl. Insgesamt versteht sie es sehr gut, die fesselnde Handlung und die verschiedenen Figuren ansprechend und authentisch umzusetzen. Mit unterschiedlicher Stimmlage gelingt es ihr sehr gut, den Charakteren Leben einzuhauchen. Passend zur jeweiligen Handlung variiert sie Erzähltempo, Lautstärke und Stimmfarbe und sorgt für eine abwechslungsreiche Lesung, der man gerne zuhört.

FAZIT
Ein packender Auftakt einer neuen schwedischen Krimi-Trilogie mit einem außergewöhnlichen Ermittler-Team und einem komplexen Fall aus der Feder eines neuen schwedischen Autoren-Duos!

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Veröffentlicht am 30.04.2022

Humorvoller Wohlfühlkrimi

The Maid
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MEINE MEINUNG
Mit ihrem Debüt „The Maid” ist der kanadischen Cheflektorin und Autorin Nita Prose ein herzerwärmender und humorvoller Wohlfühlkrimi gelungen. Dieser kurzweilige und mitreißend erzählte Krimi ...

MEINE MEINUNG
Mit ihrem Debüt „The Maid” ist der kanadischen Cheflektorin und Autorin Nita Prose ein herzerwärmender und humorvoller Wohlfühlkrimi gelungen. Dieser kurzweilige und mitreißend erzählte Krimi sorgt mit seinen clever gelegten falschen Fährten und unerwarteten Twists zudem für jede Menge Stoff zum Miträtseln.
Ein ganz besonderes Highlight ist die außergewöhnliche Protagonistin Molly Gray, deren eigenwillige, aber sehr liebenswerte Art mich bestens unterhalten konnte und mich immer wieder zum Schmunzeln gebrachte.
Es ist sehr faszinierend, an der Seite des fleißigen Zimmermädchens in das schillernde Hotel-Setting einzutauchen, sich mit den Begebenheiten vor Ort vertraut zu machen und ihre ganz eigene Sicht auf ihre kleine Welt kennenzulernen. Die Autorin versteht es, die besondere Atmosphäre rund um das luxuriöse, altehrwürdige Regency Grand Hotel mit all seinen Intrigen, Liebschaften und Machtspielchen im Hintergrund einzufangen. Dank der sehr stimmungsvollen Beschreibungen konnte ich mich sehr gut in das Hotel-Flair hineinversetzen.
Der Untertitel „Ein Zimmermädchen ermittelt“ entspricht allerdings nicht wirklich den Geschehnissen. Nachdem die sympathische Molly die Leiche von Mr Black in seinem Hotelbett entdeckt hat, beginnt sie eigentlich nicht auf eigene Faust zu ermitteln, sondern gerät mit ihrer naiven, gutmütigen Art in jede Menge Misslichkeiten. Schließlich wird sie unwissentlich in üble Machenschaften hineingezogen und macht sie sich mit ihrem Verhalten sogar zur Hauptverdächtigen.
Mit Molly hat die Autorin eine wundervoll lebendige, vielschichtige und sehr sympathische Heldin geschaffen, die man einfach ins Herz schließen muss. Fleißig, hilfsbereit, gut erzogen und sehr weltfremd – so erleben wir anfangs die herzensgute Protagonistin, die ihren Job als Zimmermädchen im Regency Grand Hotel über alles liebt. Ihre eigenartigen Einstellungen, die altmodischen Sinnsprüche ihrer verstorbenen Großmutter und eingestreuten Bezüge zur berühmten Inspektor Columbo-Serie lassen sie bisweilen etwas aus der Zeit gefallen erscheinen. Schon bald wird klar (auch wenn die Autorin dies nicht explizit benennt), dass Molly autistische Züge besitzt, weshalb sie im sozialen Umgang große Defizite hat, strukturierte Abläufe liebt und durch ihre ungewöhnlichen Reaktionen auffällt. Dennoch ist sie sehr clever, hat eine brillante Beobachtungsgabe und einen besonderen Blick für besondere Details – all dies ist ihr natürlich bei der Aufklärung des Mordfalls von großem Nutzen.
Auch wenn die abwechslungsreiche Handlung in eher gemütlichem Tempo voranschreitet, so gelingt es der Autorin dennoch uns zu fesseln und zum Ende hin sogar noch gehörig zu überraschen, was dazu führt, einiges nochmals in einem ganz anderen Licht zu betrachten. Mir haben der nette Ausklang und das wohlverdiente Happy End für Molly richtig gut gefallen – die perfekte Abrundung für diesen schönen Cosy Crime!
Ich bin sehr gespannt, ob es für sie noch weitere knifflige Fälle geben wird
FAZIT
Ein gelungener gemütlicher Cosy Crime – amüsant, unterhaltsam und mit der unvergesslichen, sehr liebenswerten Protagonistin Molly Gray!

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Veröffentlicht am 09.04.2022

Der erste Fall für die dänische Miss Marple

Tod im Trödelladen
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MEINE MEINUNG
„Tod im Trödelladen“ aus der Feder der meistgelesenen dänischen Krimiautorin Anna Grue ist ein unterhaltsamer und richtig gemütlicher Hygge-Krimi, eine dänische Version des „Cosy Crime“, ...

MEINE MEINUNG
„Tod im Trödelladen“ aus der Feder der meistgelesenen dänischen Krimiautorin Anna Grue ist ein unterhaltsamer und richtig gemütlicher Hygge-Krimi, eine dänische Version des „Cosy Crime“, der in einem kleinen, beschaulichen Provinzstädtchen in Dänemark angesiedelt ist. Dieser erste Band stellt zugleich den viel versprechende Auftakt einer neuen Cosy-Crime-Reihe der bekannten Autorin dar, in deren Mittelpunkt die forsche und etwas eigenwillige Frühruheständlerin Anne-Maj Mortensen steht, die als selbsternannte Ermittlerin ganz Miss-Marple-like ihrem kriminalistischen Spürsinn freien Lauf lässt.
Der mitreißende, humorvolle Erzählstil der Autorin konnte mich von Beginn an gut unterhalten. Durch die stimmungsvollen Beschreibungen der Schauplätze kann man sich hervorragend in das beschauliche Alltagsleben hineinversetzen – hier in der heilen Welt der Provinz geht alles noch seinen gemächlichen, unaufgeregten Gang. Anna Grue hat sich für ihr Krimi-Setting eindeutig von den berühmten Agatha Christie-Klassikern inspirieren lassen. Zudem hat sie sich mit dem Trödelladen und den dort engagierten, recht eigenwilligen ehrenamtlichen Mitarbeitern ein überaus faszinierendes Szenario ausgedacht, das für jede Menge Abwechslung und Unterhaltung sorgt. Der Autorin ist es hervorragend gelungen, die kleinen Eifersüchteleien und versteckten Animositäten zwischen den Mitarbeiterinnen einzufangen. Grandios beschrieben und ausgesprochen vergnüglich fand ich vor allem die Episoden, in denen die alten Damen in ihrer vermeintlichen Harmlosigkeit erbittert um die neue Leitung und Ausrichtung der antiquarischen Buchabteilung ringen.
Der Krimi lebt vor allem von seiner lebendig gezeichneten Hauptfigur Anne-Maj und ihren süßen Dackel Mortensen. Auch wenn ich mich erst an die schrullige Protagonistin und ihre anfangs etwas überheblich wirkende, dominante Art gewöhnen musste, so dauerte es doch nicht lange, bis ich sie schließlich mit all ihren liebenswerten Eigenheiten ins Herz geschlossen habe. Natürlich kann es die vorwitzige „Miss Marple” nicht lassen, ihrem unguten Gefühl in Bezug auf die Todesfälle nachzugehen und auf eigene Faust Ermittlungen anzustellen. Dabei bleibt es nicht aus, dass sie so einige brisante Geheimnisse aufdeckt und sich schließlich selbst in große Gefahr bringt.
Obwohl der Fall eher gemächlich voranschreitet, hat es mir es viel Spaß bereitet, mitzurätseln und Anne-Maj bei ihren cleveren Nachforschungen über die Schulter zu schauen. Auch die Nebenfiguren sind mit ihren Hintergrundgeschichten und Eigenheiten interessant angelegt und lassen mit ihrem teilweise rätselhaften Verhalten keine Langeweile aufkommen. Für meinen Geschmack hätte die Handlung jedoch ruhig einige zusätzliche Spannungsmomente vertragen können.
Der erste Fall für Anne-Maj und die in sich schlüssige Auflösung hat mir insgsamt gut gefallen, auch wenn ich schon recht früh einen Anfangsverdacht hatte, der sich letztlich bestätigte. Ich bin schon sehr gespannt eine Fortsetzung dieser humorvollen Hygge Krimi-Reihe und freue mich auf ein Wiedersehen mit der liebgewonnenen Anne-Maj, ihrem Dackel und weiteren interessanten Charakteren aus Odsherred!
ZUM HÖRBUCH:
Die Sprecherin Sabine Fischer hat diesen gemütlichen Krimi mit angenehmer Stimmlage und angemessenem Sprechtempo eingelesen. Es gelingt es ihr sehr gut, Anne-Maj’s eigenwilligen, liebenswerten Charakter überzeugend und lebendig in Szene zu setzen, und erweckt so die dänische „Miss Marple“ gekonnt zum Leben. Insgesamt eine gelungene und unterhaltsame Lesung!

FAZIT
Ein netter kurzweiliger Auftakt einer neuen gemütlichen Hygge Krimi-Reihe in Dänemark - mit einer gewitzten, liebenswerten Protagonistin, nettem Lokalkolorit und der richtigen Prise Humor.

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Veröffentlicht am 06.04.2022

Humorvoller Cosy-Krimi

Todesklang und Chorgesang (Bee Merryweather ermittelt 1)
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Mit „Todesklang und Chorgesang” ist der deutschen Autorin Karin Kehrer kurzweiliger und humorvoller Wohlfühlkrimi gelungen, der mich vor allem mit seinem tollen Lokalkolorit und dem typisch britischen ...

Mit „Todesklang und Chorgesang” ist der deutschen Autorin Karin Kehrer kurzweiliger und humorvoller Wohlfühlkrimi gelungen, der mich vor allem mit seinem tollen Lokalkolorit und dem typisch britischen Flair begeistern konnte. Dieser erste Band stellt zugleich den vielversprechende Auftakt einer neuen, in Cornwall angesiedelten „Cosy crime“-Reihe dar, in deren Mittelpunkt die etwas schrullige, aber sehr sympathische Hobby-Ermittlerin Bee Merryweather steht. Der Krimi spielt im fiktiven idyllischen Dörfchen South Pendrick, in dem jeder jeden kennt. Die sehr stimmungsvoll en Beschreibungen der verschiedenen Schauplätze sorgen dafür, dass man sich das beschauliche Dörfchen hervorragend vorstellen kann.
Dank des mitreißenden und sehr witzigen Schreibstils sowie der amüsanten Dialoge konnte mich die Autorin von Beginn an bestens unterhalten. Der Krimi lebt insbesondere von seiner lebendig gezeichneten Hauptfigur Bee, die ich mit all ihren liebenswerten Eigenarten bald ins Herz geschlossen habe. Natürlich kann es die vorwitzige, immer über alles bestens informierte „Miss Marple” nicht lassen, den Dorfbewohnern gründlich auf den Zahn zu fühlen und der unterbesetzten Dorfpolizei bei ihren Ermittlungen unter die Arme zu greifen. Mir hat es viel Spaß bereitet, Bee bei ihren Nachforschungen über die Schulter zu schauen. Kein Wunder, dass sie hierbei so einige Geheimnisse aufdeckt und sich schließlich selbst in große Gefahr bringt. Doch auch die Nebenfiguren, vor allem die mehr oder weniger verdächtigen Chormitglieder und Dorfbewohner, sind mit ihren Hintergrundgeschichten sind gelungen und sorgen mit ihrem teilweise rätselhaften Verhalten für viel Spannung.
Obwohl der Fall eher gemächlich voranschreitet, gibt es neben ein paar unerwarteten Wendungen viel Raum zum Miträtseln und Spekulieren. Zum Ende hin überschlagen sich die Ereignisse regelrecht und gipfeln in einem fesselnden Finale.
Der erste Fall für Bee Merryweather hat eine überraschende, aber in sich schlüssige Auflösung. Ich bin schon sehr gespannt eine Fortsetzung dieser humorvollen Cornwall Krimi-Reihe und freue mich auf ein Wiedersehen mit der liebgewonnenen, schrulligen Bee, ihrem netten „Hausfreund” Dr. Strong und weiteren interessanten Charakteren aus South Pendrick!

FAZIT
Ein gelungener kurzweiliger Auftakt einer neuen Cosy Crime-Reihe in Cornwall - mit viel Lokalkolorit und toller britischer Atmosphäre. Empfehlenswert für alle, die gerne miträtseln und etwas gemütlicher mögen!

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