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Veröffentlicht am 03.04.2024

Ein informativer, aber nicht ganz überzeugender Ratgeber

Arthrose endlich heilen
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MEINE MEINUNG

Das im GU-Verlag erschienene Sachbuch „Arthrose endlich heilen – Die revolutionäre Strategie zur Knorpelregeneration nach Dr. Feil“ ist ein hochinformativer und praxisnaher Ratgeber rund ...

MEINE MEINUNG

Das im GU-Verlag erschienene Sachbuch „Arthrose endlich heilen – Die revolutionäre Strategie zur Knorpelregeneration nach Dr. Feil“ ist ein hochinformativer und praxisnaher Ratgeber rund um das Krankheitsbild Arthrose, der mit vielen Vorurteilen und überholten Behandlungskonzepten in der Medizin aufräumen möchte. Nach Meinung vieler Ärzte gilt Arthrose nämlich als unheilbar, da von einer Nichtgenerierbarkeit von Knorpel ausgegangen wird, und daher ein schmerzfreies Leben letztlich nur durch einen operativen Eingriff möglich ist.

Die Autoren Dr. Wolfgang Feil, als Nährstoffspezialist und einer der weltweit führenden Arthrose-Experten, sowie Ernährungsberater und Physiotherapeut Tobias Homburg stellen uns in ihrem Buch ihre innovativen Methoden zur Arthrosebekämpfung und Knorpelregeneration vor, die sie anhand wissenschaftlicher Analysen und langjähriger Praxiserfahrung entwickelten und im Rahmen der Dr. Feil-Strategie auch sehr erfolgreich anwenden.

Die Autoren vertreten die Auffassung, dass Arthrose als eine Entzündungserkrankung, die alle Gelenke betreffen kann, durchaus heilbar sei und die Regeneration von Knorpel in zahlreichen Studien belegt ist. Eine wirklich hoffnungsvoll stimmende Nachricht für alle Schmerzgeplagten und Anlass genug, aktiv zu werden und einen Selbstversuch zu starten.

Angesichts der recht reißerischen und vollmundigen Versprechungen (beispielsweise eine deutliche Schmerzreduktion in nur 1 bis 3 Monaten!) kommt bei mir allerdings auch etwas Skepsis auf.

In der interessanten Einleitung wird zunächst auf die der Erkrankung zugrundeliegende Problematik und physiologischen Zusammenhänge eingegangen. Die Autoren zeigen sehr anschaulich auf, dass chronische Entzündungsprozesse einen schleichenden und fortschreitenden Knorpelabbau bewirken, der letztlich zu Schmerzen und eingeschränkter Beweglichkeit führt. Hauptverantwortlich für Entzündungsprozesse im Körper ist insbesondere die Aktivierung von spezifischen Immunzellen, den sogenannten M1-Makrophagen, die es auszuschalten gilt. Da Knorpel das biologische Potential zur Selbstregeneration besitzt, gilt es also den Neuaufbau von Knorpelmasse durch ein entzündungsfreies Milieu durch M2-Makrophagen zu fördern.

Die Zusammenhänge werden anfangs für medizinische und naturwissenschaftliche Laien auch recht nachvollziehbar erläutert, doch im weiteren Verlauf wird es dann aber hochkompliziert mit vielen Fachausdrücken und Abkürzungen, so dass man leider nur noch mit viel Akribie und Hintergrundwissen den Ausführungen folgen kann. Durch die übersichtliche Anordnung und ansprechende Gestaltung der einzelnen Kapitel findet man sich gut zurecht. Veranschaulicht werden die Texte mit interessanten Infografiken und Illustrationen, zahlreichen höchst detaillierten Tabellen und nützlichen Checklisten, die einen guten Überblick über Inhaltsstoffe von Lebensmitteln und empfehlenswerten Nährstoffen geben.

Im Hauptteil des Ratgebers wird uns die ausgeklügelte Dr. Feil-Strategie vorgestellt, die auf einer körpereigenen Umprogrammierung von Knorpelzellen und Knorpelregeneration über den sogenannten M2-Heilungsweg basiert und eine Ausheilung der Arthrose zum Ziel hat.

Ein Blick in das übersichtliche Inhaltsverzeichnis gibt einen guten Überblick über die behandelten Themengebiete.

Im ersten Abschnitt  "Die 4 Bausteine der Dr. Feil-Strategie" werden die grundlegenden Komponenten bestehend aus entzündungssenkender Ernährung, körperlicher Aktivität, Stärkung der Psyche sowie die Knorpelregeneration durch ergänzende Nährstoffe vorgestellt. Hier erfahren wir alles Wissenswerte über das Krankheitsbild Arthrose und Wege zur Heilung. Hochinformativ waren hier für mich vor allem, die verschiedenen Aspekte der entzündungshemmenden Ernährung sowie die Rolle von Antioxidantien und M2-Makrophagen. Im nächsten Teil  "Umsetzung der Dr. Feil-Strategie" erfahren wir, wie sich die einzelnen Bausteine mühelos in den Alltag einbauen lassen. Im Mittelpunkt steht hierbei hilfreiches Ernährungswissen und wichtige Lebensmittel. Es schließt sich ein umfangreiches Übungsprogramm mit 30 gezielten Übungen für die Gelenke an sowie nützliche Tools für eine starke Psyche mit Übungen zur Stressbewältigung und Mentaltraining. Der letzte Baustein umfasst schließlich eine Vorstellung der Top-Nährstoffe für die Knorpelregeneration. Laut Autoren ist leider eine entzündungssenkende Ernährung allein nicht ausreichend, so dass auf kostspielige Produkte von Nahrungsergänzungsmitteln zurückgegriffen werden muss, um zum Erfolg zu kommen. Für mich ein großes Manko dieser Dr. Feil-Strategie!  

Im letzten Abschnitt Kommen Sie in die Umsetzung erfahren wir schließlich, wie Mahlzeiten geplant und zubereitet werden können. Die vorgestellten Rezepte für den Einstieg sind sehr schön aufgemacht und bieten einige gute Anregungen. Insgesamt ist der Rezeptteil allerdings viel zu kurz geraten. Abschließend findet man auf einer Doppelseite noch Hinweise, wie man körperlich aktiv werden kann und einen Wochenplan für für körperliche Aktivität.

Den Autoren ist es insgesamt zwar gut gelungen, die wissenschaftlichen Grundlagen und das Konzept ihrer Dr. Feil-Arthrosestrategie anschaulich und nachvollziehbar zu präsentieren, doch durch die Vielzahl an Details werden ihre Ausführungen rasch zu komplex und für Laien unverständlich. Dennoch konnte ich mir viele hilfreiche Informationen und wertvolle Anregungen zu einer entzündungshemmenden Ernährung und wichtige Nahrungsergänzungsstoffe mitnehmen.

Etwas aufdringlich und für ein wissenschaftlich seriöses Sachbuch unangemessen empfand ich allerdings die für meinen Geschmack zu prominent eingefügten positiven „Erfolgsgeschichten“ und Patienten-Empfehlungen.

Abgerundet wird der Ratgeber mit einem umfangreichen, mit Service betitelten Anhang, der neben einer Zusammenstellung von Stimmen von ernährungsmedizinischen Spezialisten und Wissenschaftlern zum Buch einen Auszug wissenschaftlicher Studien, ein ausführliches alphabetisches Register, ein Verzeichnis der Übungen, Rezepte und Infografiken, weiterführende Adressen und Links sowie einen Bildnachweis umfasst.

FAZIT

Ein informativer und übersichtlich aufbereiteter Ratgeber, der anschaulich und eindrucksvoll Zusammenhänge und Fachwissen rund um das Krankheitsbild Arthrose aufzeigt. Das überzeugend präsentierte, aus vier Bausteinen bestehende Konzept der Dr. Feil-Strategie zeigt einen vielversprechenden Weg zur Knorpelregeneration und möglichen Arthroseheilung auf.

Für Laien ist dieser Ratgeber allerdings aufgrund vieler wissenschaftlicher Detailinformationen nicht immer leicht verständlich!

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Veröffentlicht am 13.03.2024

Packender historischer Krimi

Paris Requiem
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MEINE MEINUNG
Mit „Die Toten vom Gare d’Austerlitz" ist dem britischen Autoren Chris Lloyd ein sehr spannender Auftakt einer neuen historischen Krimi-Reihe gelungen, der vor dem Hintergrund des 2. Weltkriegs ...

MEINE MEINUNG
Mit „Die Toten vom Gare d’Austerlitz" ist dem britischen Autoren Chris Lloyd ein sehr spannender Auftakt einer neuen historischen Krimi-Reihe gelungen, der vor dem Hintergrund des 2. Weltkriegs während der deutschen Besatzung der französischen Hauptstadt durch die Nazis angesiedelt ist und sich mit dem Spannungsfeld von Kollaboration und Widerstand beschäftigt. Mit dem fesselnden zweiten Band „Paris Requiem“ führt Chris Lloyd gekonnt die Geschichte rund um seinen faszinierenden Protagonisten Inspecteur Eddie Giral fort und lässt uns in die düstere Stimmung und hochkomplexe politische Lage im herbstlichen Paris von 1940 eintauchen. Der Autor hat viele wenig bekannte und hervorragend recherchierte zeitgeschichtliche Details in seinen undurchsichtigen, sehr vielschichtigen Kriminalfall eingearbeitet, der mich vor allem durch seine beklemmende Atmosphäre, rätselhaften Verwicklungen und den mit viel Fingerspitzengefühl aufgeworfenen ethisch-moralischen Fragestellungen, denen sich seine Hauptfigur Giral stellen muss, in den Bann gezogen hat.
Rasch werden wir an der Seite des französischen Inspecteur Eddie in ein packendes Katz- und Mausspiel mit fatalen Folgen hineingezogen. Sehr fesselnd ist es mitzuerleben, wie Inspecteur Giral bei seinen Ermittlungen zu einem Spielball von undurchsichtigen Machtspielen von Wehrmacht, SS, Gestapo und Deutscher Abwehr wird, fragwürdige Entscheidungen treffen muss und schließlich auch er in höchste Gefahr gerät. Nach der Entmachtung der französischen Polizei durch die deutschen Besatzer ist er ständiger Beobachtung, Willkür, Bedrohung und Manipulation ausgesetzt und muss auch in eigenen Reihen gegen so manche unsichtbare Gegner kämpfen, die verdeckt mit den Nazis kollaborieren. Lloyd versteht es jedoch hervorragend, Spannung aufzubauen, so dass man dem cleveren und unerschrockenen Giral bei seinen komplizierten und brandgefährlichen Ermittlungen gebannt durch das besetzte Paris folgt, um die Hintergründe einer perfiden Verschwörung aufzudecken.
Mit seinen lebendigen, detailreichen Schilderungen gelingt es dem Autor hervorragend, die komplizierte politische Lage und die Schrecken jener dunklen Zeit einzufangen und uns anschaulich nicht nur die alltäglichen Sorgen und Nöte der Pariser Bevölkerung durch die Besatzung sondern auch die zunehmende Juden-Verfolgung vor Augen zu führen. Nachdrücklich beleuchtet er auch die vielen Schattierungen von geheimem Widerstand bis hin zu opportunistischer Kollaboration mit den Nazis sowie die psychologischen Hintergründe. Zudem greift er in einer Nebenhandlung auch unfassbare Gräueltaten der deutschen Wehrmacht während des Frankreichfeldzugs auf und verwebt diese sehr schlüssig mit dem Handlungsverlauf.
Die verschiedenen Charaktere bis hin zu den Nebenfiguren sind sehr lebendig dargestellt und umfassen eine große Anzahl an undurchsichtigen Figuren und finsteren Widersachern, die geschickt in den faszinierenden zeitgeschichtlichen Zusammenhang eingebettet sind. Herausragend hat mir erneut die feinfühlige und facettenreiche Charakterzeichnung seines etwas unnahbaren Protagonisten Giral mit seiner komplexen Persönlichkeit gefallen. Nach und nach lernen wir den durch den 1. Weltkrieg traumatisierten Giral mit seiner Vorgeschichte und inneren Dämonen immer eingehender kennen, können sein Verhalten und seine schwierigen Gewissensentscheidungen in diesen dunklen Zeiten auch besser nachvollziehen. Die Hoffnung auf Wiedergutmachung für vergangene Fehler, der Wunsch nach Gerechtigkeit und der Bewahrung von Menschlichkeit aber auch die Einsicht, sich bisweilen zum Selbst- und Fremdschutz auf moralisch verwerfliche Kompromisse einzulassen – all dies macht Eddie Giral zu einem höchst faszinierenden Charakter in einer völlig aus den Fugen geratenen Welt.
Nach einigen höchst überraschenden Wendungen gipfelt die komplexe Handlung schließlich mit einer sehr nachdenklich stimmenden Auflösung des Falls, die mich einer Fortsetzung sehr gespannt entgegen sehen lässt.

FAZIT
Sehr spannende Fortsetzung einer anspruchsvollen historischen Krimi-Reihe im besetzten Paris 1940 - mit einem unterhaltsamen, vielschichtigen Kriminalfall, einfühlsamer Charakterstudie und tollem Zeitkolorit.

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Veröffentlicht am 13.03.2024

Faszinierender Roman

Die Verletzlichen
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MEINE MEINUNG
Mit „Die Verletzlichen“ hat die New Yorker Erfolgsautorin Sigrid Nunez erneut einen höchst faszinierenden Roman vorgelegt, in dem sie sich auf ihre ganz unvergleichliche Art und mit außergewöhnlichem ...

MEINE MEINUNG
Mit „Die Verletzlichen“ hat die New Yorker Erfolgsautorin Sigrid Nunez erneut einen höchst faszinierenden Roman vorgelegt, in dem sie sich auf ihre ganz unvergleichliche Art und mit außergewöhnlichem Einfühlungsvermögen den großen und kleinen Fragen unseres Lebens widmet. Eine Vielzahl von Themen wird von der Autorin äußerst prägnant, oftmals humorvoll, selbst
ironisch oder auch provokant beleuchtet und reicht von der Gleichstellung der Geschlechter, über Gesellschaftskritik, psychische Erkrankungen bis hin zum Klimawandel und unsere Beziehung zu Natur und Tieren. Höchst vergnüglich sind auch ihre Seitenhiebe auf den Literaturbetrieb und die Schriftsteller.
Zeitlich ist sehr assoziativ erzählte Geschichte, die im eigentlichen Sinne gar keine richtige Handlung beinhaltet, zu Beginn der Corona-Pandemie angesiedelt. Sehr unterhaltsam setzt sie sich mit dem alltäglichen Coronawahnsinn und diversen Pandemie-Marotten der Menschen im Lockdown auseinander und gewährt uns Einblicke in eine zutiefst gestörte Gesellschaft, in der sich Klassenunterschiede nur noch mehr vertiefen. Doch auch dieser Ausnahmesituation kann man durchaus etwas Positives abgewinnen und ganz neue Seiten des Lebens für sich entdecken. Es ist zugleich ein wundervoller Roman für Literaturliebhaber mit philosophischen Reflexionen, wundervollen tiefgründigen Einsichten sowie zahllosen, gekonnt eingestreuten Literaturverweisen, die zum Innehalten und Nachdenken anregen.
Der Einstieg in den Roman ist mir zunächst aufgrund der sprunghaften, abschweifenden Erzählweise, die einem Gedankenkarussell gleicht, und den vielen Querverweisen etwas schwer gefallen. Doch die Passagen über die einsame, ältere Schriftstellerin und den jungen orientierungslosen Studienabbrecher, die zusammen in einer luxuriösen Wohnung einer gemeinsamen Freundin einen temperamentvollen Papagei namens Eureka betreuen, haben mich sehr fesseln können. Es ist zunehmend berührend, mitzuerleben, wie die beiden Fremden sich allmählich annähern, füreinander sorgen und schließlich in ihrem Unglück zusammenwachsen, während draußen die Welt innehält und nichts mehr so ist, wie zuvor. Der Autorin gelingt es hervorragend, eine besondere Nähe zu uns Lesenden herzustellen, so dass es eine große Bereicherung ist, an ihren aufschlussreichen Gedanken über Tiere und das menschliche Verhalten, über Moral und die Unwägbarkeiten des Lebens aber auch über die Kunst des Schreibens selbst teilzuhaben.

FAZIT
Ein warmherzig erzählter Roman über die verschiedenen Facetten von Mitgefühl, Nähe und Zuneigung in außergewöhnlichen Zeiten!
Eine kurzweilige, aber anspruchsvolle Lektüre, die zum Nachdenken anregt!

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Veröffentlicht am 28.02.2024

Der Donnerstagsmordclub in Höchstform

Der Donnerstagsmordclub oder Ein Teufel stirbt immer zuletzt (Die Mordclub-Serie 4)
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MEINE MEINUNG
Der britische Autor Richard Osman hat mal wieder nachgelegt. „Der Donnerstagsmordclub und Ein Teufel stirbt immer zuletzt“ ist bereits der vierte Band seiner gelungenen, etwas skurrilen Cosy ...

MEINE MEINUNG
Der britische Autor Richard Osman hat mal wieder nachgelegt. „Der Donnerstagsmordclub und Ein Teufel stirbt immer zuletzt“ ist bereits der vierte Band seiner gelungenen, etwas skurrilen Cosy Crime-Reihe, in deren Mittelpunkt die herrlich exzentrischen Mitglieder des Donnerstagsmordclubs aus der Seniorenresidenz Coopers Chase stehen.
Dieser Wohlfühlkrimi lässt sich auch ohne Vorkenntnisse der vorangegangenen Bände lesen, doch ist es sicher von Vorteil die Charaktere des Donnerstagsmordclubs mit all ihren Eigenheiten und Vorgeschichten schon etwas zu kennen, da sie nicht mehr ausführlich vorgestellt werden.
Einmal die Woche trifft sich das gewitzte Hobby-Ermittlerquartett bestehend aus den erstaunlich rüstigen Senioren Elisabeth, Joyce, Ibrahim und Ron, um ungelöste Morde auf ihre ganz eigene, höfliche und höchst stilvolle Art aufzuklären. Ihr neuer zu lösender Fall - ein verunglückter Drogendeal, bei dem sie sich wieder einer Vielzahl an skrupellosen Kriminellen zu stellen haben, hat es wirklich in sich. Geschickt eingebettet in den verwickelten Fall ist diesmal eine bewegende Rahmenhandlung, die um Elisabeth und ihren Mann kreist, und die eigentlichen Ermittlungen bisweilen etwas in den Hintergrund rückt.
Mit seinem flotten, typisch britischen und wundervoll bissig humorvollen Erzählstil sowie höchst amüsanten, schlagfertigen Dialogen gelingt es Osman hervorragend, uns wieder bestens unterhalten. Toller Wortwitz, viel Situationskomik sowie bisweilen recht abstruse Verwicklungen ließen mich immer wieder Schmunzeln.
Wie schon bei den anderen Bänden wird die turbulente Handlung hin und wieder von den aufschlussreichen Tagebucheintragungen von Joyce unterbrochen, die die Geschehnisse auf ihre unnachahmliche Art kommentiert und zusammenfasst.
Die Handlung kommt zwar recht langsam in Gang und der wendungsreiche Fall lässt etwas lange auf Spannung warten, doch bereitet es einfach viel Spaß, die gewitzte Seniorentruppe bei ihren ungewöhnlichen, aber sehr einfallsreichen Ermittlungen zu begleiten und ihre unterhaltsamen Diskussionen zu verfolgen. Der neue Fall für den Donnerstagsmordclub bietet zudem wieder viel Stoff zum Mitraten. Mit dabei sind natürlich auch weitere liebgewonnene Figuren wie das Polizisten-Duo Chris und Donna, und der geniale Bogdan als unentbehrliches Faktotum.
Mit seinen lebendigen, vielschichtig gezeichneten Hauptfiguren, die auch beim neuen Fall ihre interessanten Fähigkeiten und speziellen Stärken clever einzusetzen verstehen, kann Osman einfach wieder auf ganzer Linie punkten. Trotz ihrer liebenswerten Eigenarten und Schrullen wirken sie einfach äußerst lebensnah und authentisch. Souverän meistern sie im eingespielten Team mit Tricks, ihrer oft unorthodoxen Herangehensweise und cleverer Kombinationsgabe schließlich auch diesen verzwickten Fall.
ZUM HÖRBUCH
Das gekürzte Hörbuch wird von Johannes Steck und Beate Himmelstoß sehr abwechslungsreich eingelesen, so dass man rasch in die verwickelten Ermittlungen hineingezogen wird. Sie verstehen es hervorragend, den richtigen Ton zu treffen, humorvolle Episoden mit dem gewissen Augenzwinkern einzulesen und vor allem die schillernden Charaktere mit ihren schrulligen Eigenschaften zum Leben zu erwecken. Insbesondere der Part der vermeintlich etwas naiven Joyce wird von Beate Himmelstoß hervorragend umgesetzt. Mit seiner ruhigen, angenehmen Stimme und angemessenem Sprechtempo führt uns Johannes Steck gekonnt durch die erst langsam in Fahrt kommende Handlung. Insgesamt ein äußerst unterhaltsames und vergnügliches Hörerlebnis!
FAZIT
Erneut eine gelungene Fortsetzung dieser skurrilen und höchst amüsanten Cosy Crime-Reihe – mit tollem britischen Humor, wundervoll schrulligen Charakteren und einem verzwickten Kriminalfall!

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Veröffentlicht am 20.02.2024

Sehr mystischer Histokrimi

Die geheime Gesellschaft
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MEINE MEINUNG
In ihrem mitreißenden historischen Roman „Die geheime Gesellschaft" entführt uns die amerikanische Autorin Sarah Penner in die faszinierende Welt des Okkulten und von Geheimgesellschaften ...

MEINE MEINUNG
In ihrem mitreißenden historischen Roman „Die geheime Gesellschaft" entführt uns die amerikanische Autorin Sarah Penner in die faszinierende Welt des Okkulten und von Geheimgesellschaften der viktorianischen Ära im London des 19. Jahrhunderts. Der Autorin ist eine interessante Mischung aus historischem Hintergrund, spannenden Krimielementen sowie übersinnlichem Episoden gelungen. Die düstere, geheimnisvolle und sehr mystische Atmosphäre sowie der lebendige Erzählstil der Autorin haben mich auf Anhieb fasziniert und in ihren Bann gezogen.
An der Seite der zwei recht rätselhaften Protagonistinnen - Spiritualistin und Wahrsagerin Vaudeline D’Allaire und ihre junge Assistentin Lenna Wickes - tauchen wir in eine höchst bizarre Welt um 1873 ein, in der Séancen, Geisterglaube und okkulte Beschwörungen in der gehobenen Gesellschaft äußerst populär waren. Die verwickelte Geschichte entfaltet sich auf zwei unterschiedlichen Erzählsträngen und wird aus zwei Perspektiven erzählt. Zum einen erleben wir die Geschehnisse aus Ich-Perspektive von Mr. Morley und zum anderen aus Sicht der jungen Lenna, die eigentlich den Mord an ihrer Schwester Evie aufklären möchte.
Während ihrer heiklen Mordermittlung zu einem außergewöhnlichen Verbrechen im Umfeld der exklusiven, nur aus Männern bestehenden Geheimgesellschaft »Séance Society« werden die beiden schon bald mit mysteriösen Rätseln, dunklen Geheimnissen undurchsichtigen Intrigen konfrontiert.
Penner versteht es, historische Fakten und mysteriöse Elemente geschickt miteinander zu verknüpfen und zu einer temporeichen Geschichte zu verweben. Die komplexe Handlung hält zahlreiche überraschende Wendungen für uns bereit und konnte mich mit ihrem gekonnt aufgebauten Spannungsbogen sehr fesseln. Insbesondere die lebendigen und detailreichen Beschreibungen der damaligen Zeit und die Abläufe der Séancen sorgen für eine besondere, atmosphärisch dichte Stimmung, die mir hervorragend gefallen haben. Zudem erhalten wir interessante Einblicke in die Rolle der Frauen in der Gesellschaft und der Wissenschaft des 19. Jahrhunderts.
Die Autorin hat ihre Charaktere sehr liebevoll und lebensnah ausgearbeitet, so dass man sich recht gut in ihre Welt und Handlungen hineinversetzen kann.
Die spannende Handlung gipfelt in einem packenden Finale mit einer nicht ganz überraschenden, aber äußerst stimmigen Auflösung, in der schließlich alle Fäden zusammengeführt werden.

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