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Veröffentlicht am 19.02.2021

Gutes Thema, aber zu oberflächlich

Fürchtet uns, wir sind die Zukunft
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Kurz gesagt: Obwohl die Idee gut und die Charaktere einfallsreich waren, wurde das Thema zu oberflächlich behandelt.

Die Charaktere verfolgten ein gemeinsames Ziel und hatten dementsprechend ähnliche ...

Kurz gesagt: Obwohl die Idee gut und die Charaktere einfallsreich waren, wurde das Thema zu oberflächlich behandelt.

Die Charaktere verfolgten ein gemeinsames Ziel und hatten dementsprechend ähnliche Einstellungen, und dennoch ist es der Autorin gelungen sie sehr facettenreich und unterschiedlich darzustellen, die einander nicht hätten ersetzten können. Auch der Ort passt sehr gut zu der Thematik und den Charakteren. Die Entwicklung des Hauptcharakters habe ich nur zu gerne verfolgt. Dennoch empfand ich sie zu rapide. Nicht nur aufgrund des schnellen Erzählstils, der ja doch zu der Thematik des Buches passt, auch inhaltlich vollziehen sich solch starke Veränderungen innerhalb einzelner Tage nur selten. Die Charaktere haben sehr viel gutes Potenzial, doch sie blieben dauerhaft im Hintergrund, sie formten sich nicht, sondern bleiben oberflächlich. Gefühlt gab es nur zwei Figuren: Theo und Aida, die um ehrlich zu sein nicht besonders sympathisch war.

Auch lässt sich die Geschichte sehr flüssig lesen, auch weil es äußerlich nicht eintönig gestaltet ist, sondern teilweise der Aussage und dem Tempo der Geschichte angepasst.
Die Themen jedoch wurden immer nur angekratzt. Es gab mehrere Sichtweisen auf unterschiedliche Konzepte, die ich gerne weiter mitverfolgt hätte, doch leider wurden alle nur kurz erwähnt, ein Einstieg wurde gefunden, und dann wurde es wieder fallen gelassen.

Die Geschichte hätte großes Potenzial gehabt.

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Veröffentlicht am 29.01.2021

Gutes Grundkonzept

Trauma – Kein Entkommen
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Das Grundkonzept ist, wie im Titel bereits beschrieben, sehr gut: Menschen finden einen Tod, der ihrem Trauma ähnelt.
Doch leider ist die Umsetzung meiner Meinung nach nicht allzu gut gelungen. Hauptsächlich ...

Das Grundkonzept ist, wie im Titel bereits beschrieben, sehr gut: Menschen finden einen Tod, der ihrem Trauma ähnelt.
Doch leider ist die Umsetzung meiner Meinung nach nicht allzu gut gelungen. Hauptsächlich liegt dies am Schreibstil, denn die Ideen, wie den Charakteren Tiefe verliehen werden kann, ist ebenfalls positiv. Doch leider empfand ich beim Lesen kaum Emotionen, weil bspw. Gefühlszustände meist mit "Sie fühlte sich...", "sie ist überrascht", "er wirkte nervös" beschrieben sind, anstatt es dem Leser mit aufgerissenen Augen, hochgezogenen Augenbrauen, unruhigen Bewegungen, schnellen Augenbewegungen etc. erfahren zu lassen. Oder ein anderes Beispiel "während die Angst in ihr hochkriecht", anstatt einen erhöhten Puls, Zittern etc. zu beschreiben.
Auch sind die Beziehungen auf diese Weisen beschrieben: "Er weiß wie es in ihr aussieht", "Seine Verbindlichkeit tat ihr gut", anstatt zu beschreiben, weshalb oder wie genau sie sich mit dieser besser, sicherer oder ähnliches fühlte.
Solche Beschreibungen haben die Lebendigkeit und Emotionalität aus der Geschichte genommen.

Die einzigen Abschnitte, in denen dies besser gelungen ist, und die ich viel interessierter verfolgt habe, sind die mit dem Kind. Es tat weh das zu lesen, und genauso sollte es sein.

Leider hat mir auch der dauerhafte, passiv-aggressive Ton nicht gefallen. Dauerhaft wurde auf Fragen mit Gegenfragen wie "Was glaubt du wohl?" geantwortet, und es herrschte allgemein eine genervte Atmosphäre.

Allgemein würde ich sagen, dass der Autor größeres Potenzial hat, seine Ideen sind wunderbar, nur am Schreibstil müsste noch gearbeitet werden, um mich zu packen.

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Veröffentlicht am 24.01.2021

Prägend

Darling Rose Gold
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Die Geschichte von Rose Gold und ihrer Mutter Petty zeigt auf, wie das Aufwachsen und die Perspektiven der Eltern Kinder prägen können.

Durch die wechselnde Perspektive bekommt der Leser Einblick in ...

Die Geschichte von Rose Gold und ihrer Mutter Petty zeigt auf, wie das Aufwachsen und die Perspektiven der Eltern Kinder prägen können.

Durch die wechselnde Perspektive bekommt der Leser Einblick in das Innenleben beider Figuren, und kann ihre Gedankengänge und Gefühle mitverfolgen. Besonders aussagekräftig sind dabei die fehlenden Schuldgefühle bzw. Reue auf Seiten Pattys. So empfinden wohl die meisten, die ihre Kinder schrecklich behandeln, auch wenn es unverständlich ist. Dies ist demnach gut von der Autorin beschrieben.

Schnell kommt die Atmosphäre eines Katz-Maus-Spiels auf, die den Leser packt und dazu verleitet immer weiter zu lesen.
Ich selbst finde Rachegedanken immer schwer zu beurteilen, da ich Rachepläne oft als Energieverschwendung sehe und mich lieber auf den Aufbau eines eigenen Lebens konzentriere. Dennoch sind diese hier anschaulich dargestellt und vermittelt.

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Veröffentlicht am 21.12.2020

Emotional aufgearbeitet

Erinnerungen aus Glas
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Bevor ich zu all den positiven Aspekten von "Erinnerungen aus Glass" würde ich kurz den einzigen (für mich) negativen Aspekt benennen. Obwohl ich die Kraft und Stärke, die der christliche Glaube damals ...

Bevor ich zu all den positiven Aspekten von "Erinnerungen aus Glass" würde ich kurz den einzigen (für mich) negativen Aspekt benennen. Obwohl ich die Kraft und Stärke, die der christliche Glaube damals gegeben hat, nachvollziehen kann, ist es mir in dieser Geschichte doch zu viel und aufdringlich an Bibelzitaten und Jesusbezügen.

Doch nun zu den positiven Kriterien. Die Autorin erschuf lebhafte, emotionale Bilder, die die Zustände darstellten und die man gespannt mit starken Gefühlen ansah und weiterverfolgte. Dabei wurden Vergangenheit und Gegenwart gekonnt miteinander verwoben, ohne Realitätsnähe einzubüßen. Auch die Charaktere wirken stark und lebhaft, sodass man aktiv ihren Werdegang mitverfolgte.

Die Autorin wagte sich an schwierigen Themen (Besetzung, Leid der Juden, insbesondere Kinder, ...) und arbeitete sie emotional auf.

Eine Abbildung eines Stammbaumes, der auch am Ende angedeutet wurde, wäre noch schön anzusehen gewesen, doch ist dies keineswegs ein großer Kritikpunkt!

Alles in allem eine Geschichte, erschaffene imaginäre Erinnerungen, die einen nicht allzu schnell wieder loslassen.

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Veröffentlicht am 07.12.2020

Emotional aufgeladen

Kinderklinik Weißensee - Zeit der Wunder (Die Kinderärztin 1)
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Bereits der Beginn des Buches fand einen emotional guten Einstieg. Ebenso hat die angepasste Ausdrucksweise geholfen sich in die Zeit zu versetzten und die Umstände zu verdeutlichen. Beispielsweise werden ...

Bereits der Beginn des Buches fand einen emotional guten Einstieg. Ebenso hat die angepasste Ausdrucksweise geholfen sich in die Zeit zu versetzten und die Umstände zu verdeutlichen. Beispielsweise werden auch sehr gut die damaligen Zustände des Gesundheitswesens, bzw. den Fortschritt, typische Verhaltens- und Denkweisen etc. Vor allem in Bezug auf Kinder. Dabei wirkt all das nicht historisch runtergerattert oder gezwungen bildend, sondern schwingt in der Geschichte mit und macht sie noch viel lebendiger. Eine Zeit zum eintauchen.
Marlene und Emma und zwei tiefgründige, unterschiedliche Charaktere mit Persönlichkeit, deren Entwiclung und Werdegang man gerne begleitet, und Probleme nicht als unnötiges Drama, sondern als reale Probleme ansieht.

Zusammengefasst lässt sich nur sagen, dass es eine emotionale Geschichte ist, die es sich zu lesen lohnt.

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