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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.06.2018

Emotionale Geschichte

Die Unruhigen
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Trotz eines ruhigen und bedächtigen Erzähltons schafft es die Autorin das Leben einer Familie, die sehr unruhig und immer in Bewegung ist zu erzählen.
Der Schreibstil ist einfach besonders: Man merkt, ...

Trotz eines ruhigen und bedächtigen Erzähltons schafft es die Autorin das Leben einer Familie, die sehr unruhig und immer in Bewegung ist zu erzählen.
Der Schreibstil ist einfach besonders: Man merkt, dass es sich um wahre Begebenheiten handelt, doch durch den Verzicht von Namen entzieht sich die Geschichte auch etwas der Realität. Ansonsten wird die Geschichte von Dialogausschnitten, Briefen und Tagebucheinträge erweitert, die die Gefühle und Momentaufnahmen besonders betonen.

Auch inhaltlich passiert einiges, wobei die Betonung auf den Gefühlen und Beziehungen liegt und weniger auf große Handlungen. Dennoch will man wissen wie sich alles entwickelt und wie das Ende des Buches gestaltet ist.

Ein sehr ansprechendes Buch, inhaltlich und sprachlich.

Veröffentlicht am 04.06.2018

Realitätsnah

Fake
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In dem Buch ,,Fake‘‘ werden mehrere politische Beweggründe, wie bspw. Krieg zu führen oder Vertuschungsmanöver, angesprochen und aufgedeckt.
Dementsprechend passen die Charaktere sehr gut zu dem Thema, ...

In dem Buch ,,Fake‘‘ werden mehrere politische Beweggründe, wie bspw. Krieg zu führen oder Vertuschungsmanöver, angesprochen und aufgedeckt.
Dementsprechend passen die Charaktere sehr gut zu dem Thema, denn auch wenn sie zusammen arbeiten spielen sie ihr eigenes Spiel. Besonders gut finde ich hierbei, dass die Charaktere auch eigene Persönlichkeiten haben, die sehr tiefgründig sind und nicht nur oberflächlich. Man spürt den Charakter der Person und versteht so auch ihr Denken und Handeln, die durch die detaillierten Beschreibungen sehr gut zur Geltung kommen.
Auch die Szenerien sind grandios beschrieben, man hatte das Gefühl vor Ort zu sein und alles hautnah mitzuerleben.
Vor allem der Bezug zu unserer Realität und der Möglichkeit, dass ein solche oder ähnliche Szenarien sich momentan irgendwo auf der Welt abspielen, gibt dem Buch noch dieses gewisse Etwas.

Ein sehr gelungener Thriller!

Veröffentlicht am 16.05.2018

Wenn Bücher lebendig werden

Tintenwelt 1. Tintenherz
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In einer stürmischen Nacht taucht ein unheimlicher Gast bei Meggie und ihrem Vater Mo auf. Er warnt Mo vor einem Mann namens Capricorn. Am nächsten Morgen reist Mo überstürzt mit Meggie zu ihrer Tante ...

In einer stürmischen Nacht taucht ein unheimlicher Gast bei Meggie und ihrem Vater Mo auf. Er warnt Mo vor einem Mann namens Capricorn. Am nächsten Morgen reist Mo überstürzt mit Meggie zu ihrer Tante Elinor. Elinor verfügt über die kostbarste Bibliothek, die Meggie je gesehen hat. Hier versteckt Mo das Buch, um das sich alles dreht. Ein Buch, das Mo vor vielen Jahren zum letzten Mal gelesen hat und das jetzt in den Mittelpunkt eines unglaublichen, magischen und atemberaubenden Abenteuers rückt, eines Abenteuers, in dessen Verlauf Meggie nicht nur das Geheimnis um Zauberzunge und Capricorn löst, sondern auch selbst in große Gefahr gerät.



Bereits auf den ersten Seiten wird man von den Beschreibungen von Büchern begeistert, sie werden beschrieben, als wären sie wertvolle Schätze (was sie ja auch sind).

Cornelia Funke beherrscht die Wortwahl so gut, dass man das Gefühl hat, man wäre dabei: Beispielsweise wird der Regen, der in der stürmischen Nacht gegen das Fenster klopft so beschrieben, als wäre man mit Meggie in ihrem Zimmer und würde den Regen hören.

Und dann die Charaktere: Man weiß zwar, dass mit ihnen etwas nicht stimmt und sie ein großes Geheimnis haben, das sie unter keinen Umständen verraten wollen und trotzdem wirken sie nicht verschlossen, sondern einfach nur magisch.

Und als wäre das noch nicht genug begleiten einen kleine Skizzen bei der Reise des Lesens, die kleine Sachen veranschaulichen, zum Beispiel Gwin mit den Hörnern.



Das Buch ist einfach fantastisch und beherberg eine wundervolle magische Welt mit Fähigkeiten, die sich wahrscheinlich viele lesebegeisterte Menschen wünschen.

Veröffentlicht am 16.05.2018

Mister Monster

Mr. Monster
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Mein Name ist John Cleaver. Ich bin 16 Jahre alt. Ich mag Lesen, Kochen und ein Mädchen namens Brooke. Ich möchte das Richtige tun. Ich möchte ein guter Mensch sein. Doch das ist nur die eine Hälfte von ...

Mein Name ist John Cleaver. Ich bin 16 Jahre alt. Ich mag Lesen, Kochen und ein Mädchen namens Brooke. Ich möchte das Richtige tun. Ich möchte ein guter Mensch sein. Doch das ist nur die eine Hälfte von mir. Mein Name ist Mr. Monster. Ich weise alle Eigenschaften eines Serienkillers auf. Ich phantasiere über Feuer, Gewalt und Tod. Ich habe einen Dämon besiegt. Aber es gibt viele Dämonen da draußen. Zu viele. Und jeden Tag verspüre ich den Drang, erneut zu töten



Dan Wells ist seinem Schreibstil treu geblieben, weshalb sich der zweite Teil genau so spannend und flüssig liest wie der erste.

Zwar erwartet man natürlich, dass es sich bei dem Täter, den John jagt, um ein Monster handelt, doch es wurden einige Sachen (die ich wegen der Spoiler wegen nicht nennen will) so umgewandelt, dass man weiterhin überrascht wird und es keineswegs an Spannung verliert.

Veröffentlicht am 16.05.2018

Ein gefallener Engel in der heutigen Zeit

Die Attentäter
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Obwohl sie aus grundverschiedenen Verhältnissen stammen, sind Cliff und Alain fasziniert voneinander. Zwischen ihnen steht Margarete, die beide von klein auf kennen. Dann konvertiert Cliff zum Islam und ...

Obwohl sie aus grundverschiedenen Verhältnissen stammen, sind Cliff und Alain fasziniert voneinander. Zwischen ihnen steht Margarete, die beide von klein auf kennen. Dann konvertiert Cliff zum Islam und verschwindet. Als er zurückkehrt, wird klar: Er soll für den IS einen „Tag des Blutes“ planen. Alain will seinen Freund retten – doch wie lange kann er noch zu ihm halten?

Das Cover hat mich mit den Flügeln angesprochen, und jetzt verstehe ich die große Bedeutung dahinter. Der Flügel stellt Alain dar und die einzelnen Feder deuten auf einen gefallenen hin, Cliff. Auch die Obsession beider mit Flügeln und Engel kann man damit sehr gut interpretieren.

Das Buch spielt hauptsächlich in Berlin, was für mich neu ist, da ich bis jetzt selten Bücher gelesen habe, die in Deutschland spielen, weshalb es sehr schön war bekannte Namen zu hören.

Die Perspektiven wechseln immer wieder zwischen Alain, Margarete und Cliff, ohne das es speziell gekennzeichnet ist, aber ich finde, dass immer bereits nach wenigen Worten durch die Ausdrucksweise klar wurde wer redet. Doch im Buch ist ein oder zweimal der Fehler aufgetaucht, dass der falsche Name erwähnt wurde. Beispielsweise steht in einem Brief an Alain ,,Du und Alain‘‘, womit wahrscheinlich aber dann Cliff gemeint ist. Dies hatte mich zuerst verwirrt.

Auch die Ereignisse, die geschehen, sind nicht zeitlich gekennzeichnet, was ich aber nicht als schlecht empfinde, da man diese dann selbstständig im Kopf verknüpfen kann und nicht sofort gespoilert wird in welchem Abschnitt der Zeitlinie man sich befindet, vor allem, da sehr viele Gefühle mit eingebracht werden, die man besser nach und nach erst versteht und die Spannung erhält.

Besonders bemerkenswert sind die Themen, die sich die Autorin ausgesucht hat: Es sind aktuelle Themen, die man in diesem Buch anfangs gar nicht erwartet und sich dann doch sehr schnell einfinden kann. Sie verbindet es mit einer Tragödie zweier (oder mit Margarete dreier) Menschen, die sich auf verschiedenen Seiten befinden, Licht und Dunkelheit. Dies zeigt in dem Buch die positiven und negativen Seiten mit wortgewandten Worten voller Metaphern und Vergleiche von verschiedenen Sichten und nicht nur einer.



Zusammenfassend lässt sich dieses Buch mit folgenden Worten beschreiben: Wortgewandt, tragisch, aktuell, definitiv lesenswert.