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Veröffentlicht am 16.05.2018

Ein gefallener Engel in der heutigen Zeit

Die Attentäter
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Obwohl sie aus grundverschiedenen Verhältnissen stammen, sind Cliff und Alain fasziniert voneinander. Zwischen ihnen steht Margarete, die beide von klein auf kennen. Dann konvertiert Cliff zum Islam und ...

Obwohl sie aus grundverschiedenen Verhältnissen stammen, sind Cliff und Alain fasziniert voneinander. Zwischen ihnen steht Margarete, die beide von klein auf kennen. Dann konvertiert Cliff zum Islam und verschwindet. Als er zurückkehrt, wird klar: Er soll für den IS einen „Tag des Blutes“ planen. Alain will seinen Freund retten – doch wie lange kann er noch zu ihm halten?

Das Cover hat mich mit den Flügeln angesprochen, und jetzt verstehe ich die große Bedeutung dahinter. Der Flügel stellt Alain dar und die einzelnen Feder deuten auf einen gefallenen hin, Cliff. Auch die Obsession beider mit Flügeln und Engel kann man damit sehr gut interpretieren.

Das Buch spielt hauptsächlich in Berlin, was für mich neu ist, da ich bis jetzt selten Bücher gelesen habe, die in Deutschland spielen, weshalb es sehr schön war bekannte Namen zu hören.

Die Perspektiven wechseln immer wieder zwischen Alain, Margarete und Cliff, ohne das es speziell gekennzeichnet ist, aber ich finde, dass immer bereits nach wenigen Worten durch die Ausdrucksweise klar wurde wer redet. Doch im Buch ist ein oder zweimal der Fehler aufgetaucht, dass der falsche Name erwähnt wurde. Beispielsweise steht in einem Brief an Alain ,,Du und Alain‘‘, womit wahrscheinlich aber dann Cliff gemeint ist. Dies hatte mich zuerst verwirrt.

Auch die Ereignisse, die geschehen, sind nicht zeitlich gekennzeichnet, was ich aber nicht als schlecht empfinde, da man diese dann selbstständig im Kopf verknüpfen kann und nicht sofort gespoilert wird in welchem Abschnitt der Zeitlinie man sich befindet, vor allem, da sehr viele Gefühle mit eingebracht werden, die man besser nach und nach erst versteht und die Spannung erhält.

Besonders bemerkenswert sind die Themen, die sich die Autorin ausgesucht hat: Es sind aktuelle Themen, die man in diesem Buch anfangs gar nicht erwartet und sich dann doch sehr schnell einfinden kann. Sie verbindet es mit einer Tragödie zweier (oder mit Margarete dreier) Menschen, die sich auf verschiedenen Seiten befinden, Licht und Dunkelheit. Dies zeigt in dem Buch die positiven und negativen Seiten mit wortgewandten Worten voller Metaphern und Vergleiche von verschiedenen Sichten und nicht nur einer.



Zusammenfassend lässt sich dieses Buch mit folgenden Worten beschreiben: Wortgewandt, tragisch, aktuell, definitiv lesenswert.

Veröffentlicht am 16.05.2018

2. Weltkrieg + Morde = Spannung

Der Angstmann
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Dresden, November 1944: Die Bevölkerung leidet unter den anhaltenden Kriegszuständen und den täglichen Entbehrungen. Flüchtlingsströme drängen in die Stadt. Bombenalarme gehören zum Alltag. Da wird Kriminalinspektor ...

Dresden, November 1944: Die Bevölkerung leidet unter den anhaltenden Kriegszuständen und den täglichen Entbehrungen. Flüchtlingsströme drängen in die Stadt. Bombenalarme gehören zum Alltag. Da wird Kriminalinspektor Max Heller zu einer grausam zugerichteten Frauenleiche geholt. Schnell geht das Gerücht um: Das war der Angstmann, der nachts durch die Ruinen schleicht. Heller gibt nichts auf das Gerede. Inmitten der Wirren des letzten Kriegswinters macht er sich auf die Suche nach einem brutalen Frauenmörder. Nicht nur sein linientreuer Vorgesetzter Rudolf Klepp legt Heller dabei Hindernisse in den Weg. Als im Februar 1945 die Stadt in einem beispiellosen Bombenhagel dem Erdboden gleich gemacht wird, hält man auch den Mörder für tot. Doch der Angstmann kehrt zurück ...



Ich habe bis jetzt noch nicht viele Bücher gelesen, die während des zweiten Weltkrieges spielen, da meistens dann die Story an sich verloren geht oder vieles überspitzt dargestellt wird. Doch bei diesem Buch wird das Hauptaugenmerk wirklich auf die Aufklärung der Morde gelegt und doch bekommt man gut die Gefühle der Bevölkerung mit, sowohl die positiven als auch negativen.

Die Handlungsorte, besonders die zerstörte Stadt Dresden, konnte man sich bildlich vorstellen und somit das Geschehen gut mit verfolgen. Die Spannung baut sich Stück für Stück auf und hält sich bis zum überraschenden Schluss.

Ein wirklich gelungenes Werk!

Veröffentlicht am 16.05.2018

Ein brutal guter Thriller

Triptychon
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In einem multinationalen Konzern wird ein ­unschuldiger Mann zur Schachfigur in einem ­mörderischen Spiel um Macht, Geld und Kontrolle. Er erlebt die Hölle auf Erden.
John Gallagher, Informatiker aus London, ...

In einem multinationalen Konzern wird ein ­unschuldiger Mann zur Schachfigur in einem ­mörderischen Spiel um Macht, Geld und Kontrolle. Er erlebt die Hölle auf Erden.
John Gallagher, Informatiker aus London, steht massiv unter Druck. Er arbeitet für einen mächtigen Konzern, der in Südafrika ein neues Rechenzentrum eröffnen will. Aber John ahnt nicht, dass er in Wahrheit einem verbrecherischen Plan dient. Sein Alltag wird zum Albtraum, er kann kaum noch schlafen, der berufliche Stress erdrückt ihn. Wieder und wieder stößt er an seine physischen und psychischen Grenzen. Er will dem Wahnsinn entrinnen und schlittert in eine Affäre mit unabsehbaren Folgen. Er gerät zwischen die Fronten eines Konflikts, der mit einer für ihn unvorstellbaren Grausamkeit hinter den Kulissen tobt. Er wird zum Gejagten, doch die wahren Zusammenhänge erkennt er sehr spät. Das Sterben nimmt kein Ende, die Spirale der Gewalt eskaliert.
Thomas Beckstedt hat einen mitreißenden Thriller über die Abgründe der Menschen und die Schattenseiten des modernen Wirtschaftssystems geschrieben, über den Einbruch von Gewalt und Tod in eine scheinbar normale Welt, über das Gefühl des Ausgeliefertseins und der Fremdbestimmung durch Mächte, die sich immer wieder entziehen.
Tauchen Sie im vorliegenden ersten Teil dieses Thrillers in eine Welt voller Profitgier, Machtstreben und Skrupellosigkeit ein.



Dieses Buch zieht einen sofort in seinen Bann, indem es bereits am Anfang schon sehr spannend zu geht, wie auch im weiteren Verlauf: Die Spannung zieht sich durch das komplette Buch und trotzdem sind kleine Verschnaufpausen eingebaut, die einem eine Pause zum erholen geben.

Das Buch ist in drei Teile gegliedert, wovon alle sehr gut geschrieben sind, auch wenn im ersten Teil "Böse Träume " für mich als eine absolute Nicht - Technikerin fast schon zu viel IT im Spiel war.

Und der dritte Teil endet mit einem für mich ziemlich überraschenden Ende, was ich sehr gut finde, da man nicht bereits beim Lesen erahnen konnte, wie es endet.

Wie gesagt, ist der Schreibstil sehr gut: Gewalt und Sexualität sind sehr realistisch dargestellt, nichts wird verschönert, sondern so beschrieben wie es ist. Was mich besonders fasziniert ist eine Folterszene, die sehr bildlich dargestellt ist. Solche Szenen finde ich immer kritisch, weil viele Autoren beim schreiben über- oder untertreiben, doch Beckstedt ist dies sehr gut gelungen.

Thomas Beckstedt ist wirklich ein bemerkenswerter Autor und dieses Buch definitiv lesenswert.

Veröffentlicht am 16.05.2018

Innenleben

Die Schande der Lebenden
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Fünf Menschen, die sich zufällig begegnen, bilden einen Kreis. Jeder von ihnen hat ein dunkles Geheimnis. Doch eines davon ist schwarz wie die Nacht. Fünf Menschen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, ...

Fünf Menschen, die sich zufällig begegnen, bilden einen Kreis. Jeder von ihnen hat ein dunkles Geheimnis. Doch eines davon ist schwarz wie die Nacht. Fünf Menschen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, versammeln sich jeden Montag im selben Haus. Sie alle sind Verlorene, die in ihrem Leben Schande auf sich geladen haben und sich nun auf der Suche nach Hilfe zufällig begegnet sind. In ihrer Mitte sitzt der Therapeut Tony De Silva, der eine ganz eigene Vergangenheit hat. In ihrem Kreis offenbaren sich die fünf gegenseitig ihre dunkelsten Geheimnisse. Dabei gibt es nur eine Regel: Nichts von dem, was zwischen ihnen besprochen wird, darf jemals nach außen dringen. Selbst als einer der fünf ermordet aufgefunden wird, bricht keiner sein Schweigen. Und doch ist nichts mehr wie zuvor. Denn zum Kreis gehört nun auch ein Mörder – der alles über die anderen weiß.



Dieses Buch hat mehrere Sichtweisen aus denen erzählt wird, beispielsweise aus der Sicht der Mitglieder der Therapiegruppe, die des Therapeuten oder auch der Kommissarin, die versucht den Fall zu lösen. Auch spielen die Handlungsstränge in verschiedenen Zeiten, doch man kann die Geschichte trotzdem sehr gut nachverfolgen und man gerät nicht durcheinander, da die Kapitel Überschriften mit ,,Jetzt‘‘ oder ,,Damals‘‘ gekennzeichnet sind. Das einzige, was mich anfangs verwirrt hat ist, dass in ,,Damals‘‘ die Hauptcharaktere nur bei den Vornamen und im ,,Jetzt‘‘ nur bei den Nachnamen genannt werden.



Die Spannung ist schwer zu beschreiben. Sie ist nicht so auffällig, da es eher um die Charaktere geht, als um actionreiche Handlungen, aber sie ist definitiv da. Sie ist eher unterschwellig, man weiß, dass auf der nächsten Seite oder Kapitel etwas wichtiges passieren kann.



Das Bild, in welchem die Charaktere dargestellt sind, ist nicht schön, doch es ist realistisch, es zeigt die hässlichen Seiten des Lebens, Gefühlsumstände, mit denen man möglicherweise nicht klarkommt, aber auch kleine Dinger, über die man sich freut. Es wird auf viele psychologischen Aspekte geachtet, die ebenfalls, so weit ich es beurteilen kann, realistisch beschrieben werden.

Doch es stört mich, dass Tony, der Therapeut, überhaupt nicht auf seine Tochter eingeht, die Probleme mit Essstörungen und leichte Drogen hat.



Alles in allem ist dieses Buch aber sehr lesenswert, es hält eine gewisse Spannung aufrecht und gibt einen Einblick in die Welt von Süchtigen, psychischen Problemen und emotionalem Stress.

Veröffentlicht am 16.05.2018

Lebendige Figuren

Die Seelenlosen
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Valvermont war einst die Heimat des Kriegsveteranen Gwenael Chabod, der zum Commandanten über die Garnisonen der Stadt berufen wird. Sein Geliebter Orin - ein ehrwürdiger Priester orcischer Abstammung ...

Valvermont war einst die Heimat des Kriegsveteranen Gwenael Chabod, der zum Commandanten über die Garnisonen der Stadt berufen wird. Sein Geliebter Orin - ein ehrwürdiger Priester orcischer Abstammung - ist an seiner Seite, als sich vor Gwenaels Augen ein Mann in eine seelenlose Kreatur verwandelt. Kurz darauf wird eine junge Frau getötet. Einziger Augenzeuge ist der Dieb Jaleel. Sein Bericht deckt Grauenvolles auf - und bringt sein eigenes Leben in Gefahr. Gemeinsam mit neuen Freunden und Verbündeten jagt Gwenael den finsteren Geist, der von Valvermont Besitz ergriffen hat. Nicht ahnend, wie nah ihm die Dunkelheit bereits ist. Ein Roman aus einer fantastischen Welt, die die ersten vorsichtigen Schritte in Richtung Moderne wagt. Umgeben von dampfbetriebenen Maschinen, mächtigen Magiern und einem undurchsichtigen Stadtoberhaupt muss Gwenael sich fragen, wem er trauen kann, wer seine Freunde sind, wer ihn liebt und welche düsteren Geheimnisse die Villa seiner Familie birgt.



Der Anfang dieses Buches ist so eine Sache: Es gibt sehr viele Namen, die man sich schnell merken muss und bei einigen weiß ich nicht so richtig, ob ich sie wirklich korrekt ausspreche. Doch da ich Französisch in der Schule hatte, war dieses eine Problem doch nicht so groß.

Aber trotzdem konnte ich mich sehr gut in die Geschichte reinlesen, da der Schreibstil sehr flüssig und verständlich ist und die Charaktere und Handlungsorte detailreich beschrieben sind. Sowohl positive als auch negative Aspekte fließen bei ihnen mit ein und man bekommt man einen genauen Einblick in die Welt und deren Funktionsweise des Buches.



Dadurch, dass sich mehrere Charaktere seltsam verhalten (beispielsweise die Wirtin), weiß man nicht, ob es einfach zu ihren Charakterzügen gehört oder ob sie etwas planen. Man rätselt, ob sie zu den Guten, den Bösen oder auch zu einem Mittelding gehören.
Doch es wirkt nicht nervend, sondern man möchte weiter lesen und mehr erfahren und man kann nicht bereits im Vorfeld sagen, wie es ausgeht. So hält die Spannung weiter an.



Was ich noch besonders gut fand war eine Erotikszene, wo man beim Lesen spürt wie es knistert. Die Autorin schreckt nicht davor zurück sie anschaulich zu beschreiben, wobei man merkt, wie es knistert.



Das Buch endet mit einem fiesen Cliffhanger. Das trifft einen sehr unvorbereitet und es kommt wahrscheinlich auf die Person an, ob man es gut (die Neugier für den nächsten Teil) oder schlecht (zu abrupt) aufnimmt. Ich persönlich finde es gar nicht schlecht.



Zusammenfassend lässt sich sagen, dass man sich durch die vielen Namen und Ereignisse am Anfang nicht abschrecken lassen soll, denn danach fesselt das Buch einen.