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Veröffentlicht am 16.05.2018

Die Wurzeln des Bösen reichen tief

Die Einsamkeit des Bösen
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Das kleine Mädchen Alexandra musste schon früh lernen, was es heißt, wenn jemand grundlos böse ist, wenn jemand voll von Hass, Frust und Aggression ist. Die erwachsene Frau Alexandra scheint die schwere ...

Das kleine Mädchen Alexandra musste schon früh lernen, was es heißt, wenn jemand grundlos böse ist, wenn jemand voll von Hass, Frust und Aggression ist. Die erwachsene Frau Alexandra scheint die schwere Kindheit völlig hinter sich gelassen zu haben - doch wirkt es nur an der Oberfläche so. Von den düsteren Geheimnissen, die in ihr schlummern, wissen weder ihr Mann noch ihre beiden Kinder. Manchmal sind sie so weit weg, dass selbst Alexandra sie vergisst.
Ein Lotteriegewinn: überraschender Geldsegen oder Fluch?
Eines Tages gerät Alexandras heile Welt aus den Fugen: Ein Millionengewinn entpuppt sich mehr als Fluch denn als Segen. Plötzlich fühlt Alexandra sich allein. Ihr Ehemann wird ihr von Tag zu Tag fremder, Heimlichkeiten vor Freunden sind an der Tagesordnung, die Kinder stellen materielle Ansprüche, nichts ist mehr so, wie es war - da beginnt Alexandras Fassade zu bröckeln. Sie spürt: Die Schatten ihrer Vergangenheit fallen noch immer düster auf ihre Seele. Und dann regt sich in ihr jenes zornige kleine Mädchen, das damals dem Bösen direkt ins Auge geblickt hat …



Der Autor erzählt in zwei zeitversetzten Handlungssträngen die Vergangenheit und Gegenwart von Alexandra. Die gefallen mir sehr gut, so erfährt man nur stückweise Dinge von der Vergangenheit und wird trotzdem mit der Gegenwart konfrontiert.



Durch das, was Alexandra passiert ist und weiterhin zustößt tut sie einem leid und man fühlt mit ihr, doch sie wirkt nicht wie eine Person, die Mitleid benötigt, weshalb sie mir sehr sympathisch ist.



Wahrscheinlich hat so gut wie jeder schon einmal mit dem Gedanken gespielt einen Millionenbetrag zu gewinnen, was man damit machen würde, wie man sich selbst und die anderen um einen herum verändern würde und so weiter.

Und genau dies passiert Anton. Es wird auf äußerst realistische Weise erzählt, wie der Geldbetrag die bereits inaktive Familie vollständig zerreißt, bis fast nichts mehr gutes übrig bleibt.

Mit dem Reichtum verändern sich Anton und die Kinder, bis Alexandra, die das Geld nicht will und es am liebsten verschenken würde.



Je weiter man in der Geschichte vorankommt, desto spannender, mitreißender und intensiver wird sie. Durch die detaillierten Beschreibungen der Charaktere und deren Veränderungen ist man mitten im Geschehen und am Ende fragt man sich: Würde meine Familie ebenfalls zerbrechen?

Veröffentlicht am 16.05.2018

So realistisch, dass es zum Nachdenken anregt

Lebensnacht
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Menschen sterben weltweit in großer Zahl, ihre Leichname lösen sich in Pfützen auf, nur Knochen und Kleidungsstücke bleiben übrig. Und der Geruch nach Benzin. Der nicht für möglich gehaltene Super-GAU ...

Menschen sterben weltweit in großer Zahl, ihre Leichname lösen sich in Pfützen auf, nur Knochen und Kleidungsstücke bleiben übrig. Und der Geruch nach Benzin. Der nicht für möglich gehaltene Super-GAU stellt selbst die Auswirkungen der Atombombe in den Schatten und wird Realität: Die Menschheit steht vor dem Aus. Professor Harry Kauffmann, Träger des Chemie-Nobelpreises und weltweit anerkannte Koryphäe auf seinem Gebiet, versucht mit seinem Team, den Schaden einzudämmen, der ihm bei seinen Experimenten unterlaufen ist. Er wollte Benzin mithilfe genetisch veränderter Bakterien herstellen. Um die tödlichen Folgen seiner Forschungen zu bekämpfen, fehlen aber die adäquaten Mittel. Ein dramatischer Wettlauf mit der Zeit beginnt. Wie wird dieser enden?



Die Kapitel sind kurz gehalten und passen zu der sofort einsetzenden Spannung. Man erfährt schnell, worum es geht und kann sich somit, und auch durch den flüssigen und verständliche Schreibstil, auch gut in die Geschichte hineinversetzen.



Es werden einige Fachbegriffe und wissenschaftliche Zusammenhänge beschrieben, doch sie werden meist innerhalb von Dialogen oder, wenn nicht, im Glossar erklärt. So muss der Leser sich nicht sorgen, dass er ohne die Kenntnis einen inhaltlichen Aspekt nicht versteht.



Der Autor nutzt viele Aspekte, um die Geschichte so realistisch zu machen: Er beschreibt die Veränderungen in der Gesellschaft, die Verhaltensweisen der Bevölkerung und ihr Handeln, dass sich durch die neue Situation verändert und ins panische übergeht und erklärt teilweise das Handeln einiger Charaktere durch Kindheits- und Jungenderfahrungen. Auch den Humor lässt er nicht aus, der beispielsweise durch einen hessischen Dialekt mit eingebracht wurde. Dadurch wirkt alles sehr lebendig.



Das Buch regt sehr zum Nachdenken an, da es so realitätsnah dargestellt ist und man es leicht auf die heutige Zeit übertragen kann. Wie gehen wir miteinander um? Kann Genmanipulation so etwas bewirken?

Veröffentlicht am 16.05.2018

Nicht nur für Kinder

Animox 1. Das Heulen der Wölfe
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Als Ratten seine Mutter entführen und sein Onkel sich in einen Wolf verwandelt, wird dem 12-jährigen Simon in Aimée Carters "Animox" klar: Seine Familie zählt zu den sogenannten Animox – Menschen, die ...

Als Ratten seine Mutter entführen und sein Onkel sich in einen Wolf verwandelt, wird dem 12-jährigen Simon in Aimée Carters "Animox" klar: Seine Familie zählt zu den sogenannten Animox – Menschen, die sich in mächtige Tiere verwandeln können. Und schon steckt er mitten im erbitterten Krieg der fünf Königreiche der Animox. Ob Simon ein Nachfahre des „Beast King“ ist, der sich in alle fünf Tierarten verwandeln kann?





Dieses Buch ist ausgeschrieben für Kinder zwischen 11 und 14 Jahren, doch ich denke, dass jeder es lesen und sich damit unterhalten kann, egal welche Altersgruppe.

Natürlich ist der Schreibstil der Zielgruppe angepasst, doch die beschriebene Welt ist so magisch und bezaubernd, dass man darüber schnell hinweg sehen kann.



Ich denke die meisten haben sich mindestens einmal im Leben überlegt, wie es wohl wäre, wenn man mit Tieren sprechen könnte und genau dies wird hier dargestellt und zwar auf spannende, humorvolle, geheimnisvolle und traurige Weise. Die Emotionen, die einem beim Lesen aufkommen, lassen einen nicht mehr los und überraschen einen immer wieder aufs neue.



Die Autorin erschafft einzigartige Charaktere, die alle ziemlich unterschiedlich sind, auch wenn die meisten liebenswürdig sind, was aber natürlich mit dem eigentlichen Lesealter zu tun hat.



Das Cover muss ich auch erwähnen, da es mir so gut gefällt: Es ist wirklich bezaubernd. Erstmal ist das Zusammenspiel der grün/blau/türkisen Farben sehr gut gemacht und dann ist der Wolskopf anders bestrichen und teilweise hervorgehoben, sodass man ihn beim drehen von der Spiegelung unterscheiden kann und man ihn fühlt, wenn man drüber streicht.

Veröffentlicht am 16.05.2018

Zurück in die Kindheit

Drachenreiter 2. Die Feder eines Greifs
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Zwei Jahre nach ihrem Sieg über Nesselbrand erwartet Ben, Barnabas und Fliegenbein ein neues Abenteuer: Der Nachwuchs des letzten Pegasus ist bedroht! Nur die Sonnenfeder eines Greifs kann ihre Art noch ...

Zwei Jahre nach ihrem Sieg über Nesselbrand erwartet Ben, Barnabas und Fliegenbein ein neues Abenteuer: Der Nachwuchs des letzten Pegasus ist bedroht! Nur die Sonnenfeder eines Greifs kann ihre Art noch retten. Gemeinsam mit einer fliegenden Ratte, einem Fjordtroll und einer nervösen Papageiin reisen die Gefährten nach Indonesien. Auf der Suche nach dem gefährlichsten aller Fabelwesen merken sie schnell: sie brauchen die Hilfe eines Drachens und seines Kobolds.



Ich muss zugeben, dass ich nicht mehr alle Charaktere genau im Kopf hatte, da ich das Buch als Kind gelesen habe. Aber dieses Problem wurde auf schöne Weise mit einem Glossar gelöst, welches alle Lebewesen auflistet.

Auch hatte ich Bedenken, ob das Buch mit dem ersten Teil mithalten kann, die waren jedoch völlig unbegründet. Bereits nach den ersten Seiten wurde ich wieder in die Welt der von Ben gezogen und die Charaktere haben sich erneut in mein Herz geschlichen.

Natürlich sind die Sätze aufgrund der Alterszielgruppe etwas einfacher gestrickt und die Kapitel sind kürzer, doch darüber lässt sich leicht hinweg sehen, da man von den wundervollen Zeichnungen bezaubert wird. Zudem sind die Worte doch so gewählt, dass sie einen im Herzen berühren. Halt wie ein typisches Funke Buch. Das einzige, was mich gestört hat ist, dass wirklich sehr viele Wesen erwähnt wurden, aber danach nie wieder. Ich hätte es besser gefunden, wenn weniger in der Geschichte vorgekommen wären und dafür die anderen mehr beschrieben worden wären.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Buch sehr lesenswert ist, man in die Kindheit zurück geholt wird, wenn man den ersten Teil bereits Jahre zuvor gelesen hat und die Geschichte einen nicht mehr loslässt.

Veröffentlicht am 16.05.2018

England, 1864

Engel der Themse
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Im viktorianischen London werden immer wieder Kinder vermisst, die Kinder der Ärmsten. Der Schatten holt sie, sagen die Leute. Die Polizei unternimmt nichts. Auch nicht, als der neugeborene Bruder von ...

Im viktorianischen London werden immer wieder Kinder vermisst, die Kinder der Ärmsten. Der Schatten holt sie, sagen die Leute. Die Polizei unternimmt nichts. Auch nicht, als der neugeborene Bruder von Gladys verschwindet. Dann verschwindet der Sohn eines Lords, und diesmal wird die Polizei aktiv. Das vorlaute Küchenmädchen Emma gerät in Verdacht und muss fliehen. In den Straßen von London trifft sie Gladys. Keine traut der anderen. Doch als auch der zweite Sohn des Lords vermisst wird und die Polizei alle Schuld bei Emma sucht, müssen sie sich zusammenraufen. Nur gemeinsam können sie den Schatten besiegen und das Kind retten. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt …



Ich hatte am Anfang Schwierigkeiten in die Geschichte einzusteigen, das Hauptproblem war dabei, dass sehr viele Namen auf einmal kamen. Besonders als beide Hauptcharaktere in neuen Familien untergebracht wurden, kam ich oft durcheinander. Dies hat sich bei mir erst nach ca 100 Seiten gelegt.



Nachdem man sich in die Geschichte weiter reingelesen hat, ist es aber einfacher den zwei sich ähnelnden Handlungssträngen zu folgen. Es wird immer spannender und verzwickter und weckt definitiv die Neugier weiter zu lesen!

Positiv ist ebenfalls, dass man während des Lesens nicht gleich dahinter kommt, wer die ganzen Kinder entführt und als das Geheimnis dann gelüftet wurde, war ich überraschet, denn mit dieser Person hätte ich nicht gerechnet.

Doch aus irgendeinem Grund hatte ich immer wieder Probleme zu 100 Prozent zu folgen, möglicherweise lag es daran, dass sich die Geschichten von Emma und Gladys zu sehr ähneln und man gedanklich noch in der einen Geschichte war, obwohl wieder die andere dran war.