Profilbild von books-are-proof

books-are-proof

Lesejury Star
offline

books-are-proof ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit books-are-proof über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.05.2018

2. Weltkrieg + Morde = Spannung

Der Angstmann
0

Dresden, November 1944: Die Bevölkerung leidet unter den anhaltenden Kriegszuständen und den täglichen Entbehrungen. Flüchtlingsströme drängen in die Stadt. Bombenalarme gehören zum Alltag. Da wird Kriminalinspektor ...

Dresden, November 1944: Die Bevölkerung leidet unter den anhaltenden Kriegszuständen und den täglichen Entbehrungen. Flüchtlingsströme drängen in die Stadt. Bombenalarme gehören zum Alltag. Da wird Kriminalinspektor Max Heller zu einer grausam zugerichteten Frauenleiche geholt. Schnell geht das Gerücht um: Das war der Angstmann, der nachts durch die Ruinen schleicht. Heller gibt nichts auf das Gerede. Inmitten der Wirren des letzten Kriegswinters macht er sich auf die Suche nach einem brutalen Frauenmörder. Nicht nur sein linientreuer Vorgesetzter Rudolf Klepp legt Heller dabei Hindernisse in den Weg. Als im Februar 1945 die Stadt in einem beispiellosen Bombenhagel dem Erdboden gleich gemacht wird, hält man auch den Mörder für tot. Doch der Angstmann kehrt zurück ...



Ich habe bis jetzt noch nicht viele Bücher gelesen, die während des zweiten Weltkrieges spielen, da meistens dann die Story an sich verloren geht oder vieles überspitzt dargestellt wird. Doch bei diesem Buch wird das Hauptaugenmerk wirklich auf die Aufklärung der Morde gelegt und doch bekommt man gut die Gefühle der Bevölkerung mit, sowohl die positiven als auch negativen.

Die Handlungsorte, besonders die zerstörte Stadt Dresden, konnte man sich bildlich vorstellen und somit das Geschehen gut mit verfolgen. Die Spannung baut sich Stück für Stück auf und hält sich bis zum überraschenden Schluss.

Ein wirklich gelungenes Werk!

Veröffentlicht am 16.05.2018

So realistisch, dass es zum Nachdenken anregt

Lebensnacht
0

Menschen sterben weltweit in großer Zahl, ihre Leichname lösen sich in Pfützen auf, nur Knochen und Kleidungsstücke bleiben übrig. Und der Geruch nach Benzin. Der nicht für möglich gehaltene Super-GAU ...

Menschen sterben weltweit in großer Zahl, ihre Leichname lösen sich in Pfützen auf, nur Knochen und Kleidungsstücke bleiben übrig. Und der Geruch nach Benzin. Der nicht für möglich gehaltene Super-GAU stellt selbst die Auswirkungen der Atombombe in den Schatten und wird Realität: Die Menschheit steht vor dem Aus. Professor Harry Kauffmann, Träger des Chemie-Nobelpreises und weltweit anerkannte Koryphäe auf seinem Gebiet, versucht mit seinem Team, den Schaden einzudämmen, der ihm bei seinen Experimenten unterlaufen ist. Er wollte Benzin mithilfe genetisch veränderter Bakterien herstellen. Um die tödlichen Folgen seiner Forschungen zu bekämpfen, fehlen aber die adäquaten Mittel. Ein dramatischer Wettlauf mit der Zeit beginnt. Wie wird dieser enden?



Die Kapitel sind kurz gehalten und passen zu der sofort einsetzenden Spannung. Man erfährt schnell, worum es geht und kann sich somit, und auch durch den flüssigen und verständliche Schreibstil, auch gut in die Geschichte hineinversetzen.



Es werden einige Fachbegriffe und wissenschaftliche Zusammenhänge beschrieben, doch sie werden meist innerhalb von Dialogen oder, wenn nicht, im Glossar erklärt. So muss der Leser sich nicht sorgen, dass er ohne die Kenntnis einen inhaltlichen Aspekt nicht versteht.



Der Autor nutzt viele Aspekte, um die Geschichte so realistisch zu machen: Er beschreibt die Veränderungen in der Gesellschaft, die Verhaltensweisen der Bevölkerung und ihr Handeln, dass sich durch die neue Situation verändert und ins panische übergeht und erklärt teilweise das Handeln einiger Charaktere durch Kindheits- und Jungenderfahrungen. Auch den Humor lässt er nicht aus, der beispielsweise durch einen hessischen Dialekt mit eingebracht wurde. Dadurch wirkt alles sehr lebendig.



Das Buch regt sehr zum Nachdenken an, da es so realitätsnah dargestellt ist und man es leicht auf die heutige Zeit übertragen kann. Wie gehen wir miteinander um? Kann Genmanipulation so etwas bewirken?

Veröffentlicht am 16.05.2018

Brüder über den Tod hinaus

Brüder für immer
0

„Wenn ich vor dir sterbe“, sagte ich, „werde ich ein Buch über dich schreiben.“ „Wenn ich vor dir sterbe“, sagte Julian, „dann habe ich keinen Bruder mehr.“ Quentins Buch hält der Leser in den Händen. ...

„Wenn ich vor dir sterbe“, sagte ich, „werde ich ein Buch über dich schreiben.“ „Wenn ich vor dir sterbe“, sagte Julian, „dann habe ich keinen Bruder mehr.“ Quentins Buch hält der Leser in den Händen. Er schreibt über die Kindheit mit seinem Bruder Julian, bis dieser in den Spanischen Bürgerkrieg zieht. Vom englischen Landleben der zwanziger und dreißiger Jahre, den Künstlern, die in ihrem Haus ein und aus gehen und von einem schrecklichen Geheimnis, das ans Licht kommt und alles verändert.



Durch das Einstiegskapitel wurde man bereits nach nur drei Seiten emotional getroffen und man wollte sofort wissen, wie genau sich die Geschichte abspielt. Dies wird dadurch unterstützt, dass es sich um eine wahre Begebenheit handelt.



Die Charaktere entführen einen in die Zeit der 30er Jahre und erzählen das Leben von Quentin. Die Situationen und Orte werden detailreich beschrieben, sodass man sich alles sehr genau vorstellen kann und man das Gefühl hat alles selbst mit zu erleben.

Auch viele Charaktere selbst sind sehr ausführlich beschrieben, aber nicht alle. Beispielsweise erfährt man die vollständige Persönlichkeit von den Brüdern, doch nichts über ihr Aussehen. Das hätte ich mir gewünscht, besonders da das Ende mit ihrer Schwester zusammen hängt und man mit einem unterschiedlichen Aussehen zu ihr hätte man Zusammenhänge schließen können, als einfach nur den Fakt akzeptieren zu müssen.



Der Schreibstil ist sehr flüssig und, wie bereits erwähnt, sehr schön beschreibend. Man kann die Gefühle der Personen nachvollziehen und besonders die emotionale Ebene wird angesprochen.



Sehr empfehlenswert!

Veröffentlicht am 16.05.2018

Einmaliges Hintergrundwissen

Winter is Coming
0

›Game of Thrones‹ ist Gegenstand heftiger Diskussionen in den Medien und für Millionen von Fans in aller Welt, die zahllose Theorien entwickeln, wie die Geschichte wohl weitergehen wird. Doch trotz all ...

›Game of Thrones‹ ist Gegenstand heftiger Diskussionen in den Medien und für Millionen von Fans in aller Welt, die zahllose Theorien entwickeln, wie die Geschichte wohl weitergehen wird. Doch trotz all dem hat bisher kein Buch verraten, wie George R. R. Martin sein erstaunliches Universum geschaffen hat. Während Carolyne Larrington Romane und Fernsehserie zugleich im Blick hält, erkundet sie jene mittelalterliche Welt aus Rivalitäten und Krieg, Liebe und Verrat, Gier und Macht, deren Inbegriff die Rosenkriege in England bilden. Außerdem vertieft sie sich unter anderem in die Themen Wappen, Riesen, Drachen und Schattenwölfe in Texten des Mittelalters, Raben, alte Götter und Wehrholz in den nordischen Mythen sowie in den bizarren, exotischen Orient auf dem Ostkontinent Essos. Von den Weißen Wanderern bis zur Roten Frau, von Casterlystein bis zum Zitternden Meer ist dieses Buch ein unentbehrlicher Reiseführer in die bedeutendste Schöpfung der Fantasyliteratur des 21. Jahrhunderts.



Da dieses Buch ein Buch für richtige Fans ist und nicht für Leute, die nur mal in die Bücher oder die Serie reingeschnuppert haben, wird Grundwissen (ca die ersten fünf Staffeln) vorausgesetzt.

Und doch werden allzu große Spoiler mit drei unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden markiert, und auch die einzelnen Themen sind unterteilt, sodass man sich auch nur die Teile durchlesen kann, die einen interessieren. Da es sich um ein Sachbuch handelt, finde ich dieses Prinzip sehr gut.



Das Buch vergleicht die Welt von Game of Thrones mit der mittelalterlichen Welt unserer Zeit.

Der Schreibstil der Autorin ist dabei flüssig und lässt sich angenehm lesen, so dass auch einige für mich nicht ganz so interessante Abschnitte gut zu lesen waren. Sie reiht nicht nur Fakten aneinander, sondern schreibt sehr lebendig, sodass einzelne kleine Geschichte zustande kommen und man merkt, dass sie die Geschichte und die Charaktere von Game of Thrones sehr mag.



Ich konnte das Buch nicht in einem Rutsch durchlesen, aber das war bei mir und Sachbüchern schon immer so. Es geht eher darum das Wissen aufzunehmen und interessante Themen und Fakten zu finden. Darum zu sehen, wie sehr die Welt von Game of Thrones unserer ähnelt.



Ein sehr toller Zusatz zur Serie und den Büchern!

Veröffentlicht am 16.05.2018

Ein gelungener 2. Teil, der den 1. überragt

Die Tribute von Panem 2. Gefährliche Liebe
0

Katniss und Peeta haben die Hungerspiele überlebt. Doch viel mehr: Sie haben dem mächtigen Kapitol die Stirn geboten. Ihr Beispiel ermutigt die unterdrückte Bevölkerung in den Distrikten zur Rebellion ...

Katniss und Peeta haben die Hungerspiele überlebt. Doch viel mehr: Sie haben dem mächtigen Kapitol die Stirn geboten. Ihr Beispiel ermutigt die unterdrückte Bevölkerung in den Distrikten zur Rebellion gegen das Regime. Doch dann ändert Präsident Snow kurzerhand die Spielregeln und lässt alle bisherigen Gewinner bei den anstehenden Hungerspielen noch einmal gegeneinander antreten. Auch Katniss und Peeta werden in die Arena geschickt und müssen sich erneut dem Kampf ums Überleben stellen. Und langsam wird ihnen klar, dass sie in Wirklichkeit Teil eines viel größeren Plans sind.



Obwohl die Hungerspiele wieder stattfinden und sich so viele Ereignisse wiederholen, besonders alles rund um die Arena, wird vieles so abgeändert, dass man sich beim Lesen nicht langweilt, sondern eher entgegenfiebert, wie die Charaktere die Situationen diesmal handhaben. Zudem gehen die meisten Charaktere diesmal viel rebellischer mit der Situation um, was bewirkt, dass die Interviews, das Training, alles rund um die Spiele interessanter wirken und denen im ersten Teil nicht so sehr ähneln, es sind mehr unterschiedliche Charakterzüge zu erkennen und, was mich am meisten gefreut hat, da es mich im ersten Teil gestört hat: Sie nehmen ihr Schicksal nicht einfach hin. Sie versuchen Schuldgefühle in den Unterstützern der Spiele zu wecken, sie zeigen, dass sie nicht nur Spielfiguren sind.



In der Arena selbst wurden die Kämpfe nicht so spannend beschrieben, wie in Band in, was wieder bewirkt, dass man sich nicht zu schnell langweilt, da man dies bereits aus dem ersten Band kennt. Dafür wurde die Arena viel ausgeklügelter gestaltet, mit vielen Fallen und einer Systematik, die sich Stück für Stück mehr offenbart.

Außerdem wirkten die Charaktere lebendiger auf mich, mit mehr Emotionen und solchen, die man eher nachvollziehen und in die man sich besser hinein versetzten kann.



Ein Gelungener 2. Teil, der den ersten noch überragt.