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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.08.2022

Zu kurz

Der Geruch von Wut
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Der Autor spricht mehrere sehr wichtige Themen an, und diese auch auf eine gute und nicht aufdrängende Weise. Doch leider kommen diese ezwas zu kurz, sie werden nicht ausreichend, etwas zu oberflächlich ...

Der Autor spricht mehrere sehr wichtige Themen an, und diese auch auf eine gute und nicht aufdrängende Weise. Doch leider kommen diese ezwas zu kurz, sie werden nicht ausreichend, etwas zu oberflächlich behandelt. Wäre die Geschichte an sich was länger und ausgereifter, sodass mehr auf die einzelnen Aspekte wie Rechtsextremismus und Radikalisierung, deren Auswirkungen auf das Leben und die Psyche von Jugendlichen, die Trauer um den Verlust eines Elternteiles etc. eingegangen hätte werden können, würde die Geschichte die LeserInnen zufriedener zurücklassen.

Besonders gut gelungen empfinde ich den Kontrast und dadurch auch einen inneren fühlbaren Spalt zwischen dem alltäglichen Leben eines Jugendlichen und dem Rechtsextremismus. Ebenfalls wunderbar rübergekommen sind die Emotionen des Protagonisten: Seine Wut, seine Trauer, sein Unverständnis, seine Verzweiflung/Frustation.

Alles in allem eine gelungene Grundidee, die noch etwas Ausarbeitung und Aufarneitung gebrauchen könnte.

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Veröffentlicht am 26.07.2022

Ganz in Ruhe

Die Selbstliebe-Illusion
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Die Schaffung einer entspannten Atmosphäre mit dem lockeren Schreibstil bringt die LeserInnen dazu sich dem Inhalt des Buches neugierig und ganz entspannt zu nähern.
Dabei ist vieles nicht neu, es sticht ...

Die Schaffung einer entspannten Atmosphäre mit dem lockeren Schreibstil bringt die LeserInnen dazu sich dem Inhalt des Buches neugierig und ganz entspannt zu nähern.
Dabei ist vieles nicht neu, es sticht nicht allzu sehr aus der Masse heraus, dennoch kann man einiges für sich selbst mitnehmen. Der Fokus liegt dabei, einen Weg zu finden, der einen wohlfühlen lässt, anstatt sich auf Aspekte zu konzentrieren, bei denen man sich selbst optimieren muss, um sich selbst zu lieben. Hier geht es wirklich, um die eigene Akzeptanz. Dabei werden viele kleinere Schritte und Ziele weitergegeben, anstatt sich dem großen Konzept an sich zu widmen, das oft unerreichbar erscheint. Schritte, die helfen aus der eigenen Routine ein wenig auszubrechen und neue Perspetiven und Denkweisen in Betracht zu ziehen. Dabei ist es nicht wichtig, diese sofort anzunehmen, sondern sie erst einmal in Betracht zu ziehen.

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Veröffentlicht am 19.07.2022

Interessante Einblicke

Baumschläfer
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Der Autor konnte gekonnt Gesagtes und gedachte Antworten des Protagonisten trennen, sodass die LeserInnen, obwohl sich der Protagonist innerlich wie äußerlich immer weiter zurückzieht und immer seltener ...

Der Autor konnte gekonnt Gesagtes und gedachte Antworten des Protagonisten trennen, sodass die LeserInnen, obwohl sich der Protagonist innerlich wie äußerlich immer weiter zurückzieht und immer seltener seine Gedanken äußert, durch fettgedruckte Zeilen weiß, wie er geantwortet hätte. Bzw. dies in seinen Gedanken auch macht.
Die LeserInnen werden immer mehr in die Gedankenwelt von Marius hineingezogen. Dabei verändert sich auch der Fokus von Aktivitäten und Geschehnissen von Marius' Umwelt auf sein Innerstes. Währenddessen wird gezeigt wie er sich selbst zunehmend verliert und seine Umgebung kaum noch wahrnimmt und jede andere Person zum Feind wird, dem er nicht vertrauen kann.
Mit dem Buch übt der Autor Kritik an einigen gesellschaftlichen Problemen, wie bspw. dass Gewalt in Marius' Haushalt ohne Konsequenzen für den Vater geschehen konnte; dass sich in Jugendheimen nicht ausreichend um die Kinder gekümmert werden kann, und sie dort kaum aus ihren negativen Gedanken entkommen können, bzw. dies noch verstärkt wird; dass Menschen aufgegeben und vergessen werden; etc.

Auch wenn der Schreibstil Marius' Innenwelt gut darstellen kann, muss ich zugeben, dass ich aufgrund der vielen kurzen prägnanten Sätze und fehlenden Beschreibungen der Außenwelt zwischenzeitlich verwirrt war, was denn nun passiert ist.

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Veröffentlicht am 06.07.2022

Potential

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Die Machart und der Schreibstil des Buches und des Themas ist gut gelungen. Mit gekonnten Sprüngen zwischen verschiedenen Zeitebenen wird Spannung erzeugt und eine interessante Geschichte erzählt, ohne ...

Die Machart und der Schreibstil des Buches und des Themas ist gut gelungen. Mit gekonnten Sprüngen zwischen verschiedenen Zeitebenen wird Spannung erzeugt und eine interessante Geschichte erzählt, ohne dass Verwirrung aufkommt. Auch die angeschnittenen Unterthemen sind überaus wichtig in unserer Zeit und viele werden sich/eigene Verhaltensmuster und -denkweisen wahrscheinlich wiedererkennen und dadurch ausgelöst selbst eventuell mehr reflektieren.
Jedoch wurden diese Themen nur kurz angeschnitten und kaum genauer drauf eingegangen. Darunter zählen beispielsweise wie die Protagonistin kurz merkt, dass ihr alltäglicher Inhalt nicht mehr genügt und sie dies aufgrund ihrer täglichen Begegnungen als "langweilig" empfindet. Nach dieser wichtigen Erwähnung wird jedoch nicht weiter drauf eingegangen, als hätte sie es wieder vergessen.
Wie sich einige Charaktere aufgrund von verschiedenen Weltanschauungen/Verschwörungstheorien voneinander entfremden wird zwar genauer thematisiert, doch geschiet dies nicht im Kontext des Algorthmuses und von der bubble, die einen immer weiter entfremdet. Der Ursache wird nicht auf den Grund gegangen und auch die Entwicklung ist nur wenig sichtbar, auf einmal ist das in dem Buch einfach der Fall.

Alles in allem hat das Werk definitiv Potential, eine tiefergreifende Aufarbeitung hätte ihm aber sehr gut getan.

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Veröffentlicht am 22.06.2022

Weit gefasst

Die dunkle Leidenschaft
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Für mich ist Hass eine schwer zu fassende Emotion. Nur selten verspüre ich sie, ich bin eher genervt, enttäuscht, enttäuscht oder vorallem wütend. Doch vorallem online und in den Nachrichten wird Hass ...

Für mich ist Hass eine schwer zu fassende Emotion. Nur selten verspüre ich sie, ich bin eher genervt, enttäuscht, enttäuscht oder vorallem wütend. Doch vorallem online und in den Nachrichten wird Hass gefühlt immer größer und verbreitet sich schneller und insbesondere leichter. Das Buch hat betont, wie sehr Hass mit anderen Emotionen verwoben ist und durch Fallbeispiele sehr anschaulich gemacht. Nicht nur Personen aus der Gegenwart wurden angesprochen, sondern auch historische Aspekte miteinbezogen.

Durch den flüssigen Schreibstil lässt sich das schwer zu fassende Thema leicht durchlesen und man stolpert nicht über Beschreibungen oder Aussagen. Optisch wäre es jedoch von Vorteil gewesen die Berichte oder Aussagen mehr abzugrenzen. Durch die genutzte Umsetzung jedoch wirkte es aneinandergereiht bzw. runtergeschrieben.

Zusammenfassend ist dies ein sehr aufschlussreiches Buch, welches durch anschauliche Beispiele das theoretisch Gesagte noch näher bringt und den LeserInnen eine weit gefasste Perspektive bietet.

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