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Veröffentlicht am 07.08.2018

"Gefangen in der Dunkelheit, befreist du aus der Finsternis, mein Herz aus Schatten"

Herz aus Schatten
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Allgemeines

Titel: Herz aus Schatten
Autor/in: Laura Kneidl
ISBN: 978-3-551-31692-9
Verlag: Carlsen
Genre: Fantasy
Seitenzahl: 464
Preis: 12,99€


Klappentext

Seit Jahrhunderten wird die Stadt Praha ...

Allgemeines



Titel: Herz aus Schatten
Autor/in: Laura Kneidl
ISBN: 978-3-551-31692-9
Verlag: Carlsen
Genre: Fantasy
Seitenzahl: 464
Preis: 12,99€


Klappentext



Seit Jahrhunderten wird die Stadt Praha von dunklen Kreaturen bedroht. Sie lauern in den Wäldern und gieren nach dem Blut der letzten verbliebenen Menschen. Als Bändigerin ist es die Aufgabe der 17-jährigen Kayla, die Stadt vor den Ungeheuern zu schützen. Mit ihren Fähigkeiten gelingt es ihr, einen Schattenwolf zu zähmen. Doch dann geschieht das Unfassbare: Der Wolf verwandelt sich in einen jungen Mann. Er kann sich nicht an seine Vergangenheit erinnern und immer wieder kommt seine monströse Seite zum Vorschein…


Meine Gedanken zum Buch



„Gefangen in der Dunkelheit, befreist du aus der Finsternis, mein Herz aus Schatten.“

Da ich den Roman bei der Leipziger Buchmesse gekauft habe, bin ich einer der Glücklichen, die das Buch vor dem Erscheinungsdatum lesen durften. Nun hat Laura Kneidl mich ja mit der „Berühre mich. Nicht“ – Reihe absolut fasziniert. Deswegen war meine Erwartungshaltung relativ hochgeschraubt, da sie in der Dilogie auftrumpfen konnte mit einem sehr angenehmen Schreibstil, die Gefühle der Protagonistin hat sie schön hervorgehoben und ein geschicktes Händchen bewiesen, die Geschichte nie langweilig werden zu lassen.

In „Herz aus Schatten“ geht es um Kayla, eine Bändigerin. Die Bändiger haben die Aufgabe, die Stadt Praha/Prag vor Monsterangriffen zu schützen. Sie verbinden sich in einem Ritual mit einem Monster ihr Leben lang und werden ein Team, dass gemeinsam gegen wilde, angreifende Monster kämpft. Kayla, die aus einer traditionsreichen Bändigerfamilie stammt, will eigentlich keine Bändigerin werden. Nicht, seitdem ihr Bruder wegen seinem eigenen Monster gestorben ist. Sie hat Angst davor, dass ihr dasselbe Schicksal zuteilwird. Doch sie fügt sich ihrem Schicksal, nimmt am Ritual teil und „verbindet“ sich mit einem Schattenwolf. Diesen nennt sie Lilek, doch dieser bleibt nicht lange in der Gestalt eines Schattenwolfs…

Das Buch ist in drei Teile geteilt und ich muss ehrlich gestehen, dass ich nicht so recht in den ersten Teil, also in die Exposition der Geschichte, hinein kam. Es hat mich nicht so sehr gefesselt, wie ich es mir erhofft habe. Zu lang hat die Geschichte vor sich hingeplätschert, ohne, dass ich dachte „Oh man, dass ist jetzt aber spannend“. Es hat sich dann im zweiten Teil gebessert, da ab dann Lileks und Kaylas Beziehung und die sich ergebenen Probleme, mehr in den Vordergrund gerückt sind. Dadurch nimmt die Geschichte mehr Fahrt auf und das Erzähltempo steigert sich. Der dritte Teil ist dann das Highlight des Romans: die Ereignisse überschlagen sich und ehe man sich versieht, ist man mitten in einer (kleinen) Schlacht gefangen, die Geheimnisse um die Monster und Lileks Verwandlung werden gelöst und ein Plot Twist lassen den Leser begreifen, was für eine besondere Welt Laura Kneidl gezaubert hat.

Interessant war der Antagonist, denn so recht gab es keinen! Erst denkt man: „Okay, die Monster, die die Menschen angreifen und töten, sind die „Bösewichte“ der Geschichte.“, doch diese Meinung ändert sich, z.B. als sich Lilek in einen Menschen verwandelt hat. Da stellt sich der Leser (Kayla natürlich auch) die Frage, ob nicht noch mehr, womöglich sogar alle Monster eigentlich Menschen sind. Wenn es die Monster nicht sind, dann vielleicht die „Wilde Jagt“, die sich darauf spezialisiert haben, die Monster präventiv zu töten. Doch die „Wilde Jagt“ begründen ihr Handeln damit, dass die Bändiger ihren Pflichten – die Bewohner Prahas vor den Monstern zu schützen – nicht nachgehen und sie stattdessen mehr Geld von den immer höher werdenden Steuern bekommen. Somit handelt die „Wilde Jagt“ nach den Interessen der Bewohner. Wir haben hier also nicht ein klassisches Gut/Böse-Prinzip, womit Laura Kneidl arbeitet, sondern haben hier viele verschiedene Graustufen, die sich je nach Perspektive verändern.

Alles in allem hat mir die Geschichte, die Charaktere, das Setting und die Atmosphäre gut gefallen. Den ersten Teil der Handlung hätte man meiner Meinung nach ein wenig spannender und schneller erzählen können, da es streckenweise etwas langatmig wurde. Doch bleibt man an der Geschichte dran, so wird man für das Warten belohnt mit einer spannenden Fantasy-Geschichte, die ein imposantes Finale liefert, dass ich nicht erwartet hätte.

Veröffentlicht am 07.08.2018

Ein gigantischer Reihenauftakt!

The Fourth Monkey - Geboren, um zu töten
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Allgemeines

Titel: The Fourth Monkey – Geboren, um zu töten
Autor/in: J. D. Barker
ISBN: 978-3-7645-0624-7
Verlag: Blanvalet
Genre: Thriller
Seitenzahl: 544
Preis: 14,99€


Klappentext

5 Jahre, unzählige ...

Allgemeines



Titel: The Fourth Monkey – Geboren, um zu töten
Autor/in: J. D. Barker
ISBN: 978-3-7645-0624-7
Verlag: Blanvalet
Genre: Thriller
Seitenzahl: 544
Preis: 14,99€


Klappentext



5 Jahre, unzählige Opfer und ein Serienkiller, der auch nach seinem Tod nicht ruht…

Tue nichts Böses, sonst wird er dich bestrafen. Zuerst wird er einen Menschen entführen, den du liebst. Dann wird er dir ein Ohr des Opfers in einem weißen Geschenkkarton schicken. Daraufhin ein Auge, dann die Zunge. Du kannst versuchen, ihn zu stoppen, aber du wirst es nicht schaffen. Denn er ist der Four Monkey Killer, und er kennt kein Erbarmen. Du kannst nur hoffen, dass er nicht weiß, wer du bist, und dass er es nie erfährt…


Meine Gedanken zum Buch



Jeder von uns kennt sie und jeder von uns nutzt sie jeden Tag: Die drei kleinen Affen bei Whatsapp und vielen weiteren Social Medias. Einer hält sich die Ohren zu, der andere die Augen und der dritte schließlich den Mund. Doch wisst ihr, wieso sie das tun und wofür sie stehen? Und wusstet ihr auch, dass es noch einen vierten Affen, einen Fourth Monkey, gibt? Unser Serienmörder aus J. D. Barkers Thriller kennt jene Bedeutung bereits seit seiner Kindheit und lebt nach dieser:

„Mizaru heißt ,über Böses hinwegsehen‘ oder ,nichts Böses sehen‘, Kikazaru heißt ,nichts Böses hören‘, und Iwazaru heißt ,nichts Böses sagen‘. Vater nickte bedächtig und tippte Mrs. Carter aufs Knie. ,Du hast sie doch bestimmt schon mal gesehen. Der erste Affe hält sich die Augen zu, der zweite die Ohren, und der dritte hat seine haarigen Pranken vor den Mund geschlagen.‘
,Es gibt noch einen vierten Affen‘, warf ich ein ,den allerdings kaum jemand kennt.‘ ,Shizaru‘, sagte ich. ,Er heißt Shizaru.‘
‚Und das steht für „nichts Böses tun‘, erklärte Vater.“ – Tagebuch, S. 220-221


Nach diesen Maximen begeht er seine Morde, tust du etwas Böses wird er dich bestrafen, indem er einen von dir geliebten Menschen foltert und tötet.

Was soll ich sagen? Dieser Thriller ist ein mehr als gelungenes Buch, besonders haben mir die vielen Perspektiven gefallen, die alle ihre eigenen Geschichten erzählen, welche am Ende zusammenlaufen. So haben wir zum einen Sam Porters Perspektive, den Hauptermittler. Er ist sarkastisch und hat das Herz am rechten Fleck, zum anderen haben wir die Perspektive von Emory, das aktuelle Opfer des Four Monkey Killers. Aber so gibt es auch die Perspektive des Serienmörders, der in einem Tagebuch einen gewissen Abschnitt seiner Kindheit wiedergibt – der am Ende des Buches die ganzen Handlungsstränge zusammenlaufen lässt.

Die Tagebucheinträge sind sehr explizit und grafisch geschrieben, alles andere als leichte Kost – und das sage ich als jemand, der nur Thriller liest. Dadurch gehen anfangs die Ermittlungsszenen etwas unter, einfach, weil die Tagebucheinträge so genial, wie auch ekelhaft geschrieben sind. Zum Ende hin gleichen sich die Ermittlungsszenen und die Tagebucheinträge wieder aus. Dies liegt vor allem daran, dass sich Sam Porter direkt mit dem Serienmörder konfrontiert sieht.

Wir haben es hier mit einem Täter zu tun, der Emory, die Tocher von Arthur Talbot, einem reichen Immobilienmakler, offenbar wahllos entführt und gefoltert hat. Aber zum Ende hin wird das große Ganze immer deutlicher und bleibt dennoch so unvorhersehbar. Denn Arthur Talbot hat ,Böses getan‘ und ihn verbindet mehr mit dem Four Monkey Killer, als er selbst zu wissen scheint.. dasselbe gilt für Emory.

Alles in allem ist dieser Thriller voller Überraschungseffekte, was wohl an der außergewöhnlichen Story, als auch an dem sehr intelligenten und ausgeklügelten Schreibstil von J. D. Barker liegt. Die Story ist sowohl berührend, als auch ekelhaft und wie ich schon sagte, absolut nichts für schwache Gemüter. Das Ende dieses Thrillers rundete die gesamte Story ab und macht einem das Warten auf den 2. Band nur umso schlimmer. Der 2. Band „The Fifth to Die“ erscheint am 10. Juli 2018 in Englisch, wann die Übersetzung erscheint bleibt jedoch noch offen. Ich kann es schon jetzt kaum erwarten.

Definitiv ein gigantischer Reihenauftakt, der mehr als lesenswert ist!

Veröffentlicht am 07.08.2018

Eine Geschichte, wo kein Auge trocken bleibt

Die Stille meiner Worte
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Allgemeines

Titel: Die Stille meiner Worte
Autor/in: Ava Reed
ISBN: 978-3-7641-7079-0
Verlag: Ueberreuter Verlag
Genre: Roman
Seitenzahl: 320
Preis: 16,95€


Klappentext

Hannah hat ihre Worte verloren. ...

Allgemeines



Titel: Die Stille meiner Worte
Autor/in: Ava Reed
ISBN: 978-3-7641-7079-0
Verlag: Ueberreuter Verlag
Genre: Roman
Seitenzahl: 320
Preis: 16,95€


Klappentext



Hannah hat ihre Worte verloren. In der Nacht, als ihre Zwillingsschwester Izzy ums Leben kam. Wer soll nun ihre Gedanken weiterdenken, ihre Sätze beenden und ihr Lachen vervollständigen? Niemand kann das. Egal, was Hannahs Eltern versuchen, sie schweigt. Um Izzy nicht loslassen zu müssen, schreibt sie ihr Briefe. Schreibt und verbrennt sie. Immer wieder. Hannah kann der Stille ihrer Worte nicht entkommen. Bis sie Levi trifft, der mit aller Macht versucht herauszufinden, wer sie wirklich ist …


Meine Gedanken zum Buch



„Gut ist gerade ziemlich wenig und wir wissen alle, dass das Wort okay nichts weiter ist als eine große Lüge. Ein Lückenfüller für Gefühle, die wir ohnehin nicht beschreiben können und bei denen wir es gar nicht erst versuchen.“ – Levi, S. 207

Die Stille meiner Worte von Ava Reed kommt unscheinbar daher, wie ein Schmetterling, der jedoch einen Tornado aus Emotionen auslöst.
Eigentlich nur aufgrund seines Covers landete der Roman bei uns im Warenkorb. Doch als ich dann anfing zu lesen, konnte ich es nicht mehr weglegen. Die Geschichte rund um Hannah, Levi und einigen anderen, sehr liebevoll gestalteten Charakteren (Sahra, Lina, Ben, Mo, usw.) ist sehr ruhig, unaufgeregt und doch so feinfühlig und intensiv, dass ich es einfach nicht beschreiben kann.

Obwohl Hannah stumm ist, findet sie 1000 Worte, die sie auf einmal sagen wollen würde. Doch seit dem Tod ihrer Zwillingsschwester Izzy kann sie es nicht mehr. Sie trauert um sie, schreibt ihr immer Briefe, nur um sie kurz danach zu verbrennen, damit die Worte bei Izzy ankommen. Kurz bevor Hannah in eine neue Schule geschickt wird, fahren die Schüler und zwei Betreuerinnen jedoch erst mal zu einem dreiwöchigen Camp. Was da passiert, müsst ihr selbst herausfinden.
Die ganze Geschichte ist so herzerwärmend melancholisch, so traurig schön und doch Hoffnung spendend. Nachdem ich das Buch beendet habe, war ich komplett geflasht und ich bin es immernoch. Es ist einer der Geschichten, die ich vermutlich nicht mehr aus meinem Kopf bekomme und mich eine sehr lange Zeit begleiten werden (auf eine positive Art und Weise!).

Veröffentlicht am 04.08.2018

Romeo und Julia in Las Vegas?

Game of Hearts
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Allgemeines

Titel: Game of Hearts
Autor/in: Geneva Lee
ISBN: 978-3-7341-0483-1
Verlag: Blanvalet
Genre: New Adult/ Erotik
Seitenzahl: 288
Preis: 9,99€


Klappentext

Viva Las Vegas! Verbotene Küsse, gefährliche ...

Allgemeines



Titel: Game of Hearts
Autor/in: Geneva Lee
ISBN: 978-3-7341-0483-1
Verlag: Blanvalet
Genre: New Adult/ Erotik
Seitenzahl: 288
Preis: 9,99€


Klappentext



Viva Las Vegas! Verbotene Küsse, gefährliche Liebe und gestohlene Herzen – in der sündigsten Stadt der Welt… Als Emma Southerly auf einer exklusiven Party, auf der sie eigentlich weder sein will noch erwünscht ist, den attraktiven, geheimnisvollen Jamie trifft, klopft ihr Herz vom ersten Augenblick an einen Takt schneller. Wer ist dieser Mann mit dem raubtierhaften Charme, und warum fühlt sie sich so zu ihm hingezogen? Trotz aller Bedenken verbringt sie eine leidenschaftliche Nacht mit ihm, die sie so schnell nicht vergessen wird – auch, weil es am nächsten Morgen in Las Vegas nur ein Thema gibt: Eine Leiche wurde gefunden – und Jamie ist der Hauptverdächtige. Aber er war doch die ganze Nacht bei ihr, oder etwa nicht?


Meine Gedanken zum Buch



Eine Liebe, wie die von Romeo und Julia. Die Wests und die Southerlys hassen sich, seitdem die Familienoberhäupter eine erbitterte Fehde führen und ausgerechnet deren Kinder verlieben sich ineinander. Zugegeben, zunächst wussten sie nicht, wer ihr jeweiliges Gegenüber war – das nimmt das Klischee etwas heraus. Es geschieht ein Mord, der ihre Leben noch enger zusammenführt, aber hat das alles einen Sinn? Können Jameson und Emma die Fehde ihrer Väter überwinden? Und wer hat den Mord verübt? Mit diesen Fragen müssen sich die beiden konfrontiert sehen, obwohl sie sich noch nicht so lange kennen und obwohl Jameson der Hauptverdächtigte in diesem Fall ist. Probleme kommen auf die beiden zu, die sie bewältigen müssen, aber zu diesem Zeitpunkt wirkt das alles noch sehr unrealistisch…

Und somit befinden wir uns in Las Vegas, der Stadt der Sünden und zwei jungen Erwachsenen, die gemeinsam eine schwere Zeit durchlaufen: Jameson West, 20 Jahre alt und Emma Southerly, 17/ 18 Jahre alt. Beide waren auf einer verhängnisvollen Party, nach der ein Leichnam gefunden wurde. Beide geraten in das Visier der Ermittlungen… Können sie sich gegenseitig vertrauen, obwohl sie sich eben erst kennengelernt haben? Geneva Lee hat mit „Game of Hearts“ wirklich einen typischen Liebesroman mit Erotik, Gefühlen und Drama erschaffen, den ich sehr gerne gelesen habe. Kommen wir aber nach der Inhaltszusammenfassung zu Lees Schreibstil.

Ich habe bei diesem Buch etwas leichtes erwartet, etwas das einen selbst unterhält. Lee hat das perfekt umgesetzt, vor allem durch ihren lockeren und leichten, wie auch flüssigen und flotten Schreibstil. So konnte man direkt in die Geschichte eintauchen, ohne lange Startschwierigkeiten zu haben. Die kurzen Kapitel haben stets dazu beigetragen, die Lesemotivation beizubehalten. Und wenn wir gerade dabei sind, muss ich noch erwähnen, dass die Kapitelabschnitte wundervoll gestaltet sind. Ich möchte nicht mehr verraten, riskiert doch selbst mal einen Blick hinein.

Auch die zwei unglaublich sympathischen Protagonisten helfen dabei, direkt in Las Vegas und ihr Leben einzutauchen. Emma Southerly hat in ihrem jungen Leben bereits viel negatives erlebt und ist eine Außenseiterin. Wohl auch deshalb, weil sie nicht „reich genug“ für ihre Mitmenschen ist. Jameson West hingegen ist reicher als reich und zeigt das auch offen. Er ist schön, arrogant und der Traum jedes Mädchens. Doch der Schein trügt, denn hinter seiner Fassade stecken ebenfalls tiefere Gefühle und Gedanken. Hierbei muss ich aber direkt drei Dinge ansprechen. Zum einen sollte einem bewusst sein, dass Jameson als Mann und Freund hier sehr idealisiert wird. Solche Jungs findet man in der Regel im echten Leben nicht. Zum anderen deutet Geneva Lee hier immer wieder ein tieferes Seelenleben der beiden an, dennoch bleibt sie diesbezüglich sehr oberflächlich und ihre Charaktere machen hauptsächlich Andeutungen dazu, was sie betrifft. Das finde ich zwar schade, denn das hätte das Buch nur weiter positiv ergänzt, aber ich erwarte bei einem Buch nicht unbedingt Tiefe, sondern viel Unterhaltung und die hatte ich definitiv. Als letztes muss ich noch sagen, dass ich mir die Perspektive von Jameson gewünscht hätte! Er ist häufig in Gedanken und ich hätte gerne gesehen, was dies für Gedanken waren. Jedoch sehen wir hier nur aus Emmas Augen und das finde ich an einigen Stellen zu wenig.

Wenn wir weiterhin bei der Unterhaltung bleiben, so muss ich sagen, dass wir hier natürlich den Plot um den Mord, Jameson und Emma haben, aber wir bleiben in der Story lange stehen und dürfen dabei sein, wie Emma und Jameson sich immer besser kennenlernen. Dadurch, dass die beiden so sympathisch sind, finde ich diesen Umstand absolut nicht langweilig oder nervig – im Gegenteil, man fühlt sich vielmehr, wie die beste Freundin von Emma. Trotz dessen hat mich die Spannung in diesem Buch mehrfach überrascht! Ich habe so häufig mit ihnen mitgefiebert, was ich anfangs nicht gedacht hätte.

Das Ende war für mich überraschend und vor allem schnell, sodass ich das ganze gar nicht wirklich verarbeiten konnte. Vor allem war es nicht voraussehend! Es ist ein ziemlicher Cliffhanger und deshalb bin ich froh, dass ich den zweiten Band „Game of Passion“ bereits hier bei mir Zuhause habe! Ich MUSS wissen, was passiert ist. Letztlich kann ich sagen, dass ich super viel Freude am Lesen hatte. Es ist erfrischend und jugendlich und man fiebert einfach mit. Trotz einiger kleiner Kritikpunkte würde ich dem Buch vier Sterne geben und bin nun wirklich gespannt, wie es mit Jameson und vor allem mit Emma weitergeht – ich halte euch auf dem Laufenden!

Veröffentlicht am 16.07.2018

Sei furchtlos in Paris!

Palace of Silk - Die Verräterin
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Allgemeines

Titel: Palace of Silk – Die Verräterin
Autor/in: C. E. Bernard
ISBN: 978-3-7645-3197-3
Verlag: Penhaligon
Genre: Dystopie
Seitenzahl: 448
Preis: 14,00€


Klappentext

Die mutige Rea, zuerst ...

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Titel: Palace of Silk – Die Verräterin
Autor/in: C. E. Bernard
ISBN: 978-3-7645-3197-3
Verlag: Penhaligon
Genre: Dystopie
Seitenzahl: 448
Preis: 14,00€


Klappentext



Die mutige Rea, zuerst Leibwächterin am englischen Königshof, dann heimliche Geliebte des Kronprinzen Robin, ist nach Paris geflüchtet. Dort erhofft sie sich ein neues Leben – insbesondere die Freiheit, andere Menschen ohne Strafe berühren zu dürfen. Denn in Frankreich leben gefürchtete Magdalenen wie Rea ihre Fähigkeiten offen aus. Doch als Ninon, Reas engste Vertraute und Schwester des Roi, ihre Freundin an den Königshof ruft, holt Rea der Fluch ihrer Vergangenheit ein: Niemand Geringeres als Prinz Robin erwartet sie – doch nicht, weil er Rea zurückgewinnen will, sondern weil er um Ninons Hand anhält. Welches Spiel spielt Robin? Und welches Geheimnis verbirgt die unnahbare Madame Hiver, die den französischen König in ihrer Hand hält?


Meine Gedanken zum Buch



Achtung, diese Rezension könnte Spoiler, sowohl zum ersten, wie auch zu diesem Teil der Reihe enthalten! Nun beginnt der zweite Teil der Palace-Saga und schon gleich am Anfang wird man als Leser in die Geschichte hineingeworfen. Rea wird von drei Personen verfolgt und bedroht, kurz nachdem sie in Paris angekommen ist. Dabei wollte sie in Paris neu anfangen, denn in Frankreich gibt es kein Berührungsverbot, wie in England. Doch schon kurz nach dem Angriff auf Rea wird sie wieder in einen Palast gebracht, dieses mal aber zum französischen Hof. Dort erwartet sie der König Frankreichs, Ninon (die Schwester des Königs) und die geheimnisvolle Madame Hiver, die Mätresse des Königs. Auch auf alte Bekannte, wie Blanc, der Comte und Réne trifft sie wieder. Doch mit einer Person hätte sie nicht gerechnet: Robin. Doch der ist nicht da, um Rea zurückzugewinnen, sondern er hält um die Hand von Ninon an. Schnell merkt Rea, dass auch an diesem Hof Intrigen geschmiedet werden, aber ebenso, dass sie noch Gefühle für Robin hat.

Auch dieses Mal bin ich von der Geschichte rund um Rea, Robin, Ninon und den ganzen anderen Nebencharakteren begeistert. Man merkt, wie sich Rea im Laufe der Geschichte weiterentwickelt, wie sie mit sich selbst zu kämpfen hat und wie sie alles für ihre Freunde tut. Apropos Freunde, diese kommen in der Geschichte auch nicht zu knapp vor. Oftmals dreht es sich in der Handlung um Ninon, Blanc, Comte und Réne und um ihre Freundschafts- und Liebesbeziehungen. Auch die Gefühle zu Robin werden umschweifend thematisiert, doch nie so viel, dass man denken könnte, dass es zu viel wird. Dass den Nebencharakteren mehr Zeit in der Handlung gegeben wird, ist eine wunderbare Entscheidung der Autorin, denn es dient der Geschichte. Zudem werden hier Thema wie Polyamorie, Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen, Multikulturelle Gesellschaft, Offenheit gegenüber Unbekannten/Unbekanntem, Loyalität, Freundschaft und Liebe auf eine wirklich tolle Art und Weise angesprochen.

Auch der Schreibstil ist wieder ein Thema für sich. Denn er ist eigen. Er muss einem gefallen, ansonsten kann man sich mit ihm nicht anfreunden. Wie im ersten Teil brauchte ich wieder eine Weile, bis ich in die Geschichte hinein gefunden habe, was nicht an der Spannung der Handlung lag, denn diese wird schon am Anfang angezogen. Doch nach ca. 40 Seiten war der Lesefluss wieder da (wie ungefähr auch im ersten Teil). Und dann kann man auch wieder das genießen, was den Schreibstil so eigen macht. Die Eloquenz und Eleganz schmeichelt jeden Leser, der höhere Ansprüche an den Schreibstil einer Geschichte setzt. Dabei hatte ich nie das Gefühl, dass ich auf zu hochtrabende Wörter oder Ausdrücke stoße, die den Lesefluss stören.

Auch das Ende löst die Geschichte sehr schön auf und ich war wirklich gefesselt von den letzten 80 Seiten. Ich war euphorisiert, empört, gespannt und geschockt und das alles in einer kurzen Zeit. So kann ich jedem den zweiten Teil der Palace-Saga von C. E. Bernard empfehlen, der den ersten Teil der Saga schon spannend und mitreißend fand, denn der zweite Teil legt nochmal eine Schippe drauf.