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Veröffentlicht am 17.07.2023

Der dritte Lost Boy

The Last Piece of His Heart
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Die Geschichte von Ronan und Shiloh hat mich von Beginn an gefesselt und mit vielen Emotionen begeistern können. Ganz Emma Scott mässig kamen Spannung und Gefühle nicht zu kurz und haben gemeinsam eine ...

Die Geschichte von Ronan und Shiloh hat mich von Beginn an gefesselt und mit vielen Emotionen begeistern können. Ganz Emma Scott mässig kamen Spannung und Gefühle nicht zu kurz und haben gemeinsam eine tolle Mischung ergeben.

Das Buch hat, genau wie die anderen beiden Bände der Reihe, die Geschichte der Lost Boys thematisiert und wie Band eins und zwei genau die gleiche Zeit abgedeckt. Auch hier bleibt deshalb mein Kritikpunkt bestehen, da ich kein grosser Fan einer solcher Erzählung bin. Hier bereits zum dritten Mal die gleichen Szenen zu sehen, war etwas langatmig und hat mich gar nicht gepackt. Deshalb fand ich den ersten Teil des Buches auch deutlich schwächer und war froh, dass die zweite sich so sehr steigern konnte. Das Problem war einfach, dass am Anfang nichts neues kam und man schon wieder die gleiche Handlung gelesen hat, die noch nicht mal in einer spannenden Phase stattgefunden hat. Das hätte man gerne wenigstens kürzen, wenn nicht sogar ganz weglassen können.

Die Protagonisten mochte ich wirklich gerne. Shiloh hat schon von Anfang an gezeigt, dass ihre Mutter ihre grösste Schwachstelle in ihrem Leben ist. Es ist ein trauriger Punkt in ihrem Leben, den sie einfach nicht loslassen konnte und von dem sie immer und immer wieder verletzt wurde. Es war so traurig zu sehen, dass sie sich selbst immer wieder runtergemacht hat und trotz vieler Enttäuschungen noch immer für die Anerkennung ihrer Mutter lebte und alles dafür tat. Neben dieser dunklen und traurigen Seite war Shiloh aber ein absoluter Sonnenschein, der wahnsinnig hilfsbereit, liebenswert und sympathisch war, den man nur lieben konnte. Sie hat so viele positive Seiten an sich, die sie zeigen konnte und mit denen sie ihr Umfeld bereichert hat. Und dennoch glaubt sie nicht an die Liebe, ist innerlich tot von der Abneigung ihrer Mutter, die sie nie verstanden hat. Ich mochte sie unglaublich gerne und habe es gerne verfolgt, wie sie auch mit Ronan umgegangen ist. Ronen hingegen lässt sich definitiv nicht als Sonnenschein betiteln. Er ist ungefähr das genaue Gegenteil von Shiloh, die mit ihrer fröhlichen Art jeden Raum erhellt. Ronan hat eine schwere Vergangenheit, die ihn stark prägte. Er hat sich immer und immer wieder selbst bestraft und die Schuld auf sich genommen. Er wollte von niemandem abhängig sein, niemandem etwas schulden und sein eigenes Ding machen. Ihm fiel es wahnsinnig schwer, Hilfe anzunehmen und sich anderen zu öffnen, aus Angst davor, verletzt zu werden. Dennoch konnte ich ihn verstehen und fand, dass er ein sehr authentischer Charakter war, der mich fasziniert hat. Auch wenn ich mich am Ende über seine Handlungen aufgeregt habe, wurde zuvor seine Vergangenheit so ausführlich ausgearbeitet, dass er nachvollziehbar wurde und es zu seinem Charakter passte. Ich habe auch Ronan geliebt und fand besonders seine Entwicklung so spannend, dass ich unbedingt weiterlesen wollte.

Die Spannung war zweigeteilt. Den ersten Teil fand ich, wie oben schon erwähnt, nicht so wirklich spannend. Ich hätte mir gewünscht, mehr eine neue Geschichte zu sehen und nicht altes immer und immer wieder zu lesen. Danach aber, und besonders, als die Protagonisten erwachsener geworden sind, fand ich es unglaublich spannend. Die Entwicklungen und der Ballast aus der Vergangenheit hat schwer auf den Protagonisten gelegen und ich fand es spannend, wie sie versucht haben, dem zu entkommen. Obwohl das Drama am Ende sehr gross aufgeblasen wurde, hat es mich gepackt und ich fand es wahnsinnig spannend. Ich habe das Buch wirklich gerne gelesen und wurde gut unterhalten.

Insgesamt war The last piece of his heart ein toller Reihenabschluss, der auch die dritte Lost Boys Geschichte emotional und schön portraitiert hat. Ich mochte die Protagonisten mit ihren Hintergründen wahnsinnig gerne und habe das Lesen sehr genossen. Deshalb vergebe ich auch tolle 4.5 Sterne und kann die Reihe nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 30.05.2023

Ein episches Finale

Chain of Thorns
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Der dritte und letzte Band der Last Hours Reihe lässt einen mit einem weinenden und einem lachenden Auge zurück. Es war ein emotionaler und spannender Abschluss einer grossartigen Trilogie, die sehr viel ...

Der dritte und letzte Band der Last Hours Reihe lässt einen mit einem weinenden und einem lachenden Auge zurück. Es war ein emotionaler und spannender Abschluss einer grossartigen Trilogie, die sehr viel geboten hat und mich total packen konnte. Ich liebe die Schattenjäger des frühen 20. Jahrhunderts, die mit ganz neuen Herausforderungen zu kämpfen haben.

Die Last Hours gehen in die dritte Runde und schliessen mit Chain of Thorns die Geschichte von James, Cordelia und ihren Freunden grossartig ab. Noch immer befinden wir uns in London des frühen 20. Jahrhunderts, das von Dämonen bedroht wird. Die Schattenjäger sind die einzigen, die die Menschen davor beschützen können, doch sind sie durch die Ereignisse im zweiten Band gespalten. Besonders die Truppe rund um James Herondale ist zerstreut und muss sich erst wieder zusammenfinden. Alles lies schliesslich auf den grossen Kampf gegen das Böse, gegen Belial heraus, um sich seinem Einfluss endlich zu entziehen. Dieser Kampf war sehr episch und spannend und trotz der wahnsinnig vielen Seiten hat es sich nicht lang angefühlt. Es gab unglaublich viel Handlung und Überraschungen, die Spannung aufgebaut haben. Auch wenn ich das grosse Finale am Ende vielleicht noch etwas heftiger und emotionaler erwartet hätte, bin ich sehr zufrieden damit und kann sagen, dass Chain of Thorns ein würdiges Finale einer grossartigen Reihe war.

Die Protagonisten stellen nach wie vor ein tolles Team dar. Cordelia mochte ich schon von Anfang an unglaublich gerne. Sie ist eine mutige und starke Frau, eine Kämpferin und Löwin, die hier allerdings mit Problemen kämpfte, die sie an ihre Grenzen bringen. Zum einen die komplizierte Liebesgeschichte mit James und seinem Parabatai Matthew. Zwischen den dreien gab es eine ganz spezielle Dynamik, die sehr kompliziert und mit Schmerz verbunden war. Ihre Rolle darin konnte ich gut verstehen und dennoch wollte ich sie teilweise schütteln, als die Geschichte nicht in die Richtung ging, die ich gerne gesehen hätte. Das führt mich auch schon zum zweiten Protagonisten, James, der viel Geduld brauchte. Als er im letzten Band herausfand, was Grace mit ihm angestellt hat, habe ich mich wahnsinnig auf die Auflösung gefreut und konnte es kaum erwarten, bis er Cordelia die Wahrheit sagt. Dieser Moment wurde hier in Chain of Thorns aber so unglaublich herausgezögert, dass ich James nicht mehr ganz nachvollziehen konnte. Er hat eine sehr aufopfernde Art, mit der er sich auch selbst bestraft hatte. Er wollte um keinen Preis Mitleid erregen und zog lieber die Wut und Enttäuschung anderer auf sich. Sehr ehrenhaft, doch wartete man so nur auf den Moment, der die Wahrheit ans Licht bringen würde. Die grosse Stärke des Buches ist die Fülle an tollen Protagonisten. So waren auch hier Lucy, Christopher, Alastair oder Grace wieder ein Teil des Teams und haben mit ihren Eigenschaften eine tolle Mischung erschaffen.

In den knapp 900 Seiten ist zum Glück auch einiges passiert. Es gab nur sehr wenige Längen, da das Tempo der Geschichte relativ hoch war. So wurde Spannung aufgebaut und es war schnell klar, dass alles auf den einen grossen Kampf gegen Belial und seine Dämonen hinauslaufen würde. Dieser kam auch und war episch, emotional und packend. Dennoch war ich am Ende ein klitzekleines bisschen enttäuscht, da die grosse Schlussszene meiner Meinung nach noch etwas mehr hätte vertragen können. Doch am Ende lässt es einen zufrieden und glücklich zurück und schliesst die Last Hours würdig ab.

Insgesamt war Chain of Thorns ein grossartiger Reihenabschluss, der besonders mit seinen vielfältigen Protagonisten überzeugen konnte. Die Mischung war grossartig und das Buch bot ein episches Finale. Ich vergebe tolle 4.5 Sterne und kann die gesamte Reihe nur weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 29.05.2023

Musik und Tanz mit vielen Gefühlen

Hold Me - New England School of Ballet
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Hold me ist eine zauberhafte Liebesgeschichte, die Tanz und Emotionen miteinander verbindet und somit eine spannende Grundlage für diese Story geboten hat. Ich habe die Geschichte von Zoe und Jase geliebt ...

Hold me ist eine zauberhafte Liebesgeschichte, die Tanz und Emotionen miteinander verbindet und somit eine spannende Grundlage für diese Story geboten hat. Ich habe die Geschichte von Zoe und Jase geliebt und habe die Seiten nur so an mir vorbeifliegen gesehen. Es war wahnsinnig schön, spannend und ich freue mich auf den zweiten Band, um an die New England School of Ballet zurückzukehren.

Das Thema fand ich unglaublich spannend, da es eine Mischung aus Academy und Tanzen war. Ich habe das Setting der New England School of Ballet sehr gerne gemochte und konnte die Atmosphäre sehr gut fühlen. Es gab ein sehr familiäres Gefühl, da man auch ihre Mitbewohner:innen und das Gelände näher kennenlernen konnte. Auch das Tanzthema bot viel Spannung, da es mit Zoes Vergangenheit verknüpft und nicht direkt mit der Sprache herausgerückt wurde. Ihre Vergangenheit wurde anschliessend sehr gut ausgearbeitet und erzählt und hat mich wirklich berührt. Es gab schöne und spannende Szenen, aber auch Druck und Probleme, die in dem Business alltäglich sind. Diese Dynamik war sehr spannend und ich bin auch wirklich gespannt auf die weiteren Teile der Reihe.

Auch die Protagonisten waren mir wahnsinnig sympathisch. Zoe ist eine unglaubliche Kämpferin, die viel Schlimmes erleben musste und trotzdem für ihre Träume kämpft. Sie möchte das Tanzen unbedingt und es tut einem richtig weh, wie sie von ihren Ereignissen gehindert wird und nahe des Aufgebens ist. Doch sie zeigt ihren Mut und ihre Stärke, weshalb ich sie sehr geliebt habe. Noch genialer fand ich allerdings Jase. Er ist das Gegenteil von dem, was man eigentlich erwartet hätte. Ich dachte ja, da die beiden eine gemeinsame Vorgeschichte haben, dass er das typische Badboy-Arschloch ist, das sie verlassen und ihr das Herz gebrochen hat. Doch dem war nicht so. Jase ist ein unglaublich einfühlsamer junger Mann, der mit seinem Herz meine Sympathien gewinnen konnte. Auch er musste gegen äussere Umstände für seinen Traum kämpfen, was ich ebenfalls wahnsinnig spannend fand. Seine Familiengeschichte war sehr komplex und ebenfalls traurig zu begleiten, da er einem sehr leid getan hat. Ein kleiner Kritikpunkt blieb aber, da ich ihre Hemmungen beim Tanzen sehr gut nachvollziehen konnte, jedoch die Auflösung davon mir zu schnell ging. Ich fand es nicht sehr authentisch, wie ihre Probleme sich plötzlich in Luft aufgelöst haben und sich dies nicht auch in anderen Situationen zeigte. Dieser Umstand war meiner Meinung nach nicht ganz so realistisch dargestellt, mir fehlte da etwas.

Ich mochte die Kombination aus dem beiden unglaublich gerne und trotz ihrer Unterschiede waren beide sich sehr ähnlich. Sie konnten ihre Differenzen überwinden, Missverständnisse aufklären und gemeinsam kämpfen. Dieser Prozess war spannend zu begleiten. Zudem sorgten ihre beiden Geschichten dafür, dass sehr viel passiert ist, was mich wiederum sehr an die Seiten gefesselt hat. Das Buch war spannend und emotional, da es traurige Themen auf eine sehr einfühlsame Art behandelte. Aus diesem Grund mochte ich es unglaublich gerne und kann es kaum erwarten, die anderen Teile der Reihe auch noch zu lesen. Annas Schreibstil war wundervoll zu lesen und konnte mich an die Seiten fesseln. Er war so locker und leicht und hat gleichzeitig viele Gefühle transportiert.

Insgesamt war Hold me ein handlungsreiches und spannendes Buch, das mich packen und emotional fesseln konnte. Ich habe die Protagonisten und ihre Geschichte geliebt und vergebe daher sehr gute 4.5 Sterne.

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Veröffentlicht am 29.05.2023

Tolle Atmosphäre

Dunbridge Academy - Anyone
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Der zweite Band von Dunbridge Academy lag längere Zeit auf meinem SuB, da ich von so manchen Meinungen dazu eher abgeschreckt worden war. Positiv überrascht war ich, als ich das Buch dann angefangen habe. ...

Der zweite Band von Dunbridge Academy lag längere Zeit auf meinem SuB, da ich von so manchen Meinungen dazu eher abgeschreckt worden war. Positiv überrascht war ich, als ich das Buch dann angefangen habe. Natürlich kann ich die Kritikpunkte nachvollziehen, fand aber dennoch, dass Sarah Sprinz hier eine spannende und emotionale Geschichte erschaffen hat, die mich total gut unterhalten konnte.

Das Setting rund um die Dunbridge Academy hat mich schon im ersten Teil vollkommen für sich eingenommen. Dieses historische, prachtvolle Gelände mit seinen Gebäuden und Traditionen, die für die englische Oberschicht stehen, vermittelt ein Gefühl von Wohlstand und Erhabenheit, das die verwöhnten Kinder reicher Eltern beherbergt. Ich habe mich von der Atmosphäre packen lassen und fand es wiederum wundervoll, in diese bekannte Akademie zurückzukehren. Sie hat so viele verschiedene Seiten zu bieten und ich freue mich sehr, bis ich in Band drei an die Dunbridge Academy zurückkehren zu können.

Tori und Sinclair mochte ich wahnsinnig gerne. Ich hatte zuvor schon einige Bedenken, da mir gesagt wurde, dass die Liebesgeschichte zwischen den beiden sehr nervig ist und auf Misskommunikation beruht. Diese Kritikpunkte kann ich verstehen, hatte für mich aber nicht das Gefühl, dass es gross störte. Ich fand beide Charaktere sehr authentisch, weshalb ich auch beide verstehen konnte und selbst die Misskommunikation nachvollziehbar wurde. Tori hat eine grosse Entwicklung in dem Buch durchgemacht, da sie erst eine sehr unsichere Protagonistin war, die unter der Fuchtel ihres Freundes stand, von dem sie sich nicht lösen konnte. Es war teilweise sehr schwer, nicht auszurasten, wenn dieser sie wieder und wieder unterdrückt und von ihren Träumen abgehalten hat. Doch sie hat aus Fehlern gelernt und sich durchgesetzt und war mir besonders am Ende sehr sympathisch. So auch Sinclair. Er hat Fehler gemacht, er hat seine beste Freundin fast verloren und dennoch hat man ihn verstanden. Mit seinem Beschützerinstinkt hat er alle verteidigt, die er liebt und sich für seine Überzeugung eingesetzt. Neben den beiden kamen auch bekannte Protagonisten aus Teil eins vor, was ich wieder sehr schön fand. Ich mag die Freundschaft, die alle verbindet und freue mich sehr, wenn ich sie in Teil drei wiedersehen kann.

Die Handlung war sehr spannend und hat mich total an die Seiten gefesselt, was ich so nicht erwartet hätte. Es gab viele Handlungsstränge, die ich interessant fand und unbedingt weiterlesen wollte. So das Thema mit Tori und ihrer toxischen Beziehung, das Hin-und-Her zwischen ihr und Sinclair oder das Schauspiel, das die beiden verbunden hat. Es war unglaublich spannend und hat mich auch emotional gepackt. Es gab traurige Themen und Emotionen, die mich über die Seiten hinweg erreicht haben. All dies war so schön und unterhaltsam zu lesen, dass ich es sehr genossen habe.

Insgesamt hat mich Anyone wahnsinnig überrascht und mich so packen können, dass ich das Buch kaum mehr weglegen wollte. Ich habe die Protagonisten und ihre Geschichte geliebt und das Setting wieder sehr gefühlt. Ich freue mich darauf, in die Welt zurückzukehren und vergebe diesem Buch tolle 4.5 Sterne

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Veröffentlicht am 29.05.2023

Potential nicht ganz ausgeschöpft

Ein Fluch so ewig und kalt
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Von Ein Fluch so ewig und kalt habe ich schon viel Gutes gehört, weshalb ich umso gespannter auf dieses Buch war. Es hat auch grösstenteils gehalten, was es versprochen hat. Ich war absolut gebannt von ...

Von Ein Fluch so ewig und kalt habe ich schon viel Gutes gehört, weshalb ich umso gespannter auf dieses Buch war. Es hat auch grösstenteils gehalten, was es versprochen hat. Ich war absolut gebannt von den Seiten und konnte kaum mehr aufhören zu lesen. Dennoch denke ich, dass diese grossartige Märchenvorlage noch besser und emotionaler umgesetzt hätte werden können. Ein wenig Potential wurde dabei meiner Meinung nach verschenkt.

Die Welt, die hier aufgebaut wurde, hat mich erst etwas abgeschreckt. Man wurde als Leser doch ziemlich schnell in die Geschichte hineingeworfen und hatte kaum Zeit, um sich mit der Realität der Protagonistin auseinanderzusetzen, als diese schon in eine ganz neue Welt gesogen wurde. Ich kann es nur schwer beschreiben, doch finde ich, dass in der gesamten Ausarbeitung der Welt noch mehr möglich gewesen wäre. Mir hat eine grössere Dimension gefehlt, da allgemein die Beschreibungen eher minimalistisch ausfielen und es länger dauerte, bis man sich mit allem arrangieren konnte. Für eine solch grossartige Grundlage hätte ich mir auch noch etwas mehr Ausarbeitung von Details bezogen auf das Worldbuilding gewünscht. Dennoch mochte ich die märchenhafte Welt, die im Fokus stand und die man gemeinsam mit der Protagonistin entdecken konnte.

Harper war eine Protagonistin, die Zeit brauchte, um ihre Charaktereigenschaften zu enthüllen und sie als Protagonistin wirklich zu etablieren. Erst war sie nur das überforderte, naive Kind, das in eine ganz andere Welt gesogen wird und nicht akzeptieren kann, dass Magie und Flüche wirklich real sind. Ihre Inakzeptanz hat schon ziemlich lange gedauert und man hat eine sehr bockige Seite von ihr gesehen. Danach zeigte sich aber auch ihre Freundlichkeit und Güte, mit der sie die Herzen der Untertanen und des Prinzen für sich gewinnen konnte. Auch Rhen brauchte Zeit, um seinen harten Kern auftauen zu lassen. Ich habe mich dennoch schon direkt in ihn verliebt, da er eine gefährliche und mysteriöse Aura ausstrahlte, die man näher ergründen wollte. Sein Schicksal ist traurig und schon fast hoffnungslos, bis Harper in sein Leben tritt. Danach startete eine Veränderung, die viel mit ihm gemacht hat und ich fand es auch sehr toll, wie durch ihn als Protagonisten das Konzept von "Die Schöne und das Biest" aufgegriffen und erweitert wurde. Er hat viele Seiten von sich gezeigt und wurde dadurch sehr nahbar und liebenswert.

Die Handlung war spannend und doch habe ich mir noch mehr gewünscht. Das Potential, das eine Beauty and the Beast Adaption hat, ist unendlich. Ich liebe dieses Konzept so, so gerne und liebe auch Adaptionen, da sie besonders in der Liebesgeschichte so viel bieten können. Dies hat mir hier etwas gefehlt. Es wurde nicht das ganze Potential ausgeschöpft, da man trotz einer guten Liebesgeschichte in mir nicht die ganze Breite an Gefühlen wecken konnte. Ich habe mir mehr Liebe, mehr Leidenschaft gewünscht und mehr von dem Schmerz und des versteckten Beasts in Rhen. Es hätte genial werden können, war aber "nur" gut. Gut gelungen ist aber noch die Ergänzung, die stattgefunden hat, um aus einer reinen Adaption eine funktionierende Trilogie zu machen. Die Geschichte mit dem rivalisierenden Königreich und den Kämpfen am Ende fand ich toll und mochte ich wirklich gerne. Ich bin auch wahnsinnig gespannt, wie die Geschichte weitergehen wird und freue mich sehr aufs Weiterlesen. Das Buch hatte wirklich viel Spannung und hat mich gefesselt, sodass ich nicht aufhören konnte zu lesen. Dies ist ein riesiger Pluspunkt der Geschichte und hat so schon lange kein Buch mehr geschafft. Es war spannend geschrieben und mich als Leserin packen können.

Insgesamt war Ein Fluch so ewig und kalt ein absolut spannendes Buch, das für mich zum Pageturner wurde und mir sehr gut gefallen hat. Es hätte ein Highlight werden können, wenn nicht so viel Potential in der Liebesgeschichte verschenkt worden wäre. Meiner Meinung nach hätte man aus der Vorlage noch so viel mehr machen können, weshalb das Buch dann "nur" 4.5 Sterne von mir erhält.

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