Das Buch hat sich etwas gezogen
When You Come Back to MeWhen you come back to me war ein LGBTQ-Roman, der mir mit seinem Thema und der Liebesgeschichte zwischen zwei Männern unglaublich gut gefallen hat. Emma Scott konnte mit ihrem emotionalen und ergreifenden ...
When you come back to me war ein LGBTQ-Roman, der mir mit seinem Thema und der Liebesgeschichte zwischen zwei Männern unglaublich gut gefallen hat. Emma Scott konnte mit ihrem emotionalen und ergreifenden Schreibstil etwas in mir berühren und mich damit packen. Dennoch gibt es auch den einen oder anderen Kritikpunkt, den ich an der Geschichte habe.
Das Setting kannten wir vom ersten Band der Reihe bereits und waren auch schon teilweise mit den Protagonisten bekannt. Es war eine sonnig-sommerliche Atmosphäre, die mir ein gutes Gefühl gegeben hat. Gleichzeitig war es auch ein Schauplatz, der viel Highschool beinhaltete und somit auch Dramen und Themen von Schülerinnen und Schülern thematisiert hat. Ich war kein riesig grosser Fan davon, da mir wie schon in Band eins dieses Umfeld fast schon zu oberflächlich war. Mir hat der Wechsel im Umfeld zu lange gedauert, da mich die Zeit nach ihrer Schulzeit viel mehr interessiert hat. Daneben hatte ich noch einen weiteren Punkt, den ich am Aufbau des Buches kritisiere. Ich mag es nicht so gerne, wenn einzelne, unabhängige Bände einer Reihe gleichzeitig spielen und man somit gewisse Ereignisse in der Chronologie schon kennt. Das war hier der Fall, denn man begleitete Holden und River zeitgleich mit Miller und Violet aus Band eins und vermutlich wird auch Teil drei diesem Schema folgen. Dies war vielleicht auch ein Grund, aus dem mich das Buch nicht komplett packen konnte. Vieles aus Rivers Leben kannte man aus Violets Perspektive und wusste man schon, als man die Passagen gelesen hat. Das nahm für mich etwas die Spannung aus dem Buch. Ebenfalls hatte ich etwas Probleme mit der Länge des Buches. Es hat sich vieles im Kreis gedreht und stark in die Länge gezogen, sodass mir das Buch eher wie Kaugummi vorkam. Ein paar Seiten weniger hätten es der Geschichte auch gut getan, da ich den Lesefluss oftmals vermisst habe.
Die Protagonisten waren mir grundsätzlich sympathisch, auch wenn ich manchmal ihr Handeln nicht komplett nachvollziehen konnte bzw. mir gewünscht hätte, dass sie anders reagieren würden. River ist der beliebte Schüler, talentierte Footballspieler und Mädchenschwarm, der sein Leben an der Highschool geniesst und dazugehört. Der Kontrast dazu ist Holden, der mysteriöse Neue, ein Junge mit reichen Eltern, dem es an nichts fehlen sollte, der aber seine Einsamkeit in Alkohol ertränkt. Dass sich die beiden finden, war also nicht ganz selbstverständlich. River mochte ich sehr, sehr gerne, da er ein aufrichtiger und sympathischer junger Mann war, der sich sehr für seine Mitmenschen eingesetzt hat. Holden hingegen war sehr verschlossen und konnte auch ziemlich stur sein, wenn ihm etwas nicht gepasst hat. Er hat aktiv auf andere eingewirkt und war manchmal sehr offensiv. Ich mochte es nicht, wie er River manchmal fast etwas zu sehr gedrängt hat und welche Dynamik da dazwischen entstanden ist. Allgemein kann man sagen, dass für mich die Dynamik zwischen River und Holden nicht immer ganz gepasst hat. Ich hatte öfters das Gefühl, dass es da zu viele Reibungen gibt, die nicht nur durch Missverständnisse zustande kamen. Am Anfang hat sich River gegen die Beziehung gestellt, anschliessend war es Holden. Und besonders am Ende hat mich die Logik gestört, da die Zeitabstände viel zu gross waren und die Gefühle der Zwischenzeit nicht mehr greifbar für mich waren. Ich hatte meine Probleme mit dieser Kombination und doch fand ich es spannend, diese Liebesgeschichte zwischen zwei Jungen zu verfolgen.
Insgesamt kann ich When you look back to me als LGBTQ Roman nur weiterempfehlen, da viele Dinge thematisiert werden, die an einer gleichgeschlechtlichen Beziehung zu Problemen führen können. Gerade der Umgang des Umfeldes damit fand ich sehr spannend und interessant zu lesen. Dennoch hatte ich das eine oder andere Problem mit der Geschichte und den beiden ziemlich unterschiedlichen Protagonisten, was es mir schwerer gemacht hat, mich komplett in der Geschichte zu verlieren. Das Buch erhält gute 3.5 Sterne von mir.