Eine überaus originale Geschichte.
Nerzien & die vier WappenAuch wenn Liv es sich nicht eingestehen will, ist ihr bewusst, dass sie nicht normal ist mit dem Mal in ihrem Augen und den schneeweißen Haare. Sie will unbedingt heraus finden, wer sie wirklich ist und ...
Auch wenn Liv es sich nicht eingestehen will, ist ihr bewusst, dass sie nicht normal ist mit dem Mal in ihrem Augen und den schneeweißen Haare. Sie will unbedingt heraus finden, wer sie wirklich ist und woher sie stammt. Anstatt ihre Fragen zu beantworten gibt ihre Tante Edith ist lediglich ein Pendel. Dann steht ihre Welt aufeinander Kopf, als sie schlafwandelnd im Schlamm der Lüneburger Heide Antworten findet, welche sie jedoch mitten in eine wilde Verfolgungsjagd stürzt.
Liv ist eine spannende Protagonistin. Obwohl sie ein normaler Teenager sein will, ist ihre Drang ehr über ihre Herkunft zu erfahren stärker, wodurch ihre Hartnäckigkeit wie auch leichte Sturnis deutlich wird. Ebenso finde ich es interessant, wie schnell sie sich mit den Geschehnissen auseinander setzt und auch flink lernt mit diesen um zu gehen.
Ihre Freundin Enna repräsentiert quasi jede Fantasybüchernärin und ich denke, dass ich genauso faszinieret wäre von all diesen Ereignissen, wobei sie Liv auch steig unterstützt und ihr zu Seite steht, was sehr gut zu ihrer engen Freundschaft passt.
Überraschter bin ich da ein wenig, wie schnell die Jungen, Felix,Aeden und Nick, bereit sind Liv zu helfen, da sie sich kaum kennen. Dennoch finde ich gerade die Entwicklungen zwischen Aden und Liv echt niedlich. Zunächst sind sie richtige Streithähne, aber dann freunden die beiden sich immer weiter an und letztendlich kaufe ich ihnen ihre neu entfaltenden Gefühle wirklich ab. Zudem finde ich es gut, dass Aeden auch ein richtige Hintergrundgeschichte bekommt, durch die er mehr greifbarer und ebenfalls sympathischer wird.
Baldur ist gleichsam eine wichtige Stütze für Liv geworden und erinnert mich an einen Teddybären in einer Rockerkutte. Er hat ein sehr rapides Aussehen und kann sich auch so benehmen, doch zeigt er auch seinen weichen Kern. Zudem ist seine Zuneigung und Loyalität gegenüber Liv mehr als eindeutig.
Wirklich faszinierend an dieser Geschichte ist die Rekonstruktion der nordischen Mythologie. Denn die Ereignisse des Buches setzten einige Jahrhunderte nach dem Weltuntergang, Ragnarök, an und und berichtet wie sich die Welten dadurch verändert haben, was sich eben von den eigentlichen Überlieferungen abweichte, wodurch die Mythen einen frischen Wind bekommen und mal etwas völlig neues ist.
Was mich während des Lesen nur etwas gestört hat, sind die vielen kurzgebundenen Sätze, wodurch es schon etwas abgehackter im Lesefluss für mich war. Ebenso verwirrte mich der häufige fließende Perspektivenwechsel, der manchmal sogar während eines Absatzes geschieht, wodurch es mir einige male schwer viel richtig mit zu bekommen aus welcher Sicht nun genau erzählt wird.
Dennoch hat der Schreibstil der Autorin etwas locker flockiges, weshalb ich doch recht zügig über die Seiten gleiten konnte.
Die Handlung an sich bietet so einige Plottwists, wobei es einige es wirklich in sich haben, und gerade zum Ende hin wird es enorm spannend.
Alles in allem ein aufregender Reihenauftakt mit einer menge Potenzial für die folge Bände.