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Veröffentlicht am 31.08.2020

Leider erneut eine Enttäuschung...

A is for Abstinence
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Der folgende Klappentext könnte Spoiler enthalten, meine Rezension ist allerdings spoilerfrei !

Inhalt/Klappentext:
Kyle Hamilton hat alles, was er sich immer gewünscht hat – Geld, Ruhm und einen Job, ...

Der folgende Klappentext könnte Spoiler enthalten, meine Rezension ist allerdings spoilerfrei !

Inhalt/Klappentext:
Kyle Hamilton hat alles, was er sich immer gewünscht hat – Geld, Ruhm und einen Job, den er liebt. Trotzdem scheint dem Sänger der Band Tralse etwas zu fehlen. Richtig glücklich war er schon lange nicht mehr. Angst und Stolz haben ihm Steine in den Weg gelegt, und sein Herz hat Risse bekommen. Immer wieder muss der Rockstar an ein ganz bestimmtes Mädchen aus seiner Vergangenheit denken: Val will ihm einfach nicht aus dem Kopf gehen. Vier Jahre sind vergangen, und Kyle hat sich verändert. Er ist erwachsen geworden – und bereit, endlich für seine große Liebe zu kämpfen!

Eindruck:
Nachdem „V is for Virgin“ eine ziemlich große Enttäuschung für mich war, konnte ich es mir trotzdem nicht nehmen lassen, die Fortsetzung „A is for Abstinence“ aus Kyles Perspektive zu lesen. Auch in diesem Fall gefällt mir die Gestaltung des Covers wieder unheimlich gut. Die bunten und farbenfrohen Details stechen auf dem dunklen Hintergrund hervor und stellen somit einen absoluten Blickfang dar. Zudem harmonieren beide Cover besagter Dilogie wunderbar zusammen und versprechen auf den ersten Blick zwei unterhaltsame Bücher, die mich im Endeffekt aber leider sehr enttäuscht zurückgelassen haben.

Der Schreibstil der Autorin konnte mich wie gewohnt überzeugen und mitreißen. Kelly Oram schreibt flüssig, locker leicht und einfach nur angenehm, sodass die Seiten nur so dahin geflogen sind und ich das Buch, auch in diesem Fall, wieder in einem Rutsch durchgelesen habe. Ich liebe einfach den Humor, der in die Geschichte integriert ist und kann somit nach wie vor über die amüsanten Einschübe schwärmen, welche für das erfrischende Etwas in Kelly Orams Büchern sorgen. Vergeblich sucht man aber leider nach den von mir erhofften Emotionen und Gefühlen, die auch schon in “V is for Virgin” nicht wirklich präsent waren. Wie sehr hätte ich mir doch wenigstens einen Hauch von Tiefgang, sowie eine Handvoll bei mir ankommender Gefühle gewünscht... Stattdessen habe ich während des Lesens leider nichts gespürt und konnte wenig Interesse für das Geschehene aufbringen.

Erzählt ist die Geschichte ausschließlich aus der Sicht unseres Protagonisten Kyle, was mir ziemlich gut gefallen hat. Im ersten Band hatte mir ein Einblick in Kyles Gedanken- und Gefühlswelten nämlich eindeutig gefehlt, weshalb ich mich wirklich gefreut habe, in “A is for Abstinence“ auch mal hinter seine vermeintlich arrogante Fassade blicken zu können. Nun, überzeugen konnte mich sein Charakter auch hier nicht, doch dazu später mehr.
Zudem hat sich der Spieß in der Fortsetzung wohl umgedreht, denn in diesem Fall hat mir hin und wieder Vals Gesichtspunkt gefehlt. Vielleicht wäre es sinnvoll gewesen, direkt von Anfang an einen Perspektivwechsel in beiden Büchern einzubauen, doch das ist wohl Geschmackssache.

Obwohl Kyle zu Beginn der Geschichte in vereinzelten Situationen Nachsicht und Verständnis zeigt, macht er trotzdem nicht die Entwicklung durch, die ich mir von ihm gewünscht hätte. Obwohl er sich zur Abstinenz bereiterklärt hat und nun für Valerie enthaltsam lebt, sind seine Sexgedanken für mich nach wie vor zu laut, genau wie die Tatsache, dass er sich Valerie andauernd aufdrängt. Seine kindischen und unreifen Charakterzüge sind zudem nach wie vor präsent, sodass er das beleidigte Kleinkind spielt, sobald Valerie ihn erneut nicht an sich heran lässt. Sein Wille und sein späteres Handeln sind für mich einfach zu widersprüchlich, weshalb ich in vielen Situationen mal wieder nur mit den Augen rollen konnte. Insgesamt wurde ich mit Kyles Person leider nicht warm und das obwohl einige Bemühungen seinerseits, sein Verhalten zu bessern, zu erkennen sind. Meiner Meinung nach ist ihm das aber wenig gelungen, da sein Verhalten, sowie sein Denken für mich nicht nachvollziehbar waren.

Val ist mir zwar deutlich sympathischer als Kyle, doch auch mit ihr konnte ich im Laufe der Dilogie keine wirkliche Beziehung aufbauen. Auch in der Fortsetzung zu „V is for Virgin“ zeigt sie viel Engagement und Disziplin, was ihre verschiedenen Kampagnen und Projekte angeht. Ihr Entschluss mit dem Sex bis zur Ehe zu warten, hat sich bis heute nicht geändert, was ich wirklich bewundernswert finde. Sie setzt sich nach wie vor für junge Mädchen ein und versucht der Welt ihre Gedanken und Gefühle nahezubringen, ohne zu aufdringlich zu wirken. Das Ganze ist zwar schön und gut, doch mit der Zeit wurde mir ihr Verhaltensmuster einfach zu extrem. Ich meine sie weiß ganz genau, dass sie mit dem Sex bis zur Ehe warten möchte und trotz dessen lässt sie Kyle des Öfteren an sie heran, nur um ihn ein wenig später wieder wegzustoßen ? Unterhaltsam fand ich das irgendwann leider nicht mehr...
Zudem muss ich noch sagen, dass Valerie in vielen Situationen ziemlich verunsichert und ängstlich gegenüber Kyle ist. Meines Erachtens sollte man sich bei seinem Partner wohlfühlen und ihm vertrauen, doch hier war für mich nur das Gegenteil zu erkennen.

Wen ich zur Abwechslung mal unheimlich gerne mochte, ist Robin. Sie ist die Einzige Person, die mir in beiden Büchern wirklich sympathisch war, da sie sich durchgehend offenherzig, freundlich und dem Leser gegenüber greifbar zeigt. Auch Bryce ist ein toller Charakter, der genau wie Robin leider etwas zu kurz kam. Cara und Shane wirkten auf mich dagegen ziemlich undurchsichtig, wobei sie mit der Handlung eigentlich nicht wirklich etwas am Hut hatten.

Sowohl bei der Liebesgeschichte, als auch bei der Ausarbeitung der Charaktere, sind Gefühle und Tiefgang vergeblich zu suchen. Ich hatte durchgehend das Gefühl, dass trotz weniger süßer Momente, ausschließlich an der Oberfläche gekratzt wurde und meine Hoffnung auf intensive Gespräche ist somit schlagartig verpufft. Eine gewisse Anziehung zwischen den Protagonisten war zwar ansatzweise zu spüren, doch im Endeffekt plätscherte die Geschichte platt und unbedeutend an mir vorbei. Hätten die Charaktere auch nur ein Bruchteil der Tiefe gezeigt, die ich erwartet hätte, wären wenigstens ein paar Gefühle bei mir angekommen. Im Endeffekt wirkte die komplette Liebesgeschichte auf mich nur noch gezwungen und emotionslos, was mich einfach nur sehr enttäuscht hat.

In der Thematik im Gesamten sehe ich nach wie vor Potential, doch leider scheitert es meines Erachtens auch hier an der Ausarbeitung... Neben ein paar lustigen Momenten, passiert schlichtweg nichts bedeutsames und nach einem ziemlich spannenden Einstieg in das Geschehen, bekommt man durchweg ein langweiliges hin und her zwischen den Protagonisten zu lesen. Entweder sprechen die Protagonisten an sich vorbei oder sie diskutieren über eine von Kyles unzähligen sexuellen Andeutungen, was für mich keine aufregende Handlung darstellt. Immerhin sind die verschiedenen Handlungsstränge nicht so chaotisch und verworren wie in „V is for Virgin“ und Vals Geschichte wird nicht so intensiv in die Öffentlichkeit gezerrt, doch dadurch ,dass in den ersten zwei Dritteln nichts passiert, konnte ich nur wenig Interesse für die Geschehnisse zeigen.

Das Ende ist wohl noch einmal das Sahnehäubchen der ganzen Geschichte und hat mich maßlos enttäuscht. Es ist in meinen Augen nicht nur geschmacklos und unsensibel, sondern stellt auch die komplett falschen Werte, welche das Buch eigentlich vermitteln sollte, ins Licht. Die Geschehnisse folgen nicht nur Schlag auf Schlag, sie handeln auch den Geschlechtsverkehr auf eine emotionslose Art ab, die mich nicht überzeugen konnte.

Fazit:
Leider hat mich, trotz einiger Hoffnungen, auch die Fortsetzung zu „V is for Virgin“ sehr enttäuscht. Zwar gibt es im Laufe der Geschichte einige humorvolle Momente zu lesen, allerdings ist von Gefühlen und Tiefgang nach wie vor keine Spur. Aufgrund der am Ende fehlerhaften Message, sowie den blassen Charakteren, kann ich in diesem Fall leider keine uneingeschränkte Leseempfehlung aussprechen.
2.5/5🌟

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.08.2020

Eine magische Welt, die mich erneut in ihren Bann ziehen konnte !

Muse of Nightmares - Das Geheimnis des Träumers
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Inhalt/Klappentext:
Sarai ist die Muse der Albträume. Seit sie denken kann, quält sie die Bewohner von Weep mit ihren schlimmsten Ängsten. Sie ist sich sicher, dass sie jede noch so furchtbare Grausamkeit ...

Inhalt/Klappentext:
Sarai ist die Muse der Albträume. Seit sie denken kann, quält sie die Bewohner von Weep mit ihren schlimmsten Ängsten. Sie ist sich sicher, dass sie jede noch so furchtbare Grausamkeit gesehen hat. Doch damit liegt sie falsch. Unendlich falsch. Denn plötzlich findet sich Sarai selbst in einem Albtraum wieder, aus dem sie nicht aufwachen kann. Ihre Liebe, ihr Leben und das aller Bewohner von Weep stehen auf dem Spiel …

Eindruck:
Nachdem mich die zweite Hälfte von „Strange the dreamer“ deutlich mehr überzeugen konnte als die Erste, musste ich in „Muse of Nightmares“ unbedingt erneut in die Welt der Träume und Albträume eintauchen. Auch in diesem Fall gefallen mir das Cover, sowie die gesamte Aufmachung des Buches wieder unheimlich gut. Mit dem gewagten Rotton und der hervorstechenden, silbernen Schrift, sorgt es für einen absoluten Eyecatcher in meinem Bücherregal und ich kann es kaum erwarten, bald die gesamte Reihe in einem Aufzug zu bewundern. Doch nicht nur äußerlich überzeugt das Buch, auch der Inhalt sorgt für ein Leseerlebnis höchsten Grades und verzaubert den Leser von Seite zu Seite mehr.

Der Schreibstil der Autorin ist nach wie vor etwas ganz besonderes. Es fasziniert mich ungemein wie Laini Taylor es schafft eine so atemberaubende Atmosphäre hervorzurufen und so viel Poesie und Leidenschaft in einzelne Worte zu stecken. Zwar hat es mich wieder ein paar Seiten gekostet, um in diese außergewöhnliche Welt hineinzufinden, dennoch bin ich restlos begeistert von der anschließend wundervollen Geschichte. Mein Highlight sind definitiv die tollen Beschreibungen, die malerischen und bildhaften Details, mit denen Laini Taylor den Leser sofort in ihren Bann zieht. Einzigartig und intensiv - Diese Worte sind nicht einmal annähernd aussagekräftig genug, um die Stadt Weep zu beschreiben, die zum Träumen und Verlieben einlädt.

Erzählt ist auch die Fortsetzung von „Strange the dreamer“ aus den jeweiligen Sichten der Protagonisten Lazlo und Sarai, was mir wieder einmal sehr gut gefallen hat. Man bekommt einen umfassenden Einblick in die Gedanken- und Gefühlswelten der Beiden und hat somit das Gefühl selbst ein weiterer Charakter der Geschichte zu sein. Es fasziniert mich einfach sehr, was in den Köpfen unserer Protagonisten vorgeht und durch den besonderen Blick hinter ihre Fassade, würde ich sie beide als wahnsinnig authentisch und greifbar bezeichnen.

Lazlo und Sarai sind zwei großartige Charaktere, die ich im Laufe der ganzen Buchreihe sehr ins Herz geschlossen habe. Sie beide harmonieren einfach wahnsinnig gut zusammen und ich bin mir sicher, dass sie nicht nur bei mir, sondern auch bei allen anderen LeserInnen für ein angenehmes Knistern sorgen. Ihre wirklich einzigartige, wunderschöne und doch tragische Liebesgeschichte verzaubert mich auf jeder Seite und ich bin unheimlich gespannt, was in diesem Kontext noch auf mich zukommen wird. Die Hoffnung, dass die Beiden endlich ihr Glück finden, besteht noch immer, sodass ich voller Freude auf den Folgeband hinfiebere.

In diesem Teil der Geschichte geht es insbesondere um Sarai, die mit Lazlos Unterstützung versucht, einige Geheimnisse rundum die Stadt Weep zu entziffern. Zudem wurden ein neuer Handlungsstrang, sowie zwei neue Charaktere eingeführt, welche dem Buch neuen Wind und einiges an Spannung verleihen. Nova und Kora erscheinen zunächst ziemlich mysteriös, doch nach und nach konnte ich sie langsam in Verbindung mit dem restlichen Teil der Geschichte setzen. So hatte ich mit jedem weiteren Kapitel das Gefühl, dass die beiden einzelnen Handlungsstränge zu einem Ganzen werden, was mir unheimlich gut gefallen hat. Meine Sorge, dass die Handlung nur schleppend verläuft oder an einigen Stellen zäh wird, ist damit schlagartig verpufft, da die abwechslungsreichen Ereignisse mich konstant in ihren Bann gezogen haben.

Auch die restlichen Charaktere konnten mich nach wie vor begeistern. Es gibt beispielsweise Thyon, Ruza, Calixte und Tzara, die die Bibliothek von Weep entdecken und die dort noch erhaltenen Bücher bewahren. In diesem Zusammenhang bin ich wirklich neugierig, ob im abschließenden Teil noch eine Liebesgeschichte zwischen Thyon und Ruza zustande kommt, da Anzeichen dafür definitiv vorhanden sind. Zudem sind da noch Eril-Fane und Azareen, die meines Erachtens eine ergreifende Beziehung teilen. Selbstverständlich hoffe ich auch für dieses Paar nur auf das Beste und auch in diesem Fall kann ich es kaum erwarten weiterzulesen. Sogar Minya, die mir in “Strange the dreamer“ eher ein Dorn im Auge, als ein Lieblingscharakter war, konnte hier mit Sympathie punkten. Ich habe für sie ein echtes Mitgefühl entwickelt und stelle es mir wahnsinnig schlimm vor, ihre tragische Vergangenheit selbst zu durchleben. Alles in allem finde ich “Muse of Nightmares“ allein aufgrund der Charaktere deutlich stärker als die Vorgänger. Die Tatsache, dass Laini Taylor uns einige Einblicke in die Vergangenheit der Betroffenen gibt, führt zu viel mehr Tiefgang, Intensität und Lebendigkeit.

Nachdem uns die Autorin in „Strange the dreamer“ mit einem fiesen Cliffhanger und einigen offenen Fragen zurückgelassen hat, knüpft die Geschichte nun genau an diesem Punkt an. Schon mit dem faszinierend mysteriösen Prolog, habe ich mich mitten in den Geschehnissen wiedergefunden und konnte das Buch nicht mehr aus den Händen legen. Laini Taylor hat hier eine wirklich außergewöhnliche Welt erschaffen, die mich restlos begeistert. Obwohl es in der träumerischen Stadt Weep keine großen Kämpfe oder Kriege gibt, konnten mich neue, spannende und nervenaufreibende Momente durchaus mitreißen. Auch Emotionen waren in großem Rahmen vorhanden, sodass ich während des Lesens eine Achterbahnfahrt der Gefühle durchleben durfte. Ob Wut, Hass, Trauer oder Freude, all diese Emotionen sind reichlich vorhanden und haben mich das ganze Buch über begleitet. Wirklich toll fand ich außerdem, dass die Hintergründe von Weep endlich näher beleuchtet wurden. So wurden, mit Beibehaltung der magischen Atmosphäre, einige Mysterien geklärt und auch Götter spielen in diesem Teil eine große Rolle. Da auch „Muse of Nightmares“ wieder in zwei Bücher unterteilt wurde, bleiben am Ende des Buches natürlich einige Fragen offen, auf deren Auflösung ich ungeduldig hinfiebere. Hierzu muss ich auch noch loswerden, dass ich den Cut der eigentlich nur zwei Bücher nach wie vor etwas unglücklich gewählt finde, da so einiges an Action verloren geht. Trotzdem konnte mich die Geschichte, mit ihren magischen und mysteriösen Elementen glücklicherweise überzeugen.

Fazit:
Eine grandiose Reihenfortsetzung, beziehungsweise ein toller Finalauftakt der mich durchweg begeistern konnte. Spannend, faszinierend und magisch empfängt uns die Stadt Weep erneut und lädt zum Träumen und genießen ein. Eine eindeutige Leseempfehlung !
4.5/5🌟

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.08.2020

SCHWÄCHER ALS DER VORGÄNGER, DENNOCH UNTERHALTSAM !

Lovely Mistake
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Inhalt/Klappentext:
Ein halbes Jahr ohne Dates, ohne Männer und vor allem ohne sich neu zu verlieben. Das ist Mollys Plan, denn sie hat eine schwere Zeit hinter sich und kann es sich nicht leisten, ihr ...

Inhalt/Klappentext:
Ein halbes Jahr ohne Dates, ohne Männer und vor allem ohne sich neu zu verlieben. Das ist Mollys Plan, denn sie hat eine schwere Zeit hinter sich und kann es sich nicht leisten, ihr Herz an den Falschen zu vergeben. Als sie jedoch von einem Wasserschaden aus ihrer Wohnung vertrieben wird, hat sie keine andere Wahl, als bei Troy einzuziehen, einem verdammt gutaussehenden Handwerker. Ungewollt entdeckt sie die Narben aus seiner Vergangenheit und fühlt sich immer mehr zu ihm hingezogen. Doch Troy gehört genau zu der Sorte Mann, von der Molly sich unbedingt fernhalten muss ...

Eindruck:
”Perfectly Broken” war im letzten Jahr ein absolutes Highlight für mich, so wusste ich schnell, dass ich unbedingt auch die Fortsetzung rundum Molly und Troy lesen muss.
Auch in diesem Fall ist das Cover wieder ein unheimlicher Hingucker. Das Zusammenspiel der Blautöne ist toll gelungen und die goldenen Sprenkel sorgen für das gewisse Etwas, das das Buch zu einem Highlight in meinem Bücherregal macht. Gelungen finde ich auch die Verbindung zum Vorgänger, wodurch man auf Anhieb Lust bekommt, wieder in die Welt einzutauchen, zu lesen und zu genießen !

Der Schreibstil der Autorin ist wie gewohnt locker leicht, sodass ich auch hier wieder nur so durch die Seiten geflogen bin. Sarah Stankewitz hat wirkliches Talent mit Worten umzugehen und diese auf den Leser zu übertragen. Erwartet habe ich wie in “Perfectly Broken” eine tiefgründige, hochemotionale Geschichte, die mich auf eine Achterbahnfahrt der Gefühle nimmt. “Lovely Mistake” ist meiner Meinung nach aber genau das Gegenteil, nämlich super humorvoll, lustig und wirklich unterhaltsam. Es gab zwar einige emotionale Momente, die meines Erachtens aber nur kurz und oberflächlich angeschnitten wurden. In Bezug auf meine Erwartungen finde ich das sehr schade, doch angenehme Lesestunden haben mir schlussendlich auch die unzähligen Neckereien und amüsanten Einschübe beschert.

Erzählt ist die Geschichte abwechselnd aus den jeweiligen Sichten unserer Protagonisten Molly und Troy, wobei Mollys Sichtweise überwiegt. So konnte ich einen angenehmen Einblick in beide Gedanken- und Gefühlswelten bekommen und einige Handlungen besser nachvollziehen. Trotzdem hatte ich zunächst Probleme eine intensive Beziehung zu den Charakteren aufzubauen und mich in sie hineinzuversetzen, dazu aber später mehr. Alles in allem konnte ich einiges über unsere Protagonisten in Erfahrung bringen und ihre Geschichte auf angenehme Art und Weise in der Ich-Perspektive verfolgen.

Die Protagonistin Molly war mir zunächst total sympathisch. Nachdem sie das Pech mit den Männern verfolgt, beschließt sie für ein halbes Jahr keine von dieser Sorte mehr zu berühren. Dieser Plan gerät aber schnell wieder ins Wanken, als sie einen Rohrbruch bei sich Zuhause hat und vorübergehend bei dem attraktiven Troy einzieht. Zu Beginn der Geschichte fand ich Mollys Art unheimlich erfrischend und unterhaltsam. Quirlig, offenherzig und verrückt - so lernt man sie als Leser kennen und schließt sie damit auch sofort ins Herz. Doch nicht nur das, Molly zeigt im Laufe der Geschichte auch ihre verletzliche Seite, die durch ihre prägende Vergangenheit und die schwere Erkrankung ihrer Mutter hervorgehoben wird. Dieses Verhalten ändert sich aber leider schnell, wodurch ich ihre Entschlüsse nur schwer nachvollziehen konnte. Sie handelt unüberlegt, unlogisch und die von ihr aufgestellten Regeln wirkten mit der Zeit nur noch albern, was es mir nicht leicht machte, mich in sie hineinzuversetzen. Dieses sprunghafte und unentschlossene Verhalten war leider etwas nervig und sorgte für ein ständiges hin und her. Abgesehen davon konnte ich auch keine intensive Beziehung zu ihr aufbauen, was mich ziemlich enttäuscht hat.

Mit Troy konnte ich mich im Laufe der Geschichte schon besser identifizieren. Nachdem er zunächst noch sehr verschlossen und zurückhaltend gegenüber des Lesers agierte, wurden seine Handlungen schnell verständlicher und logischer als Mollys. Zwar konnte ich auch zu ihm keine enge Beziehung aufbauen, doch er war mir wesentlich sympathischer als unsere Protagonistin. Meines Erachtens ist bei ihm zwar eine stärkere Charakterentwicklung zu erkennen, doch trotzdem war er nicht zu 100% greifbar für mich. Alles in allem ist Troy aber ein liebevoller, hilfsbereiter und charmanter junger Mann, der mich schlussendlich von sich überzeugen konnte.

In „Lovely Mistake“ spielen die Protagonisten aus „Perfectly Broken“ auch eine kleine Nebenrolle. Sie sind die besten Freunde von Molly und Troy, wodurch man noch mal einige Einblicke in ihr Leben bekommen kann. Das hat mir unheimlich gut gefallen, da mir die Beiden damals in ihrer Geschichte sehr ans Herz gewachsen sind. Mit ihrer fürsorglichen, aber auch humorvollen Art lockern sie die Geschehnisse um einiges auf und sorgen für tolle Lesestunden. Auch Mollys Hund Balou versüßt den LeseInnen das Leseerlebnis und verzaubert sie mit seinem niedlichen Verhalten.

Handlungstechnisch bewegt sich die Geschichte leider im 0815 New Adult Bereich und verbirgt somit einige Klischees, welche die Geschehnisse sehr vorhersehbar machen. Klar, Klischees sind in diesem Genre zu erwarten und in einigen Fällen bin ich sogar selbst Fan davon, doch hier waren sie mir zu viel des Guten. Schade finde ich auch, dass so ein großes Geheimnis aus Mollys Vergangenheit gemacht und diese dann schlussendlich in wenigen Sätzen abgehandelt wird. So gibt es wenige unvorhersehbare und überraschende Momente, die ich mir gewünscht hätte. Erwartet habe ich zudem auch weitaus tiefgründigere, emotionale Geschichte, wie wir sie aus „Perfectly Broken“ kennen. Das Buch konnte mich damals unheimlich fesseln und punktete mit seinen großen Gefühlen. „Lovely Mistake“ war hingegen einfach nur oberflächlich und wenig spannend. Manche Situationen konnten mich zwar ansatzweise berühren, doch eine Achterbahnfahrt der Gefühle sucht man hier vergeblich. Gerne mochte ich hingegen die Prise Humor, die in diesem Fall mit in die Geschichte integriert wurde. Ich musste oft schmunzeln und habe mich trotz der enttäuschenden Handlung wunderbar unterhalten gefühlt. Zwischenzeitlich bekommt man zudem ein Knistern zwischen den Charakteren zu spüren, von dem ich mir eindeutig mehr gewünscht hätte. Die Anziehung zwischen Molly und Troy hat mir stellenweise wirklich gut gefallen, wobei ich mir in manchen Momenten die Intensität fehlte.

Insgesamt ist „Lovely Mistake“ ein netter Liebesroman für zwischendurch. Allerdings reicht die Geschichte für mich nicht an den berührenden und mitreißenden Vorgänger „Perfectly broken“ heran. Neben den eindeutig vorhandenen, humorvollen Momenten, mangelt es dem Buch an Intensität und Tiefgrund, zumal mir die Handlungen auch zu vorhersehbar waren. Trotzdem ist die Geschichte eine schöne Ergänzung und ein unterhaltsamer Abschluss der Bedford-Reihe.

Fazit:
Eine lesenswerte Zwischendurchlektüre, welche mich gut unterhalten konnte. Trotz mangelnder Charaktertiefe und einigen Klischees, die zu einer vorhersehbaren Handlung führen, hat mir „Lovely mistake“ angenehme Lesestunden beschert.3/5🌟

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Veröffentlicht am 14.07.2020

Leider enttäuschend !

V is for Virgin
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Inhalt/Klappentext:
Val Jensen wird von ihrem Freund verlassen – weil sie mit dem Sex bis zur Ehe warten will. Als ihre Geschichte über YouTube viral geht, wird sie unter dem Namen Virgin Val landesweit ...

Inhalt/Klappentext:
Val Jensen wird von ihrem Freund verlassen – weil sie mit dem Sex bis zur Ehe warten will. Als ihre Geschichte über YouTube viral geht, wird sie unter dem Namen Virgin Val landesweit bekannt. Das Chaos scheint perfekt, als schließlich Rockstar Kyle Hamilton vor ihr steht: Der Sänger der Boyband es sich nämlich zum persönlichen Ziel gemacht, sie zu verführen. Womit Kyle allerdings nicht gerechnet hätte: Val bereitet ihm ganz schönes Herzklopfen ...

Eindruck:
Ich liebe den Auftakt der Cinder&Ella Dilogie, sodass ich mich umso mehr über langersehnten Nachschub der Autorin Kelly Moran gefreut habe. ich hatte ziemlich hohe Erwartungen an die Geschichte, die zudem noch aufgrund des wundervollen Covers verstärkt wurden. Bunt, fröhlich und farbenfroh hat die Aufmachung von „V is for Virgin“ auf Anhieb mein Interesse geweckt und mich neugierig auf den Inhalt gemacht. Nicht einmal der Titel, dem ich anfangs eher skeptisch gegenüberstand, konnte daran etwas ändern, so habe ich voller Vorfreude begonnen zu lesen.

Der Schreibstil der Autorin ist wie gewohnt flüssig, locker und wirklich angenehm, sodass ich problemlos in das Geschehen einsteigen konnte. Kelly Oram hat schlichtweg Talent zu schreiben und ihre LeserInnen in den Bann der Geschichte zu ziehen, weshalb ich das Buch auch in diesem Fall wieder in einem Rutsch durchgelesen habe. Zudem liebe ich die humorvollen und amüsanten Einschübe, die das Geschriebene um einiges auflockern. Etwas vermisst habe ich aber leider die zahlreichen Emotionen, sowie die tiefen Gefühle, die ich mir eigentlich von Kelly Oram erhofft hatte. Während des Lesens habe ich nichts gespürt, weder eine Anziehungskraft zwischen den Protagonisten, noch Mitgefühl in Bezug auf das Geschehene. Darauf werde ich gleich aber auch noch näher eingehen.

Erzählt ist „V is for Virgin“ ausschließlich aus der Sicht unserer Protagonistin Val, was mir zunächst wirklich gut gefallen hat. Man konnte auf Anhieb einen Einblick in ihre Gedanken- und Gefühlswelt bekommen, sowie ihre Situation nachvollziehen und verstehen, in welcher Lage sie sich befindet. Ich kann schlussendlich zwar nicht sagen, dass ich all ihre Handlungen gutheiße, doch in ihre Lage hineinversetzen konnte ich mich teilweise wirklich gut. Gewünscht hätte ich mir tatsächlich noch ein paar Kapitel aus Kyles Sicht, denn aus seiner Person werde ich bis heute nicht schlau. Mal sehen, ob mir das in „A is for Abstinence“ gelingt.

Val als Protagonistin mochte ich erstmal sehr gerne. Ein sympathisches, junges Mädchen, das ihre eigene Meinung vertritt und sich von keinem Außenstehenden beeinflussen lässt. Ihre Konsequenz und ihre Standhaftigkeit sind wirklich bewundernswert, genau wie ihr Entschluss mit dem Sex bis zur Ehe zu warten. Mir hat unheimlich gut gefallen, dass sie sich nicht nur für sich selbst, sondern auch für andere Mädchen ihres Alters einsetzt, die noch Jungfrau sind, ohne jemandem ihre Meinung intensiv aufzudrängen. Leider konnte ich zu Valerie im Laufe der Geschichte keine richtige Beziehung aufbauen. Klar, ich habe sie auf ihrem Weg begleitet, sie näher kennengelernt, doch insgesamt ist mir ihre Person einfach zu blass und nicht greifbar genug. Ihre Toleranz geht im Laufe der Zeit auch verloren, so hatte ich bald das Gefühl, dass Val ihre Meinung doch irgendwo als “Muss“ verbreitet. Ihre Vorbildfunktion geht in meiner Sicht unter, sodass die Jungfräulichkeit irgendwann das Einzige ist, was sie persönlich ausmacht. Ich für meinen Teil finde ihre Entwicklung sehr schade, denn Potential hat ihr Charakter definitiv !

Kyle war mir über den gesamten Handlungsverlauf der größte Dorn im Auge. Noch nie habe ich einen Protagonisten erlebt, der mir so unsympathisch war wie er. Arrogant, oberflächlich, aufdringlich - diese Worte beschreiben ihn wohl am besten. Sein Verhalten war schlichtweg absolut kindisch und unreif. Bei jedem Gespräch, in das er involviert ist, war Augenrollen für mich schon vorprogrammiert, denn in seinem Verhalten sehe ich einfach keinen Sinn. Sein Auftreten und seine für mich unverständlichen Handlungen enden wirklich jedes Mal mit dem gleichen Ziel: Valerie gegen ihren Willen ins Bett zu bekommen, obwohl sie diese Frage immer und deutlich mit „Nein !“ beantwortet. In Kyles Person sehe ich also weder eine Funktion für die fortlaufende Geschichte, noch eine Charakterentwicklung seinerseits. Wie auch, wenn alle seine Annäherungsversuche auf das gleiche hinauslaufen ? Für mich hat sein respektloses Handeln teilweise wirklich die Grenze überschritten und ich wage einfach mal zu hoffen, dass sich sein Charakter in „A is for Abstinence“ um 180 Grad wandelt. Durch Kyles kindisches Verhalten, bleibt die Liebesgeschichte in „V is for Virgin“ auch irgendwo auf der Strecke. Zwar spürt man irgendwo eine Anziehungskraft zwischen Valerie und Kyle, wobei für mich einfach unverständlich ist, warum sich Val überhaupt auf ihn einlässt, doch Gefühle kamen bei mir leider nicht an. Tiefgrund und Emotionen sind hier verzweifelt zu suchen und das Einzige, das ich über Kyle in Erfahrung bringen konnte ist, dass er Valerie umbedingt rumkriegen möchte.

Auch die Nebencharaktere lassen leider zu wünschen übrig, denn sowohl Cara, als auch der Rest der Clique, konnten nichts in mir bewegen. Sie sind schlichtweg nicht greifbar, zu blass und ich sehe in ihnen keine Funktion. Die Freundschaft, die zwischen ihnen steht, ist unglaubwürdig, überzogen und einfach nicht echt. Selbst Valeries beste Freundin Clara, die mir anfangs noch ziemlich sympathisch war, entwickelt sich in eine negative Richtung, was mich wirklich enttäuscht hat. Bis zum Ende des Buches ist sie in meinen Augen nur noch egoistisch und keine echte Freundin für Val.

Die Thematik der Geschichte konnte mein Interesse auf Anhieb wecken - frisch, einzigartig und einfach etwas Neues. Die Umsetzung lässt in diesem Fall aber leider etwas zu wünschen übrig. Zunächst finde ich es aber toll, dass so ein wichtiges Thema überhaupt in einem Jugendroman behandelt wird und es sich zudem noch durch die ganze Geschichte zieht. Auch das Handeln in Bezug auf Valeries Jungfräulichkeit hat mir unheimlich gut gefallen, da man wirklich erst Sex haben sollte, wenn man dazu bereit ist. Dieser gesellschaftliche Zwang seine Jungfräulichkeit in einem bestimmten Alter zu verlieren ist einfach nicht richtig, so fand ich es toll, dass der Sex in Vals Leben noch keinen großen Stellenwert hat. Ob man jetzt bis zur Hochzeit warten muss, das sollte jeder für sich entscheiden, doch es ist wichtig zu lernen, dass zu einer Beziehung mehr gehört als nur Geschlechtsverkehr. Die Message des Buches hat mir also prinzipiell erstmal gut gefallen, doch leider entwickelt sich die Sache bald in ein großes Drama, das irgendwann nur noch nervig war. Es hätte nicht sein müssen, dass man alles so weit in die Öffentlichkeit zieht, vor allem da es unrealistisch ist, dass eine Minderjährige so viel Aufmerksamkeit bekommt. Mit der Zeit herrschte nicht nur in der Geschichte, sondern auch in meinem Kopf pures Chaos und viel Verwirrung. Die ganze Aufmerksamkeit und das im Rampenlicht stehen wirkten weit überzogen und für mich leider nicht mehr real.

Im Endeffekt plätscherte die Geschichte bald nur noch so an mir vorbei und ich habe in vielen Situationen keinen Zusammenhang ausmachen können. Sehr schade finde ich, dass sich alles in ein übergroßes Drama entwickeln musste, das für nichts mehr als Verwirrung und Gedankenchaos sorgt. Insgesamt hat mich “V is for Virgin“ leider enttäuscht, vor allem nachdem ich durch „Cinder&Ella“ große Erwartungen an die Geschichte hatte. Tiefgrund, Gefühle und insbesondere authentische Charaktere sucht man hier vergeblich, einzig der Schreibstil konnte mich mitreißen und überzeugen !

Fazit:
Eine für mich enttäuschende Geschichte, die viel Potential verschenkt hat. Neben dem grandiosen Schreibstil konnten mich die blassen Charaktere, sowie die überzogene und verwirrende Handlung leider nicht überzeugen und eine wirkliche Liebesgeschichte ist für mich ebenso nicht erkennbar.
2.5/5🌟

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.07.2020

Brutal, skrupellos und intrigant - Eine düstere Elfenwelt !

ELFENKRONE
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Inhalt/Klappentext:
Jude ist sieben, als ihre Eltern ermordet werden und sie gemeinsam mit ihren Schwestern an den Hof des Elfenkönigs verschleppt wird. Zehn Jahre später hat Jude nur ein Ziel vor Augen: ...

Inhalt/Klappentext:
Jude ist sieben, als ihre Eltern ermordet werden und sie gemeinsam mit ihren Schwestern an den Hof des Elfenkönigs verschleppt wird. Zehn Jahre später hat Jude nur ein Ziel vor Augen: dazuzugehören, um jeden Preis. Doch die meisten Elfen verachten Sterbliche wie sie. Ihr erbittertster Widersacher: Prinz Cardan, der jüngste und unberechenbarste Sohn des Elfenkönigs. Doch gerade ihm muss Jude die Stirn bieten, wenn sie am Hof überleben will …

Eindruck:
„Elfenkrone“, beziehungsweise “The cruel prince” hat zur Erscheinungszeit einen unheimlich großen Hype ausgelöst, dem ich zu dem damaligen Zeitpunkt noch vorsichtig ausgewichen bin. Nun habe ich mich aber mitreißen lassen und musste umbedingt auch in die düstere und intrigante Welt der Elfen eintauchen. Besonders gut gefällt mir zunächst, dass das Cover vom Englischen übernommen wurde. Die mit in den Titel verwobenen Äste und die abgebildete Elfenkrone passen einfach wunderbar zu der von Holly Black geschaffenen Welt und machen Lust in diese einzutauchen.

Dem Schreibstil von Holly Black stehe ich etwas zwiegespalten gegenüber, denn vor allem zu Beginn hatte ich einige Schwierigkeiten in die Geschichte hineinzufinden. Die Autorin schreibt zwar locker leicht, doch in meinen Augen auch sehr abgehackt und oberflächlich, was mir das Lesen an einigen Stellen ziemlich erschwert hat. Generell muss man anfangs sehr konzentriert an die Geschichte rangehen, gerade weil man die neue Welt, mit ihren unzähligen Charakteren erstmal näher kennenlernen muss. Nach ungefähr der ersten Hälfte konnte ich aber endlich vollständig ins Elfenreich abtauchen, die Seiten sind nur so dahingeflogen und ich konnte das Buch vor Spannung nicht mehr aus den Händen legen. Schnell konnte ich mich dann auch an Hollys außergewöhnliche Art zu schreiben gewöhnen und die Geschichte lies sich um Welten besser und flüssiger lesen. Nicht zu vergessen ist das grandiose Wordbuilding, das ich an dieser Stelle noch einmal betonen möchte. Holly Black schafft mit dem Elfenreich eine brutale, grausame und rigorose Welt, die mich mit ihren barbarischen Intrigen und Machtspielen nicht mehr loslässt. Ich bin wahnsinnig fasziniert von der düsteren und bedrückenden Atmosphäre, sowie dem unbeschreiblichen Setting.

Erzählt ist die Geschichte ausschließlich aus der Sicht unserer Protagonistin Jude, was mir im Kontext zu dem Inhalt sehr gut gefallen hat. Der Leser hat so die Möglichkeit einen ausreichenden Einblick in ihre Gedanken- und Gefühlswelt zu bekommen, da sie sich gegenüber ihrer Mitmenschen eher verschlossen verhält, um sich ihnen zu beweisen. Zwar konnte ich Jude durch die Erzählperspektive an einigen Stellen besser verstehen, doch alle ihrer Handlungen konnte ich bis zum Schluss trotzdem nicht ganz nachvollziehen. Mal sehen, vielleicht passiert das ja in der Fortsetzung.

In ”Elfenkrone” begleiten wir Jude, eine Normalsterbliche, die als Kind dabei zusehen musste, wie ihre Eltern kaltblütig ermordet werden. Anschließend wird sie von dem Mörder ihrer Eltern in das Reich der Elfen verschleppt, in dem sie sich nun einleben muss. Im Gegensatz zu ihrer Zwillingsschwester gelingt ihr dies nicht und Jude hegt einen unbeschreibliche Hass gegen das Elfenvolk, von dem sie brutal und arrogant behandelt wird. Ihr sehnlichster Wunsch ist es dazuzugehören, doch die Elfen sind ihr in jeglicher Art überlegen. Auf mich als Leserin wirkte Jude zunächst sehr abweisend, kühl und verschlossen, doch ihre tragische Vorgeschichte konnte mich sofort in ihren Bann ziehen. Ebenso ist Jude eine starke, ehrgeizige und kämpferische Protagonistin, die eine beschützerische und rebellische Rolle in der Familie einnimmt. Es hat unglaublichen Spaß gemacht sie auf ihrem Weg zu begleiten, ihr zuzusehen wie sie sich dem Elfenvolk widersetzt und gegen Cardan und seine Anhänger rebelliert.

Zwischen Cardan und mir besteht gewissermaßen eine Hassliebe. Einerseits verabscheut man ihn als Charakter für seine grausamen Taten, doch andererseits fasziniert er mich total. Obwohl er an Jude täglich seinen Hass an den Sterblichen auslässt und ihr bei jeder Gelegenheit, die sich ihm bietet, seine Abneigung zu spüren gibt, besteht eine ganz besondere Anziehungskraft zwischen den Beiden. Auch mir ist Cardan in irgendeiner Form sympathisch, da er eine charmante und unberechenbare Aura versprüht. Bei ihm sind auch ständig seine Freunde Locke, den ich bislang noch sehr schlecht einzuschätzen weiß, Nicasia, die Prinzessin der Tiefsee und Valerian, der mit Abstand grauenvollste der Vier.

Eine weitere Hassliebe hege ich zu Madoc, dem Mörder Judes Eltern. Auf der einen Seite bemüht er sich ein guter Vater zu sein und man spürt die Liebe zwischen ihm und seinen (Stief)töchtern, doch andererseits ist er ein brutaler Mörder, der ständig auf Krieg aus ist. Zu Judes Schwestern möchte ich auch noch ein paar Worte verlieren, denn insbesondere Vivi ist mir sehr ans Herz gewachsen. Sie ist, im Gegensatz zu Taryn, die mir wahnsinnig unsympathisch ist, eine aufgeweckte und mutige junge Frau, die sich ihrem Vater gerne einmal widersetzt. Sie möchte kein Teil der Elfenwelt sein, schleicht sich oft in die Menschenwelt und möchte sich dort ein Leben aufbauen.

Wie schon erwähnt ist mir der Einstieg in die Geschichte etwas schwerer gefallen als erhofft, was insbesondere am Schreibstil der Autorin lag. Mit der Zeit wurde mein Lesefluss angenehmer, ich kam um einiges besser durch die Seiten und die Handlung nimmt an Fahrt auf. Trotzdem entwickelt sich die Geschichte ganz anders als von mir erwartet. Das ist keinesfalls negativ gemeint, denn mit “außergewöhnlich” lässt sich die Geschichte wohl am besten beschreiben.
Mein Eindruck von einer Elfenwelt war bisher immer - bunt, fröhlich und aufgeweckt. Holly Black zeigt jedoch wie brutal, blutig und barbarisch Elfen sein können, was mich auf einigen Seiten doch sehr schockiert hat. Man darf hier auf keinen Fall eine romantische, zuckersüße oder magische Romanze erwarten, denn in dieser Hinsicht muss ich euch leider enttäuschen. “Elfenkrone“ ist skrupellos, intrigant, aber einfach nur genial !

Die Autorin entführt uns hier in ein Reich voller Geheimnisse und Machtspiele. Im Elfenreich herrschen zudem nicht die Sitten, die wir als Sterbliche kennen, sondern eigene, die weitaus radikaler sind. Darüber hinaus muss man sich als Leser bewusst sein, dass die Welt, in der wir uns hier befinden, sehr komplex und stark verstrickt ist. Generell spielt Politik in diesem Fall eine große Rolle, weshalb ich den Geschehnissen manchmal nicht zu 100% folgen konnte. Hier ist viel Konzentration und Interesse gefragt, das ich als Leserin zu Beginn nur teilweise aufbringen konnte. Im Laufe der Geschichte wurde mein Interesse aber geweckt und vor allem das Ende konnte mich mitreißen und in seinen Bann ziehen. Es gab einfach unheimlich viele, überraschende Momente, die mich schockiert und sprachlos zurückgelassen haben. Ich bin unglaublich gespannt was mich in der Fortsetzung erwartet und kann es kaum erwarten endlich
weiterzulesen !

Insgesamt ist “Elfenkrone“ ein unglaublich toller Fantasyauftakt, der den Leser mit einer spannenden und hochkomplexen Handlung überzeugt. Besonders die düstere Atmosphäre, sowie das brutale Setting konnten mich in ihren Bann ziehen und schlussendlich mitreißen. Mit Holly Blacks Schreibstil hatte ich leider so meine Probleme, doch nach und nach konnte auch ich problemlos in die Welt der Elfen eintauchen.

Fazit:
Holly Black entführt den Leser in “Elfenkrone” in eine brutale, skrupellose und düstere Welt der Elfen. Eine Welt voller Machtspiele und Intrigen, die den Leser schockiert zurücklässt. Nach einem eher holprigen Einstieg in die Geschichte, konnte ich mich mit der Zeit komplett im Elfenreich verlieren und die rebellische Jude auf ihrem Weg begleiten.
4/5🌟

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