Leider erneut eine Enttäuschung...
A is for AbstinenceDer folgende Klappentext könnte Spoiler enthalten, meine Rezension ist allerdings spoilerfrei !
Inhalt/Klappentext:
Kyle Hamilton hat alles, was er sich immer gewünscht hat – Geld, Ruhm und einen Job, ...
Der folgende Klappentext könnte Spoiler enthalten, meine Rezension ist allerdings spoilerfrei !
Inhalt/Klappentext:
Kyle Hamilton hat alles, was er sich immer gewünscht hat – Geld, Ruhm und einen Job, den er liebt. Trotzdem scheint dem Sänger der Band Tralse etwas zu fehlen. Richtig glücklich war er schon lange nicht mehr. Angst und Stolz haben ihm Steine in den Weg gelegt, und sein Herz hat Risse bekommen. Immer wieder muss der Rockstar an ein ganz bestimmtes Mädchen aus seiner Vergangenheit denken: Val will ihm einfach nicht aus dem Kopf gehen. Vier Jahre sind vergangen, und Kyle hat sich verändert. Er ist erwachsen geworden – und bereit, endlich für seine große Liebe zu kämpfen!
Eindruck:
Nachdem „V is for Virgin“ eine ziemlich große Enttäuschung für mich war, konnte ich es mir trotzdem nicht nehmen lassen, die Fortsetzung „A is for Abstinence“ aus Kyles Perspektive zu lesen. Auch in diesem Fall gefällt mir die Gestaltung des Covers wieder unheimlich gut. Die bunten und farbenfrohen Details stechen auf dem dunklen Hintergrund hervor und stellen somit einen absoluten Blickfang dar. Zudem harmonieren beide Cover besagter Dilogie wunderbar zusammen und versprechen auf den ersten Blick zwei unterhaltsame Bücher, die mich im Endeffekt aber leider sehr enttäuscht zurückgelassen haben.
Der Schreibstil der Autorin konnte mich wie gewohnt überzeugen und mitreißen. Kelly Oram schreibt flüssig, locker leicht und einfach nur angenehm, sodass die Seiten nur so dahin geflogen sind und ich das Buch, auch in diesem Fall, wieder in einem Rutsch durchgelesen habe. Ich liebe einfach den Humor, der in die Geschichte integriert ist und kann somit nach wie vor über die amüsanten Einschübe schwärmen, welche für das erfrischende Etwas in Kelly Orams Büchern sorgen. Vergeblich sucht man aber leider nach den von mir erhofften Emotionen und Gefühlen, die auch schon in “V is for Virgin” nicht wirklich präsent waren. Wie sehr hätte ich mir doch wenigstens einen Hauch von Tiefgang, sowie eine Handvoll bei mir ankommender Gefühle gewünscht... Stattdessen habe ich während des Lesens leider nichts gespürt und konnte wenig Interesse für das Geschehene aufbringen.
Erzählt ist die Geschichte ausschließlich aus der Sicht unseres Protagonisten Kyle, was mir ziemlich gut gefallen hat. Im ersten Band hatte mir ein Einblick in Kyles Gedanken- und Gefühlswelten nämlich eindeutig gefehlt, weshalb ich mich wirklich gefreut habe, in “A is for Abstinence“ auch mal hinter seine vermeintlich arrogante Fassade blicken zu können. Nun, überzeugen konnte mich sein Charakter auch hier nicht, doch dazu später mehr.
Zudem hat sich der Spieß in der Fortsetzung wohl umgedreht, denn in diesem Fall hat mir hin und wieder Vals Gesichtspunkt gefehlt. Vielleicht wäre es sinnvoll gewesen, direkt von Anfang an einen Perspektivwechsel in beiden Büchern einzubauen, doch das ist wohl Geschmackssache.
Obwohl Kyle zu Beginn der Geschichte in vereinzelten Situationen Nachsicht und Verständnis zeigt, macht er trotzdem nicht die Entwicklung durch, die ich mir von ihm gewünscht hätte. Obwohl er sich zur Abstinenz bereiterklärt hat und nun für Valerie enthaltsam lebt, sind seine Sexgedanken für mich nach wie vor zu laut, genau wie die Tatsache, dass er sich Valerie andauernd aufdrängt. Seine kindischen und unreifen Charakterzüge sind zudem nach wie vor präsent, sodass er das beleidigte Kleinkind spielt, sobald Valerie ihn erneut nicht an sich heran lässt. Sein Wille und sein späteres Handeln sind für mich einfach zu widersprüchlich, weshalb ich in vielen Situationen mal wieder nur mit den Augen rollen konnte. Insgesamt wurde ich mit Kyles Person leider nicht warm und das obwohl einige Bemühungen seinerseits, sein Verhalten zu bessern, zu erkennen sind. Meiner Meinung nach ist ihm das aber wenig gelungen, da sein Verhalten, sowie sein Denken für mich nicht nachvollziehbar waren.
Val ist mir zwar deutlich sympathischer als Kyle, doch auch mit ihr konnte ich im Laufe der Dilogie keine wirkliche Beziehung aufbauen. Auch in der Fortsetzung zu „V is for Virgin“ zeigt sie viel Engagement und Disziplin, was ihre verschiedenen Kampagnen und Projekte angeht. Ihr Entschluss mit dem Sex bis zur Ehe zu warten, hat sich bis heute nicht geändert, was ich wirklich bewundernswert finde. Sie setzt sich nach wie vor für junge Mädchen ein und versucht der Welt ihre Gedanken und Gefühle nahezubringen, ohne zu aufdringlich zu wirken. Das Ganze ist zwar schön und gut, doch mit der Zeit wurde mir ihr Verhaltensmuster einfach zu extrem. Ich meine sie weiß ganz genau, dass sie mit dem Sex bis zur Ehe warten möchte und trotz dessen lässt sie Kyle des Öfteren an sie heran, nur um ihn ein wenig später wieder wegzustoßen ? Unterhaltsam fand ich das irgendwann leider nicht mehr...
Zudem muss ich noch sagen, dass Valerie in vielen Situationen ziemlich verunsichert und ängstlich gegenüber Kyle ist. Meines Erachtens sollte man sich bei seinem Partner wohlfühlen und ihm vertrauen, doch hier war für mich nur das Gegenteil zu erkennen.
Wen ich zur Abwechslung mal unheimlich gerne mochte, ist Robin. Sie ist die Einzige Person, die mir in beiden Büchern wirklich sympathisch war, da sie sich durchgehend offenherzig, freundlich und dem Leser gegenüber greifbar zeigt. Auch Bryce ist ein toller Charakter, der genau wie Robin leider etwas zu kurz kam. Cara und Shane wirkten auf mich dagegen ziemlich undurchsichtig, wobei sie mit der Handlung eigentlich nicht wirklich etwas am Hut hatten.
Sowohl bei der Liebesgeschichte, als auch bei der Ausarbeitung der Charaktere, sind Gefühle und Tiefgang vergeblich zu suchen. Ich hatte durchgehend das Gefühl, dass trotz weniger süßer Momente, ausschließlich an der Oberfläche gekratzt wurde und meine Hoffnung auf intensive Gespräche ist somit schlagartig verpufft. Eine gewisse Anziehung zwischen den Protagonisten war zwar ansatzweise zu spüren, doch im Endeffekt plätscherte die Geschichte platt und unbedeutend an mir vorbei. Hätten die Charaktere auch nur ein Bruchteil der Tiefe gezeigt, die ich erwartet hätte, wären wenigstens ein paar Gefühle bei mir angekommen. Im Endeffekt wirkte die komplette Liebesgeschichte auf mich nur noch gezwungen und emotionslos, was mich einfach nur sehr enttäuscht hat.
In der Thematik im Gesamten sehe ich nach wie vor Potential, doch leider scheitert es meines Erachtens auch hier an der Ausarbeitung... Neben ein paar lustigen Momenten, passiert schlichtweg nichts bedeutsames und nach einem ziemlich spannenden Einstieg in das Geschehen, bekommt man durchweg ein langweiliges hin und her zwischen den Protagonisten zu lesen. Entweder sprechen die Protagonisten an sich vorbei oder sie diskutieren über eine von Kyles unzähligen sexuellen Andeutungen, was für mich keine aufregende Handlung darstellt. Immerhin sind die verschiedenen Handlungsstränge nicht so chaotisch und verworren wie in „V is for Virgin“ und Vals Geschichte wird nicht so intensiv in die Öffentlichkeit gezerrt, doch dadurch ,dass in den ersten zwei Dritteln nichts passiert, konnte ich nur wenig Interesse für die Geschehnisse zeigen.
Das Ende ist wohl noch einmal das Sahnehäubchen der ganzen Geschichte und hat mich maßlos enttäuscht. Es ist in meinen Augen nicht nur geschmacklos und unsensibel, sondern stellt auch die komplett falschen Werte, welche das Buch eigentlich vermitteln sollte, ins Licht. Die Geschehnisse folgen nicht nur Schlag auf Schlag, sie handeln auch den Geschlechtsverkehr auf eine emotionslose Art ab, die mich nicht überzeugen konnte.
Fazit:
Leider hat mich, trotz einiger Hoffnungen, auch die Fortsetzung zu „V is for Virgin“ sehr enttäuscht. Zwar gibt es im Laufe der Geschichte einige humorvolle Momente zu lesen, allerdings ist von Gefühlen und Tiefgang nach wie vor keine Spur. Aufgrund der am Ende fehlerhaften Message, sowie den blassen Charakteren, kann ich in diesem Fall leider keine uneingeschränkte Leseempfehlung aussprechen.
2.5/5🌟