Konnte meine Erwartungen leider nur stellenweise erfüllen...
It was always loveInhalt/Klappentext:
Weg. Einfach nur weg. Das ist Aubrees einziger Gedanke, als sie nach einer Studentenparty von der Uni fliegt. Sie kauft sich ein uraltes Auto, schmeißt die wenigen Dinge, die sie besitzt, ...
Inhalt/Klappentext:
Weg. Einfach nur weg. Das ist Aubrees einziger Gedanke, als sie nach einer Studentenparty von der Uni fliegt. Sie kauft sich ein uraltes Auto, schmeißt die wenigen Dinge, die sie besitzt, in den Kofferraum und flieht zu ihrer besten Freundin Ivy nach New Hampshire. Dort will sie nichts anderes, als sich die Decke über den Kopf ziehen und an nichts mehr denken. Nicht an diese Nacht. Nicht an die Party. Und vor allem nicht an das Foto, das seitdem von ihr im Internet kursiert. Doch das funktioniert nicht. Denn statt ihrer Freundin trifft sie auf Noah, Ivys Stiefbruder. Mit seiner impulsiven, aber überraschend sensiblen Art ruft Noah Gefühle in ihr hervor, die sie gerade gar nicht gebrauchen kann. Und die sie trotzdem mit sich reißen wie ein Sturm …
Eindruck:
Nachdem mir der Auftakt der „Blakely Brüder“ Dilogie wahnsinnig gut gefallen hat, konnte ich das Erscheinen von „It was always love“ kaum abwarten, da ich Noah und Aubree schon im Vorgänger in mein Herz geschlossen habe. Auch in diesem Fall muss ich erstmal auf das grandiose Cover eingehen, das mit dem goldglitzernden Handlettering Schriftzug auf dem rot-pinken Hintergrund einfach toll gelungen ist. Dazu klingt auch der Klappentext wirklich vielversprechend, weshalb meine Hoffnungen auf eine tiefgründige und intensive Geschichte rasant in die Höhe geschossen sind. Im Endeffekt...naja, meine Erwartungen wurden leider nicht ganz erfüllt, aber lest selbst...
Bevor ich mit meiner Rezension starte, muss ich unbedingt noch einmal betonen, wie wunderschön die im Buch versteckten, 20 Handletterings sind. Hier hat Carolin Magunia ganze Arbeit geleistet und versüßt den Lesern das Leserlebnis um einiges. Die liebevoll gestalteten, aufwendig illustrierten und passend zur Geschichte entworfenen Schriftzüge werden mir sicherlich noch lange im Gedächtnis bleiben und ich bin nach wie vor begeistert von dieser wundervollen Idee !
Den Schreibstil der Autorin kann ich auch nur wieder loben, da sich die Geschichte wunderbar flüssig und locker lesen lässt. Trotz ein paar Problemen mit der Wortwahl, auf die ich später noch einmal näher eingehen werde, hatte ich einen größtenteils angenehmen Lesefluss, der mich durch das ganze Buch begleitet hat. Besonders gut gefallen hat mir zudem, dass Nikola Hotel in dieser Fortsetzung noch emotionaler und intensiver schreibt als in Band 1. Sie konnte mich in einigen Situationen problemlos mitreißen und fesseln, sowie meine Gefühle auf eine Achterbahnfahrt schicken.
Was den Leser noch erwartet, ist eine gute Portion Humor, der meinen Geschmack aber nur stellenweise treffen konnte. Etwas vermisst habe ich mitunter auch das unverwechselbare und atemberaubende Setting, der Küste New Hampshires, in das ich mich in Band 1 Hals über Kopf verliebt habe. Trotzdem stellt Aubrees Unileben eine gelungene Abwechslung dar.
Aubree hat es schon in „It was always you“ geschafft, mein Herz mit ihrer quirligen und unheimlich sympathischen Art zu erobern. Man lernt sie hier als eine zerbrochene und unzulängliche junge Frau kennen, die aufgrund eines tragischen und prägenden Erlebnisses von der Uni fliegt. Da ihr Image und vor allem ihr Leben nun zerstört sind, beschließt sie kurzerhand ihre sieben Sachen zu packen, einen alten Wagen zu kaufen und zu ihrer besten Freundin Ivy nach New Hampshire zu fliehen, um ihre Vergangenheit zu vergessen... Auch in diesem Buch konnte ich mich in Aubrees sensible Person wieder wahnsinnig gut hineinversetzen und ich mochte ihre starke und entschlossene Seite unheimlich gerne. Ihre Entwicklung im Laufe des Buches war wundervoll zu lesen, sodass ich mich schlussendlich in ihren Charakter verliebt habe. Etwas überflüssig sind meines Erachtens allerdings ihre überdramatisierten und überspitzen Ausbrüche, die stellenweise wirklich zu viel des Guten waren. Es ist offensichtlich, wie prägend das schlimme Erlebnis ihrer Vergangenheit ist, doch ein bisschen mehr Ernsthaftigkeit, hätte definitiv nicht gestört. Alles in allem wirkte Aubree als Charakter aber sehr vielschichtig und wirklich authentisch.
Mit Noah, dem mürrischen und düsteren Bad Boy als Protagonisten, konnte ich im Laufe der Geschichte leider nicht warm werden. Obwohl er mir als Nebencharakter in „It was always you“ wahnsinnig gut gefallen hat, konnte ich in diesem Fall keinerlei Bezug zu ihm finden und es viel mir stellenweise unheimlich schwer mich mit ihm zu identifizieren. Ich kann nicht abstreiten, dass er eine beträchtliche und zum Schluss auch deutlich erkennbare Entwicklung durchlebt hat, doch diese hätte ich im Verlauf der Handlung gerne mitverfolgt. Vielleicht liegt es daran, dass die gesamte Geschichte nur aus der Sicht von Aubree geschrieben ist, so wären ein paar Kapitel aus Noahs Perspektive sicherlich eine nette Ergänzung gewesen. Des Weiteren habe ich Noahs grandiosen Humor vermisst, auf den ich mich eigentlich so sehr gefreut hatte. Aus den gewohnten locker leichten, unterhaltsamen und neckischen Witzen, wurden in „It was always love“ leider ziemlich platte und dahinplätschernde Bemerkungen, die mich als Leser zugegebenermaßen enttäuscht haben. Mein größter und ausschlaggebendster Kritikpunkt ist allerdings Noahs Wortwahl, die meinen Lesefluss wahnsinnig gestört hat. Zwar konnte man im Vorgänger schon erahnen, dass vereinzelnde „Fucks“ und andere Schimpfwörter wohl zu seiner Art gehören und irgendwo auch ein bedeutsamer Teil des Buches sind, doch in nahezu jedem Satz die Worte „verfickt“ oder „Fuck“ zu lesen, macht irgendwann einfach keinen Spaß mehr. Ich möchte keinesfalls sagen, dass Noah ein oberflächlicher und schlecht ausgearbeiteter Charakter ist, doch diese Kritikpunkte muss ich leider äußern.
Im Gegensatz zu Noah, haben mir die Nebencharaktere in „It was always love“ wieder unfassbar gut gefallen. Ob Asher und Ivy, deren Geschichte man in Band 1 mitverfolgen durfte oder Jenna, die man frisch kennenlernt und direkt ins Herz schließt... Sie waren mir allesamt sympathisch und konnten die teilweise ziemlich ernsten Themen immer mit einer guten Portion Humor und einer Handvoll Authentizität auflockern. Auch Joaquin, Ken, Thomas und Taylor sorgen für das besondere Etwas in Laufe der Geschichte und konnten mich somit durchgehend überzeugen.
Obwohl ich an beiden Protagonisten leider einiges zu kritisieren hatte, konnte die Liebesgeschichte der Beiden mich in vielen Momenten begeistern. Schon von Anfang an ist das gewünschte Knistern, sowie die erwarteten sprühenden Funken zu spüren und den Leser erwarten einige romantische Erlebnisse mit Noah und Aubree. Auch Herzschmerz und Spannung kamen definitiv nicht zu kurz, so konnte die eher ruhige Handlung mich stellenweise doch sehr mitreißen. Nikola Hotel schafft es also auch in „It was always love“ wieder, den Leser zu begeistern, ihn mit tiefen Gefühlen zu verzaubern und mit einigen unerwarteten Wendungen zu überraschen. Trotz teilweise störender Dramatik, ist die Liebesgeschichte keinesfalls überladen von Klischees, sondern Noah‘s und Aubrees Beziehung bleibt durchweg authentisch.
Die wesentliche Idee und einige Handlungsstränge konnten mich wirklich begeistern und überzeugen. Beispielsweise sexueller Missbrauch, ein sehr schwach thematisiertes Thema in unserer Gesellschaft, wurde auf tiefgründige und gefühlvolle Art und Weise mit in das Geschehen integriert. Zwar hätte ich mir in manchen Punkten weniger Drama von Aubree gewünscht, um der Thematik ein wenig mehr Ernsthaftigkeit zu verleihen, doch im Großen und Ganzen ist die Umsetzung grandios und berührend gelungen. Zudem mochte ich den eher versteckten Handlungsstrang, bezüglich des umweltbewussten Konsums unfassbar gerne, auf den ich bislang nur sehr selten in Büchern gestoßen bin. Trotz der Tatsache, das die Handlung aufgrund der gelungenen Mischung aus tiefgründigen und unterhaltsamen Themen, abwechslungsreich und mitreißend gestaltet ist, habe ich auch hier einen kleinen Kritikpunkt zu äußern. Es gab leider einige unrealistische und unglaubwürdige Momente, geprägt von beiläufigen Zufällen, die in meinen Augen ziemlich gestellt und beabsichtigt wirkten. Um nicht zu spoilern, werde ich selbstverständlich keine konkreten Szenen nennen, die mir aber dennoch aufgefallen sind. Sonst konnte das Buch inhaltlich aber bei mir punkten und in einigen Stellen doch wirklich beeindrucken.
Insgesamt hat es „It was always love“ nicht geschafft, meine zugegebenermaßen ziemlich hohen Erwartungen zu erfüllen. Im Gegensatz zu vielen anderen Bloggern, gab es für mich leider einige Kritikpunkte zu äußern, die mir während des Lesens aufgefallen sind. Trotzdem möchte ich euch keinesfalls davon abraten, diese Fortsetzung zu lesen, da sie mich stellenweise wirklich gut unterhalten und mitreißen konnte. Vor allem das im Mittelpunkt stehende Thema sorgt für viel Tiefgrund und Emotionen, weshalb ich definitiv nicht davon abgeneigt bin, weitere Bücher von Nikola Hotel zu lesen !
Fazit:
Eine nette Zwischendurchlektüre, die mich leider nur teilweise überzeugen konnte. Während mich die Thematik und Nikola Hotels Schreibstil wirklich begeistern, ist es mir hingegen nur stellenweise gelungen, Bezug zu den Protagonisten aufzubauen und mich mit diesen zu identifizieren. Auch überdramatisierte Momente und erzwungene Zufälle haben meinen Lesefluss ziemlich gestört.
3-3.5/5🌟