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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.12.2024

Spannend und temporeich

Schwesterherz
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Von einem Tag auf den anderen gerät das Leben von dem Stockholmer Anwalt Martin Benner aus den Fugen. In seinem Büro taucht ein verzweifelter Mann auf, der ihn bittet, einen ganz besonderen Fall zu übernehmen. ...

Von einem Tag auf den anderen gerät das Leben von dem Stockholmer Anwalt Martin Benner aus den Fugen. In seinem Büro taucht ein verzweifelter Mann auf, der ihn bittet, einen ganz besonderen Fall zu übernehmen. Es geht um seine Schwester, bekannt als Sara Texas, die fünf Morde gestanden und sich danach das Leben genommen hat. Benner soll Saras Unschuld beweisen und ihren verschwundenen Sohn Mio ausfindig machen. Zuerst will Benner mit der ganzen Sache nichts zu tun haben, doch seine Neugier ist stärker. Er entdeckt tatsächlich Ungereimtheiten. Seine Nachforschungen haben aber schwerwiegende Konsequenzen: Benner gerät in einen Strudel aus Gewalt und Korruption und muss bald um das bangen, was ihm im Leben am wichtigsten ist...

Normalerweise sind schwedische Thriller nicht wirklich meins, aber dieser hat mich gepackt und das obwohl ich bei dem Hauptprotagonisten etwas zwiegespalten bin, ob ich ihn mag oder nicht. Kristina Ohlsson hat einen rasanten Thriller geschrieben, der durchgehend spannend ist und mit einigen Überraschungen aufwartet. Martin Benner als Ermittler ist eine interessante Figur mit Ecken und Kanten und hätte die Autorin nicht immer wieder seine Sexbesessenheit thematisiert hätte ich ihn recht sympathisch gefunden. Die Tatsache, dass er von den Ereignissen aus seiner Perspektive erzählt kommt dem Buch zugute: die Geschichte wird dadurch lebendiger und persönlicher und man nimmt als Leser mehr Anteil am Schicksal der Protagonisten. Mich hat Kristina Ohlsson schnell in ihren Bann gezogen und ich fieberte mit bis zum Schluss, den ich so tatsächlich nicht erwartet habe...

Fazit: Actionreiche Unterhaltung mit Kopfkino-Effekt, für Fans von etwas härteren Thrillern durchaus empfehlenswert.

Veröffentlicht am 14.12.2024

Packend, düster und raffiniert

Believe Me - Spiel Dein Spiel. Ich spiel es besser.
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Die 25-jährige Britin Claire Wright träumt davon, eine berühmte Schauspielerin zu werden. Um sich das Studium an einer angesehen New Yorker Schauspielschule zu finanzieren übt sie einen besonderen Job ...

Die 25-jährige Britin Claire Wright träumt davon, eine berühmte Schauspielerin zu werden. Um sich das Studium an einer angesehen New Yorker Schauspielschule zu finanzieren übt sie einen besonderen Job aus: Von mißtrauischen Ehefrauen beauftragt, stellt sie die Treue deren Männer auf Probe, indem sie diese zu verführen versucht. Das Geschäft läuft gut, bis Claire Patrick Fogler begegnet. Der kultivierte und sympathische Mann passt gar nicht in das übliche Schema und ist auch der erste, der auf Claires Annäherungsversuche negativ reagiert. Doch zur Claires Verblüffung ist Patricks Frau keineswegs erleichtert, sondern wirkt ängstlich und verzweifelt. Am Morgen danach ist Stella Fogler tot. Die Polizei verdächtigt den Ehemann, braucht aber handfeste Beweise und bittet deswegen Claire um Hilfe. Sie soll sich Patrick erneut nähern und ihm seine dunklen Geheimnisse entlocken...

Ich habe vor einer Weile das Buch „Du gehörst uns“ von J P Delaney gelesen, das mich gefesselt und begeistert hat. Bei „Believe me“ hoffte ich folglich auf ähnlich gute Unterhaltung und wurde nicht enttäuscht. Auch diesen Psychothriller konnte ich kaum aus der Hand legen. Der Autor weiß, wie man Spannung aufbaut, eine besondere Atmosphäre erzeugt und lebendige, facettenreiche Charaktere erschafft (das beste Beispiel ist Claire, deren verborgene Seiten man erst nach und nach entdeckt). Zudem vermag er den Leser immer wieder zu überraschen, ja zu verwirren und vermittelt ihm das beunruhigende Gefühl, dass nichts ist wie es scheint... So tappt man bis zum Schluss im Dunkeln und es kommt keine Langeweile auf. Für mich war es ein Buch ganz nach meinem Geschmack und ich freue mich schon auf die weiteren Romane aus der Feder von J P Delaney.

Fazit: Packend, düster und raffiniert. Ein Pageturner, bei dem die Fans des Genres auf ihre Kosten kommen werden!

Veröffentlicht am 05.12.2024

Fesselnd und mit viel Atmosphäre

Das Haus der Bücher und Schatten
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Livland im Baltikum, 1913: Die junge Lektorin Paula Engel besucht zusammen mit ihrem Verlobten Jonathan den exzentrischen Schriftsteller Aschenbrand, der in einem großen, von der Welt abgeschnittenen Haus ...

Livland im Baltikum, 1913: Die junge Lektorin Paula Engel besucht zusammen mit ihrem Verlobten Jonathan den exzentrischen Schriftsteller Aschenbrand, der in einem großen, von der Welt abgeschnittenen Haus Hundsheide lebt. Sie hofft, von ihm das Manuskript seines neuesten Werkes zu bekommen, auf das sie und ihr Leipziger Verlag schon länger erfolglos warten. Der Besuch verläuft aber anders als geplant: Paula wird von Aschenbrand immer wieder vertröstet. Zudem macht ihr die sonderbare Atmosphäre im Haus zu schaffen: Sie hört merkwürdige Geräusche und hat erschreckende Visionen...

Leipzig, 1933: Polizeikommissar Cornelius Frey ermittelt in einem rätselhaften Mordfall. Bei den Toten handelt es sich um einen seiner Kollegen, den Polizisten Zirner und eine junge Frau, der Cornelius erst vor kurzem das Leben rettete. Im Zuge der Ermittlungen erfährt er, dass sich Zirner vor seinem Tod mit einem alten Vermisstenfall beschäftigte. Er versuchte herauszufinden, was mit einem Lektoren Paar geschah, das 1913 von einer Reise nach Livland nicht zurückgekommen ist. Frey folgt der Spur und begibt sich dabei in große Gefahr...

Es war mein erster Roman von Kai Meyer und ganz sicher nicht der letzte. Der Autor hat mich schlicht verzaubert! Er hat einen wunderbaren Roman geschrieben, der eine sehr gelungene Mischung aus einem Krimi, einem historischen Roman und einer Schauergeschichte ist, packend und unglaublich atmosphärisch. Kai Meyer schafft es perfekt, die jeweilige Stimmung einzufangen. Nur zu gerne ließ ich mich von ihm entführen: mal nach Leipzig aus der Nazizeit, mal in die abgeschiedene Gegend im Baltikum. Ich wanderte mit Kommissar Frey durch den Nebel des Graphischen Viertels, atmete den Kohlenstaub der Dampfmaschinen ein und gleich danach saß im Zug nach Riga und sah die verschneiten Wälder Livlands vorbeirauschen und noch später gruselte ich mich beim Erkunden des Hauses Hundsheide... Ein Leseerlebnis vom Feinsten! Auch die Charaktere gefallen mir sehr gut, sie sind lebendig und überzeugend, allen voran Cornelius Frey. Ich hoffe sehr, dass es noch einen weiteren Roman mit ihm in der Hauptrolle geben wird – er gehört ab sofort zu den interessanten Protagonisten, denen ich gerne wieder begegnen möchte.

Das Buch punktet außerdem mit einer schönen graphischen Gestaltung: das Foto auf dem Cover passt meines Erachtens perfekt zum Inhalt und stimmt den Leser gut auf die Lektüre ein.

Fazit: Toll geschrieben und spannend bis zum Schluss, den ich übrigens sehr gelungen finde. Für mich definitiv eines der Lesehighlights dieses Jahres!





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Veröffentlicht am 02.12.2024

Eine Geschichte, die fesselt und berührt

Im Namen der Barmherzigkeit
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1972 kommt in einem Wiener Hospital ein Mädchen zur Welt, das von seiner kaltherzigen und egoistischen Mutter als Seitensprungkind abgelehnt und der Fürsorge übergeben wird. Mit zweieinhalb kommt die kleine ...

1972 kommt in einem Wiener Hospital ein Mädchen zur Welt, das von seiner kaltherzigen und egoistischen Mutter als Seitensprungkind abgelehnt und der Fürsorge übergeben wird. Mit zweieinhalb kommt die kleine Steffi in die Steiermark, wo sie fortan bei einer Bauernfamilie als eins ihrer Pflegekinder lebt. Leider entpuppt sich das ländliche Leben als keine Idylle und das Ehepaar Kellerknecht ist keineswegs so nett und fürsorglich, wie es sich nach außen gerne gibt. Vielmehr betrachten die beiden ihre Pflegekinder als billige Arbeitskraft, lassen sie bis zur Erschöpfung schuften und kümmern sich kaum um das Wohlergehen ihrer Schützlinge. Auch Strafen und Beleidigungen sind an der Tagesordnung. Steffi erträgt wie die anderen stumm ihre Leiden und traut sich nicht, jemandem von den unmenschlichen Lebensbedingungen zu erzählen. Doch mit zwölf lernt das Mädchen eine noch schlimmere Grausamkeit kennen und irgendwann kann sie nicht länger schweigen...

Ich lese seit Jahren Bücher von Hera Lind und bin jedes Mal fasziniert, wie schnell sie es schafft, mich als Leserin in ihren Bann zu ziehen. Die Geschichten, die sie nacherzählt, sind immer außergewöhnlich, fesselnd und bewegend. Nicht anders verhält es sich mit diesem Roman. Die Autorin schildert erneut dramatische menschliche Schicksale nach wahren Begebenheiten und tut dies mit so viel Einfühlungsvermögen, dass es mir unter die Haut geht. Diesmal sogar noch mehr als sonst, da es um das Kinderwohl geht und ich bin selbst Mutter. Steffis Geschichte hat mich zu Tränen gerührt und ich hoffe sehr, dass der Roman zahlreiche Leser ebenso bewegen wird. Das Thema sexueller Missbrauch an Kindern darf kein Tabuthema sein! Solange es Täter gibt, die Kindern Ähnliches antun, dürfen wir nicht schweigen! Ich habe großen Respekt vor der Autorin, die sich bei diesem Roman das erste Mal daran herangewagt hat. Ich bin mir sicher, dass auch ihr die Geschichte sehr viel abverlangt hat. Sie hat die Herausforderung trotzdem angenommen und gemeistert, indem sie genau die perfekten Worte gefunden hat! Möge das Buch möglichst viele Menschen aufrütteln und für das Thema sensibilisieren, damit ähnliche Fälle in Zukunft rechtzeitig verhindert werden können!

Fazit: Eine erschütternde Geschichte, die unter die Haut geht, zugleich aber von der menschlichen Stärke zeugt und trotz allem Mut macht. Von mir eine klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 29.11.2024

Der turbulente Familienurlaub

Gregs Tagebuch 19 - So ein Schlamassel!
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Gregs Oma wird 75 und hat einen besonderen Geschenkwunsch: ein Foto von der ganzen Familie am Strand der Insel Knitterfels, wo sie früher mit ihren Lieben immer Urlaub gemacht hat. Die Oma hat in der ...

Gregs Oma wird 75 und hat einen besonderen Geschenkwunsch: ein Foto von der ganzen Familie am Strand der Insel Knitterfels, wo sie früher mit ihren Lieben immer Urlaub gemacht hat. Die Oma hat in der Familie das Sagen und so wird ihr der Wunsch erfüllt, auch wenn das nicht allen passt. Doch so ein aufgezwungener Urlaub kann zu einer stressigen Angelegenheit werden. Erst recht, wenn man eine Familie wie Greg hat...

Meine Kinder und ich sind seit Jahren große Fans von Greg und freuen uns auf jeden neuen Band, die witzigen Comic-Zeichnungen und jede Menge lustige Abenteuer. Bisher wurden wir nie enttäuscht und auch diesmal hat es sich gelohnt, zu warten. Jeff Kinney schaffte es erneut, uns gut zu unterhalten und immer wieder zum Schmunzeln zu bringen. Bei dem Thema Familienurlaub sind diverse Pannen natürlich vorprogrammiert, aber Gregs schräge und doch liebenswerte Verwandte treiben es richtig auf die Spitze! Und am Ende werden sogar noch zwei Familiengeheimnise gelüftet!

Die Zeichnungen sind wie immer eine Wucht und auch das Cover fand ich sehr gelungen!

Fazit: Ein turbulenter Lesespaß für die ganze Familie!

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