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Veröffentlicht am 08.04.2022

Die Kraft der Hormone

Super Gefühle
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Die meisten Menschen kennen diesen wunderbaren Zustand, in den uns eine frische Verliebtheit versetzt (vorausgesetzt, das Objekt unserer Sehnsucht erwidert unsere Gefühle). Man ist beflügelt, strotzt nur ...

Die meisten Menschen kennen diesen wunderbaren Zustand, in den uns eine frische Verliebtheit versetzt (vorausgesetzt, das Objekt unserer Sehnsucht erwidert unsere Gefühle). Man ist beflügelt, strotzt nur so vor Energie, hat gute Laune und möchte am liebsten die ganze Welt umarmen. Die Haut und die Augen strahlen, die Haare glänzen, Schokolade und andere Ersatzfreuden sind überflüssig, man ist schlicht und einfach glücklich. Leider hält dieser Zustand bekanntlich nicht allzu lange an. Die Verliebtheit lässt nach, die Beziehungen gehen auseinander, manchmal hat man auch kein Glück und findet erst gar nicht den passenden Partner. Schade eigentlich, denn die Glückshormone, die unsere Körper in der Verliebtheitsphase durchfluten, tun uns ausgesprochen gut. Genau diese eigentlich längst bekannte Erkenntnis bewegte die Medizinerin und Autorin Dr. Emilia Vuorisalmi dazu, ein Rezept für die „beständige Liebe“ zu entwickeln, mit dessen Hilfe es uns gelingen könnte, die Liebeshormone dauerhaft freizusetzen und zwar unabhängig davon, ob wir gerade verliebt sind oder nicht. In ihrem Buch stellt sie dieses Konzept vor.

In der Fülle von Ratgebern, die auf dem Büchermarkt angeboten werden, könnte dieses eher schlicht gestaltete, unscheinbare Buch leicht untergehen. Ich hoffe sehr, dass es nicht der Fall sein wird und dass diese Publikation möglichst viele Leser erreichen wird! Denn: Sie ist absolut großartig! Es ist einer der wenigen Ratgeber (und ich gestehe, ich besitze mehrere davon), die mich absolut überzeugt und mir bereits während der Lektüre geholfen haben, so Manches in meinem Leben positiv zu verändern. Die Autorin erklärt in einer für Jedermann verständlichen, angenehm leicht-lockeren Sprache die Wirkung der drei Hormone Oxytocin, Dopamin und Serotonin auf den menschlichen Organismus und stellt Methoden dar, die die Ausschüttung dieser Glücksmacher fördern. Sie geht dabei sehr strukturiert vor, was ich persönlich sehr gut fand. Im Gegensatz zu Ratschlägen, die in manchen anderen Büchern dieser Art enthalten sind, stellen sich die Tipps von Dr. Vuorisalmi als wenig zeitaufwendig und relativ einfach zu befolgen heraus. Um nach ihrem Rezept zu leben, muss man sich nicht selbstkasteien, etwa mit ausgefallenen Diäten oder teure Hilfsmittelchen erwerben. Man kann quasi gleich loslegen und das Tollste ist, positive Ergebnisse lassen nicht lange auf sich warten! Mich hat die Lektüre inspiriert und zum Nachdenken über verschiedene Aspekte meines Lebens gebracht. Besonders hilfreich und auch spannend fand ich die Fragen bzw. die praktischen Übungen am Ende des jeweiligen Kapitels – der Versuch, sie ehrlich zu beantworten, erfordert, dass wir innehalten und in sich gehen. So gewonnene Selbstreflexionen können unheimlich wertvoll und auch überraschend sein. So war es in meinem Fall und ich bin zuversichtlich, dass es zahlreichen anderen Lesern ähnlich ergehen wird.

Fazit: Ein kluges, lebensbejahendes und verständlich geschriebenes Buch, das ich jedem, der gesünder, glücklicher und erfüllter leben möchte, wärmstens empfehlen kann!

  • Einzelne Kategorien
  • Thema
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  • Cover
Veröffentlicht am 26.03.2022

Temporeich und spannend

Der zweite Sohn
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Johnny Novak, der Sohn des Chefs eines kroatischen Gangsterclans in Sydney, erhält mitten in der Nacht eine erschütternde Nachricht: Sein Bruder Ivan wurde von einem unbekannten Täter erschossen. Die Clanmitglieder, ...

Johnny Novak, der Sohn des Chefs eines kroatischen Gangsterclans in Sydney, erhält mitten in der Nacht eine erschütternde Nachricht: Sein Bruder Ivan wurde von einem unbekannten Täter erschossen. Die Clanmitglieder, allen voran das Familienoberhaupt Milan, sinnen auf Rache. Johnnys Vater ist sich sicher, dass der Anführer der serbischen Gang und sein Erzfeind Stanislav hinter dem Mord steckt und fordert dessen Tod. Johnny, der noch nie einen Menschen getötet hat, steckt nun in der Klemme und muss entscheiden zwischen der Loyalität zu seiner Familie und der Liebe zu seiner Frau Amy. Diese möchte, dass er die kriminellen Geschäften des Clans den Rücken kehrt und ein ruhiges Leben mit ihr und dem gemeinsamen Sohn Sasha führt. Hin- und hergerissen entwickelt Johnny einen tollkühnen Plan, mit dem er beide Parteien zufriedenstellen möchte...

Ich kannte bis dato nur einige wenige australische Thriller. Alleine schon die Tatsache, dass die Handlung dieses Romans in Sydney und dann auch noch im Milieu der kroatischen bzw. serbischen Clans spielt, hat mich neugierig gemacht. Der Klappentext klang vielversprechend und so habe ich mir von von dem Buch eine spannende Unterhaltung erhofft. Meine Hoffnung wurde nicht enttäuscht: Loraine Peck wartet mit einer interessanten, gut geschriebenen Geschichte auf, die mich von der ersten Seite an gepackt hat und entwirft eine ganze Reihe origineller Charaktere, die glaubwürdig wirken. Ich konnte mich in die Figuren hineinversetzen und auch die innere Zerrissenheit des Protagonisten nachvollziehen. Die Spannung, die gleich zu Beginn des Buches erzeugt wird, hält bis zum Schluss an und wird zwischendurch gekonnt gesteigert, hinzu kommt ein hohes Tempo, das den Leser in Atem hält. Es gibt auch überraschende Wendungen und einen Cliffhanger am Ende, der auf eine Fortsetzung der Story hoffen lässt.

Alles in allem ist „Der zweite Sohn“ ein ganz passabler Thriller, bei dem die Fans des Genres durchaus auf ihre Kosten kommen dürften. Mir hat er gefallen und ich bin gespannt auf weitere Bücher der Autorin.

Veröffentlicht am 19.03.2022

Schwarzer Humor vom Feinsten

Kein Feuer kann brennen so heiß
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Die Schönheit und Anmut wurden ihr nicht in die Wiege gelegt. Dafür ist die Altenpflegerin Lorina eine patente Frau, kann kochen und vorbildlich den Haushalt führen. Das Schicksal meint es gut mit ihr, ...

Die Schönheit und Anmut wurden ihr nicht in die Wiege gelegt. Dafür ist die Altenpflegerin Lorina eine patente Frau, kann kochen und vorbildlich den Haushalt führen. Das Schicksal meint es gut mit ihr, denn sie bekommt eine feste Anstellung bei der alten Frau Alsfelder, die alleine in einer herrschaftlichen Villa mit Garten lebt. Lorina darf dort ein hübsches Zimmer bewohnen, bekommt auch freie Verpflegung und ein anständiges Gehalt. Es fehlt nur noch die Liebe eines Mannes, die sie bisher nicht kennenlernen durfte. Als der Masseur Boris, der regelmäßig ihre Arbeitgeberin zu Hause behandelt, ein Auge auf Lorina wirft, scheint ihr Glück perfekt zu sein. Doch schon bald merkt sie, dass sie für Boris nicht die Einzige ist. Die gekränkte Lorina will ihrem untreuen Lover einen Denkzettel verpassen und die Tragödie nimmt ihren Lauf...

Seit Jahren bin ich ein großer Fan von Ingrid Noll, liebe ihren ganz besonderen Schreibstil und freue mich auf jedes neue Buch aus ihrer Feder. Bisher haben sie mir alle gefallen und auch diesmal wurde ich nicht enttäuscht. Die Autorin erzählt eine originelle und spannende Story, die von der ersten Seite an fesselt und erschafft eine ganze Reihe von lebendigen und skurrilen Charakteren, die in Erinnerung bleiben. Dabei beweist Ingrid Noll erneut ihre große Beobachtungsgabe und gibt den für sie typischen schwarzen Humor zum Besten. Wer diesen mag, wird bei der Lektüre wie ich auf seine Kosten kommen. Mich hat die Geschichte Lorinas, die wie so oft bei Ingrid Noll der Fall ist, unfreiwillig zur Mörderin wird, prächtig unterhalten und wie jedes Mal staunte ich über den Einfallsreichtum der Autorin. Sie lässt ihren nur scheinbar wenig interessanten weiblichen Charakteren Dinge erleben bzw. tun, die ihren bis dahin gewöhnlichen Alltag völlig auf den Kopf stellen. Und obwohl sie dabei mit dem Gesetz in Konflikt geraten und wie Lorina ein Verbrechen begehen, kann man ihnen einfach nicht böse sein. Ganz im Gegenteil: Am Ende gönnt man ihnen ihr hart erkämpftes Glück.

Fazit: Witzig, originell und spannend - die Grande Dame des deutschen Kriminalromans erneut in Hochform! Von mir eine klare Leseempfehlung

Veröffentlicht am 10.03.2022

Nette Idee, liebevoll umgesetzt

Idefix und die Unbeugsamen 01
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Wir schreiben das Jahr 52 vor Christus. Fast ganz Lutetia ist von den Römern besetzt, aber eben nur fast, denn sechs mutige Tiere unter der Führung des kleinen, aber blitzgescheiten Hundes Idefix leistet ...

Wir schreiben das Jahr 52 vor Christus. Fast ganz Lutetia ist von den Römern besetzt, aber eben nur fast, denn sechs mutige Tiere unter der Führung des kleinen, aber blitzgescheiten Hundes Idefix leistet Widerstand gegen die Besatzer und die Ungerechtigkeit, die diese in die Stadt gebracht haben...

Wie sicherlich viele von uns bin auch ich mit den spannenden und lustigen Comicheften über Asterix und Obelix groß geworden. Da ich mir schon immer einen Hund gewünscht habe, ist es wohl kein Wunder, dass mir der süße Idefix gut ein Erinnerung geblieben ist. So habe ich mich natürlich sehr gefreut, als ich die neue Comicreihe mit ihm als Titelhelden entdeckte. Was für eine tolle Idee, zur Abwechslung mal ihn in den Vordergrund zu stellen und von seinen Abenteuern zu erzählen!

Der erste Band enthält drei nette kleine Geschichten, die zwar literarisch nicht wirklich anspruchsvoll sind, aber in Verbindung mit den liebevollen und lustigen Zeichnungen des Duos Bastide-Fenech genau das tun, was sie sollen: Sie unterhalten und bringen den kleinen und sicherlich auch den einen oder anderen großen Leser zum Schmunzeln. Alleine schon die witzigen Namen der Helden dürften jedem ein Lächeln ins Gesicht zaubern (wie etwa DERTUTNIX). Mir und meinem 11-jährigen Sohn hat die Lektüre Spaß gemacht und wir freuen uns schon auf die nächsten Bände

Ein Kritikpunkt: Die Ausgabe ist zwar schön handlich, aber die detailreichen Zeichnungen kommen kaum zur Geltung, größere Bilder und Schrift wären aus meiner Sicht von Vorteil!

Veröffentlicht am 09.03.2022

Ein kluger und unterhaltsamer Roman, der gute Laune macht

Einatmen, ausrasten
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Die Schauspielerin Eliza Finch ist fünfzig Jahre alt und macht gerade eine schwierige Phase durch: Ihr geliebte Hündin stirbt, in der Ehe kriselt es, der ersehnte Karrieredurchbruch im Beruf bleibt aus ...

Die Schauspielerin Eliza Finch ist fünfzig Jahre alt und macht gerade eine schwierige Phase durch: Ihr geliebte Hündin stirbt, in der Ehe kriselt es, der ersehnte Karrieredurchbruch im Beruf bleibt aus und auch die Kindererziehung fordert ihren Tribut. Zu allem Übel macht ihr die Menopause heftig zu schaffen und lässt Eliza an ihrer Attraktivität zweifeln. Als sie dann noch erfährt, dass das Kanalboot, an dem das Herz ihres Mannes Paddy hängt, verkauft werden soll, beschließt sie zu handeln. Sie lässt sich auf eine Wette ein und macht sich mit dem Boot auf den Weg, ohne zu ahnen, dass daraus eine aufregende Reise zu sich selbst wird....

Ich gestehe, Romane dieser Art sind nicht wirklich mein Ding. Ich liebe Spannung und verschlinge am liebsten düstere Psychothriller. Doch diese Buch und vor allem die Heldin haben es mir angetan. Vermutlich liegt es zum großen Teil daran, dass ich selbst schon bald die gefürchtete Zahl 50 als mein Lebensalter angeben muss und ähnlich wie Eliza die unangenehmen Seiten der Menopause bereits am eigenen Körper erfahren habe. Für mich ist der Roman wie eine kleine Offenbarung, dass ich mit meinen Gedanken und Gefühlen nicht alleine bin. Sehr häufig hatte ich bei der Lektüre den Eindruck, dass mir die Autorin aus der Seele spricht und konnte mich sehr wohl in in ihre Protagonistin hineinversetzen. Eliza ist einfach wunderbar! Georgie Hall hat mit ihr einen äußerst lebendigen Charakter geschaffen, den ich sehr sympathisch finde. Sie ist klug, lustig, kreativ, besitzt Mut und ein gutes Herz. Natürlich hat sie auch ihre Schwächen, die sie aber nur noch authentischer und liebenswürdiger machen. Auch die anderen Charaktere konnten mich überzeugen und haben meine Sympathie gewonnen.
Ferner punktet das Buch mit einem sehr angenehmen Schreibstil und einer beträchtlichen Dosis Humor, der mir persönlich zusagte. Ich musste tatsächlich sehr häufig schmunzeln und manche Szenen fand ich einfach grandios. Zwar wurde die Handlung irgendwann doch ein bisschen langatmig, trotzdem hat mich die Geschichte prima unterhalten und mir einige entspannte und vergnügliche Lesestunden beschert. Und am Ende war ich einfach nur glücklich, innerlich gestärkt und mochte mich selbst besser leiden – was will man mehr? Danke, Georgie Hall!

Ich bin mir ziemlich sicher, dass jüngere Leserinnen meine Meinung nicht teilen werden. Sie verfügen noch nicht über Erfahrungen, aus denen die Autorin ihre Erkenntnisse gewinnt und werden mit Problemen einer 50-jährigen vermutlich wenig anfangen können. Auch der spezifische Humor dürfte sie kaum begeistern. Deshalb empfehle ich dieses Buch in erster Linie den „Wissenden“ unter uns, die allerdings über eine gehörige Portion Selbstdistanz verfügen und wie Eliza Finch auch mal über sich selbst lachen können (die herrliche Selbstironie ist eine ihrer Geheimwaffen). Mit dieser Einstellung macht die Lektüre viel Spaß!

Fazit: Klug beobachtet, schonungslos ehrlich und herrlich witzig - „Einatmen ausrasten“ ist ein wunderbarer Roman für etwas reifere Frauen, der nicht nur unterhält, aber uns auch daran erinnert, worauf es im Leben wirklich ankommt. Bitte unbedingt lesen!