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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.07.2024

Düster, wendungsreich und absolut fesselnd!

Marta schläft
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Mit 15 Jahren wurde Nadja für einen grausamen Mord, den sie begangen haben soll, zu sieben Jahren Jugendhaft verurteilt. Inzwischen ist sie wieder auf freiem Fuß und längst eine erwachsene Frau, doch die ...

Mit 15 Jahren wurde Nadja für einen grausamen Mord, den sie begangen haben soll, zu sieben Jahren Jugendhaft verurteilt. Inzwischen ist sie wieder auf freiem Fuß und längst eine erwachsene Frau, doch die schlimmen Erinnerungen hindern sie daran, ein normales Leben zu führen. Doch als ihre ehemalige Arbeitskollegin Laura in eine absolute Notsituation gerät, ist Nadja für sie da und beschließt ihr zu helfen. Eine verhängnisvolle Entscheidung, denn schon bald steckt Nadja mitten in einem Alptraum und wird nicht nur mit den Schrecken der Vergangenheit konfrontiert, sondern muss auch um ihr Leben bangen...

Mein erster Roman von Romy Hausmann hat lange im Regal gewartet. Vor einigen Tagen habe ich endlich danach gegriffen und zu lesen angefangen. Zum Glück! Zuerst fand ich die Handlung etwas verwirrend, doch dann ... eine Wucht! Raffiniert, spannend, überraschend - ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Der Roman bietet aber viel mehr als einige Stunden Nervenkitzel. Die Autorin erweist sich als großartige Beobachterin, die uns Lesern einen tiefen Einblick in die Abgründe de menschlichen Seele gewährt. Sie zeigt, wie schnell selbst ein braver Bürger / brave Bürgerin durch eine Verkettung der Umstände zu Verbrechern werden können, wie fragil die Sicherheit ist, in der wir uns manchmal wiegen. In ihrem Buch setzt sich Romy Hausmann auf eine sehr einfühlsame Art mit so wichtigen Themen wie Schuld, Sühne und Vergebung auseinander und bringt uns zum Nachdenken. Ich habe die Lektüre genossen und bin schon sehr neugierig auf weitere Bücher aus ihrer Feder.

Fazit: Ein sehr gut geschriebener Pageturner, bei dem die Psychothriller-Fans voll auf ihre Kosten kommen, von mir definitiv eine Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.05.2024

Man sieht nur mit dem Herzen gut

Der Wind kennt meinen Namen
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Wien im Jahre 1938: Der jüdische Teil der Bevölkerung wird von den Nazi-Besatzern bedroht und grauenvoll gepeinigt. Der sechsjährige Samuel Adler verliert in der Pogromnacht seinen Vater, die Wohnung der ...

Wien im Jahre 1938: Der jüdische Teil der Bevölkerung wird von den Nazi-Besatzern bedroht und grauenvoll gepeinigt. Der sechsjährige Samuel Adler verliert in der Pogromnacht seinen Vater, die Wohnung der Familie wird zerstört. Um den Jungen zu retten schickt ihn seine Mutter in ihrer Verzweiflung mit einem Kindertransport nach England. Samuel überlebt, aber die schrecklichen Erlebnisse, den Verlust und die Einsamkeit im Exil wird er nie vergessen, sie prägen ihn sein Leben lang.

Ca. 80 Jahre später, die Vereinigten Staaten von Amerika: Die Aktivistin Selena Durán und der Rechtsanwalt Frank Angileri setzen sich für Rechte von illegalen minderjährigen Einwanderern ein, die nach der Festnahme von ihren Familien getrennt wurden. Franks erste Mandantin wird die siebenjährige Anita Díaz aus San Salvador. Das Mädchen, das bereits in ihrer Heimat viel Schlimmes erleben musste und seit einem Unfall blind ist, wird in einem Heim untergebracht und wartet auf eine Anhörung vor Gericht. Sie fühlt sich allein, vermisst schrecklich ihre Mutter, ihre Oma und all die vertrauten Dinge aus ihrem Land...

In ihrem neuesten Roman erzählt Isabel Allende von zwei Menschen, deren Kindheit trotz aller kulturellen, geographischen und zeitlichen Unterschiede deutliche Parallelen aufweist. Die Autorin verwebt die beiden Geschichten zu einer fesselnden Saga, die den Leser von den ersten Seiten an in ihren Bann zieht. Indem sie in ihrer kraftvollen und einfühlsamen Sprache von den traurigen Schicksalen ihrer Protagonisten berichtet erhebt Allende ihre Stimme für all diese, die Ähnliches durchleiden müssen. Sie öffnet unsere Herzen und Augen, damit uns dieses Leid nicht kalt lässt und damit wir die jeden Tag in der Welt geschehenden Ungerechtigkeiten als solche wahrnehmen. Man kann während der Lektüre gar nicht anders, man fühlt und leidet mit. Und man ist fassungslos, dass wir Menschen in all den Jahren offenbar wenig gelernt haben. Dass trotz des ganzen Fortschritts immer noch so viel Krieg und Gewalt in der Welt herrschen und dass sinnlose Gesetze und Machtansprüche von einigen Wenigen oft wichtiger als menschliches Wohl sind. Gleichzeitig gibt uns Allende aber auch Hoffnung, dass sich die Dinge zum Positiven wenden können. Wir müssten nur öfters mit dem Herzen sehen und mehr Courage zeigen, für eine gute Sache auch zu kämpfen wagen.

Mutig ist auf jeden Fall die Autorin, die kein Blatt vor den Mund nimmt, indem sie schonungslos von erschütternden Zuständen in amerikanischen Auffanglagern für illegale Einwanderer berichtet und drastische Folgen des Einwanderungsrechts aufzeigt oder die Männergewalt gegen Frauen und Kinder anprangert.

„Der Wind kennt meinen Namen“ ist ein berührender und wichtiger Roman, dessen Botschaft gerade heutzutage, angesichts des Krieges in der Ukraine und des blutigen Konflikts im Gazastreifen von besonderer Brisanz ist. Von mir definitiv eine Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 15.02.2024

Fesselnd und originell

Die Insel des Zorns
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Die berühmte Ex-Schauspielerin Lana Farrar verbringt ein Osterwochenende auf ihrer griechischen Privatinsel Aura. Ihre Begleiter sind der Ehemann Jason, ihr Sohn Leo, die Haushälterin und enge Vertraute ...

Die berühmte Ex-Schauspielerin Lana Farrar verbringt ein Osterwochenende auf ihrer griechischen Privatinsel Aura. Ihre Begleiter sind der Ehemann Jason, ihr Sohn Leo, die Haushälterin und enge Vertraute Agathi und zwei Freunde: die Bühnenschauspielerin Kate und der Theaterautor Elliot. Der Aufenthalt auf der sonst so idyllischen Insel ist aber alles andere als erholsam. Die fröhliche Stimmung ist nur Fassade: Zwischen den einzelnen Personen gibt es Spannungen und die nicht ausgetragenen Konflikte führen dazu, dass die Lage eskaliert. Passenderweise zieht der gewaltige, von den Griechen „Zorn“ genannte Sturm auf, der die sieben Personen (mit dabei ist noch der Verwalter der Insel Nikos) gefangen hält. Und dann geschieht ein Mord...

Bereits der Klappentext und das schöne, passend zum Inhalt gestaltete Cover haben mich neugierig gemacht und ich hoffte, dass mich der mir bis dato unbekannte Autor auf eine spannende Reise mitnehmen wird. Tatsächlich wurden meine Erwartungen noch übertroffen. Alex Michaelidis wartet mit einer fesselnden, originell erzählten Geschichte auf, in der nichts ist wie es scheint. Rätsel über Rätsel, eine überraschende Wendung jagt die nächste und wenn man denkt: ach ja, so war es gewesen, dann wird man gleich eines besseren belehrt. Auch die Charaktere haben es in sich, allen voran der gewiefte Erzähler Elliot, der den Leser geschickt in die Irre führt. Ich wurde prima unterhalten und genoss die Lektüre bis zum Ende, das ich absolut gelungen fand.
Wie schön, dass der Autor bereits einige weitere Romane geschrieben hat – sie stehen bereits auf meiner Leseliste

Fazit: Ein cleverer Pageturner, den man kaum aus der Hand legen kann – bitte unbedingt lesen!

Veröffentlicht am 11.12.2023

Witzig und herzerwärmend

Sieben Tage ohne
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Die Dienstagsfrauen sind wieder da! Eva, Caroline, Estelle, Judith und Kiki verbringen gemeinsam eine Woche auf der Burg Achenkirch im Altmühltal, wo das Heilfasten auf dem Programm steht. Sieben Tage ...

Die Dienstagsfrauen sind wieder da! Eva, Caroline, Estelle, Judith und Kiki verbringen gemeinsam eine Woche auf der Burg Achenkirch im Altmühltal, wo das Heilfasten auf dem Programm steht. Sieben Tage ohne familiäre und berufliche Verpflichtungen und am Ende ein paar Kilo weniger auf der Waage - das klingt verlockend! Die Auszeit erweist sich aber keineswegs als entspannend, da jede der fünf Freundinnen ihr ganz persönliches Päckchen mit sich bringt. So versucht Eva auf der Burg das Geheimnis um ihren unbekannten Vater zu lösen und Judith sucht nach einem neuen Sinn in ihrem Leben. Auch bei Kiki und Caroline geht es turbulent zu. Lediglich Estelle scheint keine größeren Sorgen zu haben außer einer: dass sie bei der kommenden Gala-Veranstaltung in ihr neues, zu klein gekauftes Chanel-Kostüm nicht reinpasst

Nachdem mir der erste Band sehr gut gefallen hat, war ich sehr gespannt auf diese Fortsetzung. Ich wurde nicht enttäuscht: Monika Peetz gelang erneut ein heiterer, unglaublich herzerwärmender Roman, der nicht nur bestens unterhält (ich musste beim Lesen immer wieder schmunzeln!), sondern auch zum Nachdenken anregt. Die fünf Frauen sind jede einzeln und alle zusammen eine Wucht; lauter tolle und lebendige Charaktere, die man schnell ins Herz schließt und am liebsten selbst als Freundinnen hätte! Ich habe die Lektüre sehr genossen und konnte dabei wunderbar entspannen

Fazit: Ein gute-Laune-Roman für Herz und Seele, sehr zu empfehlen!

Veröffentlicht am 01.09.2023

Fesselnder Pageturner

Das Leben, das wir begraben
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Der Student Joe Talbert muss für eine Hausarbeit einen vollkommen Fremden interviewen und seine Biografie verfassen. Auf der Suche nach dem geeigneten Kandidaten besucht er ein Altenpflegeheim und lernt ...

Der Student Joe Talbert muss für eine Hausarbeit einen vollkommen Fremden interviewen und seine Biografie verfassen. Auf der Suche nach dem geeigneten Kandidaten besucht er ein Altenpflegeheim und lernt den krebskranken Carl Iverson kennen. Dieser ist ein verurteilter Mörder, der vor 30 Jahren ein junges Mädchen vergewaltigt und ermordet haben soll. Doch je länger sich Joe mit Iverson unterhält und zu seinem Fall recherchiert, desto mehr zweifelt er an dessen Schuld. Er beschließt, den wahren Mörder zu finden und Carls Namen reinzuwaschen. Allerdings bringt er sich damit selbst in tödliche Gefahr...

Das Buch stand wegen der vielen positiven Kritiken schon länger auf meiner Leseliste. Nun habe ich den Roman endlich gelesen und stelle fest, er wird zu Recht gelobt. Allen Eskens gelang ein sehr spannender Psychothriller, der ohne grausame Szenen und Effekthascherei auskommt und trotzdem den Leser zu fesseln vermag. Mich hat er schon mit dem ersten Textabsatz in seinen Bann gezogen, sodass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Eine packende Story mit überraschenden Wendungen, sehr angenehmer Schreibstil, gut konstruierte, lebendige Figuren (besonders Joe Talbert hat mir sehr gut gefallen) - „Das Leben, was wir begraben“ ist definitiv lesenswert. Ich freue mich sehr, dass ich den Autor entdeckt habe und bin schon gespannt auf seine weiteren Romane

Unbedingt erwähnen muss ich noch die meines Erachtens sehr gelungene grafische Gestaltung des Buches. Ein tolles Cover, das im Gedächtnis bleibt und neugierig macht! Es war mein erstes Buch aus dem Festa-Verlag und sicherlich nicht das letzte

Fazit: Sehr gut geschrieben und durchweg spannend - genau das Richtige für alle Fans des Genres!

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