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bookxn_belly

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.04.2025

Dieser Fall lässt einen wirklich sprachlos zurück!

Der Fall Leon
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Ich kannte den Fall Leon bereits etwas aus den heimischen Medien, da ich in derselben Region wie Florian Apler aufgewachsen bin. Als ich dann gesehen habe, dass er ein Buch über den Prozess und die prägende ...

Ich kannte den Fall Leon bereits etwas aus den heimischen Medien, da ich in derselben Region wie Florian Apler aufgewachsen bin. Als ich dann gesehen habe, dass er ein Buch über den Prozess und die prägende Zeit davor geschrieben hat, war mir sofort klar, dass ich das Buch lesen werde.

Für alle die den Fall nicht kennen; Florian Apler wird des Mordes an seinem Sohn beschuldigt und verbringt schlussendlich 522 Tage in Untersuchungshaft, bevor er endlich freigesprochen wird. In diesem Buch erzählt Florian Apler seine Geschichte, welche er auf Grundlage seiner damaligen Tagebucheinträgen, aus der Untersuchungshaft, geschrieben hat. Es geht dabei um die beschwerliche Zeit hinter Gittern und schließlich dann um den langersehnten Prozess.

Das Buch lässt wirklich sehr gut lesen. Mit Zitaten, Bildern und Skizzen wird die Situation von Florian Apler immer wieder gut unterstrichen und macht das Geschehene für den Leser greifbarer. Auch Familie, Freunde und Bekannte kommen an einer Stelle zu Wort und berichten über die Zeit. Dies lockert das Buch durchaus auf und regt stellenweise auch zum Nachdenken an.

Die Beschreibungen seines Alltages in Untersuchungshaft sind wirklich hart und dennoch spannend geschildert, obwohl doch eigentlich nahezu gar nichts passiert... ein Leben auf wenigen Quadratmetern, ohne Freigang und ohne jegliche Beschäftigung und das, obwohl man nicht einmal ein verurteilter Straftäter ist! Natürlich sind die Maßnahmen durchaus nachvollziehbar, da sie Apler´s Schutz dienen, aber bei einer solche langen Zeit in Untersuchungshaft auch mehr als grenzwertig.

Was man hingegen gar nicht nachvollziehen kann, wieso Apler überhaupt in Untersuchungshaft ist, denn außer einem möglichen ausgedachten Motiv scheint es keine ernstzunehmenden Beweise gegen ihn zu geben. Zumindest sind die Beweise, wenn man es denn so nennen kann, absolut unzureichend und es ist mir ein Rätsel wie jemand auf dieser Grundlage über einen solch langen Zeitraum festgehalten werden konnte. Dabei darf man mich nicht falsch verstehen, es ist ja wichtig und richtig, dass es die Untersuchungshaft gibt. Aber auf Grundlage von keinen Beweisen, so lange dort festgehalten zu werden ist für mich wirklich unbegreiflich und ich denke so wird es jedem gehen, der dieses Buch liest.

Der eigentliche Prozess war für mich persönlich dann nochmal richtig spannend. Ich habe richtig mit gefiebert. Besonders mitgenommen hat mich Apler´s Vortrag vor Gericht und die schlechte Ermittlungsarbeit, welche den lückenhaften Akten entsprechend, wirklich stümperhaft gewesen sein muss. Diese Tatsache macht mich wirklich sprachlos und auch traurig… Ich frage mich wie das passieren konnte, denn ich vertraue durchaus auf unsere Justiz. Am Ende des Prozesses wird Florian Apler dann zwar freigesprochen, aber nach einer solch langen Zeit in Untersuchungshaft ist nachher natürlich nichts mehr wie es vorher war... So etwas hat sehr weitreichende Folgen, dessen sich viele sicherlich nicht bewusst sind, Florian Apler aber auch nochmal hierauf eingeht.

Ein Thema, welches ich an dieser Stelle auch nicht ganz unerwähnt lassen möchte, ist die Presse. Florian Apler macht in diesem Buch durchaus auch deutlich welchen Anteil die Presse an seinem Leid und dem seiner Angehörigen hatte, denn die Berichterstattung war nicht nur oberflächlich und einseitig, sondern das Verhalten der Journalisten auch schockierend pietätlos und einfach grenzüberschreitend.

Das erschreckende an diesem ganzen Fall ist schlussendlich aber wohl, dass der eigentliche Täter noch immer frei herumläuft und wohl auch wenig zu befürchten hat…. denn dank der zahlreichen Ermittlungsfehler wird eine Ermittlung gegen den wahren Täter wohl sehr schwierig werden. Das Gefühl muss wirklich furchtbar für die Familie sein.

Ich denke das Wort Sprachlosigkeit drückt alles aus, was ich in diesem Buch gelesen habe. Es hat wirklich einen grandiosen Einblick in den Fall gegeben, den es so aus den Medien nicht gab! Mich hat das Buch richtig mitgenommen, sodass ich es in zwei Tagen beendet hatte. Von mir erhält dieses Buch daher auf jeden Fall eine klare Leseempfehlung!

Ich wünsche Florian Apler und seiner Familie viel gemeinsame Zeit, Stärke für den weiteren Weg und das der wahre Täter womöglich doch noch gefasst werden kann.

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Veröffentlicht am 06.03.2025

Achtung Fernweh!

Zwei Frauen, zwei Räder, ein Zelt
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Als ich das Cover gesehen habe, habe ich direkt Lust bekommen mich selbst mal wieder auf das Rad zu schwingen.
An der Stelle möchte ich auch schonmal sagen, dass ich die Gestaltung und die komplette Aufmachung ...

Als ich das Cover gesehen habe, habe ich direkt Lust bekommen mich selbst mal wieder auf das Rad zu schwingen.
An der Stelle möchte ich auch schonmal sagen, dass ich die Gestaltung und die komplette Aufmachung des Buches als gänzlich gelungen empfinde.

Johanna und Tanja nehmen den Leser mit auf Ihre abenteuerliche Radreise durch 21 Länder von Kapstadt aus zurück nach Wien.
Die zurückgelegte Strecke der beiden ist direkt zu Beginn auf einer Karte aufgezeigt und wird auf das Buch aufgeteilt auch nochmal in verschiedenen Etappen aufgezeichnet.

Die beiden berichten in Ihrem Buch nicht nur über die vielen tollen Erlebnisse, welche die beiden gemacht haben,
sondern ebenso über die nicht ganz so schönen und schwierigen Momente, welche selbstverständlich ebenfalls ein Teil der Reise waren.
Es macht die beiden Frauen für einen selber, als Leser, einfach nahbar und authentisch.
Der Schreibstil ist hierbei gut verständlich und stellenweise auch echt humorvoll gehalten.
Mir persönlich hat es außerdem viel Freude bereitet den beiden auf Ihrem Weg zu folgen und Eindrücke der verschiedenen Gegenden zu sammeln.

Das Buch bietet neben den Reiseberichten zwischendurch auch immer wieder interessante Informationsseiten zu allen möglichen Themen Rund um eine Fahrradreise.
Nur ein paar Beispiele; Trinkwasserversorgung, Sicherheit, Was nehme ich mit?, Hygiene, Krankheit & Verletzung, usw. …
Außerdem werden die Berichte mit vielen Bildern unterstrichen und machen das Erlebte direkt greifbar.
Man hat schlichtweg einfach das Gefühl, selbst ein kleiner Teil der Reise gewesen zu sein.
Für meinen Geschmack beinhaltet das Buch also eine perfekte Mischung aus Informationen, Bildern und Berichten,
welche das Buch natürlich auch sehr abwechslungsreich machen.
Ich bin daher unglaublich gut und schnell durch das Buch gekommen, da ich unbedingt wissen wollte, wie die Reise der beiden weitergeht.

Dieses Buch ist absolut geeignet für alle die Lust auf Radreisen haben, egal ob Anfänger oder bereits für Radgereiste,
ebenso aber auch für alle, die einfach nur reisefreudig sind oder es gerne wären.
Mich konnte das Buch auf jeden Fall überzeugen.
Ich habe bereits mitten im Buch selbst das Bedürfnis verspürt loszuziehen und mir am Ende vorgenommen dieses Jahr selbst nochmal aufs Fahrrad zu steigen,
zumindest für eine kleine Radreise.
Für dieses greifbare Abendteuer der beiden Frauen daher eine absolute Leseempfehlung von mir und natürlich größten Respekt an die beiden, für Ihren Mut!

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Veröffentlicht am 23.02.2025

Nahezu keine Spannung und ein absolut vorhersehbares zu offenes Ende!

Die blaue Stunde
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Mich hat das Buch aufgrund des Covers und des Klappentextes total angesprochen.
Als „literarisches Spannungs-Highlight“ hatte ich zwar nicht mit einem Krimi/Thriller gerechnet, aber dennoch mit einer ordentlichen ...

Mich hat das Buch aufgrund des Covers und des Klappentextes total angesprochen.
Als „literarisches Spannungs-Highlight“ hatte ich zwar nicht mit einem Krimi/Thriller gerechnet, aber dennoch mit einer ordentlichen Portion Spannung.
An der Stelle kann ich gleich vorwegzunehmen; Spannung war hier für meinen Geschmack aber nahezu keine vorhanden.

Mit dem Schreibstil hatte ich zu Beginn etwas meine Schwierigkeiten, habe mich dann mit der Zeit aber ganz gut daran gewöhnt.

Das Setting an sich war unglaublich gut gewählt und bot eine hervorragende Grundlage für einen Spannungs-Roman.
Eine düstere einsame Insel, welche durch die Gezeiten immer wieder von der Außenwelt abgeschnitten ist.
Leider hat man diese Möglichkeit aber nicht genutzt.

Spannung kommt leider nur kurz am Ende des Buches auf, was für meinen Geschmack eindeutig zu wenig ist. Zuvor verläuft die Geschichte nur vor sich hin und ist durchaus langwierig.
Das Ende bringt zwar, wie genannt, etwas Spannung mit sich, ist ansonsten aber absolut vorhersehbar und lässt dazu noch einige Fragen offen.
Hinzukommt, dass ich eigentlich keinen der Charaktere irgendwie nachvollziehen konnte, geschweige denn sympathisch fand.

Was man als Leser statt des versprochenen „Spannungs-Highlight“ erhält?
Einen düsteren Roman mit tollen Naturbeschreibungen der einsamen Insel Eris und die Behandlung der Themen Kunst und irgendwie auch Psychologie.

Das ist alles natürlich wirklich toll, wenn man eben lediglich mit einem normalen Roman gerechnet hat. Meine Erwartung war aber eine andere und somit hat mich das Buch schlichtweg enttäuscht.

Schlussendlich muss ich daher leider sagen, dass ich das Buch nicht weiterempfehlen kann, es sei den es handelt sich um jemanden der gerne einen Roman mit den Themen Kunst und Psychologie lesen möchte. Für Spannungsliebhaber aber leider gar nichts!

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Veröffentlicht am 10.02.2025

Mörderfinder - Die Macht des Täters

Mörderfinder – Die Macht des Täters
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Nachdem ich zuvor den ersten Teil der Reihe gelesen habe, bin ich direkt zum zweiten Teil und damit zum nächsten Fall übergegangen.

Diesmal ist der aktuelle Fall wirklich rätselhaft und so schreiten auch ...

Nachdem ich zuvor den ersten Teil der Reihe gelesen habe, bin ich direkt zum zweiten Teil und damit zum nächsten Fall übergegangen.

Diesmal ist der aktuelle Fall wirklich rätselhaft und so schreiten auch die Ermittlungen nur sehr schleppend voran.
Trotzdem bleibt es für meinen Geschmack aber spannend und man folgt weiterhin aufmerksam dem Buch.
Mir ist wirklich nicht schlüssig, wie Arno Strobel das schafft.
Ich kann es mir nur durch den generell sehr fesselnden Schreibstil erklären.
Sicherlich tragen die angenehmen Kapitellängen aber auch ihren Teil dazu bei.

Ermittler Max Bischoff und sein ehemaliger Kollege Böhmer kannte ich ja bereits aus dem ersten Teil.
Beide Charaktere konnten mich auch in diesem Buch wieder überzeugen.
Sie sind einfach sehr sympathisch und ihr Handeln für den Leser gut nachvollziehbar.

Für mich persönlich kam das Ende des Buches durchaus überraschend. Täter und Motiv waren absolut nicht vorhersehbar.
Dennoch konnte mich das Ende aber nicht richtig überzeugen. Ich persönlich empfand es als zu weit hergeholt.

Alles in allem konnte mich dieser Fall fesseln und bestens unterhalten. Das Ende dieses Buches ist jedoch sicherlich Geschmacksache.
Schlussendlich ein guter zweiter Teil und damit geht es für mich in einen hoffentlich noch besseren dritten Teil der Reihe!

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Veröffentlicht am 05.02.2025

Toller Auftakt! Spannung pur!

Mörderfinder – Die Spur der Mädchen
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Der Auftakt der Mörderfinder-Reihe ist für meinen Geschmack wirklich gelungen!

Wie ich es bereits aus weiteren Büchern des Autors kenne, hat mich auch hier wieder der leichte und fesselnde Schreibstil ...

Der Auftakt der Mörderfinder-Reihe ist für meinen Geschmack wirklich gelungen!

Wie ich es bereits aus weiteren Büchern des Autors kenne, hat mich auch hier wieder der leichte und fesselnde Schreibstil sofort in seinen Bann ziehen können.
Die verschiedenen Erzählperspektiven, beispielsweise auch aus Tätersicht, sind sehr abwechslungsreich, lassen einen tiefen Einblick zu und vor allem sind sie perfekt zum mit rätseln.
Auch die kurzen Kapitellängen haben mir gut gefallen.
Als Leser hat man so jederzeit die Möglichkeit einmal kurz zu pausieren, was aber aufgrund der enormen Spannung so gut wie gar nicht möglich ist!

Bereits der Einstieg in den Fall ist sehr spannend und man befindet sich direkt mitten im Geschehen.
Die Ermittlungen schreiten dann auch in einem guten Tempo voran, sodass es zwischendurch keinesfalls langweilig wird und die Spannung durchgehend erhalten bleibt.
Nach einiger Zeit bildet sich bereits ab, um welche brisante Thematik es in diesem Buch geht.
Auf jeden Fall nichts für allzu schwache Nerven, mehr möchte ich an dieser Stelle aber nicht verraten, da ich ansonsten spoilern würde.
Die eigentliche Auflösung habe ich zuvor dann aber nicht kommen sehen und so konnte ich mich über ein unvorhersehbares Ende freuen.

Ermittler Max Bischoff ist mir auf Anhieb sehr sympathisch gewesen, obwohl ich zuvor noch keine Bekanntschaft mit ihm gemacht habe.

Auch zum Schluss kann ich nur nochmal sagen, dass ich den Start der Reihe als gelungen betiteln kann.
Für mich ist es definitiv nicht das letzte Buch von Arno Strobel.
Ich habe mir bereits die anderen Teile der Mörderfinder-Reihe besorgt und werde im Anschluss an dieses Buch direkt mit dem zweiten Teil beginnen.
Die Vorfreude ist groß!

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