Platzhalter für Profilbild

borabora_be

aktives Lesejury-Mitglied
offline

borabora_be ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit borabora_be über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.04.2021

Nicht nur für Fans der Reihe ein Muss

Höllenkind
0

Clara Vidalis, Ermittlerin beim LKA, wurde aufgrund eines vorherigen Falles beurlaubt und reist mit einer Freundin nach Italien. Dort wird sie von Gesandten des Vatikans aufgrund ihres guten Rufes gebeten, ...

Clara Vidalis, Ermittlerin beim LKA, wurde aufgrund eines vorherigen Falles beurlaubt und reist mit einer Freundin nach Italien. Dort wird sie von Gesandten des Vatikans aufgrund ihres guten Rufes gebeten, inoffiziell bei Ermittlungen zu helfen. Kurz zuvor ist eine junge Braut während der Trauung in der Sixtinischen Kapelle auf spektakuläre Weise zusammengebrochen und verstorben.

Höllenkind ist der 8. Band um Clara Vidalis und für mich das erste Buch der Reihe. In Höllenkind wird recht oft Bezug genommen auf den vorherigen Band Blutgott, da die Jagd auf diesen Killer der Grund für sowohl die Beurlaubung als auch die Einladung des Vatikans ist. Die Zusammenhänge werden jedoch gut erläutert, sodass man Höllenkind lesen kann, auch ohne das Vorgängerbuch zu kennen.

Das Buch ist flott geschrieben und die Ermittlungen spannend, auch wenn die Auflösung mich nicht sonderlich überrascht hat. Ein paar kleinere Punkte bleiben für mich ungeklärt, was aber nicht weiter schlimm ist. Auch im echten Leben klären sich Fälle nicht immer zu 100% auf. Die Ermittlungen gehen immer wieder in Richtung Dante, was mich zu Beginn sehr gefreut hat, da mich die Göttliche Komödie sehr interessiert. Manche dieser Ausführungen waren etwas langatmig und der Sinn hat sich mir nicht ganz erschlossen.

Clara ist eine sympathische Protagonistin und ihre Gedankengänge sind gut nachvollziehbar. Insgesamt ist Höllenkind ein spannender Thriller und nicht nur für Fans der Reihe ein Muss.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.03.2021

überraschend spannend

Die Verlorenen
0

London 1754, die unverheiratete Elisabeth -Bess- Bright bekommt ein kleines Mädchen, Clara. Da sie nicht die Mittel hat die Kleine groß zu ziehen, begibt sie sich gleich nach der Geburt ins Foundling Hospital. ...

London 1754, die unverheiratete Elisabeth -Bess- Bright bekommt ein kleines Mädchen, Clara. Da sie nicht die Mittel hat die Kleine groß zu ziehen, begibt sie sich gleich nach der Geburt ins Foundling Hospital. Bess hat Glück und darf ihre Tochter dort abgeben. Sie isz fest entschlossen ihr Tochter wieder abzuholen sobald sie genug Geld gespart hat um die Gebühr für die Unterbringung zu bezahlen. Sechs Jahre lang geht sie ihrer Arbeit als Krabbenverkäuferin nach bis sie endlich genug Geld zusammen hat, nur um dann zu erfahren dass jemand schon vor langer Zeit ihre Tochter abgeholt hat.

Das Buch ist in 4 Teilen unterteilt, in denen zwei aus der Sicht von Bess und zwei aus der Sicht der privilegierten Alexandra erzählt werden. Durch den Perspektivwechsel bekommt man ein umfassenderes Bild der Geschehnisse und versteht einzelne Handlungen und Entscheidungen besser. Bess ist eine sympathische Protagonistin, die man als Leser/in gleich ins Herz schließt. Die Geschichte hat die eine oder andere Logiklücke, dies tut der Spannung aber keinen Abbruch. Man kann gar nicht anders als mitzufiebern ob Bess mit ihrer Clara wieder vereint werden.
Obwohl die Verloreren ein historischer Roman ist, wird kaum auf das Zeitgeschehen eingegangen. Die Autorin schildert ein recht detailreiches Bild des alltäglichen Lebens der damaligen Zeit, belässt es aber dann auch dabei. Mich persönlich stört das nicht, da historische Romane ansonsten recht schnell langatmig werden und es hier in erster Linie um Bess und Clara geht.
Die Verlorenen ist flott geschrieben und überraschend spannend. Eine echte Empfehlung für Fans von historischen Romanen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.01.2021

schöner historischer Roman

Die Kannenbäckerin
0

Nicht nur der 30-jährige Krieg wütet im Westerwald, sondern auch die Pest. So ist die 13-jährige Johanna von einem Tag auf den nächsten ganz auf sich alleine gestellt. Sie macht sich als Junge verkleidet ...

Nicht nur der 30-jährige Krieg wütet im Westerwald, sondern auch die Pest. So ist die 13-jährige Johanna von einem Tag auf den nächsten ganz auf sich alleine gestellt. Sie macht sich als Junge verkleidet auf den Weg zu einem ihr unbekannten Onkel, der ihr nicht nur Obdach gewährt sondern auch das Töpferhandwerk beibringt. Als Johann erlebt das Mädchen nun ungeahnte Freiheiten und zeigt ein richtiges Talent für die Kannenbäckerei.

Ich habe das Buch in zwei Tagen fertig gelesen, was zum einen am sehr einfachen Schreibstil lag, zum anderen an der spannenden Geschichte. An sich ist das Thema "junges Mädchen findet sich im Mittelalter auf sich alleine gestellt und muss sich als Junge durchmogeln" nicht neu, allerdings ist die Ausbildung zur Kannenbäckerin ein neuer Twist. Als Leser bekommt man sehr viele Einblicke in das Leben der damaligen Töpfer, ohne dass die Geschichte damit überfrachtet wird.

Wie bereits erwähnt ist der Schreibstil sehr einfach, sodass das Buch auch gut als Jugendroman durchgehen könnte. Für einen historischen Roman wird auch recht wenig auf den herrschenden Krieg und die politischen Hintergründe eingegangen. Das tägliche Leben der Bevölkerung wird gut dargestellt, aber auch hier vermisse ich ein wenig Tiefe. Auch hätten einige weitere Seiten dem Hexenprozess gut getan, der doch schnell abgearbeitet wird.

Johanna ist eine sympathische Protagonistin mit viel Durchsetzungs- und Durchhaltevermögen. Sie findet ihren weg und auch wenn ich mir vielleicht 100 oder 200 weitere Seiten gewünscht hätte, um der Geschichte mehr Tiefe zu geben, ist die Kannenbäckerin ein sehr solider historischer Roman, der auch für Einsteiger/innen in das Genre gut geeignet ist.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.01.2021

Volle Punktzahl !

Trümmermädchen
0

Köln 1941, trotz Krieg scheinen Marie und ihre 13-jährige Nichte Anna endlich angekommen zu sein. Marie hat den Bäckermeister Matthias geheiratet und versorgt die Bevölkerung um den Buttermarkt herum mit ...

Köln 1941, trotz Krieg scheinen Marie und ihre 13-jährige Nichte Anna endlich angekommen zu sein. Marie hat den Bäckermeister Matthias geheiratet und versorgt die Bevölkerung um den Buttermarkt herum mit dringend benötigtem Brot, Anna besucht die Schule. Als Mathias eingezogen wird schlagen sich die beiden mit der Bäckerei durch bis sie auf die Straße gesetzt werden. Von nun an kämpfen beide auf ihre Art um die inzwischen gewachsene Familie durchzubringen, immer in der Hoffnung dass eines Tages Matthias zurückkommen wird.

Der Untertitel "Annas Traum vom Glück" ist ein wenig irreführend. Denn die Geschichte wird abwechselnd aus der Perspektive von Anna und Marie erzählt, wobei sich beide natürlich nach dem Glück sehnen. Das ist aber auch schon der einzige Kritikpunkt, den ich hervorbringen möchte. Ansonsten ist Trümmermädchen ein unglaublich realistisches Porträt der Kriegs- und Nachkriegszeit. Ein blühender und gefährlicher Schwarzmarkt, Lebensmittelmarken die das Papier auf dem sie gedruckt sind nicht wert sind, Entbehrungen und Eiseskälte werden so getreu erzählt, dass man das Gefühl hat mittendrin zu sein. An der lebendigen Erzählweise des Bäckereigeschäftes merkt man, dass die Autorin hier größtenteils auf eigene Erfahrungen zurückgreift.

Anna und Marie sind beide sympathische Protagonistinnen. Einige Entscheidungen der beiden konnte ich zwar nicht nachvollziehen, trotzdem habe ich auf jeder Seite mit gefiebert und mit gehofft. Der Schreibstil ist sehr einfach gehalten, sodass das Buch auch gut geeignet ist für Jugendliche.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.11.2020

spannende Geschichte allerdings kein Thriller

Capitana
0

Lola ist der Kopf einer Bande, die in Los Angeles Heroin verkauft. Auf der einen Seite ist sie eine knallharte Capitana, die über Leichen geht, auf der anderen eine fürsorgliche Mutter für Adoptivtochter ...

Lola ist der Kopf einer Bande, die in Los Angeles Heroin verkauft. Auf der einen Seite ist sie eine knallharte Capitana, die über Leichen geht, auf der anderen eine fürsorgliche Mutter für Adoptivtochter Lucy und rettender Engel für die ganze Nachbarschaft. Als ihre Partnerin Andrea, ihrerseits Staatsanwältin, einen Bandenkrieg auslöst, steckt Lola mittendrin.

Capitana ist der zweite Band um Lola, was man leider auch deutlich merkt. Auf den ersten Seiten wird gefühlt das komplette erste Buch erzählt, was man als Leser braucht, um Lolas Gedankengänge und Handlungen nachvollziehen zu können. Die ganzen Informationen waren so viele, dass ich bald die Lust am Weiterlesen verloren habe. Ich habe trotzdem durchgehalten und wurde dann belohnt mit sagen wir Popcornkino. Ich habe einen knallharten Kartellkrieg erwartet, habe aber öfters eine Lola bekommen, die ihre Tochter zu einer Verabredung fährt oder die ein Nachbarschaftsfest organisiert. An sich ist die Geschichte wunderbar flüssig geschrieben mit einem guten Plot und einige spannende Stellen. Aber ein richtiger Thriller ist Capitana nicht.

Ich bin mir nicht sicher, was ich von Lola als Protagonistin halten soll. Ich bin mit ihr nicht ganz warm geworden, dafür war sie zu sehr weder Fleisch (knallharte Drogenchefin) noch Fisch (Mutter und Engel). Auch ihr Verhalten Andrea gegenüber kann ich oft nicht nachvollziehen.

Insgesamt ein unterhaltsames Buch, allerdings kein Thriller.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere